206. Infanterie-Division

 

1. Einsatz und Unterstellung:

Aufgestellt am 17. August 1939 als Übungs-Division, seit dem 26. August 1939 als Division 3. Welle durch den Landwehr-Kommandeur Insterburg. Die Division nahm am Polenfeldzug teil und stieß aus dem Raum Willenberg über den Narew bei Rozan und weiter über Ciechanowiecze bis Bialowies vor. Dabei hatte die Division jedoch keine größeren Gefechte zu bestehen. Nach Beendigung des Polenfeldzuges verblieb die Division als Besatzungstruppe in Nordpolen. Mit Beginn des Westfeldzuges wurde die Division dann als OKH-Reserve in die Eifel verlegt und marschierte dann in den Raum zwischen Dinant und Sedan. Hier wurde sie zu Sicherungsaufgaben eingesetzt. Im Juli 1940 kehrte die Division in ihre ostpreußische Garnisonen zurück, wo sie von August 1940 bis zum April 1941 beurlaubt wurde. Nach dem Wiederaufruf der Division im April 1941 wurde diese der Heeresgruppe C, der späteren Heeresgruppe Nord zugeführt. Ab dem 22. Juni 1941 nahm die Division am Rußlandfeldzug teil und griff aus der Umgebung des Wysztyter See über Mariampol, der Memel bis Wilna an. Von hier aus stieß die Division auf Polozk vor, durchbrach dann die "Stalin-Linie" bei Dzisna und kämpfte dann im Raum Newel.  Anschließend überschritt sie den Lowatj bei Welikije Luki, wo es im Spätsommer zu Kämpfen an der Kunja und an der Sapadnaja-Dweina kam. Mit Beginn der deutschen Offensive in Richtung Moskau drang die Division in den Raum Rshew vor und setzte über die Tjma. Im November 1941 folgte eine kurze Auffrischung der Division und anschließend Stellungskämpfe an der Maschiga, die bis Jahresende andauerten. Die anschließenden Rückzugskämpfe führten die Division bis in den Raum nordwestlich von Rshew zurück, wo es in den nächsten Monaten zu schweren Stellungskämpfen kam. Kurz vor der Räumung des Frontbogens bei Rshew wurde die Division in den Raum nördlich von Belij verlegt. Anschließend kam sie in den Raum Demidow und blieb hier bis zum allgemeinen Absetzen der Armee in die "Panther"-Stellung. Am 24. April 1943 wurde das Grenadier-Regiment 312 aufgelöst. Die anschließenden Rückzugskämpfe brachten die Division in den Raum Witebsk. Hier verblieb die Division bis zum Beginn der russischen Sommeroffensive im Juni 1944. Am 12. April 1944 Umbildung zur Division neuer Art 44. Die Division wurde im Juni 1944 bei der 3. Panzerarmee bei den Kämpfen um Witebsk vernichtet und am 3. August 1944 aufgelöst.

 

1939

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
September z. Vfg.   Nord Polen (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte)
Oktober im Grenzschutz-Abschnitt   Nord Polen

1940

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
Januar im Grenzschutzabschnitt   Nord Polen
Juni z. Vfg. OKH   Eifel
Juli z. Vfg. BdE    
August beurlaubt      

1941

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
Januar beurlaubt     Ostpreußen
Mai XXVIII 16. Armee C Ostpreußen
Juni XXIII 16. Armee Nord Ostpreußen (Lagekarte)
Juli z. Vfg. OKH Nord Dünaburg (Lagekarte)
August XXIII 9. Armee Mitte Welikjie-Luki (Lagekarte)
September VI 9. Armee Mitte Welikije-Luki (Lagekarte)
Oktober XXIII 9. Armee Mitte Kalinin (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte)

1942

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
Januar XXIII 9. Armee Mitte Rshew (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte)
15. März XXXXVI Pz. 9. Armee Mitte Rshew (Lagekarte)
28. April XXVII 9. Armee Mitte Rshew (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte)
15. Juli VI 9. Armee Mitte Rshew (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte)
14. Oktober XXIII 9. Armee Mitte Rshew  (Lagekarte) (Lagekarte)

 

1943

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
Januar XXIII 9. Armee Mitte Rshew (Lagekarte)
9. Januar Burdach 9. Armee Mitte Rshew (Lagekarte)
6. Februar XXIII 9. Armee Mitte Rshew (Lagekarte)
12. März XXVII 9. Armee Mitte Rshew
18. März XXXIX Pz.K. 9. Armee Mitte Rshew
22. März VI 3. Panzerarmee Mitte Demibow, Witebsk (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte)

1944

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
Januar LIII 3. Panzerarmee Mitte Witebsk (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte)
Juli unbekannt      

 

2. Divisionskommandeure:

17. August 1939 Generalmajor Hugo Höfl (ab 1.7.1941 Generalleutnant)

3. Mai 1942 Oberst Alfons Hitter (ab 1.8.1942 Generalmajor)

13. Juli 1943 Generalmajor Carl André

14. September 1943 Generalleutnant Alfons Hitter

3. Gliederung:

206. Infanterie-Division 1939:

Infanterie-Regiment 301

Infanterie-Regiment 312

Infanterie-Regiment 413

Artillerie-Regiment 206

Pionier-Bataillon 206

Panzerabwehr-Abteilung 206

Aufklärungs-Abteilung 206

Infanterie-Divisions-Nachrichten-Abteilung 206

Infanterie-Divisions-Nachschubführer 206

 

206. Infanterie-Division 1943:

Grenadier-Regiment 301

Grenadier-Regiment 312

Grenadier-Regiment 413

Füsilier-Bataillon 206

Artillerie-Regiment 206

Pionier-Bataillon 206

Panzerjäger-Abteilung 206

Infanterie-Divisions-Nachrichten-Abteilung 206

Infanterie-Divisions-Nachschubführer 206

 

4. Literatur und Quellen:

Ernst Payk: Die Geschichte der 206. Infanterie-Division 1939 - 1945, Podzun, Bad Nauheim 1952


Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen SS im Zweiten Weltkrieg 1939-1945, Band 8: Die Landstreitkräfte Nr. 201-280. 2. Auflage, Osnabrück 1973


Werner Haupt: Die deutschen Infanterie-Divisionen, 3 Bände, Podzun-Verlag


Schematische Kriegsgliederungen 1939 - 1945 BA/MA RH 2/348 bis RH 2/355; RH 2/356K und R 2/769
Kriegstagebücher und sonstige Unterlagen BA/MA RH 26-206/
Kriegsgliederungen der 16. Armee RH 20-16/
Kriegsgliederungen der 9. Armee RH 20-9/