Lasch, Otto

 

* 25. Juni 1893, Pleß / Oberschlesien

+ 1. Mai 1971, Bad Godesberg / NRW

 

Otto Lasch trat am 27. März 1913 als Fahnenjunker in das Jäger-Bataillon "Fürst Bismarck" Nr. 2 ein und wurde am 7. August 1914 zum Leutnant befördert. Er nahm mit dem Bataillon am Ersten Weltkrieg teil und wurde im November 1914 als Kompanieführer verwundet. Nach seiner Genesung kam er zum Jäger-Ersatzbataillon und meldete sich 1915 zur Fliegertruppe. Als Fliegerbeobachter erlebte er das Kriegsende und wurde anschließend in den Grenzschutz "Ost" versetzt. Ende 1919 aus der Armee entlassen, ging er am 1. Januar 1920 zur Polizei und wurde am 1. Juli 1935 als Major reaktiviert. Er kam in den Stab des Infanterie-Regiments 45, absolvierte diverse Lehrgänge und wurde am 1. Oktober 1936 Kommandeur des III. Bataillons des Infanterie-Regiments 3. Am 1. Januar 1937 zum Oberstleutnant befördert, nahm er mit seinem Bataillon am Polenfeldzug teil. Am 26. Oktober 1939 wurde er Kommandeur des Infanterie-Regiments 43 und am 1. Dezember 1939 zum Oberst befördert. Mit dem Regiment nahm er am Westfeldzug teil und kämpfte ab Juni 1941 in Rußland. Für die Eroberung der Dünabrücken bei Riga wurde er am 17. Juli 1941 mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. Am 1. August 1942 zum Generalmajor befördert, wurde er am 27. September 1942 Kommandeur der 217. Infanterie-Division. Am 1. April 1943 folgte die Beförderung zum Generalleutnant. Am 20. November 1943 wurde er Kommandeur der 349. Infanterie-Division und führte diese bei der Schlacht um Lemberg im Jahr 1944. Am 1. September 1944 wurde er mit der Führung des LXIV. Armeekorps betraut und am 10. September 1944 mit dem Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. Anschließend führte er das Korps im Westen und wurde nach einer Gelbsuchterkrankung Befehlshaber im Wehrkreis I. Am 1. November 1944 zum General der Infanterie befördert, wurde er am 28. Januar 1945 Festungskommandant von Königsberg. Am 9. April 1945 musste die Festung vor der Roten Armee kapitulieren, woraufhin Lasch von Hitler degradiert wurde und seine Familie in Sippenhaft kam. Lasch selbst geriet in sowjetische Kriegsgefangenschaft und kam in zahlreiche Gulags. 1948 wurde er zu 25 Jahren Arbeitslager verurteilt und nach Workuta verbracht. Ende Oktober 1955 kehrte er mit dem sog. Amnestiertentransport in die Bundesrepublik Deutschland zurück.

 

Ritterkreuz (17. Juli 1941) Eichenlaub (10. September 1944)

Literatur und Quellen:
Peter Stockert: Die Eichenlaubträger 1940 - 1945, 4 Bände, Bad Friedrichshall, 1996 / 1997
Peter Stockert: Die Eichenlaubträger 1940 - 1945, 9 Bände, 4. überarbeitete Auflage, Bad Friedrichshall 2010 / 2011
Dermont Bradley, Markus Rövekamp, Ernes Henriot: Deutschlands Generale und Admirale: Teil IV /Band 7: Die Generale des Heeres 1921-1945. Knabe - Luz, Biblio-Verlag