121. Infanterie-Division
131. Infanterie-Division

 

1. Einsatz und Unterstellung:

Gemäß Befehl des Chef H Rüst und BdE AHA Ia(I) Nr. 2765/40 g.Kdos. vom 19. September 1940 sollte die 121. Infanterie-Division auf dem Truppenübungsplatz Bergen bei Celle im WK XI aus je einem Drittel der 31. Infanterie-Division und der 269. Infanterie-Division sowie den bespannten Teilen der 19. Infanterie-Division, die in eine Panzer-Division umgebildet wurde, aufgestellt werden. Mit Befehl des Chef H Rüst und BdE AHA Ia(I) Nr. 2765/40 g.Kdos. II. Ang. vom 21. September 1940 wurde die Nummerierung der Division in 131. Infanterie-Division abgeändert. Hintergrund dieser Maßnahme war, dass eine Übereinstimmung der Nummerierung mit dem Wehrkreis-Kommando, das für die Ersatz-Gestellung zuständig war, erreicht werden sollte. Nach der Ausbildung der Division auf dem Truppenübungsplatz Bergen-Hohne wurde die Division im März 1941 per Eisenbahn nach Polen in den Raum ostwärts von Warschau verlegt. Hier wurde der Division das noch fehlende Gerät und die noch fehlenden Waffen zugeführt. Ab dem 17. April 1941 verlegte die Division dann im Landmarsch über Siedlce in Richtung Konstantinow - Brest-Litowsk. Vom 22. bis 28. April 1941 verblieb die Division im Raum Zaczok. Ende April 1941 wurde sie dann in den Raum Konstantinow und die umliegenden Wäldern unter gebracht. Am 20. Juni wurde dann die Division aus ihrem Waldquartier in die Bereitstellungsräume an den Bug herangeführt. Am 22. Juni überquerte die Division nordwestlich von Brest-Litowsk den Bug und nahm an der Kesselschlacht von Bialystock teil. Anschließend marschierte sie von Lyskowo über Ruzhany, Pogost und Gluska in südlicher Richtung von Bobruisk auf Paritschi. Im Juni 1941 kämpfte die Division bei Brest-Litowsk und Bialystok an der weißrussischen Grenze. Als OKH-Reserve überquerte die Division den Dnjepr bei Schlobin und verblieb im August 1941 im Raum von Gomel. Auf der Linie Gomel - Marino am Sosch Nowosybkow in der Nähe von Brjansk kam es zu zahlreichen Gefechten. Von dort aus drehte die Division nach Süden in Richtung auf Kiew ab. Am Snow kam es bei Tschernigow, Kulikowka und Neshin zu weiteren Kämpfen. Danach wurde die Division im November 1941 wieder in Richtung Norden zur 2. Panzerarmee nach Smolensk in den Raum Roslawl verlegt. Die 131. Infanterie-Division gelangte über Kaluga an der Oka, Suchinitschi, Koselsk und Belew nach Alexin bei Tula. Am 27. November wurde die Division gegen die Stadt Alexin angesetzt, den Südpfeiler der Moskauer Schutzstellung. Die Stadt wurde am 27. November genommen. Am 29. November wurden die Orte Kartajewo und Botjna genommen. Damit war die östlichste Linie erreicht, bis zu dem die 131. Infanterie-Division vorstoßen konnte. Bis zum 18. Dezember konnte diese erreichte Stellung gegen verlustreiche russische Gegenangriffe gehalten werden. In der Nacht auf den 19. Dezember gab die 131. Infanterie-Division die erreichten Stellungen auf und zog sich auf das westliche Ufer der Oka zurück. Bei Alexin und Kostrowo wurde die Division in zahlreiche Kämpfe verwickelt, so dass sie sich nach Kaluga zurückziehen und zur Verteidigung einrichten musste. Das Jahr 1942 war geprägt durch Kämpfe bei Kostino und Juchnow, wobei es an der Rollbahn zwischen Juchnow und Roslawl zu lang anhaltenden Stellungskämpfen mit russischen Truppen um die strategisch wichtige Verkehrslinie kam. Zwischen März und Juni 1942 war die Division zur Partisanenbekämpfung im Hinterland der 4. Armee eingesetzt. Nördlich von Spas-Demensk wurde im Sommer 1942 ein Verband der Roten Armee eingeschlossen, der von der 131. Infanterie-Division zusammen mit einer Fallschirmjäger-Einheit vernichtet wurde. 1943 wurde die 131. Infanterie-Division bei Kirow eingesetzt und war dort an den Abwehrkämpfen bei Kirow, Jakomowo und Bjeloy beteiligt. Am 1. Februar 1943 wurde das Grenadier-Regiment 432 aufgelöst. Unter russischem Druck musste sich die Division über die Desna zurückziehen. Von dort aus ging es weiter Richtung Westen über Bogdanowo, über den Sosch bis zur Pronja südlich von Tschaussy. Am Fluß Pronja war die Division erneut in schwere Stellungskämpfe verwickelt. Im Januar 1944 folgte die Verlegung in den Raum Witebsk, wo die Division südöstlich von Witebsk am Fluss Lutschessa eine Verteidigungslinie bezog. Nach Einbruch der Roten Armee in diesem Gebiet wurde die Division nach Kowel verlegt, um die dort als "Fester Platz" bestimmte Stadt um jeden Preis zu halten. Die Division wurde südlich der Stadt am Fluss Turja eingesetzt. m 1. Mai 1944 erhielt die Division als drittes Regiment das Grenadier-Regiment 432 aus dem Grenadier-Regiment 565, die dritten Bataillone der Regimenter wurden aufgelöst.  Nach der Aufgabe der Stadt zog sich die Division im  Juli 1944 nach Kalvaria zurück. Am 11. August 1944 wurden die Reste der 196. Infanterie-Division eingegliedert. Anschließend zog sich die Division über den Fluss Szeschupa, das litauische Suwalki, den Wystiter See, das masurisch-ostpreußische Wehrkirchen und die Rominter Heide bis nach Goldap zurück. Ende Januar 1945 wurde die 4. Armee im Zuge der Schlacht um Ostpreußen zwischen Braunsberg und Königsberg eingeschlossen. Ein deutscher Gegenangriff durch das VI. Armeekorps versuchte am 26. Januar 1945 mit der 131. Infanterie-Division und der 170. Infanterie-Division sowie der 28. Jäger-Division vergeblich, einen Korridor nach Westen in Richtung Elbing zu öffnen. Die Division blieb mit der 4. Armee im Kessel von Heiligenbeil eingeschlossen und bis März 1945 vernichtet. Der Stab gelangte nach Swinemünde und wurde am 16. April 1945 zur Aufstellung der 4. RAD-Division bestimmt.

