Freiherr von Uckermann, Horst Gustav

 

* 10. Juli 1891, Darmstadt

† 24. Mai 1961, Garmisch

 

 

Horst Freiherr von Uckermann war der Sohn vom Oberst Stephan Alfred Alexander Coloman Ladislaus Adalbert 'Aladar' von Uckermann und dessen Ehefrau Leopoldine Louise Henriette Marie Therese, geborene von Schaaffhausen. Er trat nach seinem Abitur am Humanistischen Gymnasium in Wertheim am Main am 16. Juli 1911 als Fahnenjunker in die Königlich Preußische Armee ein. Der Offizierssohn kam dabei zum Königin Elisabeth Garde-Grenadier-Regiment Nr. 3 in Charlottenburg. Bei diesem wurde er am 31. Juli 1911 vereidigt. Am 17. Oktober 1911 wurde er zum Fahnenjunker-Gefreiten befördert. Am 17. Novembr 1911 wurde er zum Fahnenjunker-Unteroffizier befördert. Am 22. März 1912 wurde er zum Fähnrich befödert. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er am 19. November 1912 zum Leutnant befördert. Sein Patent wurde dabei auf den 18. November 1910 datiert. Als solcher wurde er anfangs als Kompanieoffizier in der 2. Kompanie vom Königin Elisabeth Garde-Grenadier-Regiment Nr. 3 eingesetzt. Auch kurz vor Beginn des 1. Weltkrieges im Sommer 1914 wurde er noch bei dieser Kompanie seines Regiments eingesetzt. Er zog dann mit dem aktiven Regiment an die Front. Am 10. Oktober 1914 wurde ihm das Eiserne Kreuz 2. Klasse verliehen. Ab dem 21. Dezember 1914 wurde er als Ordonanz-Offizier beim Stab der 3. Garde-Infanterie-Brigade kommandiert. Vom 28. Juli 1915 bis zum 31. Januar 1916 war er in verschiedenen Lazaretten und beim Ersatz-Bataillon krank. Am 16. November 1915 ist sein Vater in München gestorben. Ab dem 1. Februar 1916 wurde er als Ordonanz-Offizier zur 4. Garde-Infanterie-Brigade kommandiert. Am 22. März 1916 wurde er als solcher zum Oberleutnant befördert. Als solcher wurde er ab dem 16. Mai 1916 als stellvertretender Regimentsadjutant eingesetzt. Ab dem 4. Juni 1916 wurde er als Kompanieführer der 1. Kompanie vom Königin Elisabeth Garde-Grenadier-Regiment Nr. 3 verwendet. Vom 12. Juli 1916 bis zum 2. August 1916 wurde er als Adjutant zum Stab der 3. Garde-Infanterie-Brigade kommandiert. Am 9. September 1916 wurde er zum Regimentsadjutant seines Regiments ernannt. Am 11. Dezember 1916 wurde ihm das Eiserne Kreuz 1. Klasse verliehen. Am 9. Oktober 1917 wurde ihm das Ritterkreuz des Königlich Preußischen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern verliehen. Am 15. Juni 1918 wurde er als Adjutant zur 5. Garde-Infanterie-Division kommandiert. Vom 14. Juli 1918 bis zum 15. August 1918 wurde er als Bataillonsführer verwendet. Ab dem 29. August 1918 wurde er als Adjutant bei der 2. Garde-Infanterie-Brigade eingesetzt. Am 26. April 1919 wurde er wieder zum Königin Elisabeth Garde-Grenadier-Regiment Nr. 3 versetzt. Von dort wurde er als Adjutant zum Generalkommando von Oven kommandiert. Am 19. Juli 1919 ließ er sich von der Deutschen Bank in München bestäätigen, dass er über ein Depot von 50.000 Mark verfügt. Am 21. Juli 1919 reichte er seinen Antrag auf Genehmigung zur Verheiratung mit Fräulein Gabriele Pschorr ein. Er war damals Ordonanzoffizier des Verbindungsoffiziers beim bayerischen Reichswehr-Gruppenkommando 4, Major von Stephani. Er wurde im Spätsommer 1919 als Oberleutnant in das vorläufige Reichsheer übernommen. Am 