Kavallerieschule Hannover
Kavallerieschule
Schule für Schnelle Truppen Krampnitz
Panzertruppenschule II

 

Die Kavallerieschule Hannover entstand bereits 1919 aus dem ehemaligen Militär-Reit-Institut Hannover. Die Schule gliederte sich in:
Fähnrichschule
Abteilung I: Reiter und Pferde für die Offiziere der berittenen Truppen
Abteilung II: Reiter und Pferde für die Offiziere der nicht berittenen Truppen
Stammtrupp: Pferde für die Fähnriche, Jagd- und Schulstall
In der Schule wurden die Fähnriche in 10-monatigen Kursen Kursen ausgebildet. Die ausgebildeten Reiter wirkten als Vorbilder in der Truppe, wozu auch die jährlichen Kurse für Stabsoffiziere und Rittmeister beitrugen. Aufgabe der Schule war außerdem, Offizierspferde zuzureiten, die dann an die Truppe ausgeliefert wurden. Bis 1935 war die Schule auf die folgende Gliederung angewachsen:
Abteilung I für Offiziersnachwuchs
Abteilung II mit einer Offiziers- und einer Unteroffiziers-Reitschule
Abteilung III: Ausbildung von Lehrpersonal für das Gespannfahren
Abteilung IV: die Ställe der Schule
Im März 1937 legte der Berliner Architekt Robert Kisch die Pläne für die Kaserne in Potsdam-Krampnitz vor. Das Heeres-Neubauamt begann im Frühjahr 1937 mit den Bauarbeiten. Fertigstellung 1939. Im Jahr 1937 verlegte die Schule mit Teilen von Hannover zunächst nach Döberitz und 1938 nach Potsdam-Krampnitz, da die Anlagen in Hannover mit der Zeit zu klein wurden. Dabei wurde die Schule zur Kavallerieschule umbenannt. Die Schule gliederte sich jetzt in
die Kavallerieschule als Waffenschule einer modernen Kavallerie in Potsdam-Krampnitz
die Kavallerie-Lehr- und Versuchsabteilung, der Kavallerieschule in Krampnitz unterstellt
die Heeres-Reit- und Fahrschule, zog 1939 ebenfalls nach Krampnitz um
In der neuen Kavallerieschule wurden Reiter, Schützen und die motorisierten Aufklärer unter einem Dach vereinigt. Auftrag der Schule war nun vornehmlich die Ausbildung des Personals der neuen Leichten Divisionen, deren Aufklärungs- und Kavallerieschützen-Regimenter sowie der modernen Kavallerie-Regimenter, aus denen bei der Mobilmachung dann jeweils mehrere teilmotorisierte Aufklärungs-Abteilungen für die Infanterie-Divisionen gebildet wurden. Um diese Aufgabe meistern zu können, wurden innerhalb der Schule drei Lehrgruppen aufgestellt:
Lehrgruppe 1 für Kavallerie (Reiter und Radfahrer)
Lehrgruppe 2 für Kavallerieschützen (die spätere Panzergrenadiere)
Lehrgruppe 3 für die motorisierten Aufklärer (einschließlich Kradschützen)
Am 5. August 1941 wurde die Kavallerieschule in Schule für Schnelle Truppen Krampnitz umbenannt. Sie unterstand dem Chef der Schnellen Truppen. Die taktischen Lehrgänge gliederten sich nun in:
Regimentsführerlehrgänge
Lehrgänge für Abteilungs- bzw. Bataillonsführer
Kompanie- bzw. Schwadronsführerlehrgänge
Sonderlehrgänge für Spezialisten
Auch Angehörige anderer Waffengattungen sowie Angehörige fremder Heere und der Waffen-SS nahmen an Kursen teil. Durch den Zweiten Weltkrieg wuchs die Stärke des OA-Lehrgänge im Heer stark an, so daß sie im Herbst 1942 von den Waffenschulen abgetrennt und in eigenen Offiziernachwuchsschulen zusammengefasst wurden. Im April 1943 wurde sie dann zur Panzertruppenschule II. Am 21. Juli 1944 stellte die Schule ein Walküre-Bataillon Krampnitz auf. Dieses wurde am 25. August 1944 bei der Fallschirm-Panzer-Division Hermann Göring in Kampfschule Krampnitz umbenannt und am 21. September 1944 aufgelöst.

 

Kommandeure:

1931 - Aug.1937 GL Franz Freiherr von Dalwigk zu Lichtenfels 

Sept.1937 - Nov.1938 GL Erich Volk 

Nov.1938 - Nov.1939 Oberst Cord von Bülow 

Dez.1939 - Juli 1942 GM Arno von Lenski 

Aug.1942 - Mai 1943 GM Dietrich von Saucken 

Mai 1943 - Dez.1943 GM Oswin Grolig 

Feb.1944 - Juli 1944 Oberst Walter Gorn 

Juli 1944 - Sept.1944 Oberst Wolfgang Glaesemer

 

Literatur und Quellen:
Cord Schwier: "... und die Aufklärer sind immer dabei ..." Zur Geschichte der deutschen Panzeraufklärungstruppe. Munster 2001
Carl Friedrich Mossdorf: Die Kavallerieschule Hannover. FN-Verlag, Warendorf 1986
Marie-Luise Buchinger: Krampnitz. Die ehemalige Kavallerieschule. In: Brandenburgische Denkmalpflege, 6. Jahrgang 1997, Heft 2, S. 12–23.
H. Ritgen: Die Schulen der Panzertruppen des Heeres. 1918 bis zum Aufbau der Bundeswehr. Selbstverlag Celle 1992