Graf zu Stolberg-Stolberg, Christoph Clemens Johannes Baptista Hubertus Maria

  

* 22. Januar 1888, Westheim / Westfalen

† 3. Juli 1968, Arnsberg


BArch Pers 6/1950 als Leutnant 1922

  

Christoph Graf zu Stolberg-Stolberg war ein Sohn vom Rittergutsbesitzer Hermann Joseph Carl Hubertus Maria Graf zu Stolberg-Stolberg und dessen Ehefrau Marie Karoline, geborene Freiin von Walterskirchen zu Wolfsthal. Er besuchte nach seinem Abitur am humanistischen Gymnasium von Vechta ein Studium der Geschichte und Nationalökonomie in Berlin und München. Danach absolvierte er 1913 bis 1914 ein praktisches Jahr in einer Bank. Nach Beginn des ersten Weltkrieges ist er am 6. Oktober 1914 als Kriegsfreiwilliger in die Königlich Preußische Armee eingetreten. Dabei kam er in das Ersatz-Bataillon vom Garde-Schützen-Bataillon in Berlin-Lichterfelde. Bei diesem wurde er am 24. Oktober 1914 vereidigt. Seine Beförderung zum Gefreiten erfolgte am 12. Dezember 1914. Nachdem er sich für die Offizierslaufbahn entschieden hatte, reichte er am 15. November 1914 einen Antrag dazu ein. Daraufhin wurde er am 2. Januar 1915 zum Fahnenjunker-Gefreiten ernannt, nachdem ihm, trotz vorgeschriebenen Lebensalters, die Genehmigung erteilt wurde. Nur wenige Wochen später erfolgte am 27. Januar 1915 seine Beförderung zum Oberjäger. Als solcher kam er am 1. März 1915 zum Garde-Schützen-Bataillon an die Front. Dort wurde er am 22. März 1915 zum Fähnrich befördert. Am 18. Juni 1915 folgte seine Beförderung zum Leutnant ohne Patent. Das Eiserne Kreuz 2. Klasse wurde ihm bereits am 4. Juli 1915 verliehen. Vom 6. Augsut 1916 bis zum 12. August 1916 wurde er zum Leuchtger-Kursus zur E-Armee kommandiert. Seinen Antrag auf Erteilung der Heiratserlaubnis reichte er am 14. August 1916 bei seinem Bataillonskomandeur Major Graf von Stosch ein. Die Erlaubnis zur Verheiratung wurde ihm am 20. August 1916 erteilt. Er heiratete am 27. September 1916 die über dreieinhalb Jahre jüngere Ida Gräfin von Orsini und Rosenberg, Tochter des General der Kavallerie und Obersthofmeister seiner kaiserlichen Hoheit Erzherzog Rainer von Oesterreich, Max Graf von Orsini und Rosenberg, in Baden bei Wien. Am 1. Februar 1917 wurde er zum Sturm-Bataillon Rohr kommandiert. Am 7. Februar 1917 wurde er als Ordonanz-Offizier zum Detachement Thierry kommandiert. Das Patent als Leutnant vom 19. Dezember 1913 wurde ihm am 6. Oktober 1917 verliehen. Nur wenige Wochen später wurde ihm am 25. Dezember 1917 das Eiserne Kreuz 1. Klasse verliehen. Seine Mutter starb am 18. Januar 1918 im Alter von 63 Jahren auf Gut Westheim. Zum Ende des Krieges wurde er am 24. Oktober 1918 als Adjutant der 22. Infanterie-Brigade verwendet. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm neben beiden Eisernen Kreuzen noch andere Auszeichnungen, wie das Ritterkreuz 2. Klasse des sächsischen Albrechtsordens mit Schwertern (2. November 1917), der Türkische Eiserne Halbmond (2. Oktober 1917) und der Bulgarische Militär-Verdienstorden 5. Klasse (27. Februar 1918) verliehen. Nach dem Krieg wurde er ab dem 17. Januar 1919 im Freikorps eingesetzt. Er wurde als Führer der Radfahr-Kompanie vom Freikorps der Garde-Schützen verwendet. Zuerst war er vom 15. Februar 1919 bis zum 3. März 1919 an den Kämpfen in Lettland beteiligt. Zum Ende war die Abwehrschlacht von Goldingen als Höhepunkt zu nennen. Danach folgte den halben Monat März der Vormarsch an der Aa. Seine älteste Tochter war die am 20. März 1919 in Davos in der Schweiz geborene Maria-Anna Theresia Ada Sofie Huberta Emanuela Gräfin zu Stolberg-Stolberg. Im April 1919 war er an der Unterdrückung von Unruhen in Libau beteiligt. Der gesamte Juli 1919 war mit Grenzschutzdienst von Westpreußen relativ ruhig. Vom 6. Juli 1919 bis Ende August 1919 folgten Bandenkämpfe in Kurland und an der Demarkationslinie östlich von Bauske. Von Ende September 1919 bis zum 7. November 1919 beeiligte er sich am Schutz der Militärhoheit und dem Bahnschutz in Litauen. Daran anschließend bis Anfang Dezember 1919 war wieder Grenzschutz angesagt. Im Frühjahr 1920 wurde er als Leutnant in das vorläufige Reichsheer übernommen. Ab dem 17. April 1920 wurde er als Führer der 4. Kompanie vom Reichswehr-Infanterie-Regiment 29 eingesetzt. Bei der Bildung des 200.000 Mann-Heeres der Reichswehr kam er Mitte Mai 1920 als Kompanieoffizier zur 1. Kompanie vom Reichswehr-Infanterie-Regiment 29 der Reichswehr-Brigade 15. Vom 25. Juli 1920 bis zum 9. August 1920 wurde er als stellvertretender Führer der 9. Kompanie seines Regiments verwendet. Vom 11. August 1920 bis zum 10. September 1920 war er stellvertretender Kompanieführer der 7. Kompanie seines Regiments. Seine jüngere Tochter war die am 2. Oktober 1920 in Berllin-Lichterfelde geborene Elisabeth Theresia Leopoldine Angela Maria Gräfin zu Stolberg-Stolberg. