Tittel, Hermann Karl Richard Eugen

 

* 12. November 1888, Wallendorf / Thüringen bei Lichte, Kreis Königsee

† 22. August 1959, Münster

 

Hermann Tittel trat am 27. Februar 1908 als Fahnenjunker in die Königlich Preußische Armee ein. Der Sohn eines Glasfabrikbesitzers kam dabei zum Brandenburgisches Fußartillerie-Regiment „General-Feldzeugmeister“ Nr. 3. Nach dem Besuch der Kriegsschule Anklam wurde er am 19. August 1909 zum Leutnant befördert. Das Rangdienstalter wurde dabei auf den 17. August 1907 festgelegt. Im Frühjahr 1911 hat er Liesel Kranfser geheiratet. Vom 1. Oktober 1912 bis zum 30. Juni 1913 wurde er zur Militärtechnischen Akademie kommandiert. Am 1. Oktober 1913 wurde er zum Regimentsadjutant von seinem Brandenburgisches Fußartillerie-Regiment „General-Feldzeugmeister“ Nr. 3 ernannt. Als solcher rückte er dann bei Beginn vom 1. Weltkrieg auch ins Feld aus. Ende Oktober 1914 wurde ihm bereits das Eiserne Kreuz 2. Klasse verliehen. Dort wurde er am 27. Januar 1915 zum Oberleutnant befördert. Zu Beginn vom Herbst 1915 wechselte er als Adjutant in den Stabsdienst beim General der Fußartillerie 4. Nach einem Jahr kam er dann zur Fußartillerie-Batterie 114. Im Frühjahr 1916 wurde ihm das Eiserne Kreuz der 1. Klasse verliehen. Am 25. November 1916 wurde er zum Hauptmann befördert. Als solcher wurde er jetzt zum Batterieführer ernannt. Im Frühjahr 1917 wechselte er dann in den Generalstabsdienst. Dort kam er bis zum Ende des 1. Weltkrieges noch bei verschiedenen Stäben zum Einsatz. Ab Ende Februar 1918 diente er dann im Generalstab der Armee. Ab November 1918 wurde er dann beim Generalstab vom VII. Armeekorps eingesetzt. Neben beiden Eisernen Kreuzen wurden ihm im Ersten Weltkrieg noch einige andere Orden verliehen. Nach dem Krieg wurde er dann als Hauptmann in das Reichsheer übernommen. Er wurde dabei in den Generalstab vom Wehrkreiskommando VI übernommen. Auch beim 200.000 Mann-Übergangsheer im Frühjahr 1920 diente er als Adjutant noch beim Wehrkreiskommando VI in Münster. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr kam er dann als Generalstabsoffizier zum Stab der 6. Division der Reichswehr in Münster, wo er dann auch die nächsten Jahre eingesetzt wurde. Am 1. Oktober 1923 wurde er dann in den Stab der III. (Württ.) Abteilung vom 5. Artillerie-Regiment nach Ludwigsburg versetzt. 1924/25 wurde er dann für die nächsten Jahre zum Chef der 7. Batterie vom 5. Artillerie-Regiment in Ludwigsburg ernannt. Am 1. Mai 1928 wurde er dann für die nächsten Jahre in den Stab vom Artillerieführer IV nach Dresden versetzt. Dort wurde er am 1. Februar 1930 zum Major befördert. Als solcher wurde er am 1. Oktober 1931 als Taktiklehrer zur Artillerieschule Jüterbog kommandiert. Gleichzeitig wurde er etatmäßig in den Regimentsstab vom 4. Artillerie-Regiment nach Dresden versetzt. Am 1. Oktober 1933 wurde er dann zum Kommandeur der III. Abteilung vom 1. (Preuß.) Artillerie-Regiment in Allenstein ernannt. Als solcher wurde er am 1. Februar 1934 zum Oberstleutnant befördert. Bei der Erweiterung der Reichswehr wurde er am 1. Oktober 1934 zum Kommandeur der III. Abteilung vom Artillerie-Regiment Allenstein ernannt. Am 1. April 1935 gab er sein Kommando ab. Er wurde dafür jetzt zum Kommandeur vom Artillerie-Regiment Jüterbog ernannt. Bei der Enttarnung der Verbände wurde er dadurch am 15. Oktober 1935 zum Kommandeur vom Artillerie-Lehr-Regiment in Jüterbog ernannt. Als solcher wurde er am 1. Dezember 1935 zum Oberst befördert. Am 1. April 1938 wurde er dann zum Artillerie-Kommandeur 16 (Arko 16) ernannt. Als solcher trug er jetzt die Uniform des Artillerie-Regiment 11. Bei der Mobilmachung für den 2. Weltkrieg im Sommer 1939 wurde er dann zum Kommandeur der 69. Infanterie-Division ernannt. Mit dieser bezog er dann Stellungen im Westen. Dort wurde er am 1. Oktober 1939 zum Generalmajor befördert. Im Frühjahr 1940 wurde er dann mit seiner Division zum Unternehmen Weserübung bereit gestellt. Er führte die Division dabei beim Norwegenfeldzug. Dabei wurden ihm beide Spangen zu seinen Eisernen Kreuzen verliehen. Nach dem Feldzug wurde er vorerst mit seiner 69. Infanterie-Division als Besatzungstruppe eingesetzt. Am 1. September 1941 wurde er zum Generalleutnant befördert. Ende September 1941 gab er sein Kommando ab und wurde dafür mit der Führung der 169. Infanterie-Division für deren erkrankten Kommandeur, Generalmajor Kurt Dittmar, in Lappland beauftragt. Am 11. Oktober 1941 wurde er dann zum Kommandeur der 169. Infanterie-Division ernannt. Er wurde mit dieser weiter beim Angriff auf Nordrussland eingesetzt. Zu Beginn vom Sommer 1943 gab er sein Kommando ab. Er wurde dafür direkt mit der Führung vom LXX. Armeekorps beauftragt. Das Hauptquartier des Korps befand sich in Lillestrom, östlich von Oslo. Am 1. September 1943 wurde er zum General der Artillerie befördert. Damit wurde er jetzt auch zum Kommandierenden General vom LXX. Armeekorps ernannt. Das Generalkommando wurde in Südnorwegen als Besatzungstruppe eingesetzt. Ende 1944 hat er nach dem Tod seiner ersten Frau erneut geheiratet. Am 9. März 1945 wurde ihm das Deutsches Kreuz in Gold verliehen. Er führte sein Korps bis zur Kapitulation. Aus der Gefangenschaft wurde er im Frühjahr 1948 wieder entlassen.