XXXX. Armeekorps (40.)
XXXX. Armeekorps (mot.)
Gruppe Stumme
1. Einsatz und Unterstellung:
Das Generalkommando XXXX. Armeekorps wurde am 26. Januar 1940 im Wehrkreis X aufgestellt. Anschließend wurde das Generalkommando an die Westfront verlegt und zuerst der 12. Armee, dann der 4. Armee unterstellt. Bei Beginn des Westfeldzuges am 10. Mai 1940 fungierte das Korps als Heeresgruppenreserve der Heeresgruppe A. Es wurde der 12. Armee nachgeführt, durchquerte Nord-Luxemburg, marschierte dann über Bastogne und Paliseul durch Südbelgien und anschließend über Charleville, Vervins, St. Quentin, Vertincourt und Combles bis Ende Mai 1940 zur Somme zwischen Amiens und Peronne. Dabei war das Korps am 23. Mai 1940 der 4. Armee unterstellt worden. Im Zuge der zweiten Phase des Westfeldzuges, der "Schlacht um Frankreich", griff das Korps am 5. Juni 1940 beiderseits von Bray über die Somme an. Nach schweren Kämpfen erreichte das Korps am 8. Juni den Avre-Abschnitt zwischen Noreuil und der Straße Rosieres - Mondidier. Die geschlagenen französischen Verbände wurden über den Avre-Abschnitt (9. Juni) und die Oise (10. Juni) verfolgt. Bereits am 11. Juni stand das Korps vor der Schutzstellung von Paris westlich und östlich von Senlis. Am 14. Juni nahm das Korps an der Einnahme von Paris teil. Anschließend setzte das Korps seinen Vormarsch nach Süden fort und erreichte am 16. Juni mit seiner Spitze Orleans. Am 19. Juni erreichte das Korps die Gegens 12 Kilometer südlich Blois und trat von dort aus auf den Cher an. Am 21. Juni trat das Korps zusammen mit dem VIII. Armeekorps zum Angriff über die Loire und den Cher an. Am 22. Juni erreichte das Korps den Indre zwischen Cormery und Chatilon. Den Waffenstillstand erlebte das Korps am 25. Juni1 940 in der Gegend von Chantellerault und Poitiers. Anschließend marschierte das Korps noch bis nach La Rochelle, wo es kurzfristig als Besatzungstruppe verblieb. Mitte Juli 1940 kehrte das Generalkommando nach Deutschland zurück. Am 15. September 1940 wurde der Stab im Wehrkreis VIII zum Generalkommando (motorisiert) XXXX. Armeekorps umgebildet. Im Herbst 1940 wurde das Generalkommando dann ins Generalgouvernement verlegt. Ab Februar 1941 war das Generalkommando Teil der Deutschen Militärmission in Rumänien und ab April der deutschen Heeres- und Militärmission in Bulgarien. Von Bulgarien aus nahm das Korps ab dem 5. April am Feldzug gegen Jugoslawien und Griechenland teil. Dabei stieß die 9. Panzer-Division, zusammen mit der SS-Leibstandarte Adolf Hitler, von Kjustendil aus über Kriva Palanka auf Skopje vor, das am 7. April erreicht wurde. Von hier aus drehte die Division nach Süden ab, erreichte am 9. April Veles und am 10. April die griechische Grenze bei Florina. Gleichzeitig war die 73. Infanterie-Division bei Delcevo nach Serbien einmarschiert, nahm am 7. April Stip und nahm am 10. April Krivolac. Bei Prilen stieß man dann auf den Vormarschweg der 9. Panzer-Division und folgte dieser nach Griechenland. Ab dklissura-em 10. April stieß die neu unterstellte 5. Panzer-Division aus dem Raum westlich von Sofia nach Nis und Pristina in Süd-Serbien vor. drehte dann nach Süden ab und marschierte über Skopje weiter nach Süden in Richtung Griechenland. Aufgabe des Korps war es nun, die noch in Albanien stehenden griechischen Truppen zu isolieren und sie an der Verteidigung Griechenlands zu hindern. Das Korps durchbrach die Verteidigung des Klidi-Passes und des Klissura-Passes und drehte dann mit der 9. Panzer-Division über den Straßenknoten Kozani hinaus bis an den Aliakmon ab, wodurch die Verbindungslinie der in Albanien stehenden griechischen Verbände nach Westmazedonien gesperrt wurde. Der stark verteidigte Berg Aliakmon wurde am 17. April in Zusammenwirken der 5. Panzer-Division, der 9. Panzer-Division und der SS-Leibstandarte Adolf Hitler genommen, während die 73. Infanterie-Division