Artillerieführer III
8. Infanterie-Division
1. Einsatz und Unterstellung:
Der Stab der Division wurde als Artillerieführer III am 1. Oktober 1934 in Oppeln, im damaligen Wehrkreis III, gebildet. Der Name war eine Tarnbezeichnung bei der Erweiterung der Reichswehr. Bei der Enttarnung der Verbände wurde der Stab am 15. Oktober 1935 zur 8. Infanterie-Division umbenannt. Der Stab gehörte jetzt zum Wehrkreis VIII. Im Verband der 14. Armee nahm die Division 1939 am Polenfeldzug teil. Sie stieß aus Schlesien kommend nach Krakau vor, überschritt den San und nahm am Angriff auf die polnische Armee zwischen Lemberg und Lublin sowie zwischen Bug und San teil. Nach Beendigung des Polenfeldzuges wurde die Division im Oktober 1939 nach Westen verlegt und in der Eifel eingesetzt. Ab dem 10. Mai 1940 nahm die Division am Westfeldzug teil. Sie unterstand dabei der 4. Armee und marschierte durch Belgien. Anschließend rücke sie entlang der Salm, der Ourthe und der Maas nach Westen vor. Anschließend überschritt sie die Sambre und stieß auf Dünkirchen vor. In der zweiten Phase des Westfeldzuges stieß die Division über die Oise und die Somme auf Paris vor. Am 14. Juni 1940 nahm die Division zusammen mit der 28. Infanterie-Division am Einzug in Paris teil. Anschließend überquerte die Division bei Tours die Loire und marschierte nach Rouen, wo sie bei Ende des Westfeldzuges stand. Anschließend verblieb die Division als Besatzungstruppe Im Frühjahr 1941 wurde die Division dann nach Ostpreußen verlegt. Als Teil der Heeresgruppe Mitte nahm die Division ab Juni 1941 am Rußlandfeldzug teil. Sie stieß über Brjansk und Wjasma in Richtung Moskau vor. Im November 1941 wurde die Division schließlich aus der Front gezogen und nach Frankreich verlegt. Dort wurde sie zur 8. leichte Infanterie-Division umgegliedert.
1939
Datum | Armeekorps | Armee | Heeresgruppe | Ort |
September | VIII | 14. Armee | Süd | Süd-Polen (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) |
Oktober | VIII | 4. Armee | B | Eifel |
1940
Datum | Armeekorps | Armee | Heeresgruppe | Ort |
Mai | VIII | 4. Armee | A | Belgien, Frankreich (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) |
Juni | VIII | Reserve | B | France (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) |
Juli | VIII | 7. Armee | B | Rouen |
August | VIII | 9. Armee | A | Rouen |
1941
Datum | Armeekorps | Armee | Heeresgruppe | Ort |
Mai | VIII | 9. Armee | B | Ostpreußen |
Juni | VIII | 9. Armee | Mitte | Bryansk, Wjasma (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) |
November | Reserve | 4. Armee | Mitte | Moshaisk, Moskau |
*Hinweis: Die Unterstellungen sind jeweils ab dem genannten Datum/Zeitraum gültig.
2. Divisionskommandeure:
Generalmajor Heinrich Höring 1. Oktober 1934 - 30. April 1935 (tödlich verunglückt)
Generalleutnant Rudolf Koch-Erpach 1. Mai 1935 - 25. Oktober 1940
Generalmajor Gustav Höhne 25. Oktober 1940 - Umgliederung
1. Generalstabsoffizier:
Oberstleutnant i.G. Edmund Blaurock 15. Juni 1938 - 15. Februar 1941
Major i.G. Willy Deyhle Februar 1941 - Umgliederung
3. Gliederung:
Artillerieführer III (1. Oktober 1934):
Infanterie-Regiment Schweidnitz (Stab, I.-III., Ausb.)
Infanterie-Regiment Breslau (Stab, I.-III., Ausb.)
Artillerie-Regiment Schweidnitz (Stab, I.-IV.)
