Rein, Siegfried Friedrich Leopold

 

* 3. August 1894, Schernfeld bei Eichstätt

† 18. Januar 1945, bei Schloßberg in Ostpreußen (heute Dobrowolsk im Oblast Kaliningrad in Russland)

 

 

Siegfried Rein war der Sohn des Regierungsdirektors und Forstrates Friedrich Rein und dessen Ehefrau Johanna, geborene Kremser. Er trat nach seinem Abitur am 1. Oktober 1913 als Fahnenjunker in die Bayerische Armee ein. Er kam dabei zum 1. Telegraphen-Bataillon in München. Am 29. Januar 1914 wurde er zum Fahnenjunker-Unteroffizier befördert. Am 8. Juli 1914 wurde er zum Fähnrich befördert, sein Patent dabei auf den 1. Juli 1914 datiert. Bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges am 2. August 1914 wurde er in die Fernsprech-Abteilung des II. bayerischen Armeekorps versetzt und kam mit diesem an die Westfront. Am 20. Oktober 1914 wurde er zum Leutnant befördert. Sein Patent wurde dabei auf den 19. September 1914 datiert. Am 29. November 1914 wurde er in die Armee-Telegrafen-Abteilung 6 versetzt. Am 2. Mai 1915 folgte seine Versetzung in die Fernsprech-Abteilung des I. bayerischen Armeekorps. Am 13. Juni 1915 wurde ihm bei den Gefechten an der Somme das Eiserne Kreuz 2. Klasse verliehen. Auch im Jahr 1916 war er noch an der Westfront im Einsatz. Er nahm dort bis Mitte Mai an den Stellungskämpfen im Artois teil. Am 2. August 1916 wurde er der Fernsprech-Ersatz-Abteilung in München zugeteilt. Von dort wurde er auf Verfügung vom gleichen Tag zur Inspektion der Ingenieure versetzt. Vom 5. August 1916 bis zum 25. November 1916 wurde er auch als Führer vom Rekruten-Depot II. der Fernsprech-Ersatz-Abteilung eingesetzt. Am 10. August 1916 erhielt er folgende Beurteilung von seinem Kommandeur bei der Fernsprech-Abteilung des I. bayerischen Armeekorps, Hauptmann Berling: "Rein ist erst seit dem 11. November 1914 Offizier, daher zur Führung größerer Einheiten nicht geeignet. Er besitzt vorzügliche geistige Eigenschaften bei ausgeprägtem Verantwortlichkeitsgefühl und peinlicher Gewissenhaftigkeit. Im militärischen Schriftverkehr ist er gewandt." Ab dem 11. November 1916 war er Führer des Reserve-Fernsprech-Doppelzuges 39 und infolge deren Neubezeichnung dann auch Kommandeur der Fernsprech-Abteilung 439. Mit dieser nahm er im Dezember 1916 an den Gefechten bei Louvemeont und bei Bezonvaux im Großraum Verdun teil. Am 9. Dezember 1916 erhielt er folgende Beurteilung vom Kommandeur der Fernsprech-Ersatz-Abteilung, Hauptmann von Riedel: "Leutnant Rein war vom 5.8.1916 - 25.11.1916 als Führer des Rekruten-Depot I. der Fernsprech-Ersatz-Abteilung eingeteilt. Er hat während dieser Zeit mit vollem Pflichteifer und zielbewußter Energie seine Aufgaben erfüllt. Sein außerdienstliches und kameradschaftliches Verhalten jat jederzeit voll entsprochen." Ab Ende Dezember 1916 folgten Stellungskämpfe in den mittleren Vogesen. Am 22. Juni 1917 wurde ihm das Eiserne Kreuz 1. Klasse verliehen. Vom 18. August 1917 bis zum 13. September 1917 besuchte er einen Funkerkursus in Spandau-Ruhleben.  Am 9. Oktober 1917 wurde ihm unter Außerkrafttreten des alten Patents ein Patent als Leutnant vom 7. Januar 1913 verliehen. Am 12. November 1917 wurde er wieder zur Fernsprech-Ersatz-Abteilung versetzt und von dort gleichzeitig zur Inspektion der Nachrichten- Eisenbahntruppen kommandiert. Am 2. Dezember 1917 wurde er dann zur Nachrichten-Ersatz-Abteilung 2 versetzt, die Kommandierung zur Inspektion der Nachrichten- und Eisenbahntruppen blieb weiterhin bestehen. Dort wurde er am 6. April 1918 zum Oberleutnant ohne Patent befördert. Im Ersten Weltkrieg wurde er neben beiden Eisernen Kreuzen noch mit einigen anderen Orden ausgezeichnet. Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges trat Siegfried Rein ab dem 6. April 1919 mit freiwilliger Meldung beim Bayerischen Freikorps für Grenzschutz Ost in Ohrdruf in Thüringen ein. Dabei handelte es sich um das Freikorps Epp, welches auch als Bayerisches Schützenkorps bezeichnet wurde. Am 22. April 1919 wurde er als Zugführer in die Brigade-Fernsprech-Abteilung 121 eingesetzt und damit gegen die Münchener Räterepublik. Anfang Mai 1919 wurde er gegen Aufständische in Oberbayern eingesetzt. Am 25. Mai 1919 wurde er gemäß Erlaß des bayerischen Ministers für militärische Angelegenheiten als Adjutant beim Führer der Nachrichten-Truppen beim bayerischen Reichswehr-Gruppenkommando 4 eingeteilt. Dieses wurde am 11. Mai 1919 aus dem zur Befreiung Münchens von der Räteherrschaft gebildeten “Oberkommando von Möhl“ umgebildet; ihm waren alle in Bayern stationierten Einheiten des in der Aufbauphase befindlichen Reichsheeres unterstellt. Am 12. Dezember 1919 wurde diese Einteilung als Adjutant bestätigt. Ab dem 6. Mai 1920 gehörte er zur Horchabteilung 324 und war von dieser zum Wehrkreiskommando VII in München kommandiert. Bei der Bildung des 200.000 Mann Heeres der Reichswehr wurde er Mitte Mai 1920 als zugehörig zur Nachrichten-Abteilung 24 der Reichswehr-Brigade 24 verzeichnet. Bei der Bildung des 100.000 Mann Heeres der Reichswehr wurde er am 1. Oktober 1920 in die 7. (Bayerische) Nachrichten-Abteilung in München übernommen. Er wurde dort anfangs als Abteilungsadjutant beim Stab eingesetzt. Ebenfalls am 1. Oktober 1920 hat er sein Patent als Oberleutnant vom 18. April 1918 erhalten. Am 1. Oktober 1921 wurde er dann zur 2. Kompanie der 7. (Bayer.) Nachrichten-Abteilung in München zugeteilt. Gleichzeitig wurde er für die Dauer von einem Jahr zur Kavallerie-Schule Hannover kommandiert. Vom 13. März 1922 bis zum 18. März 1922 absolvierte er seine Wehrkreisprüfung im Bereich der 7. Division der Reichswehr. Am 1. Juli 1922 wurde ihm der 18. April 1918 als neues Rangdienstalter zugewiesen. Am 20. Oktober 1922 hat er den Antrag auf Erteilung der Heiratserlaubnis gestellt, den er an den Kommandeur seiner Abteilung Major Schuberth gerichtet hat. Am 31. Oktober 1922 hat er die Erlaubnis zur Heirat erhalten. Am 3. April 1923 heiratete er Hanna Erika Ruth Mayr genannt Malyoth, Tochter des Stabsrates Ludwig Mayr genannt Mayloth, wohnhaft in der Lucila-Grahn-Straße 47 in München, an ihrem Wohnort. Er gehörte im Frühjahr 1923 zur 1. Kompanie der 7. (Bayer.) Nachrichten-Abteilung in München. Am 8. und 9. November 1923 wurde er zur Unterdrückung von Unruhen in München eingesetzt, wobei es sich um den Hitlerputsch handelte. Am 21. Januar 1924 wurde seine Tochter Ruth Johanna Rein in München geboren. Vom 5. Oktober 1925 bis zum 28. November 1925 besuchte er einen Fahrlehrgang bei der 7. (Bayer.) Fahr-Abteilung. Vom 14. Dezember 1925 bis zum 19. Dezember 1925 besuchte er einen psychotechnischen Fortbildungslehrgang in Berlin. Vom 15. März 1926 bis zum 27. März 1926 absolvierte er eine Ausbildung am neuen Funkgerät an der Artillerieschule Jüterbog. Am 1. Oktober 1926 wurde er als Nachfolger von Hauptmann Josef Rußwurm zum Chef der 1. Kompanie der 7. (Bayer.) Nachrichten-Abteilung in München ernannt. Am 7. Oktober 1926 erhielt er