Stoewer, Paul Wilhelm Rudolf

 

* 8. März 1890, Berendt (Danzig)

† 2. November 1953, Kriegsgefangenenlager Woikowo, Bezirk Iwanowo

 

 

Paul Stoewer war ein Sohn vom Oberstudienrat Professor Dr. Rudolf Carl Erich Stoewer und dessen Ehefrau Klara Emma, geborene Funke. Er trat nach seinem Abitur am Gymnasium Danzig am 1. Oktober 1908 als Einjährig-Freiwilliger in die Königlich Preußische Armee ein. Er kam dabei zum Pommersches Jäger-Bataillon Nr. 2 nach Kulm. Bei diesem wurde er am 28. Oktober 1908 vereidigt. Nach seiner Beförderung zum Gefreiten am 1. April 1909 wurde er am 14. April 1909 zum Großheroglich Mecklenburgisches Jäger-Bataillon Nr. 14 nach Kolmar im Elsaß versetzt. Bei diesem wurde er am 26. April 1909 zum Oberjäger befördert. Das Zeugnis der Reife zum Fähnrich erhielt er am 17. Mai 1909. Am 19. Juni 1909 (W) wurde er zum Fähnrich befördert. Von Juni 1909 bis Februar 1910 wurde er zur Kriegsschule Glogau kommandiert. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er am 22. März 1910 zum Leutnant befördert. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 22. März 1908 (G) festgelegt. Als solcher wurde er anfangs als Kompanieoffizier in der 4. Kompanie seines Bataillons in Kolmar verwendet. Im Herbst 1911 wurde er in gleicher Funktion in die 3. Kompanie vom Großheroglich Mecklenburgisches Jäger-Bataillon Nr. 14 am gleichen Standort versetzt. Nach einem Jahr kehrte er als Kompanieoffizier wieder in die 4. Kompanie zurück. Am 2. Dezember 1912 wurde ihm als bestem Schützen der Ehrensäbel seiner Hoheit des Herzogs Johann Albrecht zu Mecklenburg verliehen. Im März 1913 wurde er zur Gewehrfabrik Erfurt kommandiert, wo er eine Prüfung als Waffenoffizier ablegte. Vom 1. Juni 1913 bis zum 22. Oktober 1913 wurde er zur Ausbildung zur Militär-Fliegerschule Mühlhausen kommandiert. Dort legte er am 8. Oktober 1913 seine 1. Prüfung als Flugzeugführer ab. Die 2. Prüfung als Flugzeugführer (Feldpilotenprüfung) folgte am 10. Oktober 1913. Am 22. Oktober 1913 wurde er zur Dienstleistung als Bürooffizier zum Flieger-Bataillon Nr. 4 nach Straßburg im Elsaß kommandiert. Am 9. März 1914 absolvierte er die 3. Prüfung als Flugzeugführer (Militär-Flugzeugführer). Bei Ausbruch des 1. Weltkrieges wurde er am 1. August 1914 zur Feldflieger-Abteilung 3 (FFA 3) versetzt. Dort wurde er bis zum 10. Oktober 1914 eingesetzt. Am 8. August 1914 wurde er am linken Fuß durch Gewehrschuß leicht verwundet. Am 11. Oktober 1914 wurde er zur Feldflieger-Abteilung 26 A (FFA 26 A) versetzt. Nur wenige Tage später wurde ihm am 19. Oktober 1914 das Eiserne Kreuz 2. Klasse verliehen. Vom 2. Februar 1915 bis zum 10. April 1915 war er bei der Flieger-Abteilung 50 im Einsatz. Bei dieser wurde er am 23. Februar 1915 (G6g) zum Oberleutnant befördert. Als solcher wurde er am 11. April 1915 zur Flieger-Abteilung 49 versetzt. Am 26. Mai 1915 wurde er zur Verfügung der Inspektion der Fiegertruppe gestellt. Nicht einmal eine Woche später wurde er am 6. Juni 1915 der Flieger-Abteilung 1 zugeteilt und zur Abnahme-Kommission der Inspektion der Fiegertruppe kommandiert. Am 1. November 1915 wurde er zum Armeeflugpark 14 überwiesen. Vom 12. Januar 1917 bis zum 21. Januar 1917 wurde er sogar als stellvertretender Führer vom Armee-Flug-Park 15 eingesetzt. Vom 10. Februar 1917 bis zum 17. Februar 1917 wurde er zum Jäger-Bataillon Nr. 14 kommandiert. Vom 13. April 1917 bis zum 21 April 1917 wurde er als