331. Infanterie-Division

 

1. Einsatz und Unterstellung:

Die 331. Infanterie-Division war eine sog. "Walküre"-Einheit. Auf das Stichwort "Walküre" wurden im Winter 1941 aus Ausbildungs- und Ersatzpersonal des Ersatzheeres, aus Genesenen usw. ab 15. Dezember 1941 innerhalb kürzester Zeit (14 Tage) vier Infanterie-Divisionen aufgestellt, die 328., 329., 330. und 331. Infanterie-Division. "Walküre" war mobmäßig vorbereitet und sollte im Falle von Luftlandungen in der Heimat, oder Unruhen in den besetzten Gebieten die rasche Aufstellung von einsatzfähigen Verbänden gewährleisten. Im Dezember 1941 wurde "Walküre" wegen der kritischen Lage an der Ostfront ausgelöst. Der Aufruf durch Chef H Rüst und BdE "Walküre durchführen" erging mit Befehl Nr.30145/41 am 15. Dezember 1941. Der dazugehörige Ausführungsbefehl erging am 17. Dezember 1941. Darin war als erster Aufstellungstag der 18. Dezember 1941 befohlen. Die 331. Infanterie-Division selbst wurde auf dem Truppenübungsplatz Königsbrück im WK IV aufgestellt. Von Januar bis März 1942 befand sich die Division dann im Anmarsch zur 4. Armee bei der Heeresgruppe Mitte. Ab dem 20. März 1942 nahm die Division an den Abwehrkämpfen nordwestlich Szuchinitschi im Rahmen des XXXX. Armeekorps teil. Ab dem 23. Mai 1942 unterstand die Division dem LVI. Armeekorps und kämpfte vor Kirow. Zwischen dem 11. August und dem 12. September 1942 schlossen sich Angriffs- und Abwehrkämpfe im Raum südlich Szuchinitschi an. Anschließend kämpfte die Division wieder vor Kirow, bis sie Ende Dezember 1942 an den Nordflügel der Heeresgruppe Mitte verlegt wurde. Von Januar bis Mitte Februar 1943 war die Division bei der Gruppe v.d.Chevallerie (LIX. Armeekorps) zum Entsatz von Welikije Luki im Einsatz. Anschließend kämpfte die Division am äußersten Nordflügel der Heeresgruppe Mitte beim XXXXIII. Armeekorps und ab Mai beim II. Armeekorps an der Nasswa im Raum Nowossokolniki und am Smerdel. Am 22. September 1943 wurde die Division in eine Division neuer Art 44 umgegliedert. Von Januar bis März 1944 folgten Absetzkämpfe in die vorbereitete "Panther"-Stellung südostwärts von Ostrow. Bei diesen Kämpfen hatte die Division schwere Verluste, so dass sie Ende März 1944 in die Heimat transportiert wurde. Die Reste der drei Grenadier-Regimenter sowie die III. / Artillerie-Regiment 331 verblieben im Osten und wurden in die 87. Infanterie-Division eingegliedert. Ab April 1944 wurde die Division auf dem Truppenübungsplatz Wahn unter Eingliederung der Schatten-Division Wahn neu aufgestellt, wobei die neu zugeführten Grenadier-Regimenter und die III. Abteilung die alten Nummern erhielten. Ende April 1944 wurde die Division dann zum OB West verlegt, um ihre Aufstellung im Raum um Boulogne - Calais zu vollenden und um dort als Eingreifreserve zu dienen. Ab Ende Juli 1944 wurde die Division in den Invasionsraum in der Normandie zugeführt. Es folgten verlustreiche Abwehrkämpfe bei St. Lo (Vire) - Caen, später bei Falaise. Die Reste der Division kämpften sich über die Seine im Raum Elbeuf durch Nordfrankreich über Amiens und Lille und den Raum Antwerpen in Belgien nach Holland zurück, wo sie dem LXVIII. Armeekorps bei der 15. Armee zugeführt wurden. Am 30. September 1944 wurde die Auflösung der Division befohlen. Die Reste wurden mit Masse der 346. Infanterie-Division eingegliedert. Teile gingen auch an die 712. Infanterie-Division. Der Divisionsstab wurde zum Divisionsstab z.b.V. 331 umbenannt.

 

1941

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
15. Dezember in Aufstellung     WK IV

1942

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
1. Januar in Anmarsch      
20. März XXXX 4. Armee Mitte Juchnow
23. Mai LVI 4. Armee Mitte Juchnow

1943

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
Januar z. Vfg. Abtransport Mitte Juchnow
Februar LIX 3. Panzerarmee Mitte Welish (Lagekarte)
März XXXXIII 3. Panzerarmee Mitte Welish (Lagekarte) (Lagekarte)
Mai II 16. Armee Nord Newel (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte)

1944

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
Januar II 16. Armee Nord Newel (Lagekarte) (Lagekarte)
März in Aufstellung     Wahn
April z. Vfg. 15. Armee D Calais (Lagekarte) (Lagekarte)
August LXXIV 5. Panzerarmee B Normandie (Lagekarte)
September (Reste) LXVII 15. Armee B Niederlande (Lagekarte)

 

2. Divisionskommandeure:

15. Dezember 1941 Generalleutnant Fritz Hengen

30. Dezember 1941 General der Infanterie Dr. Franz Beyer

22. Februar 1943 Generalleutnant Karl-Ludwig Rhein

1. Januar 1944 Generalmajor Heinz Furbach

25. April 1944 Generalleutnant Karl-Ludwig Rhein

1. August 1944 Generalleutnant Walter Steinmüller

 

 

3. Gliederung:

331. Infanterie-Regiment 1941:

Infanterie-Regiment 557

Infanterie-Regiment 558

Infanterie-Regiment 559

Artillerie-Regiment 331

Pionier-Bataillon 331

Panzerjäger-Abteilung 331

Aufklärungs-Abteilung 331

Divisions-Nachrichten-Abteilung 331

Divisions-Nachschubführer 331

 

331. Infanterie-Division 1944:

Grenadier-Regiment 557

Grenadier-Regiment 558

Grenadier-Regiment 559

Divisions-Füsilier-Bataillon 331

Artillerie-Regiment 331

Pionier-Bataillon 331

Panzerjäger-Abteilung 331

Feldersatz-Bataillon 331

Divisions-Nachrichten-Abteilung 331

Divisions-Nachschubführer 331

 

4. Literatur und Quellen:

Paul Klose: Endlos ist die Straße ... Ein Stück Geschichte des Grenadier-Regiments 559 1941 - 1943, Verlag Jugend und Sport, Darmstadt 1958

Ernst Herz: Notizen über den Einsatz und das Leben in der 5. Batterie Art.Reg. 331 vom Dezember 1941 bis zum Mai 1945, Selbstverlag, Lohfelden 1983

Georg Tessin: Verbände und Truppen der Deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939–1945. Band 9. Die Landstreitkräfte 281 – 370. Biblio-Verlag, Bissendorf 1974