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er am 1. Januar 1921 in die 5. Kompanie vom Infanterie-Regiment 9 übernommen. Bei dieser wurde er am 1. Februar 1921 neu vereidigt. Am 1. September 1921 wurde er als Kompanieoffizier in die 14. Kompanie des Ausbildungs-Bataillons vom 9. (Preußisches) Infanterie-Regiment nach Wünsdorf versetzt. Am 10. Oktober 1921 erhielt er folgende Beurteilung von Major Curt Osterroth, Kdr. vom Ausbildungs-Bataillon des 9. (Preuß.) Infanterie-Regimentst: "Mir dienstlich nicht genügend bekannt. Sein bisheriger Bataillonskommandeur Oberstleutnant Max von Schenckendorff urteilt über ihn wie folgt: "Gefestigter Charakter, bescheiden, pflichttreu und zuverlässig. Geistig gut, militärisch befriedigend beanlagt. Hat seinen Zug zu meiner Zufriedenheit ausgebildet und geführt. Im Unterricht noch etwas ungewandt. Größere taktische Arbeiten bereiten ihm noch Schwierigkeiten, doch weiß er dieses bei seinem Fleiß sicher ausgleichen. Im Kameradenkreise sehr beliebt. Füllt seine Stelle aus." Ernster gereifter Charakter, besitzt umfassende allgemeine Kenntnisse, wird die oben angeführten Mängel eines Kriegsoffiziers in kürzester Zeit ausgeglichen haben." Dazu ergänzte Oberst Richard von Pawelsz, Kdr. vom 9. (Preuß.) Infanterie-Regiment am 21. Oktober 1921: "Ein gereifter, vielseitig gebildeter Offizier, dem es gelingen wird, die fehlende Vorbildung zu ergänzen. Eignet sich zunächst noch nicht zur Verwendung bei Sonderwaffen." Bei der 14. Kompanie in Wünsdorf wurde ihm am 1. Juli 1922 ein neues Rangdienstalter als Leutnant vom 1. Mai 1914 (1) zugewiesen. Seine Wehrkreisprüfung absolvierte er vom 20. März 1923 bis zum 22. März 1923. Danach wurde er als Kompanieoffizier in die 5. Kompanie seines Regiments nach Berlin-Lichterfelde versetzt. Am 30. September 1923 erhielt er folgende Beurteilung von Major Geim, Kdr. des II. Bataillons vom 9. (Preuß.) Infanterie-Regiment: "Bei Versetzung des Leutnant Graf Stolberg vom Ausbildungs- zum II. Bataillon urteilt Major von Schauroth, Kdr. des Ausbildungs-Bataillons, am 5. April 1923, wie folgt, über ihn: "Ein Offizier von ernstem, gereiftem Wesen und Charakter. Seine stets gerechte und auf die Eigenart seiner Untergebenen eingestellte Behandlung seiner Leute und die große Passion, mit der er bei voller Beherrschung des Stoffes sich der Rekrutenausbildung gewidmet hat, machte ihn zu einem bei Vorgesetzten und Untergebenen gleich geschätzten und beliebten Rekruten-Offizier. In der stellvertretenden Verwendung als Bataillonsadjutant hat er sich durch Pflichttreue, Fleiße und Gewandtheit auch sehr gut bewährt. Hat seine Stelle als Rekrutenoffizier sehr gut ausgefüllt." Bis Juni dieses Jahres an Kopf-Neuralgien infolge von Malaria (k.v.H) erkrankt, hat Graf Stolberg, sehr energisch gegen sich selbst, den Dienst wieder aufgenommen, sobald er es irgend vermochte. In Vertretung des beurlaubten Kompaniechefs führte er dann fünf Wochen lang mit Überlegung und Geschick die Kompanie. Militärisch recht gut veranlagt, kriegserfahren und passionierter Soldat. Tritt am 1. Oktober zur MG-Kompanie über und kommt daher vorläufig für die Verwendung bei einer anderen Waffe nicht in Frage. Füllt seine Stelle gut aus." Dazu ergänzte am 2. Oktober 1923 der Regimentskommandeur Oberst Friedbert Lademann: "Mit dem günstigen Urteil einverstanden. Lt. Graf Stolberg hat auf mich stets einen sehr guten Eindruck gemacht. Ein gereifter, vielseitiger Offizier. Durch Versetzung zur MG-Kompanie will ich es ihm ermöglichen, später MG-Begleitzugführer oder Füher eines Kavallerie-MG-Zuges zu werden, um ihm eine seinem vorgeschrittetenem Lebensalter entsprechende möglichst selbstständige Stellung zu verschaffen." Bereits am 26. September 1923 wurde ihm ein Urlaub nach Libochowitz, in der Nähe von Leitmeritz in der Tschechoslowakei, zum Besuch seiner Kinder genehmigt. Am 1. Oktober 1923 wurde er für einige Zeit zur MG-Kompanie kommandiert. Auch der folgende Weihnachtsurlaub vom 22. Dezember 1923 bis zum 28. Dezember 1923 wurde am 5. Dezember 1923 nach Libochowitz genehmigt. Dort wurde er am 11. Januar 1924 mit Wirkung vom 1. Januar 1924 (2) zum Oberleutnant befördert. Als solcher wurde er vom 22. September 