Burdach, Karl

 

* 28. Juli 1891, Chemnitz

† 30. Dezember 1976, Freiburg im Breisgau

 

Karl Burdach trat am 1. April 1912 als Fahnenjunker in die Königlich Sächsische Armee ein. Er kam dabei zum 1. Königlich Sächsisches Feldartillerie-Regiment Nr. 12. Bei diesem wurde er nach dem Besuch der Kriegsschule Glogau am 14. August 1913 zum Leutnant befördert. Sein Patent wurde dabei auf den 19. August 1911 vordatiert. Mit seinem Regiment zog er dann als Batterieoffizier bei Ausbruch des 1. Weltkrieges an die Front. Die nächsten Jahre wurde er in verschiedenen Positionen in seinem Regiment eingesetzt, wobei er auch mehrfach verwundet wurde. Am 27. Januar 1917 wurde er zum Oberleutnant befördert. Ende 1817 wurde er dann zum Adjutant beim Artilleriekommandeur 23 ernannt. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm neben dem Ritterkreuz des Königlich Sächsischen Militär St. Heinrichs-Ordens und beiden Eisernen Kreuzen noch viele andere Auszeichnungen verliehen. Nach einer gewissen Zeit im Grenzschutz wurde er in das Reichsheer übernommen. Dabei wurde er als Ordonanzoffizier beim Stab der Reichswehr-Brigade 12 eingesetzt. Bei der Bildung des 200.000 Mann-Übergangsheeres der Reichswehr im Frühjahr 1920 wurde er noch immer dort eingesetzt. Ab dem Sommer 1920 gehörte er dann als Batterieoffizier zum Reichswehr-Artillerie-Regiment 12. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er dann in das 4. (Preuß.-Sächs.) Artillerie-Regiment übernommen. Am 1. Oktober 1921 wurde er dann für zwei Jahre zur Führergehilfenausbildung in den Stab der 7. Division der Reichswehr nach München kommandiert. Ab dem 1. Oktober 1923 wurde er wieder beim 4. (Preuß.-Sächs.) Artillerie-Regiment eingesetzt. Dort wurde er am 1. November 1923 zum Hauptmann befördert. Er gehörte jetzt die nächsten Jahre zur 8. Batterie vom 4. (Preuß.-Sächs.) Artillerie-Regiment in Dresden. Von dieser wurde er dann am 1. Oktober 1925 nach Berlin kommandiert. Am 1. April 1928 wurde er dann in den Stab der II. Abteilung vom 3. (Preuß.) Artillerie-Regiment nach Frankfurt an der Oder versetzt, blieb aber weiter zum Reichswehrministerium in Berlin kommandiert. 1928/29 wurde er dann wieder zum 4. Artillerie-Regiment versetzt. Dort wurde er dann Anfang 1929 zum Chef der 8. Batterie vom 4. (Preuß.-Sächs.) Artillerie-Regiment in Dresden ernannt. Am 1. Oktober 1931 wurde er dann in den Stab der 4. Division der Reichswehr ebenfalls in Dresden versetzt. Bei diesem wurde er am 1. April 1932 zum Major befördert. Auch bei der Erweiterung der Reichswehr am 1. Oktober 1934 gehörte er noch weiter zum Wehrkreiskommando IV. An diesem Tag wurde er auch zum Oberstleutnant befördert. Bei der Enttarnung dieses Stabes wurde er dann im Frühjahr 1935 zum Ia vom Generalkommando IV. Armeekorps in Dresden. Bei der Enttarnung aller Verbände wurde er am 15. Oktober 1935 zum Kommandeur der II. Abteilung vom Artillerie-Regiment 50 in Leipzig ernannt. Am 1. April 1937 wurde er zum Oberst befördert. Im Oktober 1937 wurde er abgelöst und nach Berlin versetzt. Dort wurde er dann zum Leiter der Abteilung Ersatzwesen (E) beim Oberkommando des Heeres ernannt. Diese Funktion behielt er auch bei der Mobilmachung für den 2. Weltkrieg im Sommer 1939. Ende September 1939 wurde er zum Kommandeur vom Artillerie-Regiment 194 ernannt. Im Frühjahr 1940 gab er sein Kommando ab und wurde dafür zum Artillerie-Kommandeur 123 (Arko 123) ernannt. In dieser Funktion wurde er dann im Westfeldzug eingesetzt. Danach trug er beide Spangen zu seinen Eisernen Kreuzen. Am 1. Juni 1941 wurde er zum Generalmajor befördert. Zum Sommerbeginn 1941 wurde er im Ostfeldzug anfangs als Arko 123 eingesetzt. Er wurde dabei zur Führung einer größeren Abteilung vom I. Armeekorps beim Angriff auf Nordrussland eingesetzt. Anfang August 1941 wurde er zum Kommandeur der 251. Infanterie-Division ernannt. Am 26. Dezember 1941 wurde er mit dem Deutsches Kreuz in Gold ausgezeichnet. Am 1. November 1942 wurde er zum Generalleutnant befördert. Anfang Dezember 1942 wurde er dann zum Führer der Gruppe Burdach beim XXVII. Armeekorps ernannt. Am 1. Februar 1943 wurde er dann mit der Führung vom XXVII. Armeekorps beauftragt. Anfang Juni 1943 gab er die Führung ab und wurde in die Führerreserve versetzt. In dieser wurde er wegen Erkrankung ins Lazarett eingeliefert. Am 7. September 1943 wurde er zum Kommandeur der 11. Infanterie-Division ernannt. Am 26. Januar 1944 wurde er namentlich im Wehrmachtsbericht genannt: "In den Kämpfen südlich Leningrad zeichnete sich die ostpreußische 11. Infanteriedivision unter Führung des Generalleutnants Burdach durch vorbildliche Haltung besonders aus." Am 23. Februar 1944 wurde ihm das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Ende Mai 1944 gab er sein Kommando ab und wurde erneut in die Führerreserve versetzt. Im Juli 1944 wurde er dann zum Höherer Artilleriekommandeur 311 (HArko 311) ernannt. Zu dieser Zeit wurde er dadurch zum Kommandeur der 311. Artillerie-Division. Anfang September 1944 gab er sein Kommando ab und wurde erneut in die Führerreserve versetzt. Ende des Monats wurde er dann zum Höherer Artillerie-Kommandeur 320 (HArko 320) ernannt. Mitte April 1945 geriet er westalliierte Gefangenschaft. Aus dieser wurde er Ende 1947 wieder entlassen.

 

Ritterkreuz (23. Februar 1944)