von Stubenrauch, Justus Wilhelm 

  

* 10. Oktober 1887, Ebermannstadt (Oberfranken)

† 2. November 1950, Kriegsgefangenenlager Iwanowo

BArch Pers 6/947

BArch Pers 6/947

  

Wilhelm von Stuberauch war der Sohn vom Bezirksbaumeister Johann Baptist Wilhelm vom Stubenrauch, und dessen Ehefrau Anna, geborene Maulwurf. Sein Vater starb am 28. Dezember 1906 in Miltenberg am Main. Er selbst trat nach seinem Abitur (13.7.1907) am Realgymnasium in Würzburg am 19. Juli 1907 in die Bayerische Armee ein. Der 171 Zentimerter große Abiturient kam dabei als Fahnenjunker (Zweijährig-Freiwilliger) zum Königlich Bayerisches 11. Feldartillerie-Regiment nach Würzburg. Bei diesem wurde er am 1. November 1907 zum Fahnenjunker-Unteroffizier befördert. Am 14. Januar 1908 erhielt er sein Zeugnis der Reife zum Fähnrich. Daraufhin wurde er am 11. Februar 1908 (76) zum Fähnrich befördert. Vom 22. April 1908 bis zum 31. März 1909 wurde er zur Kriegsschule kommandiert. Vom 22. März 1909 bis zum 5. April 1909 wurde er zum Infanterie-Schießlehrkurs an die Militär-Schießschule im Lager Lechfeld kommandiert. Das Zeugnis der Reife zum Offizier erhielt er am 26. Mai 1909. Wie alle Fähnriche der Feldartillerie wurde er hiernach nicht direkt zum Leutnant befördert. Seine Beförderung zum Leutnant erfolgte erst am 7. März 1910. Sein Patent wurde dabei auf den 26. Mai 1909 (100a) datiert. Danach wurde er anfangs als Batterieoffizier in der 3. Batterie seines Regiments in Würzburg eingesetzt. Zum 1. Januar 1911 erhielt er folgende Beurteilung von Major Hugo Gramich, Kdr. der I. Abteilung vom 11. Feld-Artillerie-Regiment: "Ein geistig und körperlich gut begabter Offizier, sehr fleißig und eifrig bestrebt, den dienstlichen Anforderungen gerecht zu werden. Mit Rücksicht auf seine Dienstzeit wohl verwendbar. Er muß aber noch Selbstgefühl bekommen, sein Auftreten vor der Front muß frischer, die Einwirkung auf die Untergebenen energischer werden, was bei zunehmneder Reife nach seinen Anlagen und Kenntnissen zu erwarten ist. Gut beanlagter, frischer Reiter, bedarf aber noch der Vervollkommnung. Ein offener, liebenswürdiger Charakter, ruhig, fast zu bescheiden: besitzt sehr gute Umgangsformen und verkehrt in standesgemäßen Kreisen. Unbedingt geeignet für seine Stelle." Dazu ergänzte Oberst August Usselmann, Regimentskommandeur vom 11. Feld-Artillerie-Regiment: "Einverstanden." Anläßlich seiner Kommandierung zur Art.- und Ing. Schule erhielt er von Major Gramich noch folgenden Zusatz: "Hat an Selbstgefühl und Frische wesentlich gewonnen, auch sich reiterlich verbessert." Vom 1. Oktober 1911 bis zum 30. Juni 1912 wurde er zur Artillerie- und Ingenieur-Schule kommandiert. Vom Direktor der Schule, Oberst Nikolaus von Endres, erhielt er folgende Beurteilung: "Ein sehr ruhiger, etwas schwerfälliger Offizier, bestrebt, Gutes zu leisten. Trotz mäßiger Begabung hat er im Unterrichtsjahre seine Kenntnisse merklich gebessert, vermag sie aber nur schwer praktisch zu verwenden. In der Taktik trugen seine Arbeiten mehrfach den Stempel der Flüchtigkeit. Seine Umgangsformen und sein militärisches Auftreten sind einwandfrei. Urteil der Militär-Reitschule: Gut beanlagt hat er durch Eifer und Hingabe gutes Durchschnittsresultat erreicht." Direkt im Anschluß wurde er vom 1. Juli 1912 bis zum 10. August 1912 zum Schießlehrkurs der Feldartillerie in das Lager Lechfeld kommandiert. Zum Ende vom Schießlehrkurs erhielt er am 9. August 1912 folgende Beurteilung: "Leutnant von Stubenrauch hat mit viel Fleiß und Interesse an den Übungen und Besprechungen teilgenommen. Unter einfachen Verhältnissen zeigt er hinreichende Entschlußfähigkeit und Sicherheit in der Ausführung seiner Entschlüsse. Seine Befehlsgebung ist klar und ruhig, sein Auftreten hinreichend frisch, er ist gewandt zu Pferd vor der Front und im Gelände. Er beobachtet ziemlich gut und vermag das Feuer seiner Batterie unter einfachen Verhältnissen entsprechend zu leiten."  Am 31. Oktober 1912 erhielt er zum 1. Januar 1913 folgende Beurteilung von Major Hugo Gramich, Kdr. der I. Abteilung vom 11. Feld-Artillerie-Regiment: "Ein fleißiger, pflichteifriger, verläßiger Offizier, eifrig bestrebt, allen Anforderungen gerecht zu werden. Genügend begabgt; aber geistig nicht sehr rege und wenig initiativ entwickelt er sich langsam. Selbstgefühl, Frische und Energie haben sehr zugenommen; bei zunehmender Erfahrung wird er sich in allem verbessern. Guter Zugführer; Als Erkundungs- und Ordnungsoffizier wohl verwendbar. Als Reiter gut beanlagt, frisch und strebsam. Offener, liebenswürdiger Charakter, sehr ruhig, bescheiden, besitzt tadellose Umgangsformen. Unbedingt geeignet für seine Stelle." Vom 13. Januar 1913 bis zum 23. Januar 1913 wurde er zur Ausbildung im Waffeninstandsetzungsgeschäft zur Gewehrfabrik Amberg kommandiert. Am 7. Oktober 1913 erlitt er eine linksseitige Nierenquetschung durch Sturz mit dem Pferd. Danach wurde er vom 7. Oktober 1913 bis zum 21. Oktober 1913 im Garnisonslazarett Würzburg behandelt. Am 6. November 1913 erhielt er noch folgende Beurteilung von Oberstleutnant Hugo Gramich: "Guter Zeichner, gewand und verlässig als Ordonanz-Offizier; Frische und Selbstbewußtsein haben wiederum gewonnen." Am 14. März 1914 wurde er als Nachfolger von Oberleutnant Grodhaus zum Adjutant der I. Abteilung vom 11. Feldartillerie-Regiment in Würzburg ernannt. Als Abteilungsadjutant der I. Abteilung seines Regiments ging er bei Ausbruch es 1. Weltkrieges Anfang August 1914 ins Feld. Das Eiserne Kreuz 2. Klasse wurde ihm am 11. Oktober 1914 verliehen, nachdem er seinen bewegungsunfähigen Abteilungskommandeur, Major Friedl, vor der Gefangennahme durch die Franzosen bewahrt hatte. Seine Beförderung zum Oberleutnant folgte am 19. Mai 1915 (91). Am 29. Juli 1915 wurde ihm vom 13. August 1915 bis zum 26. August 1915 Heimaturlaub genehmigt. Am 15. Januar 1916 wurde ihm vom 28. Januar 1916 bis zum 10. Februar 1916 wieder Heimaturlaub genehmigt. Bei seiner Rückkehr an die Front wurde er am 11. Februar 1916 unter Enthebung von der Adjutantur der I. Abteilung seines Regiments zum Batterieführer der 3. Batterie seines Regiments ernannt. Am 13. Juli 1916 wurde ihm vom 16. Juli 1916 bis zum 29. Juli 1916 erneut Heimaturlaub genehmigt. Vom 7. Dezember 1916 bis zum 17. Dezember 1916 wurde er zur Artillerie-Fliegerschießschule Sissone bei Laon kommandiert. Das Eiserne Kreuz 1. Klasse wurde ihm am 17. Dezember 1916 für eine Waffentat am 26. August 