Wüstenhagen, Albrecht

 

* 19. Oktober 1892, Klostermannsfeld

+ 26. April 1944, südwestlich von Witebsk

 

 

Albrecht Wüstenhagen war der Sohn des Domänenpechters Otto Wüstenhagen und dessen Ehefrau Emma. Am 24. Mai 1913 trat er als Fahnenjunker in das Feld-Artillerie-Regiment König Karl (1. Württembergisches) Nr. 13 ein. Am 27. Januar 1914 wurde er zum Fähnrich und am 8. August 1914 zum Leutnant befördert. Am 16. Juli 2926 wurde er Bataillons-Adjutant des I. Bataillons und am 20. Dezember 1916 Regimentsadjutant im Fußartillerie-Regiment 223. Am 22. Juli 1918 heiratete er Margarethe Seyffert. Aus der Ehe gingen zwei Söhne und eine Tochter hervor. Am 26. Oktober 1918 erkrankte er so schwer, dass er in ein Lazarett eingeliefert werden musste. Nach seiner Genesung wurde er am 2. Juli 1919 Reserve-Offizier im Fußartillerie-Regiment 24. Nach Ende des Ersten Weltkrieges wurde er am 29. Juli 1919 aus dem Militärdienst entlassen.
Nach einer landwirtschaftlichen Ausbildung wurde Albrecht Wüstenhagen 1921 landwirtschaftlicher Beamter in Hecklingen und 1922 in Klostermannsfeld. Ab 1923 war er Gutsadministrator in Ermsleben. Am 1. Juni 1935 wurde er als Hauptmann (E) ins Heer übernommen und Adjutant in der Feldzeug-Verwaltung IX. Am 1. November 1936 wurde er aktiviert und in das Artillerie-Regiment 17 versetzt. Ab dem 12. Oktober 1937 war er Batteriechef der 9. Batterie und am 1. April 1938 wurde er zum Major befördert. Am 1. April 1939 wurde er Kommandeur der I. Abteilung des Artillerie-Regiments 22 und am 1. Mai 1939 Kommandeur der II. Abteilung des Artillerie-Regiments 30. Am 1. Dezember 1940 zum Oberstleutnant befördert, wurde er am 28. November 1941 Kommandeur des Artillerie-Regiments 129- Am 1. April 1942 folgte die Beförderung zum Oberst. Am 2. Dezember 1942 wurde ihm das Ritterkreuz verliehen. Ab dem 25. September 1943 war er mit der Führung der 110. Infanterie-Division beauftragt. Am 1. Dezember 1943 folgte die Beförderung zum Generalmajor und die Ernennung zum Kommandeur der 256. Infanterie-Division. Am 26. April 1944 ist er südwestlich von Witebsk gefallen. Posthum wurde er am 1. Juni 1944 zum Generalleutnant befördert.
Am 14. April 1945 wurde seinem Sohn, dem Hauptmann Albrecht Wüstenhagen, ebenfalls das Ritterkreuz verliehen.
 

Ritterkreuz (2. Dezember 1942)

*Ausgeschiedene ehemalige Offiziere wurden oft als zivile Angestellte der (schwarzen) Reichswehr in "Landesschutzangelegenheiten" beschäftigt (L-Angestellte). Ab dem 1. Oktober 1933 taten diese als sog. L-Offiziere (L = Landsschutz; nicht Landwehr) Dienst in Kommandostellen der Reichswehr, trugen weiterhin Zivil und hatten an ihrem Rang ein "a.D." Das war wie eine eigene Laufbahn mit eigener Besoldung neben dem aktiven Offizierskorps. Am 5. März 1935 erfolgte die Umbenennung in E-Offiziere für Ergänzungsoffizierskorps. Hier trugen die Ränge dann ein (E) als Zusatz. Diese Offiziere wurden nur in bestimmten bereichen, meist Innendienst eingesetzt und machten während der Aufrüstung aktive Offiziere frei für andere Verwendungen.

Literatur und Quellen:

Krug, Ottomar Deutsche Generale 1918-1945, Bundesarchiv Freiburg, Signatur MSG 109/10854 - Vae – Zwe
Wolfgang Keilig: Rangliste des deutschen Heeres 1944/1945, Podzun-Verlag 1955
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1925, Berlin, Mittler (1925).
Rangliste des Deutschen Reichsheeres 1926, Berlin, Mittler und Sohn 1926.
Günter Wegner: Stellenbesetzung der deutschen Heere 1815–1939. Band 2: Die Stellenbesetzung der aktiven Infanterie-Regimenter sowie Jäger- und MG-Bataillone, Wehrbezirkskommandos und Ausbildungsleiter von der Stiftung bzw. Aufstellung bis 1939. Biblio-Verlag, Osnabrück 1992