1924 bis zum 11. Oktober 1924 zu einem MG-Lehrgang auf den Truppenübungsplatz Döberitz kommandiert. Sein Vater starb am 19. Juni 1925 im Alter von 71 Jahren auf Gut Westheim. Am 27. September 1925 erhielt er folgende Beurteilung von Oberstleutnant Geim, Kdr. des II./9. (Preuß.) Inf.Rgt.: "Vornehm denkender, ruhiger und gereifter Mann mit guter, vielseitiger Allgemeinbildung. Besondere Pflichttreue zeichnet ihn aus. Obgleich er der vielen Eigenheiten des Dienstes bei einer Maschinengewehr-Kompanie noch nicht ganz Herr ist, führte er während monatelanger Erkrankung seines Kompaniechefs (Hauptmann von Heinz) - auch während der Übungsplatz-Zeit - die 8. (MG.) Kompanie zu meiner Zufriedenheit. Ihrem taktischen Einsatz ist er gewachsen. Wenn er sonst noch Lücken aufweist, so liegt das daran, daß Oberleutnat Graf zu Stolberg-Stolberg auf Grund seiner Geeignetheit und infolge des Offiziermangels immer wieder zu besonderen Aufgaben herangezogen werden musste und dadurch dem Dienst in seiner Waffe häufig auf lange entzogen wurde. Ich betone, daß er sich der ihm im Dienstbetrieb einer MG-Kompanie noch anhaftenden Mängel bewußt und bestrebt ist, sie zu beheben. Dies wird ihm gelingen. Ich halte es aber für erwünscht, daß er - zur eigenen Weiterbildung und zum Nutzen der Kompanie - dieser noch längere Zeit erhalten bleibt und vorläufig nicht zu einer anderen Waffe kommandiert wird. Späterhin dürfte er sich für eine vorübergehende Verwendung bei der Artillerie besonders eignen. Im Kameradenkreise sehr beliebt. Körperlich frisch. Füllt seine Stelle aus." Am 1. Oktober 1925 ergänzte dazu Oberst Friedbert Lademann, Kdr. vom 9. (Preuß.) Infanterie-Regiment: "Einverstanden. Bleibt weiter bei der MG-Kompanie, wo er sich die - ohne sein Verschulden - noch fehlenden Kenntnisse sicher bald aneignen wird. Ein Kommando zu Sonderwaffen kommt daher zur Zeit nicht in Frage." Zusätzlich ergänzte am 8. Oktober 1925 Generalmajor Friedrich Freiherr von Esebeck, Infanterieführer III: "Ein über den Durchschnitt begabter, ausgezeichneter Offizier, der als Gehilfe des Generalstabsoffiziers für die große Nachrichtenübung zu meinem Stabe kommandiert war und dabei gutes Urteil, Gewandtheit und Takt bewiesen hat." Am 1. Oktober 1926 wurde er auf die Stelle als Hauptmann beim Stabe zum II. Bataillon vom 9. (Preuß.) Infanterie-Regiment nach Berlin-Lichterfelde versetzt. Bereits nicht einmal ein halbes Jahr später wurde er am 1. März 1927 als Kompanieoffizier zur 8. (MG.) Kompanie seines Regiments, ebenfalls in Berlin-Lichterfelde, versetzt und gleichzeitig in gleicher Funktion zur 5. Kompanie des Regiments am gleichen Standort kommandiert. Am 15. März 1927 wurde ihm ein sechswöchiger Urlaub nach Italien und Ägypten genehmigt. Am 31. März 1927 wurde er mit Wirkung vom 1. April 1927 in die Ausbildungs-Eskadron vom 11. (Preußisches) Reiter-Regiment nach Ohlau versetzt. Diese Versetzung erfolgte unter Beibehalt seiner bisherigen Uniform. Ab dem 28. April 1927 wurde er zur Kommandantur von Oppeln kommandiert, wobei dieses Kommando einer Versetzung gleichzusetzen war. Am 1. Juni 1927 wurde er zur 2. Eskadron vom 11. (Preuß.) Reiter-Regiment nach Leobschütz versetzt. Dort wurde er am 5. August 1927 mit Wirkung vom 1. August 1927 zum Rittmeister befördert. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. Dezember 1926 (10) festgelegt. Am 27. September 1927 erhielt er folgende Beurteilung von Oberstleutnant Kurd von Bismarck, Kommandant von Oppeln: "Ausgesprochene Persönlichkeit, offener, vornehmer, ruhiger, gereifter Charakter. Hat sich, unterstützt von einem guten Gedächtnis mit Fleiß und Gründlichkeit schnell in seine neue Stellung eingearbeitet. Zuverlässiger Arbeiter am Schreibtisch, klar im mündlichen Vortrag, verbindet mit gutem eigenen Urteil gute Menschenkenntnis. Besitzt guten Blick im Gelände und gesunde taktische Anschauungen. Klug, vielseitig gebildet, belesen. Lebt in harmonischer Ehe. Gesellschaftlich gewandt. Körperlich frisch. Füllt seine Stelle gut aus. Zum Kompaniechef fortdauernd zweifellos geeignet." Am 28. September 1928 wurde er mit Wirkung vom 1. Oktober 1928 zur Kommandantur von Oppeln versetzt. Nicht einmal ein halbes Jahr später wurde er am 16. März 1929 mit Wirkung vom 1. April 1929 als Hauptmann wieder in das 9. (Preuß.) Infanterie-Regiment versetzt und dort als Nachfolger von Hauptmann Siegmund Freiherr von Schleinitz zum Chef der 9. Kompanie in Spandau ernannt. Am 30. August 1929 erhielt er folgende Beurteilung von Oberstleutnant Kurt