Tronnier, Louis

 

* 21. November 1897, Braunschweig

† 27. Januar 1952, Lager Voikovo (Sowjetunion)

 

Louis Tronnier trat während des 1. Weltkrieges am 6. Juni 1915 in die Königlich Preußische Armee ein. Der Sohn eines Handelskammerobersekretärs kam dabei zum Braunschweigisches Husaren-Regiment Nr. 17. Bei diesem wurde er am 27. Januar 1918 zum Leutnant befördert. Im Krieg wurden ihm beide Eisernen Kreuze verliehen. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde er am 30. November 1918 aus dem Heer verabschiedet.

Nach dem Krieg war zunächst als Banklehrling im Einsatz. Am 3. Juli 1920 hat er Hedwig Reimann geheiratet. Später war er dann Angestellter und Prokurist der Firma Fritz Züchner in Seesen. Am 1. Februar 1926 wurde er dann als Leutnant bei der Schutzpolizei Braunschweig übernommen. Am 1. Juni 1928 wurde er zum Oberleutnant der Polizei befördert. Am 1. Mai 1930 wurde er dann zum Hauptmann der Polizei befördert. 1934 erfolgte sein Übertritt zur Landespolizei. Bei der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht wurde er am 1. Oktober 1934 als Hauptmann in das Heer übernommen. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. Juli 1933 festgelegt. Er wurde dann ab April 1936 als Kompaniechef im Infanterie-Regiment 78 eingesetzt. Am 1. April 1937 wurde er zum Major befördert. Am 10. November 1938 wurde er dann als Lehrer an die Kriegsschule Wiener Neustadt versetzt. Bei der Mobilmachung für den 2. Weltkrieg im Sommer 1939 wurde seine Schule aufgelöst. Mitte September 1939 wurde er dann zum Kommandeur des II. Bataillons vom Infanterie-Regiment 289 ernannt. Als solcher wurde er am 1. Dezember 1939 zum Oberstleutnant befördert. Ab Dezember 1939 befand er sich mit seinem Bataillon an der Westfront. Zum Ende des Frühjahrs 1940 führte er sein Bataillon im Verband der 98. Infanterie-Division in den Westfeldzug gegen Frankreich. Im August 1940 wurde sein Bataillon beurlaubt. Im Sommer 1941 verlegte er dann mit seinem Bataillon im Divisionsverband in den Südabschnitt der Ostfront. Dort wurde er dann im Sommer 1941 zum Kommandeur vom Infanterie-Regiment 70 ernannt. Dieses führte er jetzt im Verband der 111. Infanterie-Division ebenfalls beim Angriff auf Südrussland. Am 28. Februar 1942 wurde ihm das Deutsches Kreuz in Gold verliehen. Nur wenig später wurde er zum 1. März 1942 zum Oberst befördert. Ab September 1942 wurde er dann mit seinem Regiment im Divisionsverband der 111. Infanterie-Division beim Angriff auf den Kaukasus eingesetzt. Dabei führte er sein zur Kampfgruppe Tronnier verstärktes Regiment beim Angriff auf die Ölquellen bei Malgobek. Ab Mitte Oktober 1942 blieb er auch nach der Umbenennung seines Regiments zum Grenadier-Regiment 70 weiter der Kommandeur. Im November 1942 ging er mit seinem Regiment zur Verteidigung über. Am 28. November 1942 wurde ihm das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Im Dezember 1942 befand sich die Hauptkampflinie am nördlichen Terek-Ufer. Ab Ende 1942 folgten dann Absetzbewegungen in Richtung Kuban. Im November 1943 wurde er in die Führerreserve versetzt. Am 15. Januar 1944 wurde er mit der Führung der 123. Infanterie-Division beauftragt. Im März 1944 wurde er dann bei der Auflösung seiner Division mit der Führung der Korps-Abteilung F im Südabschnitt der Ostfront beauftragt. Am 1. April 1944 wurde er zum Generalmajor befördert. Damit wurde er dann auch zum Kommandeur der Korps-Abteilung F ernannt. Am 20. Juli 1944 wurde er dann bei der Umbenennung seiner Korps-Abteilung zum Kommandeur der 62. Infanterie-Division ernannt. Mit dieser wurde er in Bessarabien eingesetzt. Mitte August 1944 wurde er dann mit seiner Division in die Katastrophe in Rumänien gezogen. Dabei kam er noch im August 1944 in sowjetische Gefangenschaft. Er wurde dann nach Russland verschleppt. Dort blieb er dann die nächsten Jahre in Gefangenschaft. Ende Januar 1952 ist er im Lager Woikowo verstorben. Er wurde dann auf dem Friedhof Tschernzy beerdigt. Dort ruhte er dann auf einem kleinen Friedhof unter anderem mit dem General der Artillerie Max Pfeffer, dem General der Infanterie Friedrich Hochbaum, dem General der Polizei Otto Ullmann, den Generalleutnanten Rainer Stahel, Hans Broeckh-Behrens, Heinrich Deboi, Gerhard Medem, Friedrich Bayer, Paul Stoewer und den Generalmajoren Anton Eberth, Wilhelm Runge, Rudolf Noack, Gerd von Below.

 

Ritterkreuz (28. November 1942)