weiterhin die Rückzugsstraße der Griechen aus Albanien sperrte. Anschließend marschierte das Korps in den Raum westlich des Axios. In Zusammenwirken mit dem XVIII. Armeekorps ging das XXXX. Armeekorps ab dem 24. April 1941 gegen die Thermopylen-Stellung des britischen Expeditionskorps vor und durchstieß diese in Richtung Theben. Daraufhin zogen sich die britischen Truppen aus Griechenland nach Kreta zurück. Nach dem Ende des Griechenlandfeldzuges wurde das Generalkommando des XXXX. Armeekorps nach Deutschland verlegt und verblieb dort die kommenden Wochen als OKH-Reserve. Im August 1941 wurde das Generalkommando dann der Heeresgruppe Mitte an der Ostfront zugeteilt und dann der 9. Armee zugeführt. Als "Gruppe Stumme" wurde das Generalkommando ab dem 24. August 1941 im Raum südwestlich von Toropez eingesetzt. Bis zum 29. August konnte das XXXX. Armeekorps zusammen mit dem LVII. Armeekorps den Raum 10 Kilometer westlich von Toropez erreichen, die Stadt konnte zum Monatsende genommen werden. Das Korps setzte seinen Vormarsch in Richtung Osten fort, erreichte die nördliche Dwina und bildete am 6. September mehrere Brückenköpfe über den Fluss. Am 11. September wurde das Generalkommando aus der Front verlegt und zur Panzergruppe 4 für den Angriff auf Moskau verlegt. Am 2. Oktober trat das Korps im Verband mit der Panzergruppe 4 aus dem Raum östlich von Roslawl zum Angriff an. Das Korps stieß in den rückwärtigen Raum vor und konnte schon am 4. Oktober mit der 10. Panzer-Division Kirow und Mossalsk einnehmen. Am folgenden Tag fiel Juchnow. Hier wurde das Korps nach Nordwesten in Richtung auf Wjasma abgedreht, um hier mit der von Nordwesten vorstoßenden Panzergruppe 3 zusammen zu treffen. Wjasma konnte bis zum 7. Oktober erobert werden, wodurch sich der Kessel von Wjasma um die russischen Verbände in diesem Bereich geschlossen. Das Korps hatte sich in den folgenden Tagen gegen russische Ausbruchsversuche aus dem Kessel nach Osten zu erwehren und blieb bis Mitte Oktober an der Kesselfront stehen. Anschließend wurde das Korps den deutschen Truppen nach Osten nachgeführt, um an der Schlussoffensive gegen Moskau teilzunehmen. Am 26. November wurde die Stadt Istra 35 km vor Moskau durch das IX. und XXXX. Armeekorps (mot.) der Panzergruppe 4 genommen. Am 27. November sanken die Temperaturen bereits unter 35 Grad Minus und forderten bei den Deutschen hohe Ausfälle an Erfrierungen, während die Rote Armee seit Mitte November vollständig mit warmer Kleidung ausgerüstet worden war. Ende November war der Angriff des XXXX. Armeekorps vor Krasnaja Poljana zum Stillstand gekommen. Anfang Dezember wurde das Korps dann von der beginnenden russischen Gegenoffensive getroffen. . Mitte Dezember 1941 wurde das Generalkommando des XXXX. Armeekorps aus der Front gezogen, nach Gshatsk verlegt und von dort bis Ende Dezember 1941 der 4. Armee im Raum Juchnow zugeführt. Das Korps wurde in den folgenden schweren Abwehrkämpfen um Juchnow und Spas-Demensk eingesetzt. Am 1. Mai 1942 wurde das Generalkommando dann aus der Front genommen und als OKH-Reserve aufgefrischt. Anschließend wurde es in Vorbereitung der deutschen Sommeroffensive der 6. Armee bei der Heeresgruppe Süd zugeführt. Das Korps sammelte sich im Raum Charkow. Bis zum Beginn der deutschen Offensive wurden ihm die 336. Infanterie-Division, die 3. Panzer-Division, die 23. Panzer-Division und die 29. Infanterie-Division (motorisiert) unterstellt. Bei Beginn der deutschen Offensive am 30. Juni 1942 wurde das XXXX. Armeekorps zusammen mit dem XVII. Armeekorps in Richtung auf Wolokonowka-Oskol angesetzt. Am 1. Juli überschritt das Korps mit der 336. Infanterie-Division und der 3. Panzer-Division den Oskol und am 5.Juli 1942 den Don bei Korotejak. Hier wurde das Korps nach Süden abgedreht. Am 9. Juli 1942 wurde der Stab dann zum Generalkommando XXXX. Panzerkorps umbenannt.