1. Septemnber 1919 wurde er als Ordonanz-Offizier zum Reichswehr-Gruppenkommando 2 nach Kassel versetzt. Am 11. September 1919 erhielt er die Erlaubnis zur Verheiratung, nachdem an diesem Tag per Telegraphie um Antwort erbeten wurde. Am 29. September 1919 hat er die fast acht Jahre jüngere Gabriele Pschorr, jüngste Tochter vom Kommerzienrat und Generaldirektor der Pschorrbrauerei, August Pschorr, in München geheiratet. Am 7. Januar 1920 wurde er zum Reichswehr-Schützen-Regiment 22 versetzt. Vom 1. Februar 1920 bis zum 1. Oktober 1920 wurde er bei diesem als Führer der Unteroffizierskompanie verwendet. Am 26. März 1920 wurde er neu vereidigt. Zum Ende des Frühjahrs 1920 wurde er bei der Bildung vom 200.000 Mann-Übergangsheer der Reichswehr zum Reichswehr-Infanterie-Regiment 21 der Reichswehr-Brigade 11 versetzt. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er am 1. Januar 1921 in das 15. Infanterie-Regiment übernommen. Bei diesem wurde er dann die nächsten Jahre als Kompanieoffizier eingesetzt. Am 15. Oktober 1920 wurde seine Tochter Ingeborg Therese Hedwig Freiin von Uckermann in München geboren. Ab dem 1. Oktober 1921 wurde er als Kompanieführer in seinem Regiment eingesetzt. Am 1. Juli 1922 hat er den 22. März 1916 als neues Rangdienstalter als Oberleutnant zugewiesen bekommen. Am 10. November 1922 wurde er mit Wirkung vom 1. November 1922 zum Hauptmann befördert. Am 15. November 1922 wurde er zum Chef der 2. Kompanie ernannt. Im Frühjahr 1923 wurde er nach der Rangliste beim Regimentsstab vom 15. Infanterie-Regiment in Gießen eingesetzt. Am 4. Dezember 1923 wurde sein Sohn Heinz-Jürgen Richard Aladar Freiherr von Uckermann in München geboren. Spätestens ab dem Frühjahr 1924 wurde er dann als Nachfolger vom ausgeschiedenen Hauptmann Paetzelt als Chef der 2. Kompanie vom 15. Infanterie-Regiment in Gießen eingesetzt. Am 26. Aprl 1924 wurde er dann für die nächsten beiden Jahre zum Regimentsadjutant vom 15. Infanterie-Regiment ebenfalls in Gießen ernannt. Ab Mitte Mai 1925 wurde er dann durch die Verlegung des Regimentsstabes in Kassel eingesetzt. Am 26. Februar 1926 wurde sein Sohn Dethart Wilhelm Hans Freiherr von Uckermann in Kassel geboren. Vom 7. April 1926 bis zum 18. April 1926 wurde er zu einer Übungsreise nach Nordbayern kommandiert. Am 14. September 1926 wurde er unter Beibehalt seiner Uniform mit Wirkung vom 1. Oktober 1926 in das Reichswehrministerium (RWM) nach Berlin versetzt. Dort wurde er dann in der Heeres-Organisations-Abteilung (T 2) vom Truppenamt (TA) unter Oberst Hilmar Ritter von Mittelberger eingesetzt. Nach einem Jahr wurde er am 6. September 1927 mit Wirkung vom 1. Oktober 1927 zum Chef der 10. Kompanie vom 9. (Preuß.) Infanterie-Regiment in Spandau ernannt. In dieser Funktion wurde er dann die nächsten Jahre eingesetzt. Vom 2. Mai 1928 bis zum 18. Mai 1928 war er Teilnehmer an der taktischen Übungsreise Südbayern. Vom 8. Juni 1928 bis zum 30. September 1928 wurde er zur 3. Division der Reichswehr nach Berlin kommandiert. Vom 5. März 1929 bis zum 22. März 1929 wurde er zu einem Lehrgang für Leibesübungen nach Wünsdorf kommandiert. Privat wohnte er 1930 in der Freiheit 3 in Berlin und hatte die Telefonnummer C7 Spandau 3454. Am 14. Mai 1930 wurde er mit Wirkung vom 1. Juni 1930 in den Stab vom