folgende Beurteilung von Oberstleutnant Karl Prügel, Kdr der 7. (Bayer.) Nachrichten-Abteilung: "Hautmann Rein besitzt einen gediegenen, zuverlässigen Charakter und sehr gute Kenntnisse in allen Zweigen seiner Waffe. Er ist körperlich sehr gewandt, ausdauernd und reitet gut. Sein Auftreten ist soldatisch bestimmt. Seine Untergebenen behandelt er gerecht. Er verspricht ein guter Kompaniechef zu werden. Seine Stelle füllt er voll aus. Geeignet zum Kompaniechef und zur Beförderung zum Hauptmann." Dazu ergänzte am 27. Oktober 1926 Generalleutnant Friedrich Freiherr Kreß von Kressenstein, Kdr. der 7. Division der Reichswehr: "Einverstanden! Geeignet zum Hauptmann und Kompaniechef." Kurz darauf wurde er am 1. November 1926 auch zum Hauptmann befördert. Am 1. Dezember 1926 erwarb er den Militärführerschein Klasse 1. Am 24. Oktober 1927 erhielt er folgende Ergänzung zur Beurteilung durch Generalleutnant Friedrich Freiherr Kreß von Kressenstein, Kdr. der 7. Division der Reichswehr: "Ich zweifle nicht, daß Hauptmann Rein, dessen Leistungen schon jetzt recht erfreuliche sind, noch mehr in seine Stellung hinein wachsen wird." Vom 5. März 1928 bis zum 25. März 1928 besuchte er einen Lehrgang für Leibesübungen in Wünsdorf. Am 1. November 1929 gab er seine Kompanie an Hauptmann Dipl. Ing. Ludwig Fritsch ab. Dafür wurde er jetzt als Hauptmann beim Stab der 7. (Bayer.) Nachrichten-Abteilung in München eingesetzt. Am 15. März 1930 wurde er mit Wirkung vom 1. April 1930 zur Abteilung D an der Artillerieschule Jüterbog versetzt. Da die Auflagen der Siegermächte maximal vier Truppenschulen zuließen, musste die bisherige Heeresnachrichtenschule in Spandau-Ruhleben (Berlin) geschlossen werden. Die Reichswehrführung ordnete daher kurzerhand den Fachbereich Nachrichten als “Abteilung D“ der Jüterboger Artillerieschule zu. Seit dem 27. Mai 1920 fanden nun Lehrgänge für Offiziere und Spezialisten statt. Die Heeresnachrichtenschule Jüterbog als selbständige Einrichtung wurde erst am 1. April 1934 aus der Abteilung D der Artillerieschule wieder errichtet. Während seiner Zeit dort erhielt er am 31. August 1931 folgende Beurteilung von Oberst Ernst Sachs, Kommandeur der Abteilung D der Artillerieschule: "Gerader, einwandfreier Charakter. Sehr zuverlässige und gewissenhafte Persönlichkeit. Außerordentlich fleißig. allgemein-militärisch, taktisch und technisch sehr gut veranlagt. Verfügt über ein hohes Maß von Kenntnissen in allen allgemein-militärischen Fächern und in allen Dienstzweigen der Nachrichtentruppen. Besitzt sehr gutes Lehrtalent. Körperlich voll leistungsfähig. Frischer, lebendiger Offizier. Sportlich interessiert, guter Reiter. Hat sich in der Ausbildung und Entwicklung der Fähnriche als besonders verständnisvoller und erfolgreicher Lehrer bewährt. Füllt seine Stelle sehr gut aus, ist geeignet zum Vorschlag für Liste II und verspricht ein tüchtiger Kommandeur einer Nachrichten-Abteilung zu werden." Am 14. September 1931 erhielt er vom Kommandeur der Artillerieschule, Oberst Friedrich von Boetticher, folgende Beurteilung: "Begabter, schwungvoller, immer dienstfreudiger Offizier mit guten vielseitigen Kenntnissen. Tüchtiger Taktiker. Führernatur. Ausserdienstlich gewandtes und sicheres Auftreten. Besonders guter Erzieher des Offiziersnachwuchses. Vortrefflicher Vertreter seiner Waffe, der Aussicht bietet, in führenden Stellen Verwendung zu finden." Dazu ergänzte am 9. Oktober 1931 Generalmajor Hilmar Ritter von