1916 verliehen, bei der er einen englischen Angriff auf Gneudecourt zusammenbrechen ließ. Vom 20. Dezember 1916 bis zum 5. Februar 1917 wurde er mit der Führung der Feldartillerie-Untergruppe Nord der 4. bayerischen Infanterie-Division im Abschnitt nördlich von Lille und gleichzeitig von der I. Abteilung vom 11. Feldartillerie-Regiment beauftragt. Vom 10. Oktober 1917 bis zum 9. Dezember 1917 übernahm er die Führung einer Feldartillerie-Untergruppe der 49. Reserve-Division bzw. 240. preußischen Infanterie-Division im Abschnitt Hendecomt - Riencourt während der Tankschlacht bei Cambrai. Zwischen dem 31. Januar 1918 und dem 22. Februar 1918 zum Ausbildungskurs für Ausschaltung der Witterungseinflüsse nach Maubeuge kommandiert. Vom 30. März 1918 bis zum 20. April 1918 nahm er als Vertreter des Regimentsadjutanten an der Offensive gegen die Portugisen bei Lille teil. Am 28. Mai 1918 (28) wurde er zum Hauptmann befördert. Wegen einer Grippe musste er sich vom 15. Juni 1918 bis zum 24. Juni 1918 im sächsischen Feldlazarett 113 in Fourdrain bei Laon behandeln lassen. Er erlitt am 10. Oktober 1918 bei den Kämpfen in Iwuy nordöstlich von Cambrai eine schwere Verwundung durch Artilleriegeschoß, woraufhin er im Feldlazarett Valenciennes und später im Lazarett Lemgo bei Lippe beandelt wurde. Im Ersten Weltkrieg wurde er nicht nur verwundet, was sich in der Verleihung des Verwundetenabzeichens in Schwarz widerspiegelte. Außerdem wurden ihm neben beiden Eisernen Kreuzen, dem Militär-Verdienstorden 4. Klasse mit Schwertern(28. Februar 1915) noch der Militärverdienstorden 4. Klasse mit Krone und Schwertern am 11. August 1917 verliehen. Am 3. November 1918 erhielt er folgende Beurteilung von Major Auer, Abteilungs-Kommandeur: "Hauptmann von Stubenrauch ist ein Batterieführer wie er sein soll! Mit großer Kaltblütigkeit verbindet er klaren Blick für taktische Verhältnisse, rasche Entschlußfähigkeit und beherrschz die Schießtechnik vollkommen. Auch unter schwierigsten Verhältnissen zeigt er sich jeder Aufgabe gewachsen. Im inneren Dienste ist er unermüdlich tätig, um Ausbildung und Verwendungsmöglichkeit der Batterie auf Kriegshöhe zu erhalten. Unbedingt geeignet für seine gegenwärtige Stellung." Nach der Entlassung aus dem Lazarett hat er sich am 11. Dezember 1918 bei der Ersatz-Abteilung seines Regiments in Würzburg gemeldet. Er erhielt dort einen einmonatigen Erholungsurlaub. Vom 12. Januar 1919 bis zum 14. Februar 1919 wurde er als Führer der 3. Batterie wieder bei seinem Regiment verwendet. Am 15. Februar 1919 übernahm er als Führer die 1. Freiwilligen-Batterie vom 11. Feldartillerie-Regiment, die auch als Batterie von Stubenrauch bezeichnet wurde, im Freikorps. Einen Monat später wurde er sogar mit der Führung der Freiwilligen-Abteilung seines Regiments beauftragt. Während des Aufstandes der Spartakisten war er am Sturz der Räterepublik in Würzburg am 9. April 1919 beteiligt. Daraufhin wurde er vom 9. April 1919 bis zum 13. April 1919 als Stadtkommandant von Würzburg eingesetzt. Privat wohnte er damals in der Rennweger-Straße 7 in Würzburg. Vom 14. April 1919 bis zum 11. Juni 1919 wurde er als Artillerie-Kommandeur der Gruppe Probstmayr in Donauwörth zugeordnet. Er war in dieser Funktion am Donauschutz und an der Niederwerfung der spartakistische Unruhen in Augsburg und München zwischen dem 20. April 1919 und dem 15. Juni 1919 beteiligt. Ihm unterstanden die 1. und 2. Freiwilligen-Batterie vom 11. Feldartillerie-Regiment und die Batterie Heyl vom 12. Feldartillerie-Regiment. Die Niederwerfung in Augsburg war am 1. Mai 1919 abgeschlossen. Es folgte die Neuaufstellung der 10cm-Langrohr-Batterie Meuschel, der schweren 15cm-Haubitzen-Batterie Fahrmbacher, der Feldkanonen 96 Batterie Rosenbusch, des Ballonzuges Gareis, der AKK Kiliani und die Ausgliederung der Freiwilligen-Batterie Thelemann vom 2. Feldartillerie-Regiment. Vom 2. Mai 1919 bis zum 10. Juni 1919 dauerte ann der Einsatz gegen München. Danach wurde er am 11. Juni 1919 zum Chef der 2. Batterie vom 3. leichten Feldartillerie-Regiment Nr. 23 (3. bayerisches Reichswehr-Artillerie-Regiment 23) in München ernannt. Am 23. Juni 1919 erhielt er folgende Beurteilung von Major Probstmayr, Führer des Detachement Probstmayr: "Hauptmann Wilhelm von Stubenrauch früher Hauptmann und Führer der Freiwilligen-Abteilung 11. Feldartillerie-Regiment Würzburg war beim Detachement Probstmayr vom 12. April 1919 bis zum 11. Juni 1919 als Arko des Detachements Probstmayr und von da ab als Führer der 2. Batterie vom 3. leichtes Feldartillerie-Regiment Nr. 23 tätig. Hauptmann von Stuberauch ist ein überaus tüchtiger, XXX, XXX besonders gut XXX Offizier, dessen vorzügliche Einweisung auf seine Offiziere und Truppe wertvolle Erfolge XXX. Sein frisches, offenes Auftreten und sehr vornehmes Auftreten, sowie sein Verständnis für die Bedürfnisse der Truppe machen ihn in Verbindung mit seinen dienstlichen Leistungen Vorgesetzten, Kameraden und Untergebenen gleich XXX." Mit dieser wurde ab dem 17. Juli 1919 nach Würzburg verlegt. Am 16. Juli 1919 hat er die Erlaubnis zur Verehelichung erhalten, allerdings kam die endgültige von der Reichswehrbefehlsstelle Bayern (Reichswehr-Gruppenkommando 4) erst am 17. September 1919. Er wohnte inzwischen in der Konradstraße 9 in Würzburg. Im Herbst 1919 wurde er in das vorläufige Reichsheer übernommen. Dort wurde er ab dem 1. Oktober 1919 beim Reichswehr-Artillerie-Regiment 23 als Chef der 2. Batterie eingesetzt. Am 7. Oktber 1919 heiratete er die etwas über drei Jahre jüngere Gertrud Emma Ruschke, Tochter des verstorbenen Württembergischen Hauptmanns und Grenzoberkontrolleurs Max Hugo Ruschke, in Langeargen am Bodensee. Als Batteriechef wurde ihm am 11. Oktober 1919 ein neues Patent als Hauptmann vom 5. Oktober 1916 zugewiesen. Vom 1. November 1919 bis zum 7. November 1919 gehörte er mit seiner Batterie zur Kampfgruppe 23 Dachau der Gruppenreserve vom Reichswehr-Gruppenkommando 4. Am 15. Dezember 1919 erhielt er folgende Beurteilung von Major Albert Kraußold, Kdr. der I. Abt. vom Reichswehr-Artillerie-Regiment 23: "Hauptmann von Stubenrauch hat sich im Felde ganz hervorragend bewährt und sich auch im Frühjahr dieses Jahres unter den schwierigsen Verhältnissen durch seinen hervorragenden Einfluß auf seine Untergebenen unschätzbare Verdienste erworben. Was ich von Hauptmann von Stubenrauch und seiner Batterie jetzt gesehen habe - sie war durch Abstellung zur Kampftruppe