Noack, Rudolf

 

* 29. August 1890, Leipzig

† 30. Juli 1954, Lager Woikowo / Ležnovo (Oblast Ivanovo)

 

 

Rudolf Noack war der Sohn des Stadtverwaltungsdirektors Richard Noack und dessen Ehefrau Martha geb. Koch. Nachdem er sein Abitur abgelegt hatte, studierte er Philologie an der Universität Leipzig, das er jedoch nicht abschloss. Zwischen dem 1. April 1911 und dem 31. März 1912 war er Einjährig-Freiwilliger im Königlich Sächsischen 8. Infanterie-Regiment "Prinz Johann Georg" Nr. 107 in Leipzig. Im August 1914 wurde er als Vizefeldwebel eingezogen und zog mit dem Königlich Sächsischen 8. Infanterie-Regiment "Prinz Johann Georg" Nr. 107 ins Feld. Er wurde als Zug- und Kompanieführer eingesetzt und 1915 zum Leutnant der Reserve befördert. Am 14. April 1918 trat er in das aktive Offizierskorps über und wurde an 28. Februar 1919 zum Oberleutnant befördert. Ab dem 1. Oktober 1919 war er im 3. Sächsischen Grenzjäger-Reichswehr-Regiment 37 der Reichswehr-Brigade 19 in Leipzig eingesetzt und am 1. Oktober 1920 wurde er in das 11. (Sächsische) Infanterie-Regiment in Leipzig versetzt. Hier diente er ab 1922 als Bataillons-Adjutant. Am 31. Mai 1922 heiratete er Annemarie Muth. Ab dem 1. Juli 1926 war er Kompaniechef im 3. (Preuß.) Infanterie-Regiment in Deutsch-Eylau und am 1. Februar 1927 folgte seine Beförderung zum Hauptmann. Am 1. September 1933 kam er als IIa in den Stab des Wehrkreiskommandos I, wo er am 1. September 1934 zum Major befördert wurde. Ab dem 1. Oktober 1935 war er dann Kommandeur des III. Bataillons des Infanterie-Regiments 1, wo er am 1. März 1937 zum Oberstleutnant befördert wurde. Bei Ausbruch des Zweiten Weltkrieges am 1. September 1939 wurde Rudolf Noack in den Stab des I. Armeekorps versetzt und am 1. Februar 1940 Kommandeur des Infanterie-Regiments 31. Am 1. März 1940 zum Oberst befördert, führte er sein Regiment während des Westfeldzuges in Frankreich. Anschließend wurde er am 1. November 1940 in die Führerreserve versetzt und am 6. Februar 1941 Kommandeur des Infanterie-Regiments 449. Ab dem 19. November 1941 kommandierte er das Infanterie-Regiment 415. Am 3. Mai 1942 wurde er wieder in die Führerreserve versetzt und am 17. August 1942 Kommandeur des Infanterie-Ersatz-Regiments 24, ab dem 15. September 1942 Infanterie-Ausbildungs-Regiment 24 bzw. ab dem 2. November 1942 Reserve-Grenadier-Regiment 24. 1943 wurde er dann Kommandeur der Waffenschule der 2. Armee und am 1. September 1943 zum Generalmajor befördert. Ab Januar 1945 war er zugleich  vom Stab des Stellvertretenden II. Armee-Korps als Führer der “Kampfgruppe Noack“ eingesetzt  (In der Nacht vom 26. auf den 27. Januar 1945 Ausbruch aus dem Kessel von Fordon (der größte Stadtteil von Bromberg/Pommern-Westpreußen) mit Teilen des XVI. SS-Armeekorps, welches dem AOK 2 unterstellt war.) Ab dem 7. April 1945 war er dann Kommandeur der Waffenschule der Armee Ostpreußen. Bei Kriegsende geriet er in Hela in russische Gefangenschaft. Am 13.Dezember 1949 wurde er von einem Militärtribunal des Bezirks Minsk zu 25 Jahren Besserungs-Arbeitslager verurteilt. Am 30. Juli 1954 ist er in Gefangenschaft an Brochopneumonie bei Herzinsuffizienz mit Coronarsklerose verstorben. Er wurde dann auf dem deutschen Soldatenfriedhof in Tschernzy (Cherntsy) beigesetzt. Dort ruhte er dann auf einem kleinen Friedhof unter anderem mit dem General der Infanterie Hans Boekh-Behrens, dem General der Artillerie Max Pfeffer, dem General der Infanterie Friedrich Hochbaum, dem General der Infanterie Karl-Wilhelm Specht, dem General der Polizei Otto Ullmann, den Generalleutnanten Friedrich Bayer, Walter von Boltenstern, Heinrich Deboi, Gerhard Medem, Rainer Stahel, Paul Stoewer, Wilhelm von Stubenrauch, Heinz Thoma und den Generalmajoren Erwin Barends, Hans-Joachim Baurmeister, Gerd von Below, Hans Busch, Anton Eberth, Friedrich Niehuus, Rudolf Noack, Wilhelm Runge und Louis Tronnier.

 

Literatur und Quellen:

Krug, Ottomar Deutsche Generale 1918-1945, Bundesarchiv Freiburg, Signatur MSG 109/10854 - Vae – Zwe
Wolfgang Keilig: Rangliste des deutschen Heeres 1944/1945, Podzun-Verlag 1955 
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1925, Berlin, Mittler (1925).
Rangliste des Deutschen Reichsheeres 1926, Berlin, Mittler und Sohn 1926.
Podzun, H. H. (Hg.): Das Deutsche Heer 1939. Gliederung, Standorte, Stellenbesetzung und Verzeichnis sämtlicher Offiziere am 3. Januar 1939, Bad Nauheim, Podzun 1953