Mittelberger, Inspekteur der Waffenschulen (In 1): "Lehre über dem Durchschnitt; besonders frisch, klar und überlegt. Für Verwendung im Reichswehrministerium (RWM) geeignet; längeres Verbleiben an der Schule jedoch verwünscht." Dazu wiederum ergänzte am 29. Oktober 1931 Generalmajor Erich von Bonin, Inspekteur der Nachrichtentruppen: "Ein besonders brauchbarer Offizier. Sehr geeignet zur späteren Verwendung im Reichswehrministerium (In 7)." Am 19. September 1933 erhielt er folgende Beurteilung von Generalmajor Friedrich von Boetticher, Kdr. der Artillerieschule: "Charaktervoller, verantwortungsfreudiger, selbstloser Offizier mit starkem, klaren Wollen, froher Tatkraft und vielseitigem vorzüglichen Wissen. Hat als Lehrer die Fähnriche der Nachrichtentruppe Vortreffliches geleistet, sie durch sein Vorbild dienstlich und außerdienstlich stark beeinflusst, ihnen gediegene praktisches und theoretisches Können vermittelt und ihre Entwicklung zu Offizieren und frischen, tatenfrohen Persönlichkeiten in bester Weise gefördert. Auch ich halte diesen sehr wertvollen Offizier zu besonderen Stellungen für bberufen. Zunächst möchte ich angesichts der bevorstehenden Vermehrung der Fähnriche der Nachrichtentruppen und der Wichtigkeit der Erziehung der jungen Offiziere empfehlen ihn weiterhin in Jüterbog vornehmlich mit der Aufgabe der Ausbildung der Fähnriche zu betrauen." Am 1. Juni 1933 wurde Hauptmann Siegfried Rein mit Wirkung vom 1. Juli 1933 zum Reichswehrministerium (RWM) nach Berlin kommandiert, wo er dem Versuchs-Kommando zugeordnet werden sollte. Am 2. Juni 1933 wurde diese Kommandierung auf den 15. Juni 1933 vorgezogen. Am 1. April 1934 folgte dann auch seine Versetzung dorthin. Bei der Versetzung wurde er der Inspektion der Nachrichtentruppen (In 7) zugeteilt. Am 1. September 1934 wurde er bei dieser auch zum Major befördert. Am 2. August 1934 wurde er auf den Führer und Reichskanzler neu vereidigt. Während der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht wurde er nach dem 1. Oktober 1934 weiter im RWM bei der In 7 eingesetzt. Am 22. Oktober 1934 wurde sein Sohn Friedrich Karl Rein in Berlin geboren. Ab Mai 1935 wurde er dann durch die Umgleiderung im Reichskriegsministerium (RKM) eingesetzt. Am 6. September 1935 erhielt er folgende Beurteilung von Major Hans Juppe, Chef des Stabes der In 7: "Ruhige, zielbewußte Persönlichkeit. Einwandfreier Charakter. Körperlich frisch und leistungsfähig. Taktisch und technisch sehr gut beanlagt. Organisatorische Befähigung ist besonders hervorzuheben. Hat sich als Ausbildungsreferent und im letzten Jahr als Bearbeiter der Organisation besondere Verdienste um den Aufbau der Nachrichtentruppe erworben. Ein Offizier über den Durchschnitt, der es versteht bei gründlicher Kleinarbeit die große Linie zu halten. Beliebter Kamerad. Füllt seine Stelle sehr gut aus. Verspricht, ein guter Abteilungskommandeur zu werden." Bei der Enttarnung der Einheiten wurde er am 15. Oktober 1935 zum Kommandeur der Infanterie-Divisions-Nachrichten-Abteilung 7 in München ernannt. Am 16. März 1937 folgte mit Wirkung vom 1. März 1937 seine Beförderung zum Oberstleutnant. Am 31. März 1938 gab er sein Kommando über die Abteilung ab. Am 4. April 1938 folgte nach dem Anschluss Österreichs mit sofortiger Wirkung die Ernennung zum Kommandeur der Nachrichtentruppen XVIII in Salzburg. Seine letzte Adresse im Frieden war die Brunnhausgasse 28 in Salzburg, mit der Rufnummer 26006. Am 1. Februar 1939 erhielt