bei Dachau meinem Kommando fast ganz entzogen - entspricht ganz dem Bilde, das in den früheren Beurteilungen niedergelegt ist. Er ist zweifellos ein vorzüglicher Batterieführer mit sehr großem praktischen Können und wissen, mit unermüdlicher Schaffenskraft und einem unbegrenzten Wohlwollen gegen seine Untergebenen, die er gerecht und milde behandelt, ohne ihnen allzusehr maßzugeben. Der frische, flotte Geist, in der Batterie - des Führers ureigenstes Werk - wird mit der Zeit sicher auch noch mehr die kleinen militärischen Äußerlichkeiten zur Betonung bringen. Reiterlich ist von Stubenrauch sehr gut. Als ausgezeichneten, festen, bescheidenen und XXX Charakter, als vorzüglichen, liebenswürdigen Kameraden kenne ich von Stubenrauch schon lange. Sein Einfluß auf die jüngeren Kameraden ist ausgezeichnet. Ich erachte Hauptmann von Stubenrauch als besonders geeignet für Beibehaltung in der verminderten Reichswehr." Dazu ergänzte am 18. Dezember 1919 Major Reuß, Kommandeur vom Reichswehr-Artillerie-Regiment 23: "Hauptmann von Stubenrauch ist mir als Batteriefüher persönlich nicht bekannt geworden, da er während meiner Regimentsführung zuerst beurlaubt, dann mit der Batterie längere Zeit abkommandiert war, dann anschließend erkrankte und noch nicht dienstfähig ist. Seine Batterie, die ich nur wenig sehen konnte, macht mir einen sehr guten Eindruck. Im inneren Dienst dürfte nach meinen Wahrnehmungen jedoch ein etwas kräftigeres Zufasssen wünschenswert sein. Im Zusammenhalt mit den früheren Beurteilungen und der Beurteilung durch den Abteilungskommandeur halte ich das Verbleiben des Hauptmann von Stubenrauch in der Reichswehr für besonders erwünscht. Unbedingt geeignet für seine jetzige Stelle." Am 13. Januar 1920 ergänzte dann in Würzburg noch Oberstleutnant Friedrich von Oelhafen, Artillerieführer 23: "Mit vorstehenden Beurteilungen einverstanden. Hauptmann von Stubenrauch ist mir als ein im Frieden und im Kriege bewährter, vorzüglicher Offizier bekannt. Ein XXX Untergebener und vorbildlicher Vorgesetzter. Seine Batterie, in der ein sehr guter Geist herrscht, wurde in ihren Leistungen durch XXX, XXX beim Regimentsführer XXX, XXX XXX XXXX XXXXX. Ich halte Hauptmann von Stubenrauch für Übernahme in die Reichswehr für besonders geeignet." Als letztes ergänzte dann am 20. Januar 1920 Generalmajor Otto Ritter von Hübner, Kdr. der Reichswehr-Brigade 23: "Hauptmann von Stubenrauch muß leider nach besser beurteilten Batterieführern gegenüber zurücktreten." Seine Vereidigung auf die neue Verfassung erfolgte am 2. Februar 1920. Vom 10. Mai 1920 bis zum 20. Mai 1920 wurde ihm ein Urlaub nach München genehmigt. Bei der Bildung des 200.000 Mann-Heeres der Reichswehr gehörte er Mitte Mai 1920 zum Reichswehr-Artillerie-Regiment 23 der Reichswehr-Brigade 23. Als Kampfzeit wurde ihm am 19. Juni 1920 der Zeitraum vom 1. April 1920 bis zum 3. Mai 1920 anerkannt. Am 16. Juni 1920 erhielt er auf dem Truppenübungsplatz Grafenwöhr folgende Ergänzung zur letzten Beurteilung von Major Albert Kraußold, Kdr. der I. Abt. vom Reichswehr-Artillerie-Regiment 23: "Im ganzen unverändert. Die Neigung zu einer gewissen Weichheit seinen Untergebenen gegenüber ist noch nicht überstanden." Dazu ergänzte am 19. Juni 1920 der Regimentskommandeur Major Reuß: "Einverstanden. Eine Neigung zu allzugroßer Nachgiebigkeit und Nachsichtigkeit gegen seine Untergebenen ist bei Hauptmann von Stubenrauch zweifellos vorhanden." Am 27. Juli 1920 erhielt er folgende Beurteilung von Major Albert Kraußold, Kdr. der I. Abteilung: "Geistig und körperlich sehr gut beanlagt, hat Hauptmann von Stubenrauch seine Batterie außerordentlich gewissenhaft und gründlich ausgebildet und erzogen. Der Geist in der Batterie gibt die Pflichttreue des Batterieführers wieder. Theoretisches und praktisches Können und Wissen sind ihm in hohen Grade eigen, wenn auch die langjährige Verwendung im Stellungskrieg die Gewandtheit in der Führung der Batterie und der Leitung des Feuers in wechselnden Bewegungsmomenten etwas beeinträchtigt hat. Gründliche, gute Überlegung und Sorgfalt in der Ausführung überwiegen etwas zu sehr gegenüber raschem Entschluß und raschem, energischem Handeln. Unermüdlich ist Hauptmann von Stubenrauch in der Fürsorge für seine Untergebenen, die er sehr gerecht und mit unbegrenztem Wohlwollen behandelt. Dieses Wohlwollen verbindet manches Mal sogar zu einer gewissen Weichheit und zu zu großer Nachgiebigkeit. Ein enges Band wechselseitigen Vertrauens verbindet Führer und Batterie. Von Stubenrauch ist ein guter, flotter Reiter und bei allen körperlichen Übungen vorbildlich. Ein ausgezeichneter, offener, vornehmr Charakter, von bescheidenem, ausgeglichenem Wesen mit vorzüglichen Umgangsformen. Ein prächtiger, liebenswürdiger Kamerad mit ausgezeichnetem Einfluß auf die jüngeren Offiziere. Für seine Stelle voll geeignet. Für Beibehaltung im Reichsheer besonders geeignet." Dazu ergänzte der Regimentskommandeur Reuß am 28. Juli 1920: "Hauptmann von Stubenrauch ist ein geistig entsprechend, körperlich sehr gut veranlagter, gewissenhafter Batteriechef, der seine Batterie mit großem Fleiß und guten Erfolg ausbildete. Fürsorglich für seine Untergebenenen, läßt er sich manchmal zu nichtangebrachter Nachsicht und Nachgiebigkeit verleiten. Seine Entschlußfähigkeit bedarf noch der Steigerung, insbesondere in der Feuerleitung der Batterie in schwierigen Lagen. Unbedingt geeignet für seine jetzige Stelle. Seine Übernahme in das Reichsheer ist zwar erwünscht, jedoch vermag ich der vom Abteilungskommandeur ausgesprochenen "besondere" Eignung nicht zustimmen." Dazu ergänzte am 7. August 1920 Oberstleutnant Friedrich von Oelhafen, Artillerieführer 23: "Mit der Beurteilung des Abteilungskommandeurs einverstanden. Von Stubenrauch ist ein besonders XXX und pflichttreuer Batteriechef. Seit Kriegsende dauernd im Dienste hat er seine Truppe trotz schwieriger und XXX Verhältnisse stets zu erziehen gewußt. Auch seine jetzige Batterie ist gut und sicher in der Hand ihres Führers. Ich halte seine Übernahme in das Reichsheer besonders erwünscht." Nachdem er im Sommer 1920 erfahren hatte, dass er nicht in das 150.000 Mann-Heer übernommen werden würde, hat er am 16. August 1920 um Urlaub gebeten, um sich um eine Anstellung im Zivilleben zu bemühen. Im Zuge der weiteren Heeresverminderung ist er am 30. September 1920 aus dem aktiven Dienst der Reichswehr noch vor der Bildung des 100.000 Mann-Heeres ausgeschieden. 