stellvertretender Führer zur Flieger-Abteilung A 232 kommandiert. Am 20. Mai 1917 (Q) wurde er unter gleichzeitiger Beförderung zum Hauptmann zum Führer der Schutz-Staffel 17 ernannt. Das Eiserne Kreuz 1. Klasse wurde ihm am 24. September 1917 verliehen. Am 22. Oktober 1917 wurde er zum Führer der Flieger-Abteilung A 272 ernannt. Vom 22. April 1918 bis zum 24. April 1918 wurde er als stellvertretender Gruppenführer der Flieger 6 (Grufl 6) verwendet. Vom 1. September 1918 bis zum 15. Oktober 1918 wurde er unter Beibehaltung der Führung der Flieger-Abteilung A 272 als Grufl Borne beim VI. Reserve-Korps eingesetzt. Im Ersten Weltkrieg wurde er nicht nur verwundet, was sich in der Verleihung des Verwundetenabzeichens in Schwarz widerspiegelte. Außerdem wurden ihm neben beiden Eisernen Kreuzen noch andere Auszeichnungen verliehen. Nach dem Krieg wurde er am 1. Januar 1919 zur Flieger-Ersatz-Abteilung 3 nach Gotha versetzt. Im Januar 1919 war er an der Entwaffnungsaktion in Briesen beteiligt. Am 5. Februar 1919 wurde er zur Flieger-Abteilung 415 versetzt. Drei Tage später wurde er als Führer der 1. Kompanie zum Großheroglich Mecklenburgisches Jäger-Bataillon Nr. 14 versetzt. Beim Freikorps gehörte er im Frühjahr zum Freiwilligen-Jäger-Bataillon 14. Am 11. Mai 1919 wurde er in das vorläufige Reichsheer übernommen. Er wurde dabei in das Reichswehr-Jäger-Bataillon 9, welches durch den Zusammenschluß vom Freiwilligen-Jäger-Bataillon 9 und Freiwilligen-Jäger-Bataillon 14 entstand. eingeteilt. Seine private Anschrift war weiterhin die Mecklenburger Straße 2 in Wismar. Am 19. Mai 1919 heiratete er die etws über ein Jahr jüngere Charlotte Amely Klara Gertrud Irmgard Fritsch, Tochter des Wirklicher Geheimer Oberjustizrats, Oberlandesgerichtspräsident Louis Wilhelm Erdmann Johann 'Hans' Fritsch, in Kassel. Im Juni und Juli 1919 war er in Hamburg beim sogenannten Sülzeaufstand im Einsatz. Bei dem Reichswehr-Jäger-Bataillon 9 wurde er am 6. Oktober 1919 neu vereidigt. Sein einziges Kind aus der ersten Ehe war die am 21. Februar 1920 in Mölln geborene Ingeborg-Brigitte Stoewer. Im März 1920 war er beim Kapp-Putsch und in Rostock im Einsatz. Bei der Bildung des 200.000 Mann-Heeres der Reichswehr Mitte Mai 1920 gehörte er zum Reichswehr-Infanterie-Regiment 17 der Reichswehr-Brigde 9. Am 7. September 1920 wurde er in das Reichswehr-Jäger-Bataillon 2 versetzt. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er Ende September 1920 zum Infanterie-Regiment 4 versetzt. Am 1. Oktober 1921 wurde er in den Regimentsstab vom 6. Infanterie-Regiment nach Lübeck versetzt. Nur wenige Tage später wurde er zum Chef der 15. Kompanie des Ausbildungs-Bataillons vom 6. Infanterie-Regiment in Ratzeburg ernannt. Vom 7. November 1921 bis zum 21. November 1921 wurde er zum leichten MG-Lehrgang beim I. Bataillon vom 6. Infanterie-Regiment kommandiert. Am 1. Februar 1922 hat er ein neues Rangdienstalter als Hauptmann vom 20. Mai 1917 (1) zugewiesen bekommen. Seine Ehefrau starb am 11. Mai 1922 in Mölln in Lauenburg. Danach wurde er am 1. August 1922 in das 15. Infanterie-Regiment versetzt. Bei diesem wurde er als Chef der 12. (MG.) Kompanie vom III. (Preuß.) (Jäger) Bataillon in Kassel eingesetzt. Sein Nachfolger als Chef der 15. Kompanie in Ratzeburg wurde Hauptmann Friedrich Herrlein. Am 12. Oktober 1923 hat er die Erlaubnis zur erneuten Verheiratung erhalten. Vom 20. Oktober 1923 bis zum 28. Februar 1924 war er an