Strahammer, Martin
* 13. November 1890, Gösting / Niederösterreich
† 2. Mai 1945, Parma (erschossen nach Gefangennahme) |
Martin Strahammer war ein Sohn des Bauern (Halblehner) Alois Strahammer und dessen Ehefrau Theresia, geborene Denner. Er trat am 10. Oktober 1912 als Einjährig-Freiwilliger wegen der gesetzlichen Dienstpflicht in die k.u.k. Armee ein. Er kam dabei in das k.k. Landwehr-Infanterie-Regiment Nr. 24 nach Wien. Am 21. Dezember 1912 wurde er dort zum Gefreiten befördert. Am 26. September 1913 wurde er zum 30. September 1913 zum Feldwebel befördert und um gleichen Datum in die Reserve übersetzt. Am 1. Januar 1914 wurde er zum Reserve-Kadett ernannt. Ab dem 14. März 1915 wurde er als Kompanie-Kommandant der 1. Feld-Kompanie vom k.k. Landwehr-Infanterie-Regiment Nr. 24 verwendet. Bald darauf wurde er im Mai 1915 (720) zum Leutnant befördert und nahm mit dem Regiment am Ersten Weltkrieg teil. Am 1. März 1916 wurde er vom Reserve-Leutnant zum Oberleutnant im Berufsstande befördert, wobei sein Rangdienstalter auf den 1. September 1915 festgelegt wurde. Zuletzt war er Führer der MG-Kompanie des Regiments. Am 17. November 1918 ist er in die bewaffnete Macht Deutsch-Österreichs übergetreten. Am 1. Januar 1919 ist er dem Volkswehr-Bataillon XIV zugeteilt wurden. 1920 wurde er als Oberleutnant in das österreichische Bundesheer übernommen. Er war danach bis 1923 im Bundesministerium für Heerwesen im Einsatz. Am 1. Juli 1923 wurde er als Hauptmann in das Niederösterreichisches Infanterieregiment "Kaiser Franz Joseph I." Nr. 1 in Wien versetzt. Im Herbst 1924 ahm er am Heeresbergführerkurs teil. Danach war er vom 9. November 1924 bis zum 13. Juli 1925 zu einem Kurs für Körperausbildung kommandiert. Danach wurde er als besonders geeignet als Lehrer für Körperausbildung bezeichnet. Ab dem 1. Januar 1927 wurde er als Kommandant des Infanterie-Mess-Lehrzuges verwendet. Diese Funktion behielt er bis zum 1. August 1930. Ab dem 16. April 1930 absolvierte er den Garnisons-Reitkurs der 1. Brigade. Vom 23. April 1930 bis zum 14. Juni 1930 besuchte er einen Infanterie-Offizier-Kursus. Am 26. September 1930 wurde er zum Major befördert. Danach absolvierte er ab dem 20. Oktober 1930 bis 1933 die Fachprüfungskurse für den höheren militärischen Dienst. Zum 1. Juli 1933 wurde er zum Wiener Infanterieregiment Erzherzog Carl Nr. 3 versetzt. Kurz danach absolvierte er am 15. Juli 1933 die 3. strenge Fachprüfung für den höheren militärischen Dienst. Ab dem 1. September 1933 wurde er als MG-Kommandant beim Wiener Infanterieregiment Erzherzog Carl Nr. 3 eingesetzt. Am 1. Juni 1935 wurde er als zugeteilter Generalstabsoffizier beim Militär-Landesbefehlshaber Salzburg eingeteilt. Am 1. September 1936 wurde er zum Kommando der Schnellen Division versetzt. Er kam am 22. Mai 1937 als Major i.G. in den österreichischen Generalstab. Zum 1. Januar 1938 wurde er zum Oberstleutnant i.G. befördert. Er gehörte damals zum Stab der Schnellen Division. Am 13. März 1938 wurde er nach dem Anschluss Österreichs als Oberstleutnant in die Wehrmacht übernommen. Am 14. März 1938 legte er den Eid auf den Führer und Reichskanzler Adolf Hitler ab und wurde dem Kommando der 4. leichten Division zugeteilt. Vom 