Becker, Fritz

 

* 7. März 1892, Heidberg, Kreis Waldbröl

† 11. Juni 1967, Herzberg im Harz

 

 

Fritz Becker trat am 29. Januar 1913 als Fahnenjunker in die Preußische Armee ein. Er kam dabei zum 7. Rheinisches Infanterie-Regiment Nr. 69. Am 20. Mai 1914 wurde er in diesem Regiment zum Leutnant befördert. Das Patent wurde dabei auf den 24. Mai 1912 datiert. Bei Ausbruch des 1. Weltkrieges rückte er dann als Zugführer mit dem 7. Rheinisches Infanterie-Regiment Nr. 69 an die Front. Dort wurde er dann nach wenigen Wochen verwundet. Ende 1914 kam er dann mit dem Reserve-Infanterie-Regiment 257 wieder an die Front. Am 18. Juni 1917 wurde er bei diesem als Kompanieführer zum Oberleutnant befördert. Im Frühjahr 1918 wechselte er dann als Adjutant zur 77. Reserve-Infanterie-Brigade. Ab Herbst 1918 wurde er dann noch als Ordonanzoffizier beim V. Armeekorps eingesetzt. Im Krieg wurden ihm neben beiden Eisernen Kreuzen noch weitere Auszeichnungen verliehen. Nach dem 1. Weltkrieg wurde er in das Reichsheer übernommen. Bei der Bildung vom 200.000 Mann-Übergangsheer der Reichswehr gehörte er im Frühjahr 1920 zum Reichswehr-Infanterie-Regiment 19. Bei der Übernahme in das 100.000 Mann-Heer der Reichswehr kam er dann zum 16. Infanterie-Regiment. Am 1. Oktober 1921 wurde er dann in das 16. Reiter-Regiment versetzt. Von diesem wurde er zur Führergehilfenausbildung in den Stab der 6. Division der Reichswehr nach Münster kommandiert. Am 1. Oktober 1922 wurde er dann wieder in das 16. Infanterie-Regiment versetzt. Am 1. Oktober 1923 wurde er dann zur 4. Eskadron vom 13. (Preuß.) Reiter-Regiment nach Lüneburg versetzt. Von dort wurde er anscheinend für das zweite Jahr seiner Führergehilfenausbildung erneut in den Stab der 6. Division der Reichswehr nach Münster kommandiert. Am 1. Oktober 1924 wurde er dann in den Regimentsstab vom 16. Infanterie-Regiment nach Oldenburg versetzt. Dort wurde er am 1. März 1925 zum Hauptmann befördert. Am 1. Oktober 1927 wurde er dann zum Chef der 9. Kompanie vom 16. Infanterie-Regiment in Oldenburg ernannt. Diese Funktion behielt er dann die nächsten drei Jahre. Am 1. Oktober 1930 wurde er dann in die 13. (Minenwerfer) Kompanie vom 16. Infanterie-Regiment versetzt. Von dieser wurde er dann zum Stab vom Gruppenkommando 1 nach Berlin kommandiert. Vermutlich absolvierte er dort das dritte Jahr seiner Führergehilfenausbildung, die so genannten Reinhardt-Kurse. Auch im Frühjahr 1932 gehörte er noch zur 13. (Minenwerfer) Kompanie vom 16. Infanterie-Regiment in Oldenburg. Am 1. April 1934 wurde er zum Major befördert. Bei der Erweiterung der Reichswehr am 1. Oktober 1934 wurde er zum Kommandeur des I. Bataillons vom Infanterie-Regiment Münster ernannt. Bei der Enttarnung der Verbände wurde er am 15. Oktober 1935 zum Kommandeur des I. Bataillon vom Infanterie-Regiment 64 in Hamm ernannt. Als solcher wurde er am 1. August 1936 zum Oberstleutnant befördert. Am 20. April 1939 wurde er dann zum Oberst befördert. Das Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. April 1939 festgelegt. Bei der Mobilmachung für den 2. Weltkrieg im Sommer 1939 wurde er dann zum Kommandeur vom Infanterie-Regiment 60 ernannt. Mit diesem bezog er dann zu Beginn des 2. Weltkrieges Stellungen im Westen. Zuerst führte er sein Regiment im Westfeldzug gegen Frankreich in den Kampf. Dabei wurden ihm beide Spangen zu seinen Eisernen Kreuzen verliehen. Im Frühjahr 1941 führte er das Regiment im Balkanfeldzug. Im Sommer 1941 führte er sein Regiment dann im Ostfeldzug beim Angriff auf Südrussland. Am 22. November 1941 wurde ihm als Kommandeur vom Infanterie-Regiment 60 im Mittelabschnitt der Ostfront das Deutsches Kreuz in Gold verliehen. Am 20. April 1942 wurde er zum Generalmajor befördert, wobei das Rangdienstalter auf den 1. April 1942 festgelegt wurde. Nur wenige Wochen später gab er Mitte Mai sein Kommando über das Infanterie-Regiment 60 ab und wurde in die Führerreserve versetzt. Mitte Juli 1942 wurde er dann zur Oberfeldkommandantur 365 (OFK 365) versetzt. Mitte September 1942 wurde er dann zum Kommandeur der 370. Infanterie-Division im Kaukasus ernannt. Am 6. April 1943 wurde ihm das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Am 20. April 1943 wurde er zum Generalleutnant befördert, wobei das Rangdienstalter auf den 1. April 1943 festgelegt wurde. Am 1. Juni 1944 gab er sein Kommando über die 370. Infanterie-Division endgültig ab und wurde in die Führerreserve versetzt. Dabei nahm er ab Mitte Juni 1944 am Kurs für Kommandierende Generale teil. Anfang Juli 1944 wurde er dann mit der stellvertretenden Führung vom XXXXVI. Panzerkorps beauftragt. Ende Juli 1944 gab er die Führung wieder ab und wechselte in die Führerreserve der Heeresgruppe Nordukraine. Mitte August 1944 wurde er dann mit der Führung vom XXIV. Panzerkorps beauftragt. Ende September 1944 gab er seine Führung wieder ab und wurde dafür zum Kommandeur der 389. Infanterie-Division ernannt. Diese stand im Nordabschnitt der Ostfront in schweren Abwehrkämpfen. Am 25. März 1945 gab er sein Kommando über die 389. Infanterie-Division ab und wurde erneut in die Führerreserve versetzt. In dieser wurde er am 29. März 1945 bei einem Fliegerangriff verletzt und wurde ins Lazarett eingeliefert. Anfang April 1945 wurde er dann zum Kommandant des Verteidigungsbereichs Bremen ernannt. Als solcher geriet er Ende April 1945 in alliierte Gefangenschaft. Aus dieser wurde er dann Anfang 1948 wieder entlassen.

 

Ritterkreuz (6. April 1943)