der Unterdrückung innerer Unruhen in Thüringen beteiligt. Am 25. März 1924 hat er den Militär-Kraftwagen-Führerschein Klasse 3b erworben. Am 3. April 1924 hat er die etwas über zwölf Jahre jüngere Gerda Lili Claire Berta Elisa Charlotte Lühring, Tochter des Fabrikbesitzers Lühring, in Hannover geheiratet. Vom 18. Juni 1924 bis zum 12. Juli 1924 wurde er zu einem MG-Lehrgang auf den Truppenübungsplatz Münsingen kommandiert. Sein erstes Kind aus der zweiten Ehe war der am 15. August 1925 in Kassel geborene Gerd Paul Wilhelm Rudolf Stoewer. Vom 26. April 1926 bis zum 30. September 1926 wurde er zu einem Lehrgang zur Weiterbildung luftschutzerfahrener Offiziere kommandiert. Vom 21. Juni 1928 bis zum 28. Juni 1928 wurde er zu einem MG-Lehrgang nach Meiningen kommandiert. Am 8. Oktober 1928 wurde er mit Wirkung vom 1. November 1928 zur Kommandantur Pillau versetzt und gleichzeitig zur V. Marine-Artillerie-Abteilung am gleichen Standort kommandiert. Dieses Kommando war einer Versetzung gleichzusetzen. Sein Nachfolger als Kompaniechef in Kassel wurde Hauptmann Walter Weßel. Am 17. Juli 1930 wurde er mit Wirkung vom 1. August 1930 zur Kommandantur Insterburg versetzt, seine dienstliche Verwendung blieb davon unverändert. Am 12. September 1930 wurde er mit Wirkung vom 1. Oktober 1930 zum 7. (Preußisches) Infanterie-Regiment versetzt. Er wurde dem Stab des I. Bataillons in Oppeln zugeteilt. Am 1. Oktober 1930 (1) wurde er auch zum Major befördert. Privat bezog er aber seinen Wohnsitz in Neiße. Seine zweite Tochter war die am 29. Juni 1931 in Neiße geborene Helga Stoewer. Vom 3. Oktober 1932 bis zum 22. Oktober 1932 wurde er zum Schießlehrgang A für schwere Infanterie-Waffen auf den Truppenübungsplatz Döberitz kommandiert. Am 1. Mai 1934 (1) wurde er zum Oberstleutnant befördert. Am 2. August 1934 wurde er neu auf den Führer und Reichskanzler Adolf Hitler vereidigt. Vom 29. August 1934 bis zum 6. September 1934 wurde er zur Divisionsübungsreise nach Pommern kommandiert. Bei der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht wurde er am 1. Oktober 1934 zum Kommandeur des I. Bataillons vom Infanterie-Regiment Schweidnitz in Neiße ernannt. Er ist 1935 im Adressbuch von Neisse als Standortältester in der Kaserne 8 mit der Telefonnummer 2255 verzeichnet. Bei der Enttarnung der Einheiten wurde er am 15. Oktober 1935 zum Kommandeur vom neuen Infanterie-Regiment 84 in Gleiwitz ernannt. Als solcher wurde er am 20. April 1936 mit Wirkung vom 1. April 1936 (13) zum Oberst befördert. Privat wohnte er jetzt in der Coselerstraße 8 in Gleiwitz. Sein zweiter Sohn war der am 13. Februar 1938 in Gleiwitz geborene Heino Stoewer. Bei Beginn des 2. Weltkrieges führte er sein Regiment im Verband der 8. Infanterie-Division in den Polenfeldzug. Dabei wurde ihm am 24. September 1939 die Spange zum Eisernen Kreuz 2. Klasse verliehen. Am 10. Oktober 1939 wurde er mit Wirkung vom 15. Oktober 1939 zum Kommandant vom Truppenübungsplatz Döberitz ernannt. Seine Nachfolge als Kommandeur vom Infanterie-Regiment 84 trat Oberst Horst Großmann an. Wenige Tage später wurde ihm am 20. Oktober 1939 auch noch die Spange zum Eisernen Kreuz 1. Klasse verliehen. Am 30. Januar 1940 wurde er mit Wirkung vom 1. Februar 1940 (5) zum Generalmajor befördert. Am 23. Mai 1940 wurde er mit Wirkung vom 14. Mai 1940 zum Kommandeur der Division Nr. 143 ernannt. Am 1. März 1941 erhielt er folgende Beurteilung von General der