9. Juni 1938 bis zum 1. Juli 1938 wurde er zur Heeres-Nachschubschule kommandiert. Mit dem 15. Juli 1938 wurde er zur Panzerabwehr-Abteilung 22 kommandiert. Das Kommando sollte unter vier Monaten dauern. Es folgte bereits am 1. August 1938 seine Versetzung als Kommandeur zur Panzerabwehr-Abteilung 49 nach Wöllersdorf. Genau eine Woche später wurde er für die Dauer von 4 Wochen zur Panzerabwehr-Abteilung 38 kommandiert. Nach seiner Rückkehr wurde er mit seiner Abteilung nach Schweinfurt verlegt. Am 15. März 1939 wurde er zum Stab vom Landwehr-Kommandeur Chemnitz versetzt. Dort wurde er am 9. Mai 1939 mit Wirkung vom 15. Mai 1939 zu den Ergänzungsoffizieren überführt. Bei der Mobilmachung für den 2. Weltkrieg wurde er am 26. August 1939 zum Kommandeur der Panzerabwehr-Abteilung 209 ernannt. Mit dieser nahm er bei Beginn des 2. Weltkrieges im Spätsommer 1939 nicht am Polenfeldzug teil. Er verlegte stattdessen im Verband der 209. Infanterie-Division in die Saarpfalz. Anfang 1940 wurde er zum Kommandeur der Panzerabwehr-Abteilung 240 ernannt. Auch nach deren Umbenennung zur Panzerjäger-Abteilung 240 im Frühjahr 1940 blieb er weiter ihr Kommandeur. Diese führte er dann ab Mai 1940 im Westfeldzug gegen Frankreich. Zum Sommerbeginn 1941 führte er seine Abteilung dann im Ostfeldzug beim Angriff auf Mittelrussland. Dort zeichnete er sich als Führer diverser Vorausabteilungen und vom Infanterie-Regiment 105 besonders aus und wurde am 30. Januar 1942 mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. Das Deutsche Kreuz in Gold wurde ihm am 12. März 1942 verliehen. Zum 1. April 1942 (530) wurde er zum Oberst befördert. Als solcher führte er ab dem 16. September 1942 das Infanterie-Regiment 266 im Raum Rshew. Auch nach dessen Umbenennung zum Grenadier-Regiment 266 blieb er weiter dessen Kommandeur. Am 11. März 1943 wurde er mit dem Deutsches Kreuz in Gold ausgezeichnet. Im Mai 1943 wurde er dann zum Kommandeur vom Grenadier-Regiment 146 ernannt. Dieses führte er ab Herbst 1943 in Italien und wurde am 11. August 1944 mit dem Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. Mitte Oktober 1944 wurde er dann zum 15. Divisionsführerlehrgang nach Hirschberg kommandiert. Ab dem 6. Januar 1945 führte er stellvertretend die 114. Jäger-Division in Italien. Am 1. Februar 1945 wurde er mit der Führung der Division beauftragt. Zum 1. April 1945 wurde er zum Generalmajor befördert. Als solcher wurde er dann auch zum Kommandeur der 114. Jäger-Division ernannt. Nach seiner Gefangennahme durch die Amerikaner wurde er am 2. Mai 1945 in Viadana (Calvisano) südlich Brescia und nördlich von Parma aus bisher ungeklärten Umständen erschossen. Er wurde in Mirandola beerdigt.
Er hatte aus der am 9. Februar 1880 geschlossenen Ehe seiner Eltern mehrere
Geschwister:
Sein ältester Bruder war der am 23. März 1881 in Gösting
geborener Franz Strahammer. Dieser heiratete als Gastwirt am 7. Februar 1910 die
über fünf Jahre jüngere Elisabeth Gallee, Tochter vom Bauern (Halblehner) Josef
Gallee. Dem Paar wurde mindestens eine Tochter mit dem Namen Martha Elisabeth
Strahammer geboren, die am 23. Oktober 1941 in Wien heiratete. Sein Bruder Franz
Strahammer starb am 25. April 1957 in Wien-Alsergrund.