er folgende Beurteilung von Oberst Rudolf Schrader, Höherer Nachrichtenoffizier 5: "Einwandfreier Charakter, zielbewußte Persönlichkeit. Gewandtes Auftreten. Militärisch, nachrichtentaktisch und technisch sehr gut beanlagt. Seine Befehle sind klar und bestimmt, bleibt auch in schwierigen Lagen ruhig und sicher. Durch seine unermüdliche Arbeit und Energie hat er es verstanden, den Aufbau der Gebirgs-Nachrichten-Gruppe jetzt schon auf eine erfreuliche Höhe zu bringen und den Ausbau der Nachrichten-Verbindungs-Struktur im XVIII. Armeekorps zu fördern. Körperlich sehr frisch, auch im Gebirge voll leistungsfähig. Guter Reiter und Ski-Läufer. Gern gesehener Kamerad. Gute Umgangsformen. Füllt seine Stelle gut aus." Am 9. März 1939 erhielt er folgende Beurteilung von General der Infanterie Eugen Beyer, KG vom XVIII. Armeekorps: "Ein vorzüglicher Kommandeur der Nachrichtentruppen. Sehr initiativ und verwendbar. Hat sich beim Einsatz Sudetenland ganz besonders bewährt." Zu Beginn der deutschen Mobilmachung für den 2. Weltkrieg am 26. August 1939 wurde Oberstleutnant Rein zum Kommandeur des neu aufgestellten Armee-Nachrichten-Regiment 563 in Münster ernannt. Am 29. Februar 1940 wurde er mit Wirkung vom 1. März 1940 zum Oberst befördert. Im Frühjahr 1940 führte er sein Armee-Nachrichten-Regiment 563 durch Luxemburg und die Ardennen gegen Frankreich. Als Regimentskommandeur wurde er nach dem Westfeldzug am 21. August 1940 mit Wirkung vom 1. August 1940 zum Armee-Nachrichtenführer der 18. Armee ernannt. Am 7. August 1940 hatte er die Funktion beim AOK 18 übernommen. Mit dieser Armee wurde er anfangs in Ostpreußen eingesetzt. Am 15. Februar 1941 erhielt er folgende Beurteilung vom Oberst i.G. Wilhelm Hasse, Chef des Stabes der 18. Armee: "Oberst Rein hat sich als Regimentskommandeur eines Armee-Nachrichten-Regiments im Westfeldzug voll bewährt. In die Aufgaben eines Armee-Nachrichten-Führers hat er sich schnell und geschickt hineingefunden. Sehr guter AUsbilder und Erzieher. Verfügt über großes technisches Wissen, zeigt sehr großes Verständnis für taktische und operative Lagen und sieht klar und vorausschauend die Folgerung daraus für sein Arbeitsgebiet. Offener, einwandfreier Charakter, sehr kameradschaftlich. Bewertung: Füllt sehr gut aus. Empfehlung: Heeresgruppennachrichtenführer." Dazu ergänzte am 19. Februar 1941 Generalfeldmarschall Georg von Küchler, OB der 18. Armee: "Einverstanden. Vernünftiger und weitblickender Armeenachrichtenführer, der sein Aufgabengebiet voll beherrscht. Der Eignungsempfehlung stimme ich zu." Zum Beginn des Sommers 1941 wurde er in seiner Funktion als Armee-Nachrichtenführer beim AOK 18 im Nordabschnitt der Ostfront eingesetzt. Am 10. April 1942 erhielt er durch den Chef des Generalsstabes der 18. Armee, Generalmajor Dr. Kurt Waeger, folgende Beurteilung: "Offener Charakter. Gutes Verständnis für taktische und operative Fragen. Versteht, sein großes technisches Wissen mit gutem Erfolg in der Praxis umzusetzen. Hervorragender Armee-Nachrichten-Führer. Vor dem Feinde voll bewährt. Guter Kamerad. Spange E.K.2. und 1. Klasse. Bewertung: Füllt sehr gut aus. Empfehlung: Nachrichtenführer einer Heeresgruppe." Am gleichen Tag ergänzte General der Kavallerie Georg Lindemann: "Ein auf jedem Gebiet besonders bewährter Armee-Nachrichtenführer. Empfehlung: Nachrichtenführer einer Heeresgruppe." Am 30. Mai 1942 wurde ihm das Deutsche Kreuz in Silber verliehen. Ab dem 20. Juni 1942 kommandierte er