Wodrig, Albert Carl August Julius

 

* 16. Juli 1883, Berlin

† 31. Oktober 1972, Bad Oeynhausen

 

 

Albrecht Wodrig war der Sohn vom vortragenden Rat im Kriegsministerium a.D. und wirkliche Geheimer Ober-Baurat Albert Eduard Theodor Wodrig und dessen Ehefrau Sophie Simonie Auguste Brunhilde, geborene Kerl. Er trat am 22. September 1901 als Fahnenjunker in die Königlich Preußische Armee ein. Er kam dabei zum 2. Hannoversches Feldartillerie-Regiment Nr. 26. In diesem wurde er am 27. Januar 1903 zum Leutnant befördert. Das Rangdienstalter wurde dabei auf den 28. Januar 1902 datiert. Auch vor Beginn des 1. Weltkrieges gehörte er als Oberleutnant noch zum 2. Hannoversches Feldartillerie-Regiment Nr. 26. Im Ersten Weltkrieg wurde er am 8. Oktober 1914 zum Hauptmann befördert. Im 1. Weltkrieg wurden ihm beide Eisernen Kreuze verliehen. Nach dem Krieg wurde er im Jahr 1919 in das vorläufige Reichsheer übernommen. Dabei wurde er beim Übergangsheer im Frühjahr 1920 im Reichswehr-Artillerie-Regiment 10 eingesetzt. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er dann für die nächsten Jahre zum Batteriechef im 6. Artillerie-Regiment ernannt. Am 27. Januar 1922 starb sein Vater in Berlin-Lichterfelde. Am 1. April 1923 wurde er zum Major befördert. Spätestens ab dem Frühjahr 1924 wurde er zum Adjutant der Artillerieschule in Jüterbog ernannt. Im Frühjahr 1926 gehörte er dann zum Regimentsstab vom 1. (Preuß.) Artillerie-Regiment in Königsberg. Im Frühjahr 1927 gehörte er zum Stab vom Artillerieführer IV in Dresden. Am 1. Februar 1928 wurde er als Nachfolger von Oberstleutnant Voigtländer-Tetzner zum Kommandeur der III. (Sächs.) Abteilung vom 4. Artillerie-Regiment in Dresden ernannt. Privat wohnte er dort in der 1. Etage der Düppestraße 10 in Dresden. Als solcher wurde er am 1. Februar 1929 zum Oberstleutnant befördert. Als solcher wurde er dann 1930 in den Stab vom Gruppenkommando 1 in Berlin versetzt. Im Frühjahr 1931 gehörte er dann zum Stab vom Artillerieführer III in Berlin. Am 1. Oktober 1931 wurde er zum Oberst befördert. Als solcher wurde er am 1. Dezember 1931 zum Kommandeur vom 1. (Preuß.) Artillerie-Regiment in Königsberg ernannt. Am 30. September 1933 gab er sein Kommando ab. Danach wurde er zur Kommandantur Marienburg versetzt. Am 1. April 1934 wurde er zum Generalmajor befördert. Als solcher wurde er bei der Erweiterung der Reichswehr am 1. Oktober 1934 zum Kommandant von Elbing ernannt. Damit wurde er bei der Enttarnung der Verbände am 15. Oktober 1935 zum Kommandeur der 21. Infanterie-Division ernannt. Als solcher wurde er am 1. März 1936 zum Generalleutnant befördert. Anfang November 1938 gab er sein Kommando ab. Er wurde jetzt als General z.b.V. in das Generalkommando I. Armeekorps nach Königsberg versetzt. Bei der Mobilmachung wurde er mit der Führung vom Generalkommando XXVI. Armeekorps beauftragt. Dieses führte er dann zuerst im Polenfeldzug ins Gefecht. Dabei wurden ihm beide Spangen zu seinen Eisernen Kreuzen verliehen. Am 1. Oktober 1939 wurde er zum General der Artillerie befördert. Damit wurde er jetzt auch zum Kommandierenden General vom XXVI. Armeekorps ernannt. Im Frühjahr 1940 stand er auch beim Westfeldzug an der Spitze des Generalkommandos. Für die Leistungen seines Korps im Frankreichfeldzug wurde ihm am 19. Juli 1940 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Er verlegte noch im Sommer 1940 nach Ostpreußen. Zum Sommerbeginn 1941 wurde er mit seinem XXVI. Armeekorps zu Beginn des Ostfeldzuges beim Angriff auf Nordrussland eingesetzt. Am 22. April 1942 wurde ihm das Deutsches Kreuz in Gold verliehen. Am 1. Oktober 1942 gab er sein Kommando ab und wurde in die Führerreserve versetzt. Am 1. Februar 1943 wurde er dann zum Kommandierenden General vom Stellvertretenden Generalkommando I. Armeekorps in Königsberg ernannt. Damit wurde er jetzt auch zum Befehlshaber vom Wehrkreis I ernannt. Am 1. November 1944 gab er sein Kommando ab und wurde erneut in die Führerreserve versetzt. Am 28. Februar 1945 wurde er endgültig aus dem aktiven Dienst verabschiedet. 1965 wohnte er in der Bahnhofstraße 16 a in Bad Oeynhausen.

Sein am 9. Juli 1882 geborener Bruder trug den Namen Bruno Julius Carl Emil Wodrig. Dieser war als praktischer Arzt und Doktor der Medizin 1922 in Badenweiler tätig. Wenige Jahre später war er Lungenfacharzt und über viele Jahre in Görlitz ansässig.
Seine am 3. Juni 1892 geborene Schwester Margarete Luisa Agnes Wodring heiratete am 2. August 1913 in Berlin-Lichterfelde den fast fünfzehn Jahre älteren Ingenieur Otto Wilhelm Brands, Sohn des Bauunternehmers Karl August Friedrich Brands, aus Düsseldorf.

 

Ritterkreuz (19. Juli 1940)