Reinhardt, Alfred Hermann

 

* 15. November 1897, Affalterbach / Württemberg

† 14. Januar 1973, Öhringen / Württemberg

 

 

Alfred Reinhardt war der Sohn des Oberlehrers Ferdinand Reinhardt und seiner Frau Amalie, geborene Mayer. Er trat am 7. Januar 1916 als Kriegsfreiwilliger in das Württembergische Heer ein. Er kam dabei zum Ersatz-Bataillon vom 5. Württembergisches Grenadier-Regiment "König Karl" Nr. 123. Am 5. Februar 1916 wurde er zur 1. Ersatz-Kompanie vom Württembergischen Gebirgs-Ersatz-Bataillon nach Isny versetzt. Am 9. August 1916 wurde er zum überzähligen Gefreiten befördert. Als solcher wurde er am 10. August 1916 zum Württembergischen Gebirgs-Bataillon an die Front versetzt. Dort wurde er am 11. und am 16. August 1917 verwundet. Dadurch kam er bis zum 1. Oktober 1917 ins Lazarett. Am 31. August 1917 wurde ihm das Eiserne Kreuz 2. Klasse verliehen. Vom 21. November 1917 bis zum 29. April 1918 war er erneut verwundet im Lazarett, diesmal am rechten Fuß. Am 30. November 1917 wurde er wegen Tapferkeit vor dem Feind befördert. Nach seiner Genesung wurde er am 30. April 1918 wieder zum Württembergischen Gebirgs-Ersatz-Bataillon versetzt. Vom 15. Juni 1918 bis zum 14. September 1918 wurde er zur Offiziers-Aspiranten-Ausbildung auf den Truppenübungsplatz Münsingen kommandiert. Am 6. August 1918 wurde er zum Reserve-Offiziers-Aspirant ernannt. Am 12. September 1918 wurde er zum Vizefeldwebel der Reserve befördert. Vom 30. September 1918 bis zum 15. Oktober 1918 besuchte er den leichten Maschinengewehrkurs in Isny. Am 23. Oktober 1918 wurde er zum Württembergischen Gebirgs-Regiment an die Front überwiesen. Am 31. Oktober 1918 wurde er in die 6. Kompanie vom Württembergischen Gebirgs-Regiment versetzt. Zwischen dem 27. Dezember 1918 und dem 20. Februar 1919 wurde er zum Adjutant des II. Bataillons seines Regiments ernannt. Im 1. Weltkrieg wurde er nicht nur mehrmals verwundet, was sich in der Verleihung des Verwundetenabzeichens in Mattweiß widerspiegelte. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm neben beiden Eisernen Kreuzen noch andere Auszeichnungen verliehen. Nach dem Krieg wurde er anfangs in das vorläufige Reichsheer übernommen. Am 31. Oktober 1920 wurde er bei der Bildung des 100.000 Mann Heeres der Reichswehr mit Fürsorge nach Backnang aus der Reichswehr verabschiedet. Am 10. Dezember 1920 wurden ihm noch die Charakter eines Leutnants zugesprochen.