8. Infanteriedivision (15. Oktober 1935):
Infanterie-Regiment 7 (Stab, I.-III.)
Infanterie-Regiment 28 (Stab, I.-III.)
Infanterie-Regiment 84 (Stab, I.-II.)
Artillerie-Regiment 8 (III.)
Artillerie-Regiment 64 (I., II.)
Infanterie-Divisions-Nachrichten-Abteilung 8
8. Infanteriedivision (6. Oktober 1936):
Infanterie-Regiment 28 (Stab, I.-III., Erg.)
Infanterie-Regiment 38 (II.)
Infanterie-Regiment 84 (Stab, I.-III., Erg.)
Artillerie-Regiment 8 (Stab, I., III.)
Artillerie-Regiment 44 (I., II.)
Infanterie-Divisions-Nachrichten-Abteilung 8
8. Infanteriedivision (12. Oktober 1937):
Infanterie-Regiment 28 (Stab, II.-III., Erg.)
Infanterie-Regiment 38 (Stab, I.-II.)
Infanterie-Regiment 84 (Stab, I.-III., Erg.)
Artillerie-Regiment 8 (Stab, I.-III.)
Artillerie-Regiment 44 (I., II.)
Infanterie-Divisions-Nachrichten-Abteilung 8
8. Infanteriedivision (10. November 1938):
Infanterie-Regiment 28 (Stab, I.-III., Erg.)
Infanterie-Regiment 38 (Stab, I.-III., Erg.)
Infanterie-Regiment 84 (Stab, I.-III., Erg.)
Artillerie-Regiment 8 (Stab, I.-III.)
Artillerie-Regiment 44 (I., II.)
Infanterie-Divisions-Nachrichten-Abteilung 8
8. Infanteriedivision (September 1939):
Infanterie-Regiment 28 (Stab, I.-III.)
Infanterie-Regiment 38 (Stab, I.-III.)
Infanterie-Regiment 84 (Stab, I.-III.)
Artillerie-Regiment 8 (Stab, I.-III.)
Infanterie-Divisions-Nachrichten-Abteilung 8
8. Infanteriedivision (September 1941):
Infanterie-Divisions-Nachrichten-Abteilung 8
4. Ersatz:
Für die Ersatzgestellung des Stabes war das Infanterie-Ersatz-Bataillon 28 zuständig.
5. Literatur und Quellen:
Die Geschichte der 8. (oberschlesisch-sudetendeutschen) Infanterie-/Jäger-Division
Wolfgang Sanft: Die 5. Kompanie des Infanterie-Regiments 28;
Teil I: Im Frankreichfeldzug 1940, Eigenverlag, 1991
Teil II: Im Rußlandfeldzug 1941 und 1942, Eigenverlag, 1992
Gerhard Rößler/Horst Großmann: Das oberschlesische Infanterie-/Grenadier-Regiment 84 Gleiwitz - Cosel 1935 - 1945, Selbstverlag, Duisburg 1984
Veit Scherzer: Deutsche Truppen im Zweiten Weltkrieg, Band 3 Die Divisionen – Divisionen und Brigaden mit den Nummern 4 bis 8, Scherzers Militär-Verlag
Georg Tessin: Verbände und Truppen der Deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im
Zweiten Weltkrieg 1939–1945. Band 3. Die Landstreitkräfte 6–14. 2. Auflage.
Biblio-Verlag, Bissendorf 1973
Werner Haupt: Die deutschen Infanterie-Divisionen, 3 Bände, Podzun-Verlag
Schematische Kriegsgliederungen 1939 - 1945 BA/MA RH 2/348 bis RH 2/355; RH
2/356K und R 2/769
Kriegstagebücher und sonstige Unterlagen BA/MA RH 26-8/
Kriegsgliederungen der 14. Armee RH 20-14/
Kriegsgliederungen der 9. Armee RH 20-9/
Teile der 8. Infanterie-Division am Heldengedenktag 1938 in Neisse / Oberschlesien | Das Infanterie-Regiment 38 marschiert. |