Er wurde gemäß Verfügung des Staatsministeriums des Inneren (Abteilung P) vom 14. September 1920 zum 30. September 1920 zur staatlichen Ordnungspolizei Bayern (Abteilung Unterfranken) einberufen. So trat er am 1. Oktober 1920 als Polizei-Hauptmann in die Landespolizei ein. Seine Vereidigung erfolgte durch Oberstleutnant von Reiß, Chef vom Landespolizeikommando Würzburg, am 2. Oktober 1920. Am 4. Februar 1921 erhielt er folgende Beurteilung von Polizei-Oberstleutnant J. von Reiss: "Mein Vorgänger hat anläßlich seiner Versetzung folgendes niedergelegt: "Ein sehr gewissenhafter, fleießiger Hundertschaftsführer von großer Pflichttreue. Früher Artillerie-Offizier hat er sich mit großem Eifer in den infanteristischen Dienst eingearbeitet. Er ist körperlich und geistig gut beanlagt und bildet seine Hundertschaft gründlich aus. Seine Untergebenen behandelt er mit großem Wohlwollen und sorgt gut für sie. Ich konnte jedoch bis jetzt nicht wahrnehmen, daß er hierbei von zu großer Nachsicht und Weichheit wäre, wie seine ehemaligen Reichswehr-Vorgesetzten urteilten. Ein vornehmer Charakter von bescheidenem Wesen, tadellosen Umgangsformen, als Kamerad sehr beliebt. Unbedingt geeignet für seine jetzige Stellung."" Er wurde anfangs bis zum 31. Dezember 1922 als Führer der 2. Hundertschaft (später Stab V. Süd) der Landespolizei Würzburg zugeteilt. Nebenbei studierte er in Würzburg auch 3 Semester Jura. Am 31. Januar 1921 meldete er sich wegen Katarrhfiebers für drei Tage krank. Als Hundertschaftsführer wurde er von Polizei-Oberleutnant Höring vertreten. Am 6. Februar 1921 wurde sein Sohn Wolfgang von Stubenrauch in Würzburg geboren. Bereits am 16. März 1921 wurde sein Chef darüber informiert, dass er für eine Versetzung nach München vorgemerkt ist. Vom 16. Oktober 1921 bis zum 30. Oktober 1921 war er wegen einer Verletzung am linken Knie nach Sturz vom Rad krank geschrieben. Seine Vertretung als Hundertschaftsführer übernahm wieder Polizei-Oberleutnant Höring. Im Januar 1922 war er wegen einer Entzündung am Knie durchs Reiten einige Tage krank geschrieben und wurde von Polizei-Hauptmann Höring vertreten. Am 16. Dezember 1922 wurde er mit Wirkung vom 1. Januar 1923 zur Landespolizei München versetzt. Am 1. Januar 1923 erhielt er folgende Beurteilung von Polizei-Major Hoepffner: "Die Beurteilung besteht weiter mit folgender Erweiterung: Polizei-Hauptmann von Stubenrauch hat im abgelaufenen Jahr seine Hundertschaft in allen Dienstzweigen sehr gut ausgebildet. Obwohl erst später aufgestellt und dadurch zeitlich in der Ausbildung beengt stand sie voll auf der Höhe, dank der gründlichen und sehr sachgemäßen Arbeit ihres Führers. Der innere Dienst ist ebenfalls gut geleitet. Im Polizeidienst besitzt Hauptmann von Stubenrauch gute Kenntnisse. Körperlich rüstig, guter Reiter, echt soldatische Haltung. Als Mensch und Kamerad von früheren Vorgesetzten ganz außerordentlich günstig beurteilt, hat er alle auf ihn gesetzte Erwartungen erfüllt. Seine persönlichen Verhältnisse sind geordnet. Unbedingt geeignet für seine Stellung." Ab dem 1. Januar 1923 bis zum 31. Juli 1924 war er Führer der Stations-Verstärkung West 4 der Landespolizei München. Sein dienstlicher Wohnistz war jetzt für viele Jahre (mindestens 1923 bis 1934) in der 3. Etage der Ainmillerstraße 4 in München. Vom 23. Februar 1923 bis zum 26. Februar 1923 litt er an Bronchialkatarrh. Er wurde durch Polizei-Leutnant Rattenhuber vertreten. Im Mai 1923 schrieb er sich an der Universitöt München ein, um das Jura-Studium fortzusetzen. Wegen Bronchitis war er vom 16. Juli 1923 bis zum 29. Juli 1923 und vom 30. Juli 1923 bis zum 17. September 1923 krank geschrieben. Er bat um Vertretung durch Leutnant Rattenhuber, anfänglich wurde er aber von Polizei-Oberleutnant Schneider vertreten. Am 27. Juli 1923 sollte er mit Wirkung vom 15. August 1923 eine Sonder-Abteilung übernehmen, was ihm aber wegen der Erkrankung nicht möglich war. Seine Vertretung als Führer der Sonder-Abteilung wurde Hauptmann Eder. Am 26. Januar 1924 erhielt er folgende Beurteilung von Polizei-Oberstleutnant Friedrich Schierlinger, Abschnittchef: "Hauptmann von Stubenrauch ist ein frischer, flotter Offizier von offenem, gewinnenden Wesen. Eine sympathische, soldatische Erscheinung. Sein Auftreten vor der Front ist bestimmt und sicher. Bei normaler Begabung leistet er über den Durschnitt infolge seiner Gründlichkeit und Hingabe an den Dienst. Seine Stationsverstärkung hat er fest in der Hand, sie zählt zu den besten des Abschnitts. Seine günstige Einwirkung auf seine Untergebenen kam besonders klar zum Ausdruck bei der von ihm ausgebildeten Sonderabteilung die mit geradezu schwärmerischer Verehrung an ihrem Führer hing, obwohl das höchste an Leistung von den jungen Leuten gefordert und erreicht wurde. Das Verhältnis zwischen Offizieren und Mann muß ich als ideal bezeichnen. Seine Unterrichtserteilung ist sehr gut, auch im Polizeidienst vollkommen entsprechend. Taktisch gut veranlagt. Gewandt in Wort und Schrift. Sein außerdienstliches Verhalten ist einwandfrei, die gesellschaftlichen Formen gewandt und sicher. Seine finanziellen Verhältnisse sind, soweit mir bekannt, geordnet. Er ist ein guter Reiter. Für die derzeitige Stellung ist er vollkommen geeignt. Ich erachte ihn auch für geeignet zur Verwendung in einem Stab und als Major z.b.V."  Dazu ergänzte am 30. Januar 1924 Oberst Joseph Banzer, Chef des Landespolizeikommandos München: "Polizei-Hauptmann von Stubenrauch ist ein sehr frischer, gewandter und tüchtiger Offizier, ein glänzendes Vorbild für seine Stationsverstärkung, die ein brauchbares, williges und verlässiges Werkzeug in seiner Hand ist. Von Stubenrauch steht in Ausbildung, Erziehung und Führung seiner Stations-Verstärkung über dem Durchschnitt. Auch in taktischer Erziehung gut geschult und verwendbar. Unbedingt geeignet für die gegenwärtige Stellung, zur Beförderung zum Polizei-Major steht er noch nicht heran." Vom 30. Januar 1924 bis zum 6. Februar 1924 besuchte er den Offizier-Skikurs des Landespolizeikommandos München auf dem Rotwandhaus. Am 22. Februar 1924 meldete er sich wegen Bronchialkatarrh ernuet für 3 Tage krank und wurde von Polizei-Oberleutnant Dr. Lapp vertreten. Vom 5. Juli 1924 bis zum 11. Juli 1924 war er Teilnehmer an der Taktischen Übungsreise des Kommandos München. Vom 1. August 1924 bis zum 31. Mai 1929 war er Führer der Stations-Verstärkung West 6 der Landespolizei München in der Max II. Kaserne. Sein Nachfolger als Führer der Stations-Verstärkung West 4 wurde Polizei-Hauptmann Karl Stingl. Vom 1. August 1924 bis zum 17. August 1924 besuchte er Schießübungen der II. Abteilung vom 7. (Bayerisches) Artillerie-Regiment auf dem Truppenübungsplatz Grafenwöhr. Am 10. Dezember 1924 meldete er sich wegen starker Erkältung für zwei Tage krank, als sein Vertreter wurde Hauptmann Albrecht Georg Heinrich Julius Friedrich von Wachter bestimmt. Zwischen dem 15. Dezember 1924 und dem 27. Dezember 1924 litt er erneut an Bronchialkatarrh. Am 25. April 1925 beurteilte sein Abschnittschef, Polizei-Oberstleutnant Friedrich Schierlinger, seine Leistung als unverändert zur letzten Beurteilung. Wegen fieberhaften Katarrh war er ab dem 29. April 1925 für zwei Tage krank geschrieben, was später bis zum 4. Mai 1925 verlängert wurde, als sein Vertreter wurde Leutnant Egger bestimmt. Vom 3. Juni 