1940
Datum | Armee | Heeresgruppe | Ort |
Mai | 12. Armee | B | Westen |
23. Mai | 4. Armee | B | Westen |
Mai | 9. Armee | B | Belgien (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) |
Juni | 6. Armee | B | Somme, Loire (Lagekarte) (Lagekarte) |
Juli | BdE | Heimat | |
September | z. Vfg. | B | Generalgouvernement |
November | 12. Armee | B | Generalgouvernement |
1941
Datum | Armee | Heeresgruppe | Ort |
Januar | 17. Armee | B | Generalgouvernement |
Februar | 12. Armee | OKH | Rumänien |
April | Panzergruppe 1 | OKH | Bulgarien |
April | 12. Armee | OKH | Griechenland |
Juni | BdE | Heimat | |
Juli | z. Vfg. | OKH | Heimat |
August | z. Vfg. | Mitte | |
September | 9. Armee | Mitte | Toropez (Lagekarte) |
Oktober | Panzergruppe 4 | Mitte | Wiasma, Moskau (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) |
1942
Datum | Armee | Heeresgruppe | Ort |
1. Januar | 4. Armee | Mitte | Juchnow (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) |
1. Mai | - | OKH | |
Juni | 6. Armee | Süd | Charkow, Don (Lagekarte) (Lagekarte) |
2. Kommandierende Generale:
General der Kavallerie Georg Stumme Aufstellung - Sommer 1941
Sommer 1941
General der Kavallerie Georg Stumme Sommer 1941 - 14. Januar 1942
Generalleutnant Hans Zorn 15. Januar 1942 - 16. Februar 1942 m.F.b.
General der Kavallerie Georg Stumme 16. Februar 1942 - Umbenennung
Chef des Generalstabes:
Oberst i.G. Eberhard von Kurowski 5. Februar 1940 - 10. Mai 1942
Oberstleutnant i.G. Carl Wagener 1. Juni 1942 - Umbenennung
1. Generalstabsoffizier (Ia):
Oberstleutnant i.G. Gerhard Feyerabend Februar 1940 - Juli 1940
Oberstleutnant i.G. Hans-Joachim von der Burg Juli 1940 -
Major i.G. Joachim Hesse (1941) - Umbenennung
3. Gliederung:
30. Mai 1940
Divisionen | Heerestruppen | Korpstruppen |
Artillerie-Regimentsstab 781 IV. / Artillerie-Regiment 268 schwere Artillerie-Abteilung 511 schwere Artillerie-Abteilung 643 |
8. Juni 1940
Divisionen | Heerestruppen | Korpstruppen |
unbekannt |
7. September 1940
Divisionen | Heerestruppen | Korpstruppen |
2. Panzer-Division 9. Panzer-Division 13. Infanterie-Division |
Pionier-Bataillon 43 |
18. November 1940
Divisionen | Heerestruppen | Korpstruppen |
2. Panzer-Division 9. Panzer-Division 60. Infanterie-Division |
Pionier-Regiments-Stab 601 |
5. Dezember 1940
Divisionen | Heerestruppen | Korpstruppen |
2. Panzer-Division 9. Panzer-Division 60. Infanterie-Division 6. Gebirgs-Division |
Pionier-Bataillon 43 |
Korps-Nachrichten-Abteilung 440 Nachrichten-Abteilung z.b.V. 601 |
1. Januar 1941
Divisionen | Heerestruppen | Korpstruppen |
60. Infanterie-Division 9. Panzer-Division 2. Panzer-Division |
Artillerie-Regiments-Stab 49 II. /
Artillerie-Regiment 40 Beobachtungs-Abteilung 29 Pionier-Bataillon 666 |
Arko 128 |
21. Januar 1941
Divisionen | Heerestruppen | Korpstruppen |
60. Infanterie-Division 9. Panzer-Division 2. Panzer-Division |
Artillerie-Regiments-Stab 49 II. /
Artillerie-Regiment 40 Beobachtungs-Abteilung 29 Pionier-Bataillon 666 |
Arko 128 |
5. April 1941
Divisionen | Heerestruppen | Korpstruppen |
9. Panzer-Division 73. Infanterie-Division Leibstandarte SS Adolf Hitler |