Seine älteste
Schwester war die am 11. Juli 1882 in Gösting geborene Rosalia Strahammer. Diese
heiratete am 15. Februar 1908 den anderthalb Jahre älteren Gastwirt Franz
Bogner. Seine Schwester Rosalie starb am 5. August 1956 in Wien XVIII.
1883/84 wurde ein Bruder Johann Strahammer in Gösting geboren. Dieser starb
bereits am 24. April 1894 im Alter von 10 Jahren an einem Herzfehler im
Elternhaus in Gösting und wurde am 26. April 1894 beerdigt.
Seine
zweitälteste Schwester war die am 7. November 1885 in Gösting geborene Theresia
Strahammer. Diese heiratete am 22. Noveber 1910 den zweieinhalb Jahre älteren
Rufetier Franz Konstantin Kothmayer, Sohn vom Rufetier Franz Kothmayer, in
Wien-Schottenfeld. Diese Ehe wurde 1940 in Graz geschlossen (geschieden).
Sein drittältester Bruder war der am 21. Oktober 1887 in Gösting geborener
Aloisius Strahammer. Dieser heiratete als Gastwirt am 1. Juni 1919 die über zwei
Jahre jüngere Maria Elisabeth Hrbek, Tochter vom Schuhmachermeister Alois Hrbek.
Sein Bruder Alois Strahammer starb am 6. Februar 1953 im Allgemeinen Krankenhaus
von Alsergemünd.
Seiner Mutter wurden am 26. Dezember 1891 in Gösting
Zwillinge geboren. Der ältere der beiden Zwillinge war Josef Strahammer. Dieser
heiratete als Oberwachmann am 21. August 1928 die achteinhalb Jahre jüngere
Handarbeitslehrerin Maria Uhl, Tochter vom Bäckermeister Mathias Uhl, in Wien.
Sein Bruder Josef Strahammer starb am 28. Juni 1961 in Wien.
Der jüngere
Zwilling war Stefan Strahammer. Dieser starb bereits am 7. Mai 1911 im
Wilhelminenspital in Wien XVI.
Ein weiteres Geschwisterkind wurde am 2. Juli
1893 in Gösting nur tot geboren.
Sein nächster Bruder war der am 3. August
1894 in Gösting geborene Johann Strahammer, der den gleichen Namen erhielt wie
der nur wenige Monate früher gestorbene Bruder. Dieser heiratete als
Wirtschaftsbesitzer am 28. August 1927 die über acht Jahre jüngere Leopoldine
Wiedermann, Tochter vom Wirtschaftsbesitzer Andreas Wiedermann, in Wien. Der
Bruder Johann Strahammer starb am 12. Juni 1952 in Gösting.
Seine
nächstjüngere Schwester war die am 9. Februar 1896 in Gösting geborene Maria
Strahammer. Seine Schwester Maria starb am 10. Juni 1981 in Mistelbach.
Sein
war der am 3. Oktober 1898 in Gösting geborene Georg Strahammer. Dieser
heiratete als Wirtschaftsbesitzer am 11. Februar 1930 die etwas über drei Jahre
jüngere Viktoria Ellend, Tochter vom Bauer (Halblehner) Bernhard Ellend, in
Zistersdorf. Sein Bruder Georg starb am 24. Juni 1961 in Zistersdorf. Seine
Witwe starb am 8. März 1988 ebenfalls in Zistersdorf.
Eine weitere jüngere
Schwester war die am 10. Oktober 1900 in Gösting geborene Brigitta Strahammer.
Diese starb bereits am 22. Februar 1904.
Ritterkreuz (30. Januar 1942) Eichenlaub (11. August 1944)
Literatur und Quellen:
Peter Stockert: Die Eichenlaubträger 1940 - 1945, 4 Bände, Bad Friedrichshall,
1996 / 1997
Peter Stockert: Die Eichenlaubträger 1940 - 1945, 9 Bände, 4. überarbeitete
Auflage, Bad Friedrichshall 2010 / 2011