Liese, Kdr. des III./9. (Preuß.) Inf.Rgt.: "Offener, vornehmer Charakter mit sehr guten Umgangsformen. Pflichttreu und leistungsfähig, beliebter Kamerad. Ausgezeichneter Schütze, der den Schießdienst seiner Kompanie sehr fördert. Er hat im ersten Halbjahre seine Kompanieführung sich sehr große Mühe gegeben, sich die Kompanie in die Hand zu spielen. Ich habe die Überzeugung, daß er bei weiteren Fleiß ein brauchbarer Kompaniechef werden wird. - Im Gefecht ruhig und sicher, wobei ihn seine gesunde taktische Auffassung gut unterstützt. Vielseitig gebildet. Verständige Ansichten über Ausbildungsfragen. Füllt seine Stelle aus." Am 16. September 1929 ergänzte dazu Oberst Hans Feige, Kdr. vom 9. (Preuß.) Inf.Rgt.: "Einverstanden! Sitzt noch nicht ganz fest im Sattel und ist noch etwas unsicher. Besitzt aber ganz gute Anlagen und gibt sich große Mühe." Am nächsten Tag ergänzte dann noch Generalmajor Wolfgang Fleck, Infanterieführer III: "Mir dienstlich noch nicht näher bekannt geworden." Am 20. August 1931 erhielt er folgende Beurteilung von Oberstleutnant Ernst Busch, Kdr. des III./9. (Preuß.) Inf.Rgt.: "Vornehmer, fester Charakter mit gereifter Lebensauffassung und hochstehender Allgemeinbildung. Gesellschaftlich gewandt, anregend in der Unterhaltung. Hat auf seine Untergebenen guten erzieherischen Einfluß, der sich auf den Geist und den Zusammenhalt in seiner Kompanie hervortretend auswirkt. Im inneren Dienst und in der Kleinausbildung erfahren und gründlich. Seine militärische Veranlagung und sein Wissen und Können sind ausreichend. Im allgemeinen energisch und durchgreifend, macht aber bei besonderen Anlässen im Auftreten vor der Front manchmal einen etwas scheuen Eindruck. In der taktischen Führung muß er weiter bestrebt sein, noch sicherer und bestimmter und im Handeln entschlossener zu werden. Er ist für Anregungen und Belehrungen sehr zugänglich und mit anerkennenswertem Eifer bestrebt, sie zu seiner Vervollkommnung zu verwenden. Hauptmann Graf Stolberg füllt seine Stelle gut aus." Am 27. August 1931 ergänzte dazu Oberst Ewald von Kleist, Kdr. vom 9. (Preuß.) Inf.Rgt.: "Einverstanden! Guter Erzieher und sorgender Vorgesetzter, doch keine Führernatur." Dazu ergänzte am 12. September 1931 ergänzte Generalmajor Hugo Zeitz, Infanterie-Führer III: "Einverstanden. Ein Durchschnittskompaniechef, der wenig hervortritt." Am 20. September 1931 ergänzte dann noch Generalleutnant Joachim von Stülpnagel, Kdr. der 3. Division: "Einverstanden !  Uranständiger Charakter !" Während einer Jagd am 20. Oktober 1931 hat er sich beim Sturz vom Pferde eine Gehirnerschütterung zugezogen. Die Genesung zog sich bis Ende Dezember 1931 hin. Am 17. August 1933 erhielt er folgende Beurteilung von Oberstleutnant Eccard Freiherr von Gablenz, Kdr. III. Bataillon vom 9. (Preuß.) Infanterie-Regiment: "Große, hagere Erscheinung. Zähe, allen Anforderungen gewachsen. Felddienstfähig. Geordnete wirtschaftliche Verhältnisse. Fast ausschließlich auf sein Gehalt angewiesen. Vornehmer, gefestigter Charakter von gereifter Lebensauffassung und hochstehender Allgemeinbildung. Geistig gut, militärisch voll ausreichend veranlagt. Hat seine Kompanie ausgezeichnet ausgebildet; soldatische Haltung und Gefechtsausbildung stehen auf besonders hoher Stufe. Hervorzuheben ist ferner der Geist und Zusammenhalt seiner Kompanie, auf die Graf Stolberg einen hervorragend erzieherischen Einfluß ausübt. Stolberg besitzt die Gabe guter Menschenkenntnis, die er bei der Beurteilung und Verwendung seiner Untergebenen voll zur Geltung bringt. Taktisch ausreichend vorgebildet. In der Führung seiner Kompanie und bei Anlage kleinerer Gefechtsübungen geschickt. Stolberg wird vor der Front bei besonderen Anlässen leicht unsicher; doch ist in letzter Zeit eine Besserung eingetreten. Bei der großen Pflichttreue, mit der Graf Stolberg auch an seiner Person dauernd arbeitet, ist anzunehmen, dass er diese Schwäche voll überwinden wird. Gesellschaftlich gewandt, sehr anregend in der Unterhaltung; im Kameradenkreise, in den er ebenfalls besonders guten Einfluß ausübt, sehr beliebt und geachtet. Eignet sich nach Charakter und Vorbildung für Adjutantenstellungen. Füllt seine Stelle gut aus." Dazu ergänzte am 20. August 1933 Oberst Ernst Busch, Kdr. vom 9. (Preuß.) Inf.Rgt.: "Einverstanden. Keine ausgesprochene Führernatur, aber ein guter Kompaniechef. Er ist selbstbewußter und frischer im Auftreten geworden. Besonders geeignet als Adjutant eines Truppenübungsplatzes, da er auf umfangreiche Kenntnisse