Artillerie-Regiments-Stab 787 I. /
Artillerie-Regiment 77 Beobachtungs-Abteilung 29 Pionier-Regiments-Stab 617 Pionier-Bataillon 666 Brückenkolonne B 160 Brücken-Bau-Bataillon 210 |
Arko 128 |
13. April 1941
Divisionen | Heerestruppen | Korpstruppen |
9. Panzer-Division 5. Panzer-Division |
Artillerie-Regiments-Stab 787 I. /
Artillerie-Regiment 77 Beobachtungs-Abteilung 29 Panzerjäger-Abteilung 560 Pionier-Regiments-Stab 617 Pionier-Bataillon 666 |
Arko 128 |
12. August 1941
Divisionen | Heerestruppen | Korpstruppen |
schwere Artillerie-Abteilung 808 (bei 256. ID) Sturmgeschütz-Abteilung 184 (bei 256. ID) Nebelwerfer-Regiments-Stab 1 (bei 256. ID) Pionier-Bataillon 630 Kommandeur der Bautruppen 104 Bau-Bataillon 22 |
Arko 131 (bei 256. ID) |
2. September 1941
Divisionen | Heerestruppen | Korpstruppen |
Artillerie-Regiments-Stab 613 Artillerie-Regiments-Stab 69 II. / Artillerie-Regiment 62 Sturmgeschütz-Abteilung 184 Beobachtungs-Abteilung 22 Nebelwerfer-Regiments-Stab 1 1. / Panzerjäger-Abteilung 8 Heeres-Flak-Abteilung 271 Pionier-Regiments-Stab z.b.V. Bourbiel Pionier-Bataillon 630 Brückenkolonne B 5 Kommandeur der Bautruppen 104 |
Arko 131 |
15. September 1941
Divisionen | Heerestruppen | Korpstruppen |
keine | keine |
2. Oktober 1941
Divisionen | Heerestruppen | Korpstruppen |
Artillerie-Regimentsstab 618 II./ Artillerie-Regiment 41 II./ Artillerie-Regiment 72 II./ Artillerie-Regiment 61 II./ Artillerie-Regiment 67 Nebelwerfer-Regimentsstab 54 Pionier-Regimentsstab 614 Gruppenführer der Flieger (Grufl) 11 Leichte Flak-Abteilung 3 |
2. Januar 1942
Divisionen | Heerestruppen | Korpstruppen |
19. Panzer-Division (Masse) 10. Infanterie-Division (Teile) 403. Sicherungs-Division (Teile) 56. Infanterie-Division (Teile) |
unbekannt |
3. Februar 1942
Divisionen | Heerestruppen | Korpstruppen |
331. Infanterie-Division Regimentsgruppe Wiese Regimentsgruppe Rosicke Regimentsgruppe Stelzel |
Sturmgeschütz-Abteilung 191 (1 Bttr) Sturmgeschütz-Abteilung 209 (1 Bttr) schwere Artillerie-Abteilung 736 Pionier-Regiments-Stab 614 Pionier-Bataillon 48 Brückenkolonne B 48 |
Arko 128 |
22. April 1942
Divisionen | Heerestruppen | Korpstruppen |
216. Infanterie-Division (Teile) 131. Infanterie-Division (Teile) 10. Infanterie-Division (Masse) 403. Sicherungs-Division (Teile) 211. Infanterie-Division (Teile) Gruppe Schlemm |
unbekannt |
24. Juni 1942
Divisionen | Heerestruppen | Korpstruppen |
unbekannt |
4. Ersatz:
Für die Ersatzgestellung des Stabes war das Infanterie-Ersatz-Bataillon 6 zuständig.
5. Literatur und Quellen:
Gesamtübersicht: Georg Tessin: Verbände und Truppen der Deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939–1945. Band 5. Die Landstreitkräfte 31 – 70. 2. Auflage. Biblio-Verlag, Bissendorf 1977
Karl-Heinz Golla: Der Fall Griechenlands 1941, Verlag Mittler und Sohn, 2007
Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg, Band 3: Der Mittelmeerraum und Südosteuropa, Stuttgart 1984
Kurt Mehnert: Die geheimen Tagesberichte der Deutschen Wehrmachtführung im Zweiten Weltkrieg 1939 - 1945, Biblio-Verlag, Bände 3 und 4