Kavallerie Franz Freiherr von Dalwigk zu Lichtenfels, KG vom Stellv. Generalkommando III. Armeekorps: "Sportgestählt, sehr leistungsfähig. Ausgezeichneter Offizier. Besondere Gabe, die jungen Soldaten mitzureisen. Beherrscht den "Kleinkram" der Rekrutenausbildung besonders gut.Im Polenfeldzug als Regimentskommandeur gut bewährt. Bewertung: Füllt sehr gut aus." Dazu ergänzte am 11. März 1941 Generaloberst Friedrich Fromm, Chef der Heeresrüstung und Befehlshaber des Ersatzheeres: "Einverstanden." Nach Beginn des Ostfeldzuges wurde er im August 1941 mit seiner Division in den Warthegau verlegt. Am 12. Dezember 1941 erging die Anweisung ihn auf Tropendiensttauglichkeit zu untersuchen. Daraufhin wurde er im Reservelazarett Gnesen untersucht und am 16. Dezember 1941 von dort an den Wehrkreisarzt XXI gemeldet, dass er nicht tropendiensttauglich wäre. Als Begründung wurde angegeben: Gebiss äußerst schadhaft, alte Meniskusverletzung, Herzerweiterung/Kurzatmigkeit und Pulsbeschleunigung. Am 18. Januar 1942 wurde er mit Wirkung vom 1. Februar 1942 (5) zum Generalleutnant befördert. Mit dem Kriegsverdienstkreuz 2. Klasse mit Schwertern wurde er am 20. April 1942 ausgezeichnet. Am 1. Mai 1942 erhielt er folgende Beurteilung von General der Kavallerie Franz Freiherr von Dalwigk zu Lichtenfels, KG vom Stellv. Generalkommando III. Armeekorps: "Ein sehr guter Leiter von Ersatztruppen mit immer neuen Idden. Hat sich besonders um die Schiess- und Nahkampfausbildung verdient gemacht. Passionierter Jäger, sehr guter Schütze. Bewertung: Füllt sehr gut aus." Dazu ergänzte am 5. Mai 1942 Generaloberst Friedrich Fromm, Chef der Heeresrüstung und Befehlshaber des Ersatzheeres: "Einverstanden." Mit dem Kriegsverdienstkreuz 1. Klasse mit Schwertern wurde er am 1. September 1942 ausgezeichnet. Durch die Umgliederung seiner Division wurde er im September 1942 zum Kommandeur der 143. Reserve-Division ernannt. Mit seinem Stab wurde er nach Dubno in die Ukraine verlegt. Mitte Januar 1943 erfolgte eine Meldung durch den Kommandeur des Heeresstreifendienstes für Reiseverkehr Weichsel an den Wehrmachtbefehlshaber Ukraine, die Generalleutnant wegen unberechtigter Genehmigung von Dienstreisen beschuldigte. Am 10. März 1943 erhielt er folgende Beurteilung von General der Infanterie Ferdinand Neuling, KG vom LXII. Reservekorps: "Klare, lautere Persönlichkeit. Aktiver Nationalsozialist. Vor dem Feinde bewährt. Nach früherem Urteil (24.10.1939) "in kritischen Situationen aber nicht genügend hart und schnell, daher besser im Ersatzheer zu verwenden." Besonders rege, geschickt und vielseitig in der Ausbildung seiner Division. Seine Fürsorge für die Truppe ist vorbildlich. Allgemein interessiert, besonders wirtschaftlich. Passionierter Jäger, sehr guter Schütze. Beherrscht alle Ausbildungsvorschriften und versteht sie zum Allgemeingut der Truppe zu machen. Bewertung: Durchschnitts-Offizier. Empfehlung: Belassung in der derzeitigen Stellung." Dazu ergänzte am 12. April 1943 Generaloberst Friedrich Fromm, Chef der Heeresrüstung und Befehlshaber des Ersatzheeres: "Einverstanden." Sein Vater starb am 26. April 1943 im Alter von 84 Jahren in Kolberg. Sein Kommando über die 143. Reserve-Division gab er am 21. Dezember 1943 ab. Dafür wurde er jetzt in die Führerreserve OKH versetzt. Seinen Dienst regelte der Wehrkreis VIII. Am 27. Dezember 1943 erhielt er folgende Beurteilung von General der Infanterie Ferdinand Neuling, KG