1925 bis zum 5. Juni 1925 war er wegen fieberhaften Katarrh der oberen Luftwege krank geschrieben. Anfänglich wurde Leutnant Demelhuber als Vertreter bestimmt, ab dem 4. Juni 1925 übernahm Leutnant Rattenhuber. Vom 19. Oktober 1925 bis zum 24. Oktober 1925 war er Teilnehmer an den polizeirechtlichen Vorträgen des Polizei-Hauptmanns Dr. Lossen. Am 28. Oktober 1925 wurde er vom 4. November 1925 bis zum 13. März 1926 zum Offizierkurs "Pottiez" kommandiert. Wegen Bronchialkatarrhs meldete er sich am 19. November 1925 für drei Tage krank, als Vertreter wurde Polizei-Oberleutnant Schneider bestimmt. Am 25. November 1925 meldete er sich wieder gesund. Am 1. Februar 1926 beurteilte sein Abschnittschef Polizei-Oberstleutnant Mayr seine Leistung als unverändert zur letzten Beurteilung. Am 1. Mai 1926 erhielt er folgende Beurteilung von Hauptmann Edwin Pottiez: "Polizei-Hauptmann von Stubenrauch hat er sich als Lehrer der Schießlehre für Artilleristen vortrefflich bewährt.Er hat gezeigt, daß er es wohl versteht, bei seinen Schülern Interesse für seine Vorträge zu wecken und ihnen den Inhalt der einschlägigen Vorschriften in leicht fußlicher Form zu vermitteln. Durch letzteres war es ihm auch gelungen, Schülern, die nur geringe, teilweise auch keine Vorkenntnisse in der Schießlehre der Artillerie aufweisen, gute Kenntnisse bis zum Schluße des Kurses zu vermitteln. Beim Unterricht in der Taktik, an welchem von Stubenrauch teilzunehmen hatte, zeigte er klares, taktisches Verständnis und gute Befehlsgebung. Er verfügt über eine reife Friedens- und Kriegserfahrung. Geeignet als Abteilungskommandeur und Batteriechef." Vom 9. Juni 1926 bis zum 12. Juni 1926 war er Teilnehmer an der polizei-wissenschaftlichen Woche. Vom 1. Oktober 1926 bis zum 20. November 1926 wurde er zum Notstandskurs von Major Moosauer kommandiert. Vom 24. November 1926 bis zum 9. Dezember 1926 wurde er zum polizeirechtlichen Kurs für Offizierskurs Lossen kommandiert. Er war aber vom 26. November 1926 bis zum 28. November 1926 erneut krank geschrieben. Die innerdienstliche Führung behielt er, außerdienstlich wurde er von Polizei-Oberleutnant Schneider vertreten. Am 12. Januar 1927 erhielt er von Polizei-Oberstleutnant Mayr, seinem Abschnittschef folgende Beurteilung: "Polizei-Hauptmann von Stubenrauch führt die Stations-Verstärkung West 6 seit dem 1. August 1924. Ich habe mich bereits bei Übernahme des Abschnitts im Frühjahr 1926 überzeugt, das Polizei-Hauptmann von Stubenrauch auf dem besten Wege war, seine Einheit fest in die Hand zu bekommen. Mittlerweile ist es dem Führer in 2-jähriger pflichttreuer, hingebungsvoller Arbeit gelungen, den in der Stationsverstärkung früher schon bestandenen trefflichen Geist zur vollen nutzbringenden Auswirkung für den Dienst zu bringen, mit dem Ergebnis, daß die Station-Verstärkung von Jahr zu Jahr an Geschlossenheit und Leistung gewonnen hat. Dieser schöne Erfolg gründet in erster Linie in den menschlichen und soldatischen Eigenschaften des Station-Verstärkungs-Führers. Er ist ein Polizei-Offizier von grundvornehmem Charakter, großer Herzensgüte und Fürsorge für die Untergebenen, ein Mann von einwandfreier, gerechter Gesinnung, großer Pflichttreue, Vaterlandsliebe und Verläßlichkeit. Persönlich frisch und gewandt, geistig gut befähigt, von schneller Auffassungsgabe, umfassender Allgemeinbildung, gediegenen militärischen Kenntnissen und sehr veranlagt an individueller Erziehung Untergebener, hat Polizei-Hauptmann von Stubenrauch sich schnell die verehrungsvolle Zuneigung seiner Leute erworben. Er selbst hat als Artillerist sich vollkommen in den infanteristischen Dienst eingelebt und die auf dieser Grundlage verankerte theoretische und praktische Polizeiausbildung seiner Stations-Verstärkung auf das beste gefördert, obwohl die Mehrzahl deren Angehöriger technischen Waffengattungen entstammt. Polizei-Hauptmann von Stubenrauch hat es verstanden, die in der Stations-Verstärkung lebende Tradition und ihren guten, arbeitsfreudigen Geist weiter zu entwickeln. Auf dem richtigen Wege einer systematischen Erziehung und Durchbildung der Offiziere und Dienstgrade hat er die Leistungen seiner Einheit auf allen Gebieten der theoretischen und praktischen Polizeiausbildung wesentlich gefördert und gehoben. Im Unterricht und im Sport, bei den polizeitaktischen Einheitsbesichtigungen 1925 und 1926, im Schießen wie im Polizei-Einzeldienst hat die Stationsverstärkung unter Leitung ihres Führers sich volle Anerkennung erworben. Anläßlich einer vierteljährlichen Verwendung im praktischen Polizeidienst der Kreisregierung von Oberbayern wurden die Leistungen der Einheit durch diese hohe Verwendungs-Behörde besonders belobt. Der innere Dienst ist in bester Ordnung. Polizei-Hauptmann von Stubenrauch sieht auf Erziehung seiner Leute zur Sauberkeit und zu guten Umgangsformen. Er hat ein warmes Herz für seine Untergebenen; seine Sorge für deren Wohl erstreckt sich noch über die Dienstzeit hinaus. Die Ausstattung der Wohn- und Gesellschaftsräume der Einheit gibt Zeugnis von der Fürsorge des Führers. Andererseits hängen alle Angehörigen der Stations-Verstärkung in Verehrung, Liebe und willig gebotener Manneszucht an ihrem Hauptmann. Man kann hierin den zweiten Grund zum Erfolg der Einheit erblicken und wird an sie stets hohe dienstliche Anforderungen stellen können. Taktisch ist Polizi-Hauptmann von Stubenrauch gut veranlagt. Er besitzt gute taktische Kenntnisse, beschäftigt sich gerne und viel mit taktischen Dingen und hat sich selbst zu sehr klarer Befehlssprache erzogen. Taktisches Urteil und Entschlußkraft sind gut. Polizei-Hauptmann von Stubenrauch ist von sehr vorteilhafter soldatischer Erscheinung; er bewegt sich flott und sicher vor der Front. Sein Körper ist zäh und ausdauernd. Er hat sehr gute Nerven. Er ist ein guter Reitlehrer und persönlich ein flotter Reiter. Im Skifahren macht er gute Fortschritte. In der französischen Sprache kann er sich verständigen. Polizei-Hauptmann von Stubenrauch ist wegen seines taktvollen, bescheidenen Wesens, seiner Verläßlichkeit und seiner Kameradschaftlichkeit bei Vorgesetzten und Kameraden geachtet und beliebt. Er verfügt über tadellose Umgangsformen und ist ein weltgewandter, liebenswürdiger und gern gesehener Gesellschafter. Polizei-Hauptmann von Stubenrauch ist verheiratet; er lebt in völlig geordneten Verhältnissen. Nach Fähigkeiten, Kenntnissen und Leistungen ist Polizei-Hauptmann von Stubenrauch unbedingt geeignet für seine gegenwärtige Stellung, die Verwendung als Referent bei einem Landespolizei-Kommando oder Abschnitt, zur selbständigen Führung und Leitung kleinerer Polizei-Unternehmungen und Kommandos. Zur Beförderung zum Polizei-Major halte ich Polizei-Hauptmann von Stubenrauch zwar jetzt schon geeignet, möchte mir aber noch ein abschließendes Urteil vorbehalten." Vom 20. Januar 1927 bis zum 26. Januar 1927 war er Teilnehmer an einem Skikurs. Am 25. Januar 1927 ergänzte zur letzten Beurteilung Polizei-Oberst Reiss "Mit vorstehender günstiger Beurteilung einverstanden. Polizei-Hauptmann von Stubenrauch ist ein äußerst pflichteifriger und pflichttreuer Stations-Verstärkungsführer, der in stiller und verständnisvoller Arbeit seine Einheit vorzüglich ausbildet. Er ist ein fürsorgender, gerechter Vorgesetzter, an dem seine Untergebenen hängen. Polizeitaktisch gut veranlagt. Unbedingt