Dafür trat er dann am 2. Dezember 1920 als Polizei-Feldwebel in den Dienst der württembergischen Polizei. Er kam dabei zur Polizeischar 6 der Polizeibereitschaft nach Stuttgart. Am 19. Januar 1921 wurde er neu vereidigt. Am 1. April 1921 wurde er als Wachtmeister zur Polizeischar 13 zur Polizeibereitschaft nach Tübingen versetzt. Dort wurde er an diesem Tag auch zum Polizei-Leutnant befördert. Am 1. Oktober 1921 wurde er zur Polizeischar 17 der Polizeibereitschaft nach Heuberg versetzt. Am 18. Juli 1922 wurde er von Heuberg nach Böblingen zur Polizeischulschar II versetzt. Am 6. Mai 1924 hat er die sechs Jahre ältere verwitwete Frida Siebeck, geborene Hartlieb, in Tübingen geheiratet. Vom 23. Juli 1924 bis zum 31. März 1925 wurde er als Lehrer und Ausbildungsoffizier beim 2. Lehrgang für Polizei-Offizier-Anwärter auf der Polizeivorschule auf Schloss Solitude bei Stuttgart eingesetzt. Dort wurde er am 1. Oktober 1924 zum Polizei-Oberleutnant befördert. Als solcher wurde er der Polizeibereitschaft Tübingen zugeordnet und zum Hilfsoffizier der Bereitschaft ernannt. Am 19. Juni 1926 wurde er als Lehrer und Ausbildungsoffizier zur Polizei-Schul-Abteilung Sigmaringen und Weingarten versetzt. Ab dem 15. September 1932 wurde er dann als Hundertschafts-Führer in der Polizeidirektion Esslingen eingesetzt. Als solcher wurde er am 1. November 1932 zum Polizei-Hauptmann befördert. Vom 1. März 1934 bis zum 31. Oktober 1935 wurde er ohne Gehalt beurlaubt, der Grund war seine Tätigkeit als Stabsleiter beim Reichsbauernführer. Nebenbei war er 1935 auch der geschäftsführende Präsident der Reichsfachgruppe Pelztierzüchter e.V. Am 12. Oktober 1935 kehrte er mit Wirkung vom 1. November 1935 als Hauptmann der Wehrmacht wieder zum Heer zurück. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. April 1933 festgelegt. Zuerst wurde er bei der 4. MG-Kompanie eingewiesen unter gleichzeitiger Kommandierung zum Stab des I. Bataillons vom Infanterie-Regiment 55 in Würzburg. Am 7. November 1935 wurde er auf den Führer und Reichskanzler vereidigt. Ab dem 1. Dezember 1935 wurde er als MG-Offizier beim Regimentsstab vom Infanterie-Regiment 55 in Würzburg eingesetzt. Am 1. Oktober 1936 wurde er zum Major befördert. Am 6. Oktober 1936 wurde er zum Chef der 4. (MG.) Kompanie vom Infanterie-Regiment 55 ernannt. Mit seiner Kompanie war er vom 12. März 1938 bis zum 24. März 1938 wegen des Anschlusses Österreichs im Einsatz. Am 10. November 1938 wurde er zum Kommandeur des Ergänzungs-Bataillons vom Infanterie-Regiment 55 in Würzburg ernannt. Am 28. November 1936 hat er sich beim vorzeitigen Aussteigen aus dem Zuge auf dem Bahnhof Spandau-West den rechten Oberarm gebrochen. Er wurde zuerst in das Heereslazarett Berlin-Tempelhof eingeliefert. Nachdem er am 20. Februar 1937 in das Standortlazarett Würzburg überwiesen wurde, hat er am 3. März 1937 eine Kur im Lazarett Wiesbaden antreten. Dauer der Kur war vom 4. März 1937 bis zum 2. April 1937. Danach konnte er wieder seinen Dienst antreten. Seine letzte Adresse zu Friedenszeiten war die Schlageterstraße 2 in Würzburg mit der Telefonnummer 75679. Bei der Mobilmachung für den 2. Weltkrieg wurde er dann durch die Umbenennung seines Bataillons zum Kommandeur des III. Bataillons vom Infanterie-Regiment 480 ernannt. Am 29. Februar 1940 wurde er mit Wirkung vom 1. März 1940 zum Oberstleutnant befördert. Mit seinem Bataillon nahm er im Verband der 260. Infanterie-Division am Westfeldzug teil. Am 25. Juni 1940 wurde ihm die Spange zum Eisernen Kreuz 2. Klasse verliehen. Am 27. Juli 1940 wurde ihm die Spange zum Eisernen Kreuz 1. Klasse verliehen. Am 1. November 1940 wurde er zum Kommandeur des II. Bataillons vom neuen Infanterie-Regiment 421 ernannt. Am 10. Februar 1941 erhielt er folgende Beurteilung von seinem Regimentskommandeur Oberst Kurt Hoffmann: "Gerader, offener Charakter, energische, robuste Persönlichkeit. Passionierter, frischer Soldat mit guten geistigen und körperlichen Anlagen. Besonders fleissig und einsatzfreudig. Klare taktische Grundsätze und energische Befehlsgebung. Hat sein Bataillon fest in der Hand, es herrscht ein guter Geist. Als Lehrer und Ausbilder besonders geeignet. Geachtet und anerkannt bei Kameraden. Bei Untergebenen genießt er Vertrauen und besitzt unbedingte Autorität. Hilfsbereiter Kamerad, im Felde gut bewährt. (Spange zum EK I und II. Klasse.) Bewertung: Füllt seine Stelle sehr gut aus. Empfehlung: Zum Regimentskommandeur voll geeignet. Zur Verwendung bei Offiziersanwärterlehrgängen und Waffenschulen." Dazu ergänzte sein Divisionskommandeur, Generalleutnant Willi Schneckenburger: "Kampferprobter, ausgezeichneter Bataillonskommandeur. Voll geeignet zum Regimentskommandeur." Ab Juni 1941 führte er sein Bataillon dann im Verband der 125. Infanterie-Division zu Beginn des Ostfeldzuges beim Angriff auf Südrussland. Bereits am 27. Juli 1941 wurde er für seinen verwundeten Regimentskommandeur mit der Führung vom Infanterie-Regiment 421 beauftragt. Am 4. August 1941 wurde ihm das Verwundetenabzeichen in Silber verliehen. Am 22. August 1941 wurde er mit Wirkung vom 14. August 1941 zum Kommandeur des Infanterie-Regiment 421 ernannt. Am 31. Oktober 1941 wurd ihm das Infanterie-Sturmabzeichen in Silber verliehen. Für seinen Einsatz Ende 1941 im Donezgebiet wurde ihm am 4. Dezember 1941 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Am 11. Dezember 1941 erhielt er folgende Beurteilung von Generalleutnant Willi Schneckenburger, Kdr. der 125. Infanterie-Division: "Klarer, offener Charakter, von größter Zuverlässigkeit. Starke, mitreißende Persönlichkeit, die vor keiner Schwierigkeit zurückschreckt. Als Regimentskommandeur in zahlreichen, schweren Kämpfen durch hervorragende Tapferkeit und Entschlußkraft trefflich bewährt. Taktisch sehr gut veranlagt. Unermüdlich um Wohl und Wehe der ihm anvertrauten Truppen besorgt. Organisatorisch außergewöhnlich geschickt und gewandt. Als Erzieher und Ausbilder seines Offizierskorps musterhaft, übt er starken Einfluss aus. Besonders guter Kamerad, der das eigene Ich gegenüber dem Ganzen freudig zurückstellt. Bietet die sichere Gewähr, später auch in höheren Stellungen Besonderes zu leisten. Bewertung: Füllt seine Stelle sehr gut aus und ist zur vorzugsweisen Beförderung geeignet." Zusätzlich wurde durch seine Division auch ein Antrag um Gewährung eines Vorpatents für ihn eingereicht. Die Begründung des Divisionskommandeurs lautete: "Der Führer und Oberste Befehlshaber der Wehrmacht hat auf Vorschlag des Oberbefehlshaber des Heeres am 4. Dezember 1941 an Oberstleutnant Reinhardt das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Oberstleutnant Rinhardt ist schon von seinen früheren Vorgesetzten als guter Bataillonskommandeur beurteilt worden. Seit Oktober 1940 hat er als Kommandeur des II./I.R. 421 sein Bataillon vorzüglich ausgebildet. Im Juli 1941 übernahm er nach Verwundung des Regimentskommandeurs die Führung des I.R. 421 und wurde im August zum Kommandeur des Regiments ernannt. In dieser Stellung hat sich Oberstleutnant Reinhardt während des Feldzuges in Rußland nicht nur durch aussergewöhnliche persönliche Tapferkeit ausgezeichnet, sondern er hat sein Regiment auch taktisch gewandt geführt und durch sein persönliches Vorbild und seinen Schwung seine Untergebenen mitgerissen und zu höchsten Leistungen angespornt. Oberstleutnant Reinhadt hat somit schon als junger Regimentskommandeur hervorstechende Leistungen gezeigt. Er verspricht, später die Eignung für höhere Truppenführerstellen zu erwerben und ist nach Charakter und Persönlichkeit eines Vorpatents würdig." Der Antrag wurde durch den Kommandierenden General des III. Panzerkorps, General der Kavallerie Eberhard von Mackensen, am 17. Dezember 1941 befürwortet. Daraufhin wurde er am 30. Januar 1942 zum Oberst befördert. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. November 1941 festgelegt. Am 1. April 1942 erhielt er folgende Beurteilung von seinem Divisionskommandeur Generalleutnant Willi Schneckenburger: "Klar, offen, von größter Zuverlässigkeit. Starke mitreißende Persönlichkeit, die vor keiner Schwierigkeit zurückschreckt. Durch hervorragende Tapferkeit und Entschlußkraft trefflich bewährt. Taktisch sehr gut veranlagt. Fürsorglich. Organisatorisch außerordentlich geschickt und gewand. Musterhafter Erzieher und Ausbilder, starker Einfluss. Besonders guter Kamerad, der das eigene ich gegenüber dem Ganzen freudig zurückstellt. Bietet die Gewähr später auch in höheren Stellungen Besonderes zu leisten. Bewertung: Führt sehr gut aus. Empfehlung: Später Divisionskommandeur." Anfang April 1942 musste er wegen einer Erkrankung seines Kommandeurs mit Genehmigung der Heeresgruppe Süd die Führung der Division stellvertretend übernehmen. Sein Regiment übernahm dafür Major Roland Koschella, der Kommandeur des II. Bataillos seines Regiments. Am 10. April 1942 ergänzte zur letzten Beurteilung General der Infanterie Gustav von Wietersheim, KG vom XIV. Armeekorps: "Voll einverstanden. Ein besonders guter Regimentskommandeur, den ich für durchaus geeignet zum Divisionskommandeur halte." Am 4. September 1942 wurde ihm das Deutsche Kreuz in Gold verliehen. Durch die Umbenennung seines Regiments wurde er Mitte Oktober 1942 zum Kommandeur vom Grenadier-Regiment 421 ernannt. Am 24. April 1943 erhielt er von seinem neuen Divisionskommandeur Generalmajor Helmut Friebe folgende Beurteilung: "Klare, offene und zuverlässige Persönlichkeit. Mitreißender, temperamentvoller Führer. Verkörpert die Ideen des Nationalsozialismus und versteht das Gedankengut auf seine Untergebenen zu überragen. Vorbildliche Einsatzbereitschaft. Taktisch sehr gut veranlagt. Als Regimentskommandeur durch hervorragende Tapferkeit bewährt. Hat in schwierigen Lagen auch Befähigung zum Führen einer Division bewiesen. Ausgesprochenes Organisationstalent. Geistig rege und vielseitig interessiert. Körperlich sehr leistungsfähig. Führerpersönlichkeit, guter Organisator, Ausbilder und Erzieher. Manchmal zu impulsiv. Bewertung: Über Durchschnitt. Empfehlung: Divisionskommandeur." Dazu ergänzte General der Infanterie Wilhelm Wetzel: "Einverstanden. Mitreißende Führungspersönlichkeit, hervorragend tapfer und einsatzbereit. Zum Divisionskommandeur geeignet." Am 6. Juni 1943 erhielt er die folgende Beurteilung von General der Artillerie Maximilian de Angelis: "Einverstanden ! Mir unmittelbar unterstellt gewesen als Divisionsführer von Januar bis Februar 1943. Hat unter besonders schwierigen Verhätnissen aller Art tapfer, klar und wendig mit Erfolg geführt." Am 15. August 1943 stand er auf der Eignungsliste für Divisionskommandeure des XXXXIV. Armeekorps als uneingschränkt geeignet. Im gleichen Monat wurde er durch die 73. Infanterie-Division auch zum Eichenlaub zum Ritterkreuz vorgeschlagen. Am 20. August 1943 gab er das Kommando über sein Grenadier-Regiment 421 ab und wurde dafür in die Führerreserve OKH versetzt. Dabei wurde er dem Wehrkreis XIII für die Dienstregelung zugeteilt. Am 25. August 1943 erhielt er von seinem Divisionskommandeur Generalmajor Helmut Friebe folgende Beurteilung: "125. I.D. Wie 24.4.43" Dazu ergänzte am 27. August 1943 Generalleutnant Fritz Becker, stv. Führer vom XXXXVI. Panzerkorps: "Einverstanden ! Zum Divisionskommandeur uneingeschränkt geeignet." Am 1. September 1943 wurde er vom 6. September 1943 bis zum 6. Oktober 1943 zum 7. Divisionsführerlehrgang zur Infanterie-Schule Döberitz kommandiert. Er sollte dabei am 5. September 1943 ab 12 Uhr auf dem Bahnhof Dallgow-Döberitz abgeholt werden. Dabei wurde ihm am 28. September 1943 für seine Leistungen als Kommandeur des Grenadier-Regiment 421 das Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Am 8. Oktober 1943 erhielt er vom Lehrgangsleiter General der Infaterie Kurt Brennecke folgende Beurteilung: "Klare, energische Persönlichkeit mit großem Schwung und tiefer Begeisterung für alles Soldatische. Guter taktischer Blick für den Divisionsrahmen. Viel praktische Erfahrung, auch aus Krisenlagen. Zum Divisionskommandeur besonders geeignet." Am 30. November 1943 wurde er mit dem 27. November 1943 mit der stellvertretenden Führung für der 73. Infanterie-Division für die Dauer der Erkrankung von Generalmajor Hermann Böhme beauftragt. Er übergab die Division dann an Generalmajor Johannes Nedtwig. Dafür wurde er im Dezember 1943 für Generalleutnant Fritz Becker mit der stellvertretenden Führung der 370. Infanterie-Division beauftragt. Als solcher wurde er dann als Nachfolger von Generalleutnant Martin Gareis auch mit der stellvertretenden Führung der 98. Infanterie-Division beauftragt. Diese führte er in den schweren Kämpfen auf der Halbinsel Kertsch. Am 1. März 1944 erhielt er von General der Infanterie Karl Allmendinger, KG vom V. Armeekorps, folgende Beurteilung: "Kämpferische Führerpersönlichkeit von vorbildlicher persönlicher Tapferkeit, Einsatzfreudigkeit, Treue und großem Einfluß auf seine Männer. Lebt die nationalsozialistischen Haltung vor. Erstklassiger, in langen Kampferfahrungen bewährter Infanterist mit eigenen Gedanken, besitzt die Gabe, seinen schnell auf die Truppe zu übertragen. Geistig und körperlich voll leistungsfähig. Eine Persönlichkeit, die Beachtung verdient. Zukunftsgläubiger Optimismus, Verbindung zwischen persönlicher, überall anerkannter Tapferkeit und Führungsbegabung. Bewertung: Über Durchschnitt. Empfehlung: Ernennung zum Kommandeur 98. I.D." Mit dem Rangdienstalter vom 1. Februar 1944 wurde er am 16. Februar 1944 zum Generalmajor befördert. Danach wurde er auch zum Kommandeur der 98. Infanterie-Division ernannt. Am 6. April 1944 erhielt er von Generaloberst Erwin Jaenecke, OB der 17. Armee folgende Beurteilung: "Ein besonders zuverlässiger und bewährter Divisionskommandeur." Am 28. April 1944 ergänzte Generaloberst Ferdinand Schörner als OB der Heeresgruppe Südukraine: "Einverstanden !" Nach der Vernichtung der Division auf der Krim wurde diese im Raum Agram neu aufgestellt. Er wurde auch wieder Kommandeur der neuen  98. Infanterie-Division und nach der Aufstellung nach Italien verlegt. Am 30. August 1944 erhielt er von General Heinrich von Vietinghoff, OB der 10. Armee, folgende Beurteilung: "Nach den früheren Beurteilungen ist Generalmajor Reinhardt ein außerordentlich befähigter Divisionskommandeur, dessen vorzugsweise Beförderung zum Generalleutnant warm befürwortet wird." Am 8. September 1944 erhielt er von Generalfeldmarschall Albert Kesselring, OB Südwest, folgende Beurteilung: "Ich schlage Generalmajor Reinhardt zur vorzugsweisen Beförderung zum Generalleutnant vor. Er ist ein Führer der Front, wie man ihn sich wünschen kann. Beseelt seine Truppe. Vorzugsweiser Beförderung besonders würdig." Am 10. September 1944 wurde er namentlich im Wehrmachtbericht genannt. Mit dem Rangdienstalter vom 1. September 1944 wurde er im Herbst 1944 zum Generalleutnant befördert. Auf der Eignungsliste der Heeresgruppe C wurde er am 1. Dezember 1944 als "Kommandierender General" vermerkt. Für die Abwehrleistungen an der adriatischen Küste und im Raum Bologna Ende 1944 wurde er am 24. Dezember 1944 mit den Schwertern zum Ritterkreuz mit Eichenlaub ausgezeichnet. Vom 5. Januar 1945 bis zum 25. Januar 1945 ging er in Urlaub und wurde dabei von Oberst Martin Strahammer vertreten. Im April 1945 übergab er seine Division noch an Generalmajor Otto-Ernst Schiel. Er selbst wurde am 12. April 1945 in die Führerreserve versetzt und dabei dem Wehrkreis VII zugeteilt. Bei Kriegsende geriet er am 2. Mai 1945 in englische Gefangenschaft. Aus dieser wurde er bereits 1945 wieder entlassen. Danach war er als Handelsvertreter tätig. Ab dem 1. April 1949 wurde er als Reisevertreter der Fahrradgroßhandlung Carle in Öhringen angestellt. Er spielte auch eine kleinere Rolle zur Aufstellung der Bundeswehr im Bereich Heilbronn.

 

Ritterkreuz (4. Dezember 1941) Eichenlaub (28. September 1943) Schwerter (24. Dezember 1944) 

 

Literatur und Quellen:
BArch, MSG 109/4919 : Krug, Ottomar: Deutsche Generale 1867-1945
Dienstaltersliste der Offiziere der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich  Württembergischen) Armeekorps 1917, Mittler und Sohn 1917
Dienstaltersliste der Offiziere der bisherigen Preußischen Armee und des XIII. (bisherigen Württembergischen) Armeekorps 1919, Mittler und Sohn 1919
Stellenbesetzung im Reichsheer 16. Mai 1920, Biblio-Verlag 1968 Stellenbesetzung Reichsheer 15. Oktober 1935
Stellenbesetzung Wehrmacht 6. Oktober 1936
Stellenbesetzung des Heeres mit Stand vom 12. Oktober 1937
Stellenbesetzung des Heeres 1938
Podzun, H. H. (Hg.): Das Deutsche Heer 1939. Gliederung, Standorte, Stellenbesetzung und Verzeichnis sämtlicher Offiziere am 3. Januar 1939, Bad Nauheim, Podzun 1953
Wolfgang Keilig: Rangliste des deutschen Heeres 1944/1945, Podzun-Verlag 1955 
Wolfgang Keilig: Die Generale des Heeres und die Sanitätsoffiziere im Generalsrang, Podzun-Verlag 1983
Gerhard von Seemen: Die Ritterkreuzträger 1939-1945, Podzun-Verlag, Friedberg 1976
Horst Scheibert: Die Träger des Deutschen Kreuzes in Gold und Silber, 2 Bände, Verlag Podzun-Pallas, 1983 und 1990
Peter Stockert: Die Eichenlaubträger 1940 - 1945, 4 Bände, Bad Friedrichshall, 1996 / 1997
Peter Stockert: Die Eichenlaubträger 1940 - 1945, 9 Bände, 4. überarbeitete Auflage, Bad Friedrichshall 2010 / 2011
NARA T-78 R-891
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