Gruppenkommando 2 nach Kassel versetzt. Bei diesem wurde er dann die nächsten Jahre eingesetzt. Im Juli 1932 wurde vermerkt, das seine Ablösung nicht vor Frühjahr 1934 ansteht. Er hatte wegen eines anvisierten Umzuges in Kassel nachgefragt. Dort wurde er dann am 1. April 1933 auch zum Major befördert. Zu dieser Zeit war er auch Mitglied des Aufsichtsrates der Pschorrbräu AG in München. Am 20. März 1934 wurde er für den Herbst 1934 als Bataillonskommandeur vorgesehen. Am 12. September 1934 wurde er neu auf den Führer und Reichskanzler Adolf Hitler vereidigt. Bei der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht wurde er dann am 1. Oktober 1934 zum Kommandeur des Ausbildungs-Bataillons vom Infanterie-Regiment Marienburg in Elbing ernannt. Dadurch wurde er bei der Enttarnung der Verbände am 15. Oktober 1935 zum Kommandeur des I. Bataillons vom Infanterie-Regiment 45 ernannt. Als solcher wurde er am 1. November 1935 zum Oberstleutnant befördert. Am 3. September 1937 wurde er mit Wirkung vom 27. September 1937 unter Anordnung des Umzuges zum Stab vom Generalkommando III. Armeekorps nach Berlin kommandiert. Die Kommandierung war einer Versetzung gleichzusetzen. Am 12. Oktober 1937 wurde er dann zum Adjutant vom Generalkommando III. Armeekorps in Berlin ernannt. Als solcher wurde er am 1. April 1938 zum Oberst befördert. Er wohnte damals in der Landhausstraße 36 in Berlin-Wilmersdorf und hatte die Telefonnummer 871896. Bei der Mobilmachung für den 2. Weltkrieg im Sommer 1939 kam er dann als Adjutant zum Stellvertretenden Generalkommando III. Armeekorps ebenfalls in Berlin. Diese Funktion übte er dann bis Ende Juni 1941 aus. Am 25. Juni 1941 sollte er zum Kommandeur vom Infanterie-Regiment 164 ernannt werden und über die Frontsammelstelle Lublin in Marsch gesetzt werden. Dies wurde aber nicht wirksam. Er wurde am 11. Juli 1941 mit Wirkung vom 25. Juni 1941 in die Führerreserve OKH versetzt. Seinen Dienst regelte jetzt der Wehrkreis III. Diese Versetzung galt auch für das Friedensverhältnis. Er wurde als Offizieren z.b.V. zu den Sonstige Offizieren des Oberbefehlshaber des Heeres zugeteilt. Kurz nach Beginn des Ostfeldzuges wurde er am 20. Juli 1941 mit Wirkung vom 14. Juli 1941 zum Kommandeur vom Infanterie-Regiment 178 ernannt. Dieses führte er jetzt im Rahmen der 76. Infanterie-Division im Südabschnitt der Ostfront. Am 16. August 1941 wurde ihm die Spange zum Eisernen Kreuz 2. Klasse verliehen. Am 20. August 1941 starb seine Mutter. Am 21. September 1941 wurde ihm die Spange zum Eisernen Kreuz 1. Klasse verliehen. Ende Dezember 1941 gab er sein Kommando über das Infanterie-Regiment 178 ab und wurde deswegen am 17. Januar 1942 mit Wirkung vom 27. Dezember 1941 erneut in die Führerreserve versetzt. Am 17. Januar 1942 wurde er mit Wirkung vom 1. Januar 1942 als Nachfolger von Generalleutnant Woldemar Freiherr Grote mit der Führung der 218. Infanterie-Division in Dänemark beauftragt. Mit dieser verlegte er dann Mitte Januar 1942 in den Nordabschnitt der Ostfront. Dort wurde er dann direkt mit der bedrohlichen Lage bei Cholm konfrontiert. Am 25. Januar 1942 bildete er auf Befehl vom Generalkommando XXXIX. Armeekorps (mot.) aus den ersten eintreffenden Kräften seiner Division und anderen Verbände eine Kampfgruppe Uckermann die dann