in Forst- und Landwirtschaft besitzt. (Liste III, 4)" Am 28. August 1933 ergänzte dann noch Generalmajor Maximilian Reichsfreiherr von und zu Weichs, Infanterieführer III: "Einverstanden, auch mit Listenvorschlag." Am 8. September 1933 ergänzte dann noch Generalleutnant Werner Freiherr von Fritsch, Kdr. der 3. Division: "Einverstanden, auch mit Listenvorschlag. Hauptmann Graf Stolberg hat sich zweifellos zum Guten weiter entwickelt. Hat sich als Unterführer während der Geländeübungen seines Regiments durchaus bewährt." Am 25. Januar 1934 wurde er mit Wirkung vom 1. Februar 1934 für die Dauer von voraussichtlich über vier Monaten zur Kommandantur vom Truppenübungsplatz Döberitz kommandiert. Seine Versetzung dorthin erfolgte am 1. April 1934. Sein Nachfolger als Chef der 9. Kompanie in Spandau wurde Hauptmann Hanns von Rohr. Am 2. August 1934 wurde er auf den Führer und Reichskanzler Adolf Hitler neu vereidigt. Bald darauf wurde er am 1. September 1934 (16) zum Major befördert. Auch während der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht gehörte er weiter zur Kommandantur vom Truppenübungsplatz Döberitz. Am 24. August 1935 erhielt er folgende Beurteilung von Oberst Walter von Dufay, Kommandant des Truppenübungsplatz Döberitz: "Mittelgroß, zäh, regelmäßiger Reiter, guter Schütze, voll felddienstfähig. Geordnete wrtschaftliche Verhältnisse, kein nennenswertes Vermögen. Gefestigter Charakter mit gereifter Lebensauffassung bei starken inneren Bindungen; im Wesen vornehm, ruhig und bescheiden. Vielseitige Bildung und Interessen, gute Formen und kameradschaftlicher Sinn, lassen ihn überall gerne gesehen sein. Seine militärischen Anlagen, Wissen und Können sind stets als ausreichend bezeichnet. Als Adjutant der Kommandantur wirken sich seine vielseitige Diensterfahrung, Arbeitsfreudigkeit und Pflichttreue günstig aus. Er zeigte Umsicht und Verständnis in allen Fragen der Verwaltung und der Bedürfnisse der Truppe, er beherrscht den gesamten Geschäftsbetrieb und geht in seinen Aufgaben auf. Zur Förderung seiner Führereigenschaften bestand keine Gelegenheit. Zum Bataillonskommandeur im Standort des Regiments geeignet. Füllt seine Stelle sehr gut aus." Am 26. Juni 1936 erhielt er folgende Beurteilung von Generalmajor Walter von Dufay, Kommandant des Truppenübungsplatz Döberitz: "Gereifter Charakter mit gefestigter Lebensauffassung bei starken inneren Bindungen. Im Wesen vornehm, ruhig und bescheiden. Vielseitige Bildung und Interessen, gute Formen und kameradschaftlicher Sinn, lassen ihn überall gerne gesehen sein. Seine militärischen Anlagen, Wissen und Können sind stets als ausreichend bezeichnet. Als Adjutant der Kommandantur wirken sich seine vielseitige Diensterfahrung, Arbeitsfreudigkeit und Pflichttreue günstig aus. Er zeigte Umsicht und Verständnis in allen Fragen der Verwaltung und der Bedürfnisse der Truppe, beherrscht den gesamten Geschäftsbetrieb und geht in seinen Aufgaben auf. Zur Förderung seiner Führereigenschaften bestand keine Gelegenheit. Zum Bataillonskommandeur im Standort des Regiments geeignet. Füllt seine Stelle sehr gut aus." Am 15. Oktober 1936 ergänzte Oberst Heinrich Recke, Kommandant vom Truppenübungsplatz Döberitz, zur letzten Beurteilung. "Ich halte auf Grund vierteljähriger Kenntnis des Majors Graf zu Stolberg-Stolberg dieser Beurteilung im allgemeinen bei und füge als eigene Wahrnehmung hinzu: "Beharrlich in der Vertretung seiner Ansichten; sicher und selbstbewußt in allen Fragen seines täglichen Dienstes. Nimmt jedoch Belehrungen willig an. Passionierter Waidmann." Dort wurde er am 16. März 1937 mit Wirkung vom 1. März 1937 (40) auch zum Oberstleutnant befördert. Am 1. Oktober 1937 erhielt er folgende Beurteilung von Oberst Heinrich Recke, Kdt. vom Truppenübungsplatz Döberitz: "Mittelgroße Erscheinung, ausdauernd, guter Schütze, dienstfähig. Gefestigter und vornehmer Charakter mit gereifter Lebensauffassung bei gewissen inneren Bindungen. Vielseitig interessiert und gebildet. Gewandter und anregender Gesellschafter. In der Lebenshaltung schlicht, in seinem persönlichen Äußeren manchmal etwas zu anspruchslos. Sehr fleißiger Sachbearbeiter, der Anregungen und Belehrungen zugänglich ist. Gewandt und sicher im Umgang mit Behörden und in allen Fragen seines täglichen Dienstes. Interesse und Verständnis für landwirtschaftliche Fragen. Passionierter und erfahrener Waidmann. Zum Bataillonskommandeur geeignet. Füllt seine Stelle sehr gut aus." Am 12. Oktober 1937 wurde er zum Kommandeur des