vom LXII. Reservekorps: "Klare, lautere Persönlichkeit. Aktiver Nationalsozialist. Vor dem Feinde bewährt. Nach früherem Urteil (24.10.1939) "in kritischen Situationen aber nicht genügend hart und schnell, daher besser im Ersatzheer zu verwenden." Auch ich halte ihn als Kommandeur einer Front-Division für nicht geeignet, wohl aber sehr geeignet für Ausbildungs- und Feld-Ausbildungs-Division. Besonders rege, geschickt und vielseitig in der Ausbildung seiner Division. Seine Fürsorge für die Truppe ist vorbildlich. Allgemein interessiert, besonders wirtschaftlich. Passionierter Jäger, sehr guter Schütze. Beherrscht alle Ausbildungsvorschriften und versteht sie zum Allgemeingut der Truppe zu machen. Bewertung: Durchschnitts-Offizier. Empfehlung: Kommaneur einer Feld-Aubsildungs-Division." Dazu ergänzte am 7. Februar 1944 Generaloberst Friedrich Fromm, Chef der Heeresrüstung und Befehlshaber des Ersatzheeres: "Einverstanden." Am 13. Mai 1944 wurde er mit Wirkung vom 1. April 1944 als Nachfolger von Generalmajor Siegfried Ruff zum Kommandeur der Division Nr. 401 ernannt. Am 21. Juli 1944 erhielt er folgende Beurteilung von General der Artillerie Albert Wodrig, KG vom Stellv. Genralkommando I. Armeekorps: "Abschließendes Urteil nach erst kurzer Unterstellungszeit noch nicht möglich. Bisheriger Einfruck: Offener, einwandfreier Charakter, überzeugter Nationalsozialist in Wort und Tat. Als Regimentskommandeur vor dem Feinde bewährt. Völlige Beherrschung aller Ausbildungsvorschriften. Versteht es sehr gut, Passion bei den jungen Soldaten zu erwecken und Schwung in die Ausbildung zu bringen. Sehr fürsorglich für die Truppe. Geistig und körperlich sehr frisch und leistungsfähig. Bewertung: Durchschnitt. Empfehlung: Belassung in jetziger Stellung." Am 24. Dezember 1944 gab er mit Wirkung vom 27. Dezember 1944 seine Division an Generalleutnant Karl Faulenbach ab und wurde wieder in Führerreserve OKH versetzt, seinen Dienst regelte auch wieder der Wehrkreis VIII. Am 3. Januar 1945 erhielt er folgende Beurteilung zur letzten Tätigkeit von General der Infanterie Otto Lasch, KG vom Stellv. Genralkommando I. Armeekorps: "Charakterlich einwandfrei, pflichttreu und gewissenhaft. Bei der schwierigen Lage im Wehrkreis nicht hart genug. Findet zuviel Schwierigkeiten. Es fehlt das Talent zum Improvisieren. Geistig und körperlich ausreichend veranlagt. In kritischen Lagen nicht hart und schnell genug. Bewertung: Durchschnitt. Empfehlung: Kommandat Truppenübungsplatz." Am gleichen 3. Januar 1945 wurde er mit Wirkung vom 10. Januar 1945 der Wahrnehmung der Geschäfte als Kommandant des oberschlesischen Industriegebiets beauftragt. Am 5. März 1945 wurde er zum Kommandeur des Auffangstabes der 17. Armee ernannt. Er geriet bei Kriegsende in Gefangenschaft der Roten Armee. Er wurde die nächsten Jahre in verschiedenen Lagern interniert. Er ist am 2. November 1954 im Kriegsgefangenenlager Woikowo im Bezirk Iwanowo gestorben. Als Todesursach wurde Kehlkopfkrebs angegeben. Er wurde auf dem Friedhof in Tschernzy beigesetzt. Dort ruhte er dann auf einem kleinen Friedhof unter anderem mit dem General der Infanterie Hans Boekh-Behrens, dem General der Artillerie Max Pfeffer, dem General der Infanterie Friedrich Hochbaum, dem General der Infanterie Karl-Wilhelm Specht, dem General der Polizei Otto Ullmann, den Generalleutnanten Friedrich Bayer, Walter von Boltenstern, Heinrich Deboi, Gerhard Medem, Rainer Stahel, Wilhelm von Stubenrauch, Heinz Thoma und den Generalmajoren Erwin Barends, Hans-Joachim Baurmeister, Gerd von Below, Hans Busch, Anton Eberth, Friedrich Niehuus, Rudolf Noack, Wilhelm Runge und Louis Tronnier.