zum sofortigen Entsatz von Cholm angesetzt wurde. Dabei gelang es ihm die Linien der Roten Armee kurzzeitig zu unterbrechen und etwas mehr als eine Kompanie Infanterie vom MG-Bataillon 10 in die Festung einzuschleusen. Danach musste sich die Kampfgruppe, durch starke Kräfte der Roten Armee bedrängt, wieder zurückziehen. Noch Ende Januar 1942 trat die Kampfgruppe erneut an, kam sogar etwa 12 Kilometer in Richtung von Cholm, es gelang ihr aber nicht mit der Kampfgruppe Scherer zu vereinigen. Bereits am 24. Januar 1942 wurde er mit Wirkung vom 1. Februar 1942 zum Generalmajor befördert. Damit wurde er auch gleichzeitig zum Kommandeur der 218. Infanterie-Division ernannt. Zum 1. März 1942 erhielt er folgende Beurteilung von Generalleutnant Maximilian de Angelis, Kdr. der 76. Infanterie-Division: "Oberst von Uckermann führte in den 5 Monaten seiner Zugehörigkeit zur Division sein Regiment straff und energisch. Vorbildlich in seiner Ruhe und Sicherheit, kannte er kein Unmöglich und verstand es, seinen Drang nach Vorwärts auf die Truppe zu übertragen. Er forderte von Allen höchste Leistungen, auch von sich selbst, sorgte dafür aber auch in verständnisvoller und herzhafter Art für das Wohl seiner Untergebenen. Oberst von Uckermann hat sich in jeder Beziehung und unter allen Umständen als Regimentskommandeur voll bewährt und hierbei wiederholt seine persönliche Tapferkeit unter Beweis gestellt. Ein mustergültiger Offizier und Führer. Bewertung: Füllt sehr gut aus. Empfehlung: Divisionskommandeur, Heeres-Personalamt." Dazu gehörte auch ein Vorschlag zur Verleihung des Deutschen Kreuzes in Gold. Am 20. März 1942 wurde eine außerterminliche Beurteilung vom Kommandierenden General vom XXXIX. Armeekorps mit Anmerkungen des OB der 16. Armee und des OB der Heeresgruppe Nord eingereicht. Am 31. März 1942 gab er mit Wirkung vom 20. März 1942 sein Kommando über die Division bereits ab. Er wurde dabei erneut in die Führerreserve OKH versetzt. Seinen Dienst regelte wieder der Wehrkreis III. Am 21. April 1942 wurde er mit Wirkung vom 1. Mai 1942 zum Kommandeur der Division Nr. 160 in Kopenhagen ernannt. Am 1. Juli 1943 gab er seine Führung wegen Erkrankung für einen Monat an Oberst Christoph Graf zu Stolberg-Stolberg ab, danach übernahm er es dann selbst am 1. August 1943 wieder. Am 8. September 1943 wurde er mit Wirkung vom 1. September 1943 zum Generalleutnant befördert. Am 7. November 1943 wurde er dann durch die Umbenennung seines Stabes zum Kommandeur der 160. Reserve-Division ernannt. Mitte Juli 1944 gab er sein Kommando über die Division an Generalleutnant Friedrich Hofmann ab. Er wurde jetzt erneut in die Führerreserve OKH versetzt, seinen Dienst regelte wieder der Wehrkreis III. Am 23. Oktober 1944 wurde er dann für eine Woche mit der Führung der 462. Volks-Grenadier-Division beauftragt. Am 1. November 1944 wurde er dann zum Kommandeur der Division Nr. 469, auch als Divisionsstab z.b.V. 469 bezeichnet, in Eisenach ernannt. Dieses Kommando behielt er dann bis zum Frühjahr 1945. Am 11. April 1945 geriet er dann im Raum Apolda in westalliierte Gefangenschaft. Aus dieser wurde er Ende November 1947 wieder entlassen. Dreizehneinhalb Jahre später ist er verstorben. Sein ältester Bruder war der am 6. Oktober 1881 in Bonn geborene Richard Heinrich Theodor Emil Stephan Aladar Freiherr von Uckermann. Dieser schlug die Laufbahn als Infanterieoffizier ein. Er trat am 26. September 1899 als Fahnenjunker in das Königin Elisabeth Garde-Grenadier-Regiment Nr. 3 in Charlottenburg ein. Am 18. April 1900 wurde er in diesem zum Fähnrich befördert. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er am 18. Januar 1901 zum Leutnant befördert. Anfangs wurde er bei der 8. Kompanie seines Regiments als Kompanieoffizier eingesetzt. Ab Anfang 1902 wurde er mehrere Jahre in gleicher Funktion bei der 6. Kompanie seines Regiments verwendet. Am 14. Juni 1904 wurde sein Patent als Leutnant auf den 18. August 1900 vordatiert. Danach kam er als Kompanieoffizier zur 1. Kompanie seines Regiments. Vom 1. März 1906 bis zum 31. Juli 1906 wurde er von dieser zum Sommerkursus der Militär-Turnanstalt zur Ausbildung kommandiert. 1907 war er zur Schloßgarde-Kompanie kommandiert. Im Frühjahr 1908 gehörte er als Kompanieoffizier zur 5. Kompanie vom Königin Elisabeth Garde-Grenadier-Regiment Nr. 3 in Charlottenburg. Ab dem 1. Oktober 1908 wurde er für seine Generalstabsausbildung auf die Kriegsakademie nach Berlin kommandiert. Dort wurde er am 27. Januar 1910 zum Oberleutnant befördert. Nach seiner Rückkehr gehörte er im Frühjahr 1912 als Kompanieoffizier zur 3. Kompanie seines Regiments. Ab 1913 war er als Nachfolger von Oberleutnant Hans Wilhelm Freiherr von Pechmann als Regimentsadjutant vom Königin Elisabeth Garde-Grenadier-Regiment Nr. 3 in Charlottenburg im Einatz. Seine ältere Schwester Irma Emilie Stephanie Henriette Therese Maria Baronesse von Uckermann wurde am 11. Juni 1883 in Bonn geboren. Diese heiratete am 22. September 1913 den fast sechs Jahre älteren Hauptmann Alexander Ludwig Mariano Karl Franz Friedrich Freiherr Neubronn Von Eisenburg in Berlin-Wilmersdorf, er war dabei als Leutnant Trauzeuge seiner Schwester. Sein am 20. November 1885 in Bonn geborener Bruder, Paul Aladar Freiherr von Uckermann, war ebenfalls Offizier. Dieser trat am 16. September 1904 als Fahnenjunker ebenfalls in das Königin Elisabeth Garde-Grenadier-Regiment Nr. 3 ein. Am 22. April 1905 wurde er in diesem zum Fähnrich befördert. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er am 27. Januar 1906 zum Leutnant befördert. Sein Patent wurde dabei auf den 21. Juli 1904 datiert. Als solcher wurde er jetzt anfangs als Kompanieoffizier bei der 5. Kompanie seines Regiments eingesetzt. Ab dem Frühjahr 1907 gehörte er mehrere Jahre in gleicher Funktion zur 7. Kompanie des Regiments. Am 1. Oktober 1910 wurde er für seine Generalstabsausbildung auf die Kriegsakademie nach Berlin kommandiert. Am 19. Juli 1913 wurde er zum Oberleutnant befördert. Nach seiner Rückkehr gehörte er im Frühjahr 1914 als Kompanieoffizier zur 1. Kompanie seines Regiments. Er heiratete am 3. Mai 1916 als Hauptmann im Generalstab des Gardekorps die neun Jahre jüngere Laura Hildegard Liddy von Hänisch, Tochter des Generalleutnant Karl Heinrich von Hänisch, in Berlin Wilmersdorf. Er selbst war damals als Oberleutnant Trauzeuge bei seinem Bruder. Sein Bruder Paul wohnte damals in der Königin-Luisen-Straße 6 in Berlin-Charlottenburg. Nach dem Krieg verließ Paul Freiherr von Uckermann als Major die Armee. Anfang der dreißiger Jahre war er Direktor der