Freiherr von Esebeck, Friedrich Wilhelm Karl Julius

 

* 23. August 1870, Weimar

† 23. Mai 1951, Berlin-Grunewald

 

 

Friedrich Freiherr von Esebeck war der einzige Sohn des bereits am 7. August 1870 an seinen bei Wörth erlitten Wunden gestorbenen Hauptmann und Kompaniechef vom 5. Thüringisches Infanterie-Regiment Nr. 94, Friedrich Karl Johann Freiherr von Esebeck, und dessen Witwe Marie Anna Henriette Therese Charlotte Cäcilda, geborene von Pappenheim. Er trat am 1. April 1890 als Fahnenjunker in die Preußische Armee ein. Er kam dabei zum 1. Garde-Regiment zu Fuß. Am 22. August 1891 wurde er zum Sekondeleutnant befördert. Durch die Umbenennung seines Dienstgrades wurde er am 1. Januar 1899 zum Leutnant ernannt. Am 9. Februar 1900 wurde er zum Oberleutnant befördert. In diesem Jahr wurde er von seinem Regiment auf die Kriegsakademie kommandiert. Am 24. September 1901 heiratete er die etwa fünfeinhalb Jahre jüngere Anna Maria Elisabeth van Dyk van't Velde in Wandsveld bei Züthfan in Holland. Am 6. September 1902 wurde seine Tochter Karolina Anna Dorothe Henriette Amalie Martha Freiin von Esebeck geboren. Die kleine Familie wohnte damals in der Grolmanstraße 44 in Carlottenburg. Am 1. April 1904 wurde er dann in den Großen Generalstab kommandiert. Am 22. März 1906 wurde er zum Hauptmann befördert und in den Generalstab vom VII. Armeekorps versetzt. Anfang 1909 kehrte er als Kompaniechef wieder zum 1. Garde-Regiment zu Fuß zurück. Ein Jahr später wurde er dann in den Generalstab der 1. Garde-Division versetzt. Unter gleichzeitiger Beförderung zum Major wurde er am 1. Oktober 1912 zum Großen Generalstab versetzt. Im Frühjahr 1913 kam er dann als Ia zum XVI. Armeekorps. In dieser Position verblieb er auch bei Beginn des 1. Weltkrieges. Am 1. April 1915 wurde er dann zum Chef des Generalstabes im XVI. Armeekorps ernannt. Ende 1916 wurde er dann zum Ia der Heeresgruppe Deutscher Kronprinz ernannt. Im Frühjahr 1917 wurde er dann zum Chef des Generalstabes der Armeeabteilung A ernannt. Als solcher wurde er am 27. Januar 1918 zum Oberstleutnant befördert. Am 3. April 1918 wurde ihm der Pour le Merite verliehen. Im Sommer 1918 wurde er dann kurzzeitig als Chef des Generalstabes der 9. Armee eingesetzt. Nach dem Krieg wurde er ab dem 1. Januar 1919 als Chef des Generalstabes vom Generalkommando VII. Armeekorps verwendet. Im Herbst 1919 wurde er als Oberstleutnant in das vorläufige Reichsheer übernommen. Er wurde zuerst als Chef des Generalstabes beim Wehrkreiskommando VI eingesetzt. Bei der Bildung des 200.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er zum Kommandant von Glatz ernannt. Auch bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres blieb er weiter als Kommandant von Glatz im Einsatz. Als solcher wurde er am 1. Oktober 1920 zum Oberst befördert. Anfang Juni 1922 wurde er dann im Tausch mit Oberst Ernst Freiherr von Forstner zum Kommandeur vom 8. (Preuß.) Infanterie-Regiment ernannt. Seine Mutter starb am 27. Dezember 1922 in Weimar. Als solcher wurde er am 1. Januar 1924 zum Generalmajor befördert. Am 1. Februar 1925 wurde er zum Infanterieführer III ernannt. Sein Nachfolger in Frankfurt Oder wurde Oberst Otto Steffen. Am 1. November 1926 wurde er dann zum Kommandeur der 1. Division der Reichswehr ernannt. Damit war er nun gleichzeitig Befehlshaber vom Wehrkreis I. Am 1. Februar 1927 wurde er zum Generalleutnant befördert. Am 30. September 1929 gab er sein Kommando ab und wurde aus der Reichswehr verabschiedet. Am gleichen 30. September 1929 wurden ihm die Charakter eines General der Infanterie verliehen. Am 20. April 1937 wurde ihm das Recht zum Tragen der Uniform des Infanterie-Regiment 8 verliehen. In der Rangliste sollte er weitergeführt werden. Er wohnte jetzt in Potsdam. Am 11. Mai 1937 reiste er in der 1. Klasse mit dem Dampfer Scharnhorst der Norddeutschen Lloyd von Bremen über Bekiven, Post Bindjar, Ostsumatra nach Singapur. Seine Tochter heiratete am 24. September 1935 den elfeinhalb Jahre älteren Legationsrat I. Klasse im Auswärtigen Amt Werner Robert August Von Tippelskirch. Am 20. April 1937 erhielt er die Erlaubnis zum Tragen der Uniform des Infanterie-Regiments 8. Im 2. Weltkrieg wurde er nicht wieder verwendet. Er starb am 23. Mai 1951 um 23:50 Uhr in seiner Wohnung in der Wissmanstraße 22 in Berlin-Grunewald. Als Todesursache wurden Schlaganfall und Herzlähmung angegeben.

Er hatte noch eine am 16. August 1869 in Weimar geborene Schwester mit dem Namen Anna Magdalena Jenny Caroline Amalie Freiin von Esebeck. Diese wohnte 1939 ledig in der Südstraße 7 in Weimar.