neuen II. Bataillons vom Infanterie-Regiment 60 in Arnsberg ernannt. Zur letzten Beurteilung ergänzte am 10. November 1937 General der Infanterie von Witzleben, KG vom III. Armeekorps: "Mir seit langen Jahren als guter Offizier bekannt, dessen Fähigkeiten nach oben Grenzen haben. Zuverlässig, umsichtig, fleißig. Wird ein guter Bataillonskommandeur werden." Zum 15. Dezember 1938 erhielt er folgende Beurteilung von Oberst Hans von Basse, Kdr. vom Infanterie-Regiment 60: "Große, militärische Erscheinung, sehr guter Schütze, passionierter und erfahrener Waidmann, reitet regelmäßig, dienstfähig. Geordnete wirtschaftliche Verhältnisse, besitzt geringes eigenes Vermögen." Bei der Mobilmachung für den 2. Weltkrieg wurde er Ende August 1939 zum Kommandeur vom Infanterie-Regiment 159 in Lüdenscheid ernannt. Mit diesem wurde er im Divisionsverband der 69. Infanterie-Division eingesetzt. An der Westfront wurde er am 29. Februar 1940 mit Wirkung vom 1. März 1940 (6) zum Oberst befördert. Mit seinem Regiment verlegte er im April 1940 nach Bergen in Norwegen. Dann führte er das Regiment, zum Brechen des letzten norwegischen Widerstandes gegen die deutsche Besatzung, in den Raum Voss - Myrdal. Dabei wurden ihm beide Spangen zu seinen Eisernen Kreuzen verliehen. Danach wurde er mit seinem Regiment als Sicherungstruppe in Norwegen belassen. Am 12. Februar 1941 erhielt er folgende Beurteilung von Generalmajor Hermann Tittel, Kdr. der 69. Infanterie-Division: "Körperlich, geistig besonders zäh und leistungsfähig. Bei gewaltsamer Landung in Bergen bei Niederkämpfen der Verteidigungsanlage und Einrichtung der Verteidigung, sowie als Führer einer Angriffsgruppe im Gebirgskampf bewährt. Leitet die infanteristische Ausbildung auf Grund praktischer Fronterfahrung sicher und hat sich auch Kenntnisse vom Einsatz anderer Waffen erworben. Bewertung: Füllt seine Stelle gut aus." Dazu ergänzte General der Kavallerie Hans Feige, Befehlshaber des Höheren Kommandos XXXVI: "Eine zuverlässige Persönlichkeit und guter Regimentskommandeur." Am 1. April 1942 erhielt er folgende Beurteilung von Generalmajor Bruno Ortner, Kdr. der 69. Infanterie-Division: "Gediegener, vornehmer Charakter, sehr umsichtig; selbstätig und entschlußfreudig. Hat sich vor dem Feinde voll bewährt. Führt sein Regiment mit straffer Hand. Sehr gute taktische Kenntnisse. Spange zum EK II-, Spange zum EK I. Bewertung: Füllt seine Stelle sehr gut aus. Empfehlung: Steht noch nicht zur Beförderung heran, sonst zum Divisionskommandeur geeignet." Dazu ergänzte General der Gebirgstruppe Feurstein, Befehlshaber Höheres Kommando LXX: "Ruhige, sichere Persönlichkeit mit Führereigenschaften." Im September 1942 führte er als Vertretung des beurlaubten Generalmajor Otto Schönherr die 230. Infanterie-Division. Diese übergab er im Oktober 1942 an den neuen Kommandeur Generalmajor Konrad Menkel. Am 12. Oktober 1942 wurde ihm die volle Eignung als Divisionskommandeur zugesprochen. Durch die Umbenennung seines Regiments wurde er Mitte Oktober 1942 zum Kommandeur vom Grenadier-Regiment 159 ernannt. Erst im November 1942 bereitete er sich mit seinem Regiment für die Verlegung nach Nordrussland vor. Am 28. November 1942 erhielt er folgende Beurteilung von Generalmajor Bruno Ortner, Kdr. der 69. Infanterie-Division: "Besonders umsichtiger und tatkräftiger Regimentskommandeur mit sehr gutem taktischen Blick. Sehr selbständig, versteht er es Offiziere und Mannschaften mitzureißen. Führernatur besonderen Formates hat er auch seinem Regiment seinen eigenen Stempel aufgeprägt. Im Norwegen-Feldzug sehr bewährt. Bewertung: Füllt seine Stelle sehr gut aus. Empfehlung: Zum Divisionskommandeur geeignet." An der Ostfront kam er mit seinem Regiment im Divisionsverband am Wolchow zum Einsatz. Am 8. März 1943 erhielt er folgende Beurteilung von Generalleutnant Bruno Ortner, Kdr. der 69. Infanterie-Division: "Ausgereifte Persönlichkeit, entschlossener Charakter, lebhaftes Wesen, sehr selbständig. Versteht er es Offiziere und Mannschaften seines Regiments in der soldatischen Pflichtauffassung, in der theoretischen und praktischen Truppenschulung und im Stellungsbau mitzureißen. Positive nationalsozialistische Einstellung. Führt sein Regiment vor dem Feinde mit klarer Überlegung und fester Hand. Körperlich sehr leistungsfähig, geistig sehr vielseitig interessiert und sehr regsam. Führernatur besonderen Formates. Bewertung: Über Durchschnitt. Empfehlung: Zum Divisionskommandeur voll geeignet." Dazu ergänzte am 10. März 1943 