Kohle A.G. 1938 wohnte er privat Blumes Hof 8 in Berlin W 35 und hatte die Telefonnummer 224086. Im 2. Weltkrieg wurde er wieder reaktiviert. Er ist am 7. August 1944 bei Montargis (Loiret) in Frankreich als Oberst und Kommandant der Feldkommandantur 589 (FK 589) gefallen. Privat wohnte er damals in der Bruchwitzstraße 6 in Berlin-Lankwitz. Sein am 27. März 1895 in Darmstadt geborener Bruder Friedrich Wilhelm Victor Albert Freiherr von Uckermann, starb bereits am 7. Juni 1901 in Karlsruhe. Sein am 25. August 1896 in Kassel geborener Bruder trug den Namen Aladar Robert Richard Freiherr von Uckermann. Dieser war im ersten Weltkrieg 1918 als Leutnant im 8. Thüringisches Infanterie-Regiment Nr. 153 tätig. Er starb bereits 1925 an den Folgen einer erlittenen Verwundung.

 

Literatur und Quellen:
Krug, Ottomar: Deutsche Generale 1867-1945, Bundesarchiv Freiburg, Signatur MSG 109/109845
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1912, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1912
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1913, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1913
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1914, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1914
Dienstaltersliste der Offiziere der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich  Württembergischen) Armeekorps 1917, Mittler und Sohn 1917
Dienstaltersliste der Offiziere der bisherigen Preußischen Armee und des XIII. (bisherigen Württembergischen) Armeekorps 1919, Mittler und Sohn 1919
Stellenbesetzung im Reichsheer 16. Mai 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1921, Biblio-Verlag 1968
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1923, Berlin, Mittler und Sohn 1923
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1924, Berlin, Mittler und Sohn 1924
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1925, Berlin, Mittler und Sohn 1925
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1926, Berlin, Mittler und Sohn 1926
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1927, Berlin, Mittler und Sohn 1927
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1928, Berlin, Mittler und Sohn 1928
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1929, Berlin, Mittler und Sohn 1929
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1930, Berlin, Mittler und Sohn 1930
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1931, Berlin, Mittler und Sohn 1931
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1932, Berlin, Mittler und Sohn 1932
Stellenbesetzung des Deutschen Reichsheeres nach dem Stand vom 1. Mai 1933
Stellenbesetzung des Deutschen Reichsheeres nach dem Stand vom 1. April 1934
Stellenbesetzung Reichsheer 1. Oktober 1934
Stellenbesetzung Reichsheer 15. Oktober 1935
Stellenbesetzung Wehrmacht 6. Oktober 1936
Stellenbesetzung des Heeres mit Stand vom 12. Oktober 1937
Stellenbesetzung des Heeres 1938
Podzun, H. H. (Hg.): Das Deutsche Heer 1939. Gliederung, Standorte, Stellenbesetzung und Verzeichnis sämtlicher Offiziere am 3. Januar 1939, Bad Nauheim, Podzun 1953
Wolfgang Keilig: Rangliste des deutschen Heeres 1944/1945, Podzun-Verlag 1955 
Wolfgang Keilig: Die Generale des Heeres und die Sanitätsoffiziere im Generalsrang, Podzun-Verlag 1983
Pers 6/853