geeignet für seine jetzige Stellung und als Referent bei einem Kommando." Bei der Übergabe des Abschnittes II erhielt er von seinem scheidenden Chef, Polizei-Oberstleutnant Mayr, am 1. Mai 1927 folgende Beurteilung: "Das günstige Urteil vom 12. Januar 1927 bliebt unverändert bestehen. Polizei-Hauptmann von Stubenrauch obliegt der Ausbildung seiner Einheit gewohnten Eifer und Verständnis. Bei Planübungen und taktischen Belehrungen während des verflossenen Winters und Frühjahrs hat Polizei-Hauptmann von Stubenrauch ein gründliches Wissen und Können gezeigt und ist durch klare Befehlsgebung aufgefallen. Ich empfehle diesen erprobten Einheitsführer bei sich bietender Gelegenheit für die Verwendung als Referent bei einem Abschnitts-Kommando oder bei einer höheren Kommandostelle, um ihm Gelegenheit zu geben, die nach seinen Leistungen im praktischen Truppendienst erwiesene Eignung zum Polizei-Major sich auch auf diesem Verwendungs-Gebiete zu erwerben." Vom 1. Juli 1927 bis zum 6. Juli 1927 wurde er zur Übungsreise des Kommandos München kommandiert. Nach dem er sich beim Schießen in Freimau am 19. September 1927 eine Erkältung zugezogen hatte, meldete er sich am 20. September 1927 für drei Tage krank. Seine Vertretung übernahm Polizei-Oberleutnant Dr. Lapp. Vom 16. Januar 1928 bis zum 25. Januar 1928 war er Teilnehmer an einem Offizier-Skikurs. Vom 30. Januar 1928 bis zum 1. Februar 1928 war er wegen fieberhaften Katarrh der oberen Luftwege wieder krank geschrieben. Vom 21. Februar 1928 bis zum 1. März 1928 war er wegen Verstauchung des linken Fußgelenks mit Bluterguß am rechten Knöchel wieder krank geschrieben. Am 2. März 1928 meldete er sich wieder dienstfähig und am 12. März 1928 auch wieder voll dienstfähig. Wegen fieberhaften Luftröhrenkatarrhs meldete er sich am 14. Juni 1928 für 2 Tage krank, als Vertreter hat er Leutnant Wimmer bestimmt. Am 18. Juni 1928 meldete er sich wieder gesund und dienstfähig. Vom 11. August 1928 bis zum 22. November 1928 war er zum Kommando der Abteilung "Pol." (jetzt III) kommandiert. Am 12. April 1929 wurde er vom 3. Juni 1929 bis zum 7. Juni 1929 zur 1. Übungsreise der Landespolizei-Abteilung kommandiert. Vom 1. Juni 1929 bis zum 30. September 1930 wurde er als Referent der Abteilung B 4 beim Kommando der Landespolizei München eingesetzt. Anläßlich der Teilnahme an der 1. Übungsreise 1929 erhielt er am 21. Juni 1929 von dem Leiter der Übungsreise, Oberst der Landespolizei Johann von Seißer, folgende Beurteilung: "Polizei-Hauptmann von Stubenrauch hat bei der Übungs-Reise einen sehr günstigen Eindruck gemacht. Er ist ein stiller, zurückhaltender Mann, der mit großen Fleiße an seiner Fortbildung arbeitet. Er ist durch klare Beurteilung der Lage und Entschlußkraft hervorgetreten. Auch seine Befehlsgebung war gut und klar." Am 4. September 1929 wurde er für den Zeitraum vom 12. September 1929 bis zum 16. September 1929 zum polizei-rechtlichen Unterrichtskurs kommandiert. Am 28. Oktober 1929 wurde er vom 12. November 1929 bis zum 20. Dezember 1929 zum 2. polizei-rechtlichen Kurs kommandiert. Am 30. November 1929 erhielt er folgende Beurteilung von Polizei-Oberstleutnant von Kramer, Chef vom Abschnitt II: "Polizei-Hauptmann von Stubenrauch ist ein ernster, ruhig und stetig arbeitender Offizier, der die ihm unterstellten Offiziere und Polizei-Wachtmeister vortrefflich leitet und erzieht. Er kennt seine Dienstvorschriften und gibt einen vortrefflichen Polizei- und Dienstunterricht. Er hat einen guten taktischen Blick und einen klaren Vortrag. Seine taktischen und polizeitaktischen Übungen und Geländebesprechungen lösten stets Interesse aus, waren fleißig angelegt und geschickt durchgeführt. Seine Befehlssprache ist einwandfrei. Die Leistungen seiner Stations-Verstärkung waren, wenn man nur die Sport- und Schießlisten vergleicht, nicht immer gut, aber der innere Wert und Zusammenhalt und die Wohlanständigkeit der ihm anvertrauten Polizei-Wachtmeister muß als besondere Leistung des Polizei-Hauptmanns von Stubenrauch gebucht werden. Im Exerzieren, Sicherungsdienst im Gelände und im Gefecht war die Stations-Verstärkung sehr gediegen durchgebildet. Ich habe den Eindruck, daß sie alle im Ernstfall an sie herantretende Aufgaben gut und verlässig löst. Polizei-Hauptmann von Stubenrauch ist ein vornehm denkender, gewissenhafter Offizier, schlank, sehnig, mit guten Nerven, soldatisch und vaterlandsliebend. Er lebt in sehr geordneten Verhältnissen. Man kann ihm jede seinem Dienstrang entsprechende Dienststelle anvertrauen, er ist als Referent eines Abschnitts oder höheren Kommandos und zur Beförderung zum Major geeignet." Am 13. März 1930 erhielt er folgenden Zusatz zur Beurteilung von Oberst Karl Schnitzlein, Kommandochef der Landespolizei: "Polizei-Hauptmann von Stubenrauch ist ein tüchtiger und unbedingt verlässiger Referent des Kommandos, der auch mit eigenem Gedanken und Anregungen hervortritt. Gediegener, ausdauernder Büroarbeiter. Taktisch gut geschult und erfahren; bestimmt im Entschluß. Charakterlich einwandfrei, von vornehmer Denkart; gewandt und sicher in seinem ganzen Auftreten. Unbedingt geeignet für seine derzeitige Stellung und zur Beförderung zum Polizei-Major." Vom 1. Oktober 1930 bis zum 31. März 1934 war er Personalreferent II beim Kommando der Landespolitei in München. Am 22. November 1930 erhielt er folgende Zusatz zur Beurteilung zum 1. November 1930 von Oberst von Schnitzlein: "Polizei-Hauptmann von Stubenrauch hatte 1 Jahr lang das Referat B 3 des Kommandos inne, um am 1. Oktober 1930 das Referat B 2 (Personalien) zu übernehmen. Er ist ein gründlicher und selbständiger Arbeiter, in seiner Arbeit unbedingt verläßig. Dazu besitzt er die Gabe die Bedürfnisse der Truppe richtig einzuschätzen und sie in glückliche Verbindung mit den Absichten des Kommandos zu bringen. Seine Tätigkeit als Leiter des Referats B 3 (Schulen u.s.w.) war jedenfalls eine äußerst fördernde. Polizei-Hauptmann von Stubenrauch zeigt gutes taktisches Verständnis und Wissen; er ist entschlußkräftig und entschlußfreudig. Von ruhigem und vornehmen Wesen; eine feine Persönlichkeit. Gegen Vorgesetzte stets sehr taktvoll: tritt dabei aber doch in richtiger Weise mit eigenen Gedanken und Anregungen hervor. Gegen Untergebene versteht er sich durchzusetzen. Gesamtbild: Ein sehr tüchtiger, vielfach verwendbarer Polizei-Offizier. Unbedingt geeignet für seine Stellung und zur Beförderung zum Polizei-Major." Am 15. Dezember 1930 meldete er sich wegen Erkältung für 2 Tage krank und am 17. Dezember 1930 wieder gesund. Vom 6. Januar 1931 bis zum 15. Januar 1931 war er Teilnehmer an einem Offizier-Skikurs auf der Schwarzenkopfhütte. Seine Mutter starb am 27. September 1931 in Lohr am Main. Ihm wurde anläßlich des Todes sener Mutter vom Staatsministerium des Inneren eine einmalige Beihilfe von 200 Reichsmark bewilligt. Am 12. November 1931 wurde er mit Wirkung vom 1. Dezember 1931 zum Polizei-Major befördert. Damit wurde er jetzt in das Beamtenverhältnis überführt. Vom 6. Januar 1932 bis zum 15. Januar 1932 war er Teilnehmer an einem Offizier-Skikurs auf der Schwarzenkopfhütte. Als Teilnehmer wurde er vom 6. Juli 1932 bis zum 13. Juli 1932 zur Übungsreise der Schutzpolizei München kommandiert. Am 22. Juni 1933 erhielt er von Polizei-Oberst Siegmund Freiherr von Imhoff, anläßlich dessen Versetzung in den