General der Artillerie Herbert Loch, KG vom XXVIII. Armeekorps: "Ein sehr tätiger Regimentskommandeur mit klaren taktischen Ansichten. Trotz seiner verhältnismäßig geringen Osterfahrung verspricht er seiner ganzen soldatischen Persönlichkeit nach ein tüchtiger Divisionskommandeur zu werden." Am 20. März 1943 ergänzte dann noch Generaloberst Lindemann, OB der 18. Armee: "Hat auf mich seinen sehr guten Eindruck gemacht. Ich halte ihn trotz noch mangelnder Osterfahrung zum Divisionskommandeur für geeignet." Am 7. März 1943 wurde er mit Wirkung vom 15. März 1943 in die Führerreserve OKH versetzt. Seinen Dienst regelte anfangs der Chef vom Heeres-Personalamt (HPA). Vom 29. März 1943 bis zum 22. April 1943 wurde er zum 3. Divisionsführerlehrgang kommandiert. Als Eintrefftag war der 28. März 1943 bestimmt und die Unterbringung sollte im Hotel Eden erfolgen. Am 14. April 1943 erhielt er folgende Beurteilung von Generalleutnant Bruno Ortner, Kdr. der 69. Infanterie-Division: "Ausgereifte Persönlichkeit, entschlossener Charakter, lebhaftes Wesen, sehr selbsttätig. Versteht er es Offiziere und Mannschaften seines Regiments in der soldatischen Pflichtauffassung, in der theoretischen und praktischen Truppenschulung und im Stellungsbau mitzureißen. Positive nationalsozialistische Einstellung. Führt sein Regiment vor dem Feinde mit klarer Überlegung und fester Hand. Körperlich sehr leistungsfähig, geistig sehr vielseitig interessiert und sehr regsam. Führernatur besonderen Formates. Bewertung: Über Durchschnitt. Empfehlung: Zum Divisionskommandeur voll geeignet." Die Beurteilung vom Divisionsführerlehrgang ist nict überliefert, aber sie scheint nicht sehr positiv gewesen zu sein. Zur letzten Frontbeurteilung ergänzte am 4. Juni 1943 Generalleutnant Otto Sponheimer, Führer vom XXVIII. Armeekorps: "Mir unbekannt." Am 8. Juni 1943 ergänzte dann noch Generaloberst Lindemann, OB der 18. Armee: "Einverstanden! Hat auf mich seinen sehr guten Eindruck gemacht. Zum Divisionskommandeur uneingeschränkt geeignet." Am 1. Juli 1943 wurde er für die Dauer der Erkrankung des Divisionskommandeurs, Generalmajor Horst Freiherr von Uckermann, mit der Führung der Division Nr. 160 beauftragt. Am 5. November 1943 wurde er mit Wirkung vom 1. August 1943 zum Kommandeur der Osttruppen z.b.V. 721 ernannt. Als solcher wurde er am 10. August 1943 mit Wirkung vom 1. September 1943 (5) zum Generalmajor befördert. Ab dem 5. Januar 1944 führte er zusätzlich zum Stab Kommandeur der Osttruppen z.b.V. 721 auch noch als Kommandeur den Küsten-Verteidigungs-Abschnitt A 1. Am 2. März 1944 erhielt er folgende Beurteilung von General der Infanterie Erich Straube, KG vom LXXIV. Armeekorps: "Mir erst seit dem 3. Januar 1944 unterstellt, abschließendes Urteil daher noch nicht möglich. Der Kommandeur der Sicherungstruppen und Befehlshaber des Heeresgebiet Süd, General der Infanterie Erich Friderici urteilt über ihn unter dem 1. Dezember 1943 wie folgt: "Einwandfreier Charakter. Als Regimentskommandeur vor dem Feind besonders bewährt. Hat auch als Kommndeur der Osttruppen beim Befehlshaber des Heeresgebiets Süd unter den schwierigsten Verhältnissen des Sommers 1943 seine Aufgaben in Bezug auf Führung, Organisation und Aufrechterhaltung der Disziplin vortrefflich gelöst." Hat auf mich bisher den Eindruck eines tatkräftigen Mannes gemacht, der mit Geschick die im Küstenverteidigungsabschnitt eingesetzten Ostbataillone führt. Bewertung: Durchschnitt." Dazu ergänzte Generaloberst Friedrich Dollmann, OB der 7. Armee: "Starke Seiten: Überlegt, energisch, entschlossen. Zweifellos eine Führerpersönlichkeit. Hat dementsprechend auch die Führung eines Küsten-Verteidigungs-Abschnittes straff in die Hand genommen, sodaß ihm bei weiterer Bewährung die Eignung zum Divisionskommandeur zugesprochen werden kann." Dazu ergänzte Generalfeldmarschall Gerd von Rundstedt, OB West und OB der Heeresgruppe D: "Enverstanden." Am 24. März 1944 wurde er mit Wirkung vom 15. Februar 1944 wieder in die Führerreserve OKH versetzt. Dies geschah unter gleichzeitiger Kommandierung, für die Dauer von unter 4 Monaten, zur Heeresgruppe D zur Verwendung im Bereich der 7. Armee. Am 13. Mai 1944 wurde er mit Wirkung vom 1. April 1944 durch die Umbenennung seines Stabes zum Kommandeur der Division z.b.V. 136 ernannt. Als solcher wurde er auch Kommandant im Festungsbereich Antwerpen. Am 26. August 1944 geriet er in westalliierte Gefangenschaft. Seine Ehefrau starb bereits am 23. September 1955 in Weilheim in Oberbayern.  