mit Wirkung vom 1. Juni 1942 als Nachfolger von Generalmajor Rudolf Schubert die Heeres-Nachrichten-Schule I in Halle an der Saale. Am 20. März 1943 erhielt er von General der Pioniere Walter Kuntze, Chef des Ausbildungswesens im Ersatzheer folgende Beurteilung: "Offene, gerade Persönlichkeit mit guten geistigen und körperlichen Eigenschaften. Hat seine Schule straff geleitet und in den Lehrgängen gute Erfolge erzielt. Vor dem Feinde bewährt. Einwandfreie nationalsozialistische Haltung. Recht gutes Fachwissen und -können. Bewertung: Durchschnitt Empfehlung: Heeresgruppen-Nachrichtenführer. Belassung in jetziger Stellung." Am 15. Juli 1943 wurde er in die Führerreserve OKH versetzt. Daraufhin gab er sein Kommando bis zum Eintreffen eines Nachfolgers an den Kommandeur vom Nachrichten-Lehr-Regiment, Oberst Schilder, ab. Am gleichen Tag vermerkte General der Pioniere Walter Kuntze: "Nichts hinzuzufügen." Am 19. Juli 1943 wurde er zur Artillerieschule II nach Jüterbog kommandiert. Vom 3. August 1943 bis zum 31. August 1943 wurde er von dort mit Wirkung vom 4. August 1943 zur Infanterie-Schule kommandiert. Danach erfolgte am 10. August 1943 mit Wirkung vom 1. September 1943 seine Beförderung zum Generalmajor. Am 17. Oktober 1943 wurde er für die Zeit vom 16. November 1943 bis zum 14. Dezember 1943 zum 8. Divisionsführerlehrgang nach Döberitz-Elsgrund kommandiert. Anschließend wurde er zur Heeresgruppe Nord kommandiert um dort als Vertretung für erkrankte und beurlaubte Divisionskommandeure Verwendung zu finden. Am 15. Dezember 1943 erhielt er vom General der Infanterie Kurt Brennecke folgende Beurteilung: "Sehr fleißige, strebsamer Soldat. Bescheiden, tritt wenig hervor. Kritisch veranlagt im guten Sinne. Geht den Dingen auf den Grund. Guter taktischer Blick. Auf dem Gebiet des Nachrichtenwesens besonders erfahren. Als Gesamtpersönlichkeit mehr Ausbilder, Lehrer und Erzieher. Schlage vor Ernennung Einsatz als Vertreter vor. Kann dann ein brauchbarer, wenn auch nicht hervortretender Divisionskommandeur werden." Auch zu dieser Zeit war seine Privatanschrift noch die Brunnhausgasse 28 in Salzburg. Am 18. Dezember 1943 wurde er zur Heeresgruppe Nord kommandiert, um dort als Vertretung von erkrankten oder beurlaubten Divisionskommandeuren eingesetzt zu werden. Am 22. Dezember 1943 wurde seine friedensmäßige Zuteilung zum Wehrkreis XVIII bekannt gegeben. Am 28. Dezember 1943 wurde er in Vertretung von Generalleutnant Viktor Lang für 4 Wochen mit der stellvertretenden Führung der 218. Infanterie-Division beauftragt. Am 1. Februar 1944 wurde er als Nachfolger von Generalleutnant Bruno Ortner zum Kommandeur der 69. Infanterie-Division ernannt. Diese führte er an der Ostfront. Am 1. Juni 1944 erhielt er von General der Infanterie Wilhelm Wegener, KG vom I. Armeekorps, folgende Beurteilung: "Aufrechte Person, vertritt seine Ansichten kompromißlos aber taktvoll. Sehr gewissenhaft bis in die kleinsten Dinge. Einwandfreie nationalsozialistische Haltung. Führt seine Division mit grosser Passion und hat sich mit Eifer und seine unermüdliche Tätigkeit viel Fronterfahrung angeeignet. Wird auch Krisenlagen gewachsen sein. Bewertung: Durchschnitt Empfehlung: Divisionskommandeur." Am 11. Juni 1944 ergänzte General der Artillerie Christian Hansen, OB der 16. Armee: "Einverstanden. Gibt sich grosse Mühe, ist klar und weiss, was er will. Kein grosses Format, aber wird ein brauchbarer Divisionskommandeur werden." Am 23. Juni 1944 