Fleck, Wolfgang Friedrich Wilhelm

 

* 16. Mai 1879, Berlin

† 16. Februar 1939, Freiburg im Breisgau

 

 

Wolfgang Fleck war der Sohn vom späteren Generalmajor a.D. und Direktor der deutschen Waffen- und Munitionsfabriken in Charlottenburg Carl Emil Heinrich Ernst Fleck und dessen Ehefrau Helene, geborene von Randow. Am 13. März 1897 trat Wolfgang Fleck als Sekondeleutnant in die Königlich Preußische Armee ein. Er kam dabei zum 3. Thüringisches Infanterie Regiment Nr. 71. Im März 1903 wurde er zum Adjutant des III. Bataillons seines Regiments ernannt. Mit Verfügung vom 3. Juni 1905 wurde er zum 1. Oktober 1905 für seine Generalstabsausbildung zur Kriegsakademie Berlin einberufen. Am 22. August 1906 wurde seine Tochter Ruth Frieda Anna Helene Fleck in Deutsch Willmersdorf geboren. Die kleine Familie wohnte damals am Olivaer-Platz 4 in Berlin-Wilmersdorf. Auf der Kriegsakademie wurde er am 18. Mai 1907 zum Oberleutnant befördert. Ab der Beendigung des Kommandos zur Kriegsakademie im Juli 1908 bis zum 30. September 1908 wurde er auf sein Ansuchen zum Telegraphen-Bataillon Nr. 1 kommandiert. Am 1. April 1909 wurde er zum Großen Generalstab kommandiert. Mit seiner Beförderung zum überzähligen Hauptmann am 20. März 1911 wurde Fleck in den Generalstab der Armee versetzt und von dort dem Großen Generalstab zugeteilt. Am 27. Januar 1912 wurde er in den Generalstab vom XVII. Armeekorps nach Danzig versetzt. Am 27. Januar 1914 wurde er als Nachfolger von Major Lange zum Chef der 3. Kompanie vom 5. Ostpreußisches Infanterie-Regiment "von Boyen" Nr. 41 in Tilsit ernannt. Bei Beginn des 1. Weltkrieges kam er dann wieder zum Generalstab. Dort wurde er am 22. März 1916 zum Major befördert. Als solcher wurde er dann im Sommer 1916 zum 1. Generalstabsoffizier (Ia) vom Generalkommando I. Armeekorps ernannt. Im Frühjahr 1917 wurde er dann in das preußische Kriegsministerium versetzt. In diesem blieb er dann über das Kriegsende hinaus. Im 1. Weltkrieg wurden ihm beide Eiserne Kreuze sowie weitere Auszeichnungen, darunter auch das Ritterkreuz des Königlich Preußischen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern, verliehen. Er wurde nach dem Krieg im Jahr 1919 in das voräufige Reichsheer übernommen. Er wurde zum 1. Oktober 1919 als Referent im Reichswehrministerium eingesetzt. Auch bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr blieb er weiter in dieser Funktion im Einsatz. Dort wurde er als Abteilungschef oder Chef eines Stabes am 18. Dezember 1920 zum Oberstleutnant befördert. Das Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. Oktober 1920 festgesetzt. Am 1. April 1923 wurde er zum Kommandeur des II. (Jäger) Bataillons vom 7. (Preuß.) Infanterie-Regiment in Hirschberg ernannt. Am 1. Januar 1925 wurde er als Nachfolger von Oberstleutnant Werner von Blomberg zum Chef des Stabes der 5. Division der Reichswehr in Stuttgart ernannt. Als solcher wurde er am 1. April 1925 zum Oberst befördert. Am 1. Februar 1928 wurde er als Nachfolger von Oberst Kai Meyn zum Kommandeur vom 9. (Preuß.) Infanterie-Regiment in Potsdam ernannt. Sein Nachfolger in Stuttgart wurde Oberstleutnant Johannes Blaskowitz. Am 1. Oktober 1928 hat seine Tochter den etwa fünf Jahre älteren Hans Otto Metzger, damals Leutnant a.D. und Technischer Leiter in Potsdam geheiratet. Unter gleichzeitiger Beförderung zum Generalmajor wurde er am 1. Februar 1929 als Nachfolger von Generalmajor Heinrich von Bünau zum Infanterieführer III in Potsdam ernannt. Sein Nachfolger als Regimentskommandeur wurde Oberst Hans Feige. Bereits am 1. März 1930 wurde er zum Generalleutnant befördert. Am 1. Mai 1931 wurde er als Nachfolger von Generalleutnant Max Föhrenbach zum Kommandeur der 6. Division der Reichswehr in Münster ernannt. Als solcher wurde er auch zum Befehlshaber im Wehrkreis VI ernannt. Sein Nachfolger in Potsdam wurde Generalmajor Hugo Zeitz. In der Folge der Geschehnisse um den Röhm-Putsch im Sommer 1934 bezichtigte er den Reichswehminister Generaloberst Werner von Blomberg der Lüge und reichte seinen Abschied ein. Am 30. September 1934 wurde er in den Ruhestand versetzt. Dabei wurden ihm am gleichen Tag die Charakter eines General der Infanterie verliehen. Außerdem erhielt er die Erlaubnis zum Tragen der Uniform des 9. (Preuß.) Infanterie-Regiment. 1935 wohnte er noch im Hohenzollerndamm 11 in Berlin-Schmargendorf. Noch vor Ausbruch des 2. Weltkrieges ist er in Freiburg im Breisgau gestorben. Sein älterer Bruder war der Offizier Emil Fleck. Seine jüngere Schwester war die am 27. Mai 1887 in Berlin geborene Helene Anna Caroline Malwine Fleck.