Landesschützen-Bataillone
Als Landesschützen wurden Infanterieeinheiten des Heeres der Wehrmacht bezeichnet, die hauptsächlich aus Wehrpflichtigen der Landwehr (35–45 Jahre, bei Kriegsbeginn also Geburtsjahrgänge 1894–1904) und des Landsturms (über 45 Jahre, bei Kriegsbeginn also ab Geburtsjahrgang 1894 und niedriger) bestanden. Die Landesschützen übernahmen die Rolle, die beim Aufbau der Wehrmacht Landwehr- und Landsturmeinheiten zugedacht worden waren, da dieses Konzept bei Kriegsausbruch nicht umgesetzt wurde. Landesschützenregimenter und -bataillone wurden als bodenständige Einheiten in der Regel zu Besatzungs- und Sicherungsaufgaben verwendet, die Ausstattung und Ausbildung war entsprechend mangelhaft.
Bei Kriegsbeginn wurden 303 Landesschützen-Bataillone aufgestellt,
die sich je nach Bevölkerungsdichte und Beanspruchung einzelner Wehrkreise durch
Aufstellung von Grenzwachttruppen sehr ungleichmäßig auf die einzelnen
Wehrkreise verteilten. Am 1. April 1940 wurden von diesen Bataillonen 187
Bataillone mobil gemacht uns als Besatzungstruppen außerhalb des Reichsgebietes
oder für die Grenzsicherung eingesetzt. Außerdem wurden 63 Bataillone zur
Aufstellung der Infanterie-Regimenter der 9. Welle verwendet. Während des
Westfeldzuges waren zunächst 57 Landesschutz-Bataillone dem Feldheer zugeteilt,
deren Zahl sich im Laufe des Feldzuges auf 84 erhöhte. Außerdem wurden 27
Landesschützen-Bataillone z.b.V. neu aufgestellt. In der doppelten Stärke zu je
sechs Kompanien entstanden im Sommer 1940 weitere mobile Bataillone. Im Herbst
1940 fand eine weitere Erhöhung der Landesschützen-Bataillone statt:
- 47
Bataillone entstanden durch die Auflösung der Divisionen der 9. Welle
- 30
Bataillone entstanden durch die Oberrhein-Divisionen
- 10 Bataillone
entstanden durch die aufgelöste 228. und 231. Infanterie-Division
- 12
Bataillone entstanden durch die Umbenennung von Wach-Bataillonen
- 3
Bataillone entstanden aus den Infanterie-Regimentern 735 und 746
- 5
Bataillone entstanden aus Grenzwacht-Bataillonen
Zu Beginn des
Rußlandfeldzuges war die Zahl der Landwehr-Bataillone auf 582 angewachsen. Im
weiteren Verlauf des Krieges entstanden
- 1942 entstanden 58 Bataillone
-
1943 entstanden 41 Bataillone
- 1944 entstanden 92 Bataillone
- 1945
entstanden 12 Bataillone
Dem gegenüber standen folgende Abgänge:
- 1942
wurden 36 Bataillone in Transport-Begleit-Bataillone umbenannt
- 24
Bataillone traten zu den Festungstruppen
- 6 Bataillone bildeten in Dänemark
die Infanterie-Regimenter 930 und 931
- 2 Bataillone wurden
Grenadier-Bataillone z.b.V.
1942 wurden die im Osten eingesetzten
Landesschützen-Bataillone, soweit sie dem Feldheer zur Sicherung in den
rückwärtigen Heeres- und Armeegebieten unterstellt waren, in
Sicherungs-Bataillone umbenannt.
Diese Liste ist wahrscheinlich vollständig!
Bataillone mit dem Zusatz des Wehrkreises (Zeitraum Mobilmachung bis 1940 und 1945):
Namenseinheiten:
Nummerneinheiten: