Allmendinger, Karl

 

* 3. Februar 1891, Abtsgemünd

† 2. Oktober 1965, Ellwangen

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Karl Allmendinger trat am 1. Oktober 1910 als Fahnenjunker in die Württembergische Armee ein. Er kam dabei zum 4. Württembergisches Füsilier-Regiment "Kaiser Franz Josef von Österreich, König von Ungarn" Nr. 122. Am 27. Januar 1913 wurde er in diesem Regiment zum  Leutnant befördert. Das Patent wurde dabei auf den 29. Januar 1911 datiert. Im Sommer 1914 zog er als Zugführer in der 11. Kompanie seines Regimentes in den 1. Weltkrieg. Bis zu seiner Verwundung bei Ypern war er Bataillonsadjutant.  Nach der Genesung und Beförderung zum Oberleutnant kehrte er an die Front zurück. Er wurde in verschiedenen Positionen in seinem Regiment eingesetzt. Am 18. April 1916 wurde er zum Oberleutnant befördert. Bei Kriegsende war er Träger hoher Auszeichnungen, unter anderem auch beide Eisernen Kreuze. Zurück in der Heimat schloss er sich 1919 der Freiwilligenabteilung Haas an. Über diese Freiwilligenabteilung kommt er dann zum Reichsheer. Beim Übergangsheer im Frühjahr 1920 gehörte er dann zum Reichswehr-Schützen-Regiment 26. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr kam er dann als Kompanieoffizier zum 13. (Württ.) Infanterie-Regiment. Am 1. Januar 1923 wurde er zum Hauptmann befördert. Am 1. Oktober 1923 wurde er dann in den Regimentsstab vom 18. Reiter-Regiment nach Stuttgart-Cannstatt versetzt. Von dort wurde er für das erste Jahr seiner Führergehilfenausbildung in den Stab der 5. Division der Reichswehr nach Stuttgart kommandiert. Am 1. Oktober 1924 wurde er dann für ein Jahr zum Stab des I. Bataillons vom 13. (Württ.) Infanterie-Regiment nach Stuttgart versetzt. Am 1. Oktober 1925 wurde er für das zweite Jahr seiner Führergehilfenausbildung in das Reichswehrministerium nach Berlin versetzt. Dort wurde er jetzt in der Heeres-Statistische-Abteilung (T 3) eingesetzt. Ab dem 1. Oktober 1926 gehörte er für ein Jahr zur 4. Eskadron vom 15. (Preuß.) Reiter-Regiment in Münster. Ab dem 1. Oktober 1927 wurde er für zwei Jahre als Referent in der Heeres-Statistische-Abteilung (T 3) eingesetzt. Dann wurde er ab dem 1. Oktober 1929 für drei Jahre als Chef der 5. Kompanie zum Infanterie-Regiment 1 nach Insterburg versetzt. Als solcher wurde er am 1. Februar 1932 zum Major befördert. Das Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. Februar 1931 festgelegt. Am 1. Oktober 1932 wurde er als Referent der Heeres-Ausbildungsabteilung (T 4) wieder in das Reichswehrministerium versetzt. Dort wurde er zum 1. Juli 1934 zum Oberstleutnant befördert. Als solcher wurde er am 1. August 1934 in den Stab der 1. Division der Reichswehr nach Königsberg versetzt. Bei der Erweiterung der Reichswehr am 1. Oktober 1934 kam er dadurch zum Befehlshaber vom Wehrkreis I. Bei der Enttarnung der Verbände am 15. Oktober 1935 wurde er zum 1. Generalstabsoffizier (Ia) vom I. Armeekorps ernannt. Als solcher wurde er am 1. August 1936 zum Oberst befördert. Am 12. Oktober 1937 wurde er zum Kommandeur vom Infanterie-Regiment 35 in Tübingen ernannt. Am 10. November 1938 wurde er zum Chef der 10. Abteilung im Generalstab des Heeres ernannt. Am 15. Oktober 1939 wurde er zum Chef des Generalstabs des V. Armeekorps ernannt. In dieser Funktion nahm er dann am Frankreichfeldzug teil. Danach trug er bereits beide Spangen zu seinen Eisernen Kreuzen. Am 1. August 1940 wurde er zum Generalmajor befördert. Am 25. Oktober 1940 übernahm er dann als Kommandeur die 5. Infanterie-Division. Diese befand sich zu dieser Zeit als Besatzungstruppe in Frankreich. Im Frühjahr 1941 verlegte er mit der Division nach Ostpreußen. Zum Beginn des Sommers 1941 führte er die Division dann beim Angriff auf Mittelrussland. Während des Vormarsches wurde ihm bereits am 17. Juli 1941 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Auch nach der Umbenennung der Division zur 5. leichte Infanterie-Division im November 1941 blieb er weiter der Kommandeur. Auch nach der erneuten Umbenennung zur 5. Jäger-Division im Sommer 1942 führte er weiter das Kommando in Nordrussland. Am 1. August 1942 wurde er zum Generalleutnant befördert. Am 13. Dezember 1942 wurde ihm das Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes für die Stabilisierung der Front am Illmensee verliehen. Am 4. Januar 1943 gab er sein Kommando ab und wurde in die Führerreserve versetzt. Nach einer Woche wurde er als Ausbilder bei den Divisionsführerlehrgängen eingesetzt. Am 1. April 1943 wurde er zum General der Infanterie befördert. Am 1. Juli 1943 wurde er dann zum Kommandierenden General vom V. Armeekorps ernannt. Dieses führte er dann im Kuban-Brückenkopf und auf der Krim. Am 9. Mai 1944 erhielt Allmendinger nach schweren russischen Angriffen die Erlaubnis, die Festung Sewastopol zu räumen. Ende Juli 1944 wurde er als Kommandierender General abgelöst und in die Führerreserve versetzt. Bis zum Ende des Krieges erhielt er kein Kommando mehr. Nach der Kapitulation wurde er durch die Besatzungstruppen verhaftet. Ende 1947 wurde er wieder entlassen.

 

Ritterkreuz (17. Juli 1941) Eichenlaub (13. Dezember 1942)

Literatur und Quellen:
Peter Stockert: Die Eichenlaubträger 1940 - 1945, 4 Bände, Bad Friedrichshall, 1996 / 1997
Peter Stockert: Die Eichenlaubträger 1940 - 1945, 9 Bände, 4. überarbeitete Auflage, Bad Friedrichshall 2010 / 2011