Ruhestand zum 5. April 1933, folgende Beurteilung: "Polizei-Major von Stubenrauch ist ein ernst veranlagter Offizier von vornehmer Art und unbedingt verlässigem, gefestigtem Charakter. Er ist eine mehr stille, zurückhaltende Natur, der Vorgesetzten gegenüber mit sucherem Takt, feinfühlig und mit großer Bescheidenheit auftritt. Ein gründlicher, unermüdlicher Arbeiter, auch bei starker Beanspruchung stets gleichmäßig in der Art seines Auftretens, beherrscht er sein Referat (Personalabteilung) völlig und weiß seine Untergebenen richtig anzuleiten und sich durchzusetzen. Gerade bei Bearbeitung schwieriger Personalangelegenheiten zeigte er gutes Urteil. Er hat einen guten Vortrag, tritt mit Anträgen und Anregungen hervor, die er mit fast allzu großer Bescheidenheit vertritt. Für die Verhältnisse der Truppe hat er volles Verständnis. Taktisch zeigte er gute Veranlagung und sehr großen Eifer. Er weiß taktische Lagen meist richtig zu beurteilen und befiehlt bestimmt. Taktische Übungen, die er leitete, hat er mit großem Fleiß vorbereitet und durchgearbeitet und weiß sie interessant zu gestalten. Den größeren Verhältnissen muß er noch mehr Rechnung tragen und sich hierin noch schulen. Polizei-Major von Stubenrauch ist eine schlanke Erscheinung, körperlich gewandt, ein guter Reiter, passionierter Skiläufer. Er hat gute Nerven. Seine persönlichen Verhältnisse scheinen geordnet. Er ist ein allseits beliebter Kamerad und zeigt beste Umgangsformen. Unbedingt geeignet für seine jetzige Stellung, zur Beförderung zum Polizei-Oberstleutnant und zur Führung eines Abschnittes oder eines selbständigen mittleren Kommandos." Am 12. Oktober 1933 meldete er sich wegen Bronchialkatarrh für ein bis zwei Tage krank, als Vertreter bestimmte er Oberleutnant Frosch. Wegen Grippeerkrankung mit starken Kopfschmerzen meldete er sich für einige Tage krank. Am 20. März 1934 meldete er sich wegen Mandelentzündung für einen Tag krank, als Vertreter bestimmte er Polizei-Hauptmann Wolfhard. Am 1. April 1934 erhielt er anläßlich seiner Versetzung zum Abschnitts-Kommando III folgenden Zusatz zur Beurteilung von Oberst Hugo Kiehl, Kommandeur der Landespolizei München: "Major von Stubenrauch habe ich während meiner Kommandoführung als einen trefflichen Offizier der alten Schule kennen gelernt, er verfügt über ausgezeichnete militärische Umgangsformen, eine vornehme, hochanständige Gesinnung und ein äußerst taktvolles und bescheidenes Auftreten. In seinem Arbeitsgeiet - Personalangelegenheiten - bewährte er sich als ein ungemein pflichteifriger und unermüdlicher Arbeiter mit wohl entsprechendem Urteilsvermögen. Innerhalb seines Referates sah er auf gute Ordnung, manchmal wäre schärfere Zügelführung erwünscht gewesen. In Bezug auf seine taktische Bewertung muß ich mich auf das Urteil meines Vorgängers beziehen, da ich bisher noch wenig Gelegenheit hatte den Major von Stubenrauch auf taktischem Gebiet kennen zu lernen. Körperlich ist er frisch und beweglich, ein guter Reiter. In Kameradenkreisen ist er infolge seines zuvorkommenden und liebenswürdigen Wesens sehr beliebt. Major von Stubenrauch ist unbedingt geeignet zur Beförderung zum Oberstleutnant." Am 23. April 1934 wurde er mit Wirkung vom 1. April 1934 zum Oberstleutnant der Landespolizei befördert. Vom 1. April 1934 bis zum 31. Juli 1934 wurde er als Ausbildungsreferent vom Abschnitt III der Landespolizei verwendet. Vom 4. Juli 1934 bis zum 9. Juli 1934 wurde er als Teilnehmer zur Übungsreise der Landespolizei München an den Bodensee kommandiert. Am 13. Juli 1934 erhielt er anläßlich der Übergabe des Kommandos folgende Beurteilung von Oberstleutnant der Landespolizei Fritz Regler: "Ich schließe mich den vorstehenden Beurteilungen an. Als Ausbildungsreferent im Abschnitt III hat er besonders während der Übungen des Kommandos München an der Anlage von Übungen als auch als Führer des Abschnitts wohl entsprochen. Major von Stubenrauch ist unbedingt geeignet zur Beförderung zum Oberstleutnant." Vom 17. Juli 1934 bis zum 14. August 1934 erhielt er einen Urlaub nach Italien. Am 23. Juli 1934 wurde er mit Wirkung vom 1. August 1934 zur Landespolizei Nürnberg-Fürth versetzt. Er bezog dort eine Wohnung in der 3. Etage der Meuschelstraße 7 in Nürnberg. Am 1. August 1934 wurde er dort zum Kommandeur des Abschnitt I der Landespolizei Nürnberg-Fürth ernannt. Am 20. August 1934 erhielt er noch folgenden Zusatz zur letzten Beurteilung von Oberst Hugo Kiehl, Kommandeur der Landespolizei München: "Major von Stubenrauch hat als Ausbildungsreferent des Abschnitt III bei großem Fleiß sich genügend eingearbeitet. Während der Frühjahrsübungen der Landespolizei München hat er in der Anlage von Schieß- und gefechtsmäßigen Übungen entsprochen, seine Gefechtsführung entsprach, wenn sie auch manchmal infolge Mangels an Übung noch etwas unsicher war. Während der Übungsreise des Kommandos München war Stubenrauch mit Anlage und Durchführung einer 2tägigen Geländebesprechung beauftragt. Er hat diese Aufgabe sehr gewandt und geschickt gelöst. Sie war sehr gründlich vorbereitet. Bei der Durchführung verriet Stubenrauch gutes taktisches Verständnis, gute Kenntnisse und Blick. Es ist ihm gelungen den Übungszweck voll zu erreichen." Am 28. August 1934 wurde er von Oberstleutnant der Landespolizei von Liechtenstern, stellvertretender Kommandeur der Landespolizei Nürnberg-Fürth, neu vereidigt. Am 8. Dezember 1934 erhielt er folgende Beurteilung von Oberst der Landespolizei von Liechtenstein, Kommandeur der Landespolizei-Gruppe Nürnberg: "Major der Landespolizei von Stubenrauch ist ein vornehm denkender Offizier von tadellosem Charakter und einwandfreier Gesinnung; sein Wesen ist sehr ausgeglichen und zeugt von großer Selbstzucht; es verbindet Liebenswürdigkeit und Mannhaftigkeit in sehr glücklicher Weise; das Auftreten ist gewandt und frisch. Seine dienstlichen Leistungen haben bisher wohl entsprochen. Major von Stubenrauch hat sich dank seiner guten geistigen und körperlichen Anlagen rasch in seine neue Tätigkeit als Abteilungskommandeur eingearbeitet; er ist fleißig und gewissenhaft und zeigt trotz langjähriger Sonderverwendung volles Verständnis für die Truppe und ihre Bedürfnisse; in der Behandlung seiner Untergebenen ist er wohlwollend und gerecht; nur habe ich den Eindruck, daß er ihnen gegenüber gelegentlich einen etwas schärferen Maßstab anlegen dürfte; den inneren und äußeren Dienstbetrieb seiner Abteilung versteht er in geordneten Bahnen zu erhalten. Seine taktischen Leistungen haben befriedigt; bei Besichtigungen und Herbstübungen bewies er als Leitender Ruhe, Geschick und taktisches Können; seine Übungen waren gut angelegt und gewandt durchgeführt; die Besprechungen waren klar und erschöpfend; als Führer leistete er ebenfalls Gutes; er befiehlt zweckmäßig, ruhig und bestimmt; auch bei der Besprechung von Planübungen seiner Abteilung zeigte er gute Kenntnis der Vorschriften, taktisches Verständnis und Lehrgabe. Major von Stubenrauch ist ein gewandter Skifahrer und ein sehr guter, verständnisvoller Reiter. Auf Grund der Vorzüge seiner Persönlichkeit ist Major von Stubenrauch bei Kameraden und Untergebenen außerordentlich geachtet und beliebt; gegen Vorgesetzte ist er stets gleichmäßig höflich, zuvorkommend und offen; seine Umgangsformen sind sehr gut. Mein über Major von Stubenrauch gewonnenes Urteil