 

1940

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
November LII 11. Armee C Bergen/Celle

1941

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
Januar LII 11. Armee C Bergen/Celle
April XXXV 4. Armee B Warschau
26. Mai XII 4. Armee B Warschau
4. Juni XXXXIII 4. Armee Mitte Brest-Litowsk, Bialystok (Lagekarte) (Lagekarte)
31. Juli XIII 2. Armee Mitte Gomel (Lagekarte)
23. August XII 2. Armee Mitte Gomel
25. August XXXXIII 2. Armee Mitte Kiew, Brjansk (Lagekarte) (Lagekarte)
November XXXXIII 2. Panzerarmee Mitte Tula (Lagekarte) (Lagekarte)

1942

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
1. Januar XXXXIII 4. Armee Mitte Juchnow (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte)
20. Juni LVI 4. Armee Mitte Spass-Demensk

1943

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
Januar LVI 4. Armee Mitte Spass-Demensk
September XII 9. Armee Mitte Brjansk
Oktober XXXXI 9. Armee Mitte Mogilew (Lagekarte)

1944

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
Januar VI 3. Panzerarmee Mitte Witebsk (Lagekarte) (Lagekarte)
März z. Vfg. 3. Panzerarmee Mitte Witebsk (Lagekarte)
April LVI 2. Armee Mitte Kowel
Juni LVI 4. Panzerarmee Nordukraine Kowel (Lagekarte)
Juli XXXIX 4. Armee Mitte Kalwarja
August XXVII 4. Armee Mitte Ostpreußen (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte)

1945

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
Januar VI 4. Armee Mitte Ostpreußen (Lagekarte)
Februar (Kgr.) VI 4. Armee Mitte Ostpreußen (Lagekarte) (Lagekarte)
April z. Vfg. OKH   Nord Ostpreußen

 

2. Divisionskommandeure:

1. Oktober 1940 General der Artillerie Heinrich Meyer-Bürdorf

10. Januar 1944 Generalleutnant Friedrich Weber

28. Oktober 1944 Generalmajor der Reserve Werner Schulze

 

3. Gliederung:

131. Infanterie-Division 1940:

Infanterie-Regiment 431

Infanterie-Regiment 432

Infanterie-Regiment 434

Artillerie-Regiment 131

Pionier-Bataillon 131

Panzerjäger-Abteilung 131

Aufklärungs-Abteilung 131

Divisions-Nachrichten-Abteilung 131

Divisions-Nachschubführer 131

 

131. Infanterie-Division 1943:

Grenadier-Regiment 431

Grenadier-Regiment 434

Divisions-Bataillon 131

Artillerie-Regiment 131

Pionier-Bataillon 131

Feldersatz-Bataillon 131

Panzerjäger-Abteilung 131

Divisions-Nachrichten-Abteilung 131

Divisions-Nachschubführer 131

 

131. Infanterie-Division 1944:

Grenadier-Regiment 431

Grenadier-Regiment 432

Grenadier-Regiment 434

Füsilier-Bataillon 131

Artillerie-Regiment 131

Feldersatz-Bataillon 131

Pionier-Bataillon 131

Panzerjäger-Abteilung 131

Divisions-Nachrichten-Abteilung 131

Divisions-Nachschubführer 131

 

4. Literatur und Quellen:

Wilhelm Blankenhagen: Im Zeichen des Schwertes. Erinnerungen an den Weg der 131. Infanterie-Division, Giebel & Oehlschlägel, Osterode am Harz 1982

Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen SS im Zweiten Weltkrieg 1939-1945, Band 7: Die Landstreitkräfte Nr. 131 - 200, 2. Auflage, Osnabrück 1979

 

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Teile des Infanterie-Regiments 434 beim Vormarsch in Rußland im Juli 1941. Am Fahrzeug links das Zeichen der Division, das Schwert. (Mit freundl. Genehmigung von H.W. Weber)