Er hatte mehrere Geschwister:
Sein ältester Bruder war der am 12. Februar 1882 in Westheim geborene Josef Theodor Karl Maria Albert Hubertus Graf zu Stolberg-Stolberg. Dieser starb am 25. Oktober 1941 in St. Blasien.
Ein weiterer älterer Bruder war der am 25. Februar 1883 in Westheim geborene Georg Ernst Maria Karl Joseph Anton Graf zu Stolberg-Stolberg. Sein Bruder schlug die Offizierslaufbahn ein und ging zur Feldartillerie. Mit einem Patent als Leutnant vom 14. Februar 1906 wurde er nach dem Besuch der Kriegsschule im Jahr 1908 befördert. Er diente danach mehrere Jahr als Batterieoffizier in der Leib-Batterie vom 1. Garde-Feldartillerie-Regiment in Berlin. Etwa zwei Jahre war er Adjutant der I. Abteilung seines Regiments. Er wurde im Herbst 1913 von Leutnant von Witzleben abgelöst. Er brachte es im Krieg noch bis zum Hauptmann. Während des Krieges heiratete er am 12. Juli 1916 die über drei Jahre jüngere Regina Felizitas Helene Luise Amadea Prinzessin Reuss zu Kostritz in Dresden. Aus dieser Ehe ging am 8. August 1920 die Tochter Eleonore Maria Theresia Sybilla Sophie Gräfin zu Stolberg-Stolberg hervor. Am 4. März 1925 wurde sein Sohn Hermann Josef Bonifacius Petrus Heinrich Maria Graf zu Stolberg-Stolberg ebenfalls in Ernstbrunn geboren. Am 19. Oktober 1926 wurde ihnen der Sohn Lukas Graf zu Stolberg-Stolberg in Ernstbrunn geboren. Sein Bruder starb am 25. Februar 1965.
Seine älteste Schwester war die am 12. April 1884 in Westheim geborene Maria Hedwig Ida Leopolda Hermenegilde Gräfin zu Stolberg-Stolberg. Sie heiratete am 6. Juli 1907 den zweiundzwanzigeinhalb Jahre älteren Gutsbesitzer Karl Otto Arnold Graf von Blome in Kassel. Der Ehemann starb am 5. September 1926 in Salzau (Schleswig-Holstein). Seine älteste Schwester Hedwig starb am 14. April 1964 in Charlottenthal über Kiel. 
Eine weitere ältere Schwester war die am 30. April 1886 in Westheim geborene Maria Sybilla Sophia Friederica Catharina Ida Gräfin zu Stolberg-Stolberg. Diese starb bereits am 10. Mai 1917 in Westheim.
Seine jüngere Schwester war die am 14. April 1890 in Westheim geborene Maria Theresia Magdalene Karoline Gräfin zu Stolberg-Stolberg. Diese starb am 7. Dezember 1973 in Arolsen.
Am gleichen Tag wurde auch die Zwillingsschwester Maria Elisabeth Brigitta Gräfin zu Stolberg-Stolberg in Westheim geboren. Diese starb am 23. Juni 1985 ebenfalls in Arolsen.
Der jüngste Bruder war der am 9. August 1892 in Westheim geborene Martin Franz Xaver Joseph Maria Graf zu Stolberg-Stolberg. Dieser starb bereits am 25. Mai 1901 ebenfalls in Westheim.

 

Literatur und Quellen:
Krug, Ottomar Deutsche Generale 1918-1945, Bundesarchiv Freiburg, Signatur MSG 109/10853
Dienstaltersliste der Offiziere der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich  Württembergischen) Armeekorps 1917, Mittler und Sohn 1917
Dienstaltersliste der Offiziere der bisherigen Preußischen Armee und des XIII. (bisherigen Württembergischen) Armeekorps 1919, Mittler und Sohn 1919
Stellenbesetzung im Reichsheer 16. Mai 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1921, Biblio-Verlag 1968
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1923, Berlin, Mittler und Sohn 1923
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1924, Berlin, Mittler und Sohn 1924
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1925, Berlin, Mittler und Sohn 1925
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1926, Berlin, Mittler und Sohn 1926
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1927, Berlin, Mittler und Sohn 1927
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1928, Berlin, Mittler und Sohn 1928
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1929, Berlin, Mittler und Sohn 1929
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1930, Berlin, Mittler und Sohn 1930
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1931, Berlin, Mittler und Sohn 1931
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1932, Berlin, Mittler und Sohn 1932
Stellenbesetzung des Deutschen Reichsheeres nach dem Stand vom 1. Mai 1933
Stellenbesetzung des Deutschen Reichsheeres nach dem Stand vom 1. April 1934
Stellenbesetzung Reichsheer 1. Oktober 1934
Stellenbesetzung Reichsheer 15. Oktober 1935
Stellenbesetzung Wehrmacht 6. Oktober 1936
Stellenbesetzung des Heeres mit Stand vom 12. Oktober 1937
Stellenbesetzung des Heeres 1938
Podzun, H. H. (Hg.): Das Deutsche Heer 1939. Gliederung, Standorte, Stellenbesetzung und Verzeichnis sämtlicher Offiziere am 3. Januar 1939, Bad Nauheim, Podzun 1953
Wolfgang Keilig: Rangliste des deutschen Heeres 1944/1945, Podzun-Verlag 1955 
Wolfgang Keilig: Die Generale des Heeres und die Sanitätsoffiziere im Generalsrang, Podzun-Verlag 1983
Pers 6/301021
Pers 6/1950