ergänzte Generaloberst Georg Lindemann: "Einverstanden." Am 23. Juli 1944 wurde durch Generalleutnant Gerhard Matzky ein Vorschlag zur vorzugsweisen Beförderung für ihn eingereicht. In der Begründung stand folgende Beurteilung: "Macht umsichtigen und tatkräftigen Eindruck, führt ruhig und sicher." Am 20. August 1944 erhielt er als Beurteilung vom General der Artillerie Herbert Loch: "Mir nicht bekannt geworden." Am 25. August 1944 ergänzte General Ferdinand Schörner: "Vorschlag wird von mir befürwortet." Am 20. Oktober 1944 wurde er mit Wirkung vom 1. August 1944 zum Generalleutnant befördert. Die 69. Infanterie-Division wurde Mitte Januar 1945 in Ostpreußen bei den Abwehrkämpfen an der Inster bei Schloßberg zerschlagen. Dabei ist Generalleutnant Rein am 18. Januar 1945 bei Schloßberg in Ostpreußen gefallen. Am 7. Februar 1945 wurde durch Oberst Cruesemann, in Vertretung für das Oberkommando der Heeresgruppe Nord ein Ersatz für die 69. Infanterie-Division für den vermissten Generalleutnant Rein beim Heeres-Personalamt angefordert. Am 24. Februar 1945 wurde ihm posthum das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Am 28. Februar 1945 erhielt er von General der Infanterie Gerhard Matzky folgende Beurteilung: "Aufrechte, charaktervolle Person, pasionierter, sehr gewissenhafter Soldat. Hat seine Division im Großkampf, klar blickend und entschlossen handelnd, straff geführt und sich auch in Krisenlagen voll bewährt. Persönlich tapfer, geistig und körperlich frisch und widerstandsfähig. Gewissenhaft und krisenfest. Beurteilung: Über Durchschnitt."

 

Ritterkreuz (24. Februar 1945)

 

Literatur und Quellen:
Stellenbesetzung im Reichsheer 16. Mai 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1921, Biblio-Verlag 1968
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1923, Berlin, Mittler und Sohn 1923
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1924, Berlin, Mittler und Sohn 1924
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1925, Berlin, Mittler und Sohn 1925
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1926, Berlin, Mittler und Sohn 1926
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1927, Berlin, Mittler und Sohn 1927
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1928, Berlin, Mittler und Sohn 1928
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1929, Berlin, Mittler und Sohn 1929
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1930, Berlin, Mittler und Sohn 1930
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1931, Berlin, Mittler und Sohn 1931
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1932, Berlin, Mittler und Sohn 1932
Stellenbesetzung des Deutschen Reichsheeres nach dem Stand vom 1. Mai 1933
Stellenbesetzung des Deutschen Reichsheeres nach dem Stand vom 1. April 1934
Stellenbesetzung Reichsheer 1. Oktober 1934
Stellenbesetzung Reichsheer 15. Oktober 1935
Stellenbesetzung Wehrmacht 6. Oktober 1936
Stellenbesetzung des Heeres mit Stand vom 12. Oktober 1937
Stellenbesetzung des Heeres 1938
Podzun, H. H. (Hg.): Das Deutsche Heer 1939. Gliederung, Standorte, Stellenbesetzung und Verzeichnis sämtlicher Offiziere am 3. Januar 1939, Bad Nauheim, Podzun 1953
Wolfgang Keilig: Rangliste des deutschen Heeres 1944/1945, Podzun-Verlag 1955 
Wolfgang Keilig: Die Generale des Heeres und die Sanitätsoffiziere im Generalsrang, Podzun-Verlag 1983
BArch, MSG 109/4919  : Krug, Ottomar: Deutsche Generale 1867-1945
NARA Akte T-78 R-891
Pers 6/824