zusammenfassend, kann ich ihn als einen Offizier bezeichnen, der seine Stelle als Abteilungs-Kommandeur gut ausgefüllt; er ist der Beförderung zum Oberstleutnant der Landespolizei unbedingt würdig." Vom 1. Januar 1935 bis zum 6. Januar 1935 erhielt er einen Urlaub in die fränkische Schweiz. Vom 20. Februar 1935 bis zum 22. Februar 1935 war er stellvertretender Kommandeur der Landespolizei-Gruppe Nürnberg. Am 23. März 1935 erhielt er folgende Beurteilung von Oberst der Landespolizei von Liechtenstein, Kommandeur der Landespolizei-Gruppe Nürnberg: "Major der Landespolizei von Stubenrauch ist ein vornehm denkender Offizier von tadellosem Charakter und einwandfreier Gesinnung; sein Wesen ist sehr ausgeglichen und zeugt von großer Selbstzucht; es verbindet Liebenswürdigkeit und Mannhaftigkeit in sehr glücklicher Weise; das Auftreten ist sehr militärisch, gewandt und frisch. Major von Stubenrauch ist geistig und körperlich gut veranlagt; er ist außerordentlich gewissenhaft und widmet sich der Ausbildung seiner Abteilung mit Gründlichkeit, unermüdlichem Eifer und großem Verstäöndnis; seine Untergebenen behandelt er wohlwollend und gerecht, aber, wie ich besonders hervorheben möchte, nunmehr auch mit der nötigen Schärfe. Seine taktischen Leistungen haben in jeder Hinsicht befriedigt; bei Besichtigungen, Herbstübungen und theoretischer Offiziers-Winterausbildung bewies er als Leitender gute Kenntnis der Vorschriften, Verständnis und taktisches Können; die von ihm angelegten Übungen waren lehrreich und gewandt durchgeführt, seine Besprechungen von richtigen taktischen Grundsätzen getragen, klar und erschöpfend; auch als Führer eingeteilt, leistete er Gutes; er befiehlt ruhig, bestimmt und zweckmäßig. Major von Stubenrauch ist ein gewandter Skifahrer und ein guter, verständnisvoller Reiter. Auf Grund der Vorzüge seiner Persönlichkeit ist Major von Stubenrauch bei Kameraden und Untergebenen außerordentlich geachtet und beliebt; gegen Vorgesetzte ist er stets gleichmäßig höflich, zuvorkommend und offen; seine dienstlichen und außerdienstlichen Umgangsformen sind sehr gut. Major von Stubenrauch ist als Mensch und als Offizier wertvoll und tüchtig; er füllt seine Stelle als Abteilungs-Kommandeur gut aus und ist der Beförderung zum Oberstleutnant der Landespolizei unbedingt würdig." Dazu ergänzte am 26. März 1935 General der Landespolizei Heinrich Doehla, Kommandeur der Inspektion: "Einverstanden. Unbedingt geeignet für gegenwärtige Stellung und für Beförderung zum Oberstleutnant." Vom 6. April 1935 bis zum 23. April 1935 erhielt er einen Urlaub in das bayerische Allgäu. Vom 15. Juni 1935 bis zum 18. Juni 1935 erhielt er einen Urlaub nach Nürnberg. Eine Woche später trat er vom 25. Juni 1935 bis zum 19. Juli 1935 einen Urlaub ins Bayerische Gebirge an. Während der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht wurde er am 1. August 1935 als Offizier der Flakartillerie in der Reichsluftwaffe angestellt. Als Oberstleutnant mit einem Rangdienstalter vom 1. Oktober 1933 wurde er den Offizieren z.b.V. (Sonstige Offiziere) zugeteilt und zum Luftkreiskommando V (L.K.K.V) in die Jungernturmstraße 1 in München kommandiert. Zum 1. Oktober 1935 (2) wurde er zum Oberst befördert. Ab diesem Datum wurde er als Offzier beim Stab zum Luftkreiskommando V versetzt. Vom 1. Dezember 1935 bis zum 15. Dezember 1935 wurde er zur Flakabteilung Fürth kommandiert. Am 1. Januar 1936 wurde er wieder zu den Offizieren z.b.V. (Sonstige Offiziere) versetzt. Seinen Dienst regelte der Inspekteur der Flakartillerie und des Luftschutzes. Er erhielt vom 1. Januar 1936 bis zum 5. Januar 1936 auch einen Urlaub bewilligt. Am 1. Oktober 1936 wurde er zum Kommandeur der Reichsanstalt für Luftschutz in Berlin ernannt. Diese Dienststelle befand sich in der Friesenstraße 16 in Berlin SW 29. Am 1. Januar 1937 folgte seine Ernennung zum Kommandeur der I. Abteilung vom Flak-Regiment 11. Den Militär-Kraftfahrzeug-Führerschein 3. Klasse hat er am 28. April 1936 erworben. 1937 wohnte er privat in der Mainzer Straße 18, wo er die Telefonnummer 860854 hatte. Vom 31. März 1937 bis zum 14. April 1937 wurde er zum Schießlehrgang für ältere Offizier zur Flakartillerie-Schule Wustrow kommandiert. Am 1. November 1937 wurde er zum Kommandeur vom Flak-Regiment 25 in Ludwigsburg ernannt. Privat wohnte er jetzt in der 1. Etage der Fuchshofstraße 15 in Ludwigsburg. Am 1. April 1938 wurde er wieder zum Kommandeur der Reichsanstalt für Luftschutz ernannt. Am 24. März 1938 wurde ihm mit Wirkung vom 1. April 1938 der Charakter als Generalmajor verliehen. Seine Beförderung zum Generalmajor folgte am 1. Januar 1939 (1). 1939 wohnte er privat in der Giesebrechtstraße 3 in Berlin-Charlottenburg 4, wo er die Telefonnummer 318869 hatte. Im September 1940 wurde bestimmt, ihn von der am 1. Oktober 1940 heranstehenden Beförderung zum Generalleutnant zurückzustellen. Als Grund wurde angegeben, dasss er infolge seiner bisherigen Verwendung noch nicht die Eignung zur Wahrnehmung der Dienststellung eines Brigadekommandeurs nachweisen konnte. Vom 5. Oktober 1940 bis zum 5. Mai 1941 wurde er als Nachfolger von Generalleutnant Job Odebrecht zum Kommandeur vom Luftverteidigungs-Kommando 5 in Frankfurt/Main ernannt. Seine Nachfolge als Kommandeur der Reichsanstalt für Luftschutz trat Generalmajor Wolfgang Rüter an. Am 5. Mai 1941 wurde er als Nachfolger von Generalmajor Wolfgang Rüter wieder zum Kommandeur der Reichsanstalt für Luftschutz ernannt. Am 1. Juni 1942 (1) wurde er zum Generalleutnant befördert. Am 30. November 1942 ist er aus dem aktiven Wehrdienst der Luftwaffe ausgeschieden. Am 1. Dezember 1942 wurde er zur Verfügung der Luftwaffe gestellt. Mit dem gleichen Datum wurde er zur aktiven Dienstleistung zur Reichsanstalt für Luftschutz einberufen. Bei Kriegsende geriet er in sowjetische Gefangenschaft. In dieser ist er nach fünfeinhalb Jahren gestorben. Er wurde auf dem Friedhof in Tschernzy beigesetzt. Dort ruhte er dann auf einem kleinen Friedhof unter anderem mit dem General der Infanterie Hans Boekh-Behrens, dem General der Artillerie Max Pfeffer, dem General der Infanterie Friedrich Hochbaum, dem General der Infanterie Karl-Wilhelm Specht, dem General der Polizei Otto Ullmann, den Generalleutnanten Friedrich Bayer, Walter von Boltenstern, Heinrich Deboi, Gerhard Medem, Rainer Stahel, Paul Stoewer, Heinz Thoma und den Generalmajoren Erwin Barends, Hans-Joachim Baurmeister, Gerd von Below, Hans Busch, Anton Eberth, Friedrich Niehuus, Rudolf Noack, Wilhelm Runge und Louis Tronnier. Er erhielt sowohl in der Sowjetunion als auch auf dem Nordfriedhof München eine Grabstelle. Seine Witwe Gertrud von Stubenrauch starb im Jahr 1959. 

 

Literatur und Quellen:
Krug, Ottomar: Deutsche Generale 1867-1945, Bundesarchiv Freiburg, Signatur MSG 109/10853
Militär-Handbuch des Königreichs Bayern mit dem Stand vom 8. Juni 1909, 44. Auflage, München
Militär-Handbuch des Königreichs Bayern mit dem Stand vom 1. Juni 1911, 45. Auflage, München
Militär-Handbuch des Königreichs Bayern mit dem Stand vom 6. Februar 1913, 46. Auflage, München
Militär-Handbuch des Königreichs Bayern mit dem Stand vom 16. Mai 1914, 47. Auflage, München
Stellenbesetzung im Reichsheer 16. Mai 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1920, Biblio-Verlag 1968
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