Sein jüngerer Bruder war der am 29. Juni 1893 in Berendt geborene Hans Peter Paul Louis. Dieser heiratete Hertha Brunhilde Wiek am 3. Mai 1937 in Danzig/Heubude. Sein Bruder Hans Stoewer lebte als Verlagsangestellter in der Bergstraße 6 in Greifenberg in Pommern. Er starb am 13. April 1945 um 5:30 Uhr in Mittelhagen, Kreis Regenwalde in Pommern.

 

Literatur und Quellen:
Krug, Ottomar Deutsche Generale 1918-1945, Bundesarchiv Freiburg, Signatur MSG 109/10853
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1909, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1909
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1910, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1910
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1911, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1911
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1912, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1912
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1913, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1913
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1914, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1914
Dienstaltersliste der Offiziere der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich  Württembergischen) Armeekorps 1917, Mittler und Sohn 1917
Dienstaltersliste der Offiziere der bisherigen Preußischen Armee und des XIII. (bisherigen Württembergischen) Armeekorps 1919, Mittler und Sohn 1919
Stellenbesetzung im Reichsheer 16. Mai 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1921, Biblio-Verlag 1968
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1923, Berlin, Mittler und Sohn 1923
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1924, Berlin, Mittler und Sohn 1924
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1925, Berlin, Mittler und Sohn 1925
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1926, Berlin, Mittler und Sohn 1926
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1927, Berlin, Mittler und Sohn 1927
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1928, Berlin, Mittler und Sohn 1928
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1929, Berlin, Mittler und Sohn 1929
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1930, Berlin, Mittler und Sohn 1930
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1931, Berlin, Mittler und Sohn 1931
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1932, Berlin, Mittler und Sohn 1932
Stellenbesetzung des Deutschen Reichsheeres nach dem Stand vom 1. Mai 1933
Stellenbesetzung des Deutschen Reichsheeres nach dem Stand vom 1. April 1934
Stellenbesetzung Reichsheer 1. Oktober 1934
Stellenbesetzung Reichsheer 15. Oktober 1935
Stellenbesetzung Wehrmacht 6. Oktober 1936
Stellenbesetzung des Heeres mit Stand vom 12. Oktober 1937
Stellenbesetzung des Heeres 1938
Podzun, H. H. (Hg.): Das Deutsche Heer 1939. Gliederung, Standorte, Stellenbesetzung und Verzeichnis sämtlicher Offiziere am 3. Januar 1939, Bad Nauheim, Podzun 1953
Wolfgang Keilig: Rangliste des deutschen Heeres 1944/1945, Podzun-Verlag 1955 
Wolfgang Keilig: Die Generale des Heeres und die Sanitätsoffiziere im Generalsrang, Podzun-Verlag 1983
Pers 6/301017
Pers 6/944