Sachs, Ernst August Albert
* 24. Dezember 1880, Berlin † 24. August 1956, Wildbad im Schwarzwald |
Ernst Sachs war der Sohn vom Postdirektor und späteren Geheimen Postrats Carl August Sachs und dessen Ehefrau Hermine Marie Magarethe, geborene Werniger. Er trat nach seinem Abitur am 10. März 1900 als Fahnenjunker in die Königlich Preußische Armee ein. Dabei kam er zum Königlich Preußisches Eisenbahn-Regiment Nr. 1 nach Berlin. Bei diesem wurde er am 28. Oktober 1900 zum Fähnrich befördert. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er am 18. August 1901 zum Leutnant befördert. Das Patent wurde dabei auf den 19. August 1900 datiert. Als solcher wurde er jetzt als Kompanieoffizier im Königlich Preußisches Eisenbahn-Regiment Nr. 1 eingesetzt. Am 1. Oktober 1904 wurde er dann zur Militärtechnischen Akademie kommandiert. Am 1. Juli 1907 wurde er dann zur Funkerabteilung vom Telegraphen-Bataillon Nr. 1 kommandiert. Am 1. Oktober 1907 wurde er dann zum Telegraphen-Bataillon Nr. 1 versetzt. Bei diesem wurde er die nächsten Jahre als Kompanieoffizier eingesetzt. Als solcher wurde er am 27. Januar 1910 zum Oberleutnant befördert. Er heiratete am 18. März 1910 die Lydia Johanne Hildegard Busch, Tochter vom Kaufmann Wilhelm Gotthilf Busch, in Mönchengladbach. Am 1. Oktober 1910 wurde er dann zum Adjutant vom Telegraphen-Bataillon Nr. 1 ernannt. Am 19. Juli 1911 wurde er vom 20. August 1911 bis zur Beendigung der Herbstübungen zur Hochseeflotte kommandiert. Am 15. August 1911 war er erkrankt, deswegen wurde an seiner Stelle Oberleutnant von Weiher vom 20. August 1911 ab bis zur Beendigung der Herbstübungen zur Hochseeflotte kommandiert. Am 16. Juni 1913 wurde er zur Sommerreise der Hochseeflotte an Bord eines Schiffes nach Anordnung des Chefs der Hochseeflotte kommandiert. Am 1. Oktober 1913 wurde er dann zum Hauptmann, vorläufig ohne Patent, befördert. Als solcher wurde er gleichzeitig als Kompaniechef der 5. Kompanie in das Telegraphen-Bataillon Nr. 5 nach Danzig versetzt. Sein Patent als Hauptmann hat er dann am 4. Juli 1914 erhalten. Auch noch kurz vor Beginn des 1. Weltkrieges im Sommer 1914 wurde er in dieser Funktion eingesetzt. Bei der Mobilmachung für den Krieg wurde er dann zum Kommandeur der Fernsprech-Abteilung 20 ernannt. Am 1. Januar 1915 wurde er dann zum Kommandeur vom Funker-Kommando 10 ernannt. Im Herbst 1915 wurde er dann zum Adjutant beim Stabsoffizier der Telegraphentruppe bei der 11. Armee ernannt. Im Dezember 1915 wurde er dann zum Kommandeur der Reserve-Fernsprech-Abteilung 22 ernannt. Ostern 1916 wurde er dann als Adjutant des Chefs der Feldtelegraphen in das Große Hauptquartier versetzt. Am 16. Mai 1917 wurde er dann zum Preußischen Kriegsministerium kommandiert. Ostern 1918 wurde er dann zum Preußischen Kriegsministerium kommandiert und am 15. Juli 1918 auch dorthin versetzt. Dort blieb er dann bis zum Ende des Krieges als Leiter der Nachrichtenmittel-Abteilung eingesetzt. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm neben beiden Eisernen Kreuzen noch jede Menge weitere Auszeichnungen verliehen. Nach dem Krieg wurde er 1919 als Hauptmann in das vorläufige Reichsheer übernommen. In diesem wurde er ab dem 1. Oktober 1919 im Reichswehrministerium (RWM) in Berlin eingesetzt. Auch bei der Bildung vom 200.000 Mann-Übergangsheer Mitte Mai 1920 wurde er weitr im RWM verwendet. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er anfangs weiter im RWM eingesetzt. Am 1. Januar 1921 wurde er dann in den Stab der 5. Nachrichten-Abteilung nach Stuttgart versetzt. Seine erste Ehe wurde durch das am 17. November 1921 rechtsgültig gewordene Urteil der 21. Zivilkammer des Landgerichts II Berlin geschieden. Am 22. Dezember 1921 hat er Friedel Theurer geheiratet. Am 1. April 1922 wurde er dann als Stabsoffizier für die Nachrichtentruppe (Stonach) in den Stab der 5. Division der Reichswehr ebenfalls in Stuttgart versetzt. Am 1. Oktober 1922 wurde er dann zum Leiter der Nachrichten-Betriebsabteilung im RWM in Berlin ernannt. Als solcher wurde er am 1. Februar 1923 (19) zum Major befördert. Am 1. Oktober 1923 wurde er dann zum Stab vom Gruppenkommando 1 ebenfalls in Berlin versetzt. Gleichzeitig wurde er auch als Lehrgangsleiter der Abteilung D an der Artillerieschule Jüterbog eingesetzt. Bei der Abteilung D handelte es sich um die geheime Nachrichtenschule der Reichswehr. Am 1. Dezember 1926 wurde er als Nachfolger von Major Ernst Reiner zum Kommandeur der 1. (Preußische) Nachrichten-Abteilung in Königsberg ernannt. Als solcher wurde er am 1. November 1928 zum Oberstleutnant befördert. Am 31. März 1929 gab er sein Kommando über die 1. (Preuß.) Nachrichten-Abteilung an Major Otto Schneider ab. Am 1. Mai 1929 wurde er dann als Regimentskommandeur der Nachrichtentruppe zum Stab vom Gruppenkommando 2 nach Kassel versetzt. Am 1. November 1930 wurde er dann zum Kommandeur der Abteilung D an der Artillerieschule Jüterbog ernannt. Als solcher wurde er am 1. April 1931 zum Oberst befördert. Auch bei seiner Beförderung zum Generalmajor am 1. Dezember 1933 wurde er noch als Kommandeur der Abteilung D bei der Artillerieschule Jüterbog verwendet. Bei der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht wurde er am 1. Oktober 1934 durch die Umbenennung seiner Einrichtung zum Kommandeur der Nachrichtenschule des Heeres in Jüterbog ernannt. Anfang Juni 1935 wurde er dann durch die erneute Umbenennung seiner Einrichtung während der Verlegung zum Kommandeur der Heeres- und Luftwaffen-Nachrichtenschule in Halle/Saale ernannt. Am 1. Oktober 1935 wurden ihm die Charakter als Generalleutnant verliehen. Am 1. Oktober 1936 wurde er aus dem Dienst der Wehrmacht verabschiedet und zur Verfügung gestellt.
Am 1. November 1936 wechselt er als Inspekteur der Nachrichtenverbände beim Reichsführer-SS und Chef der Polizei zur Allgemeinen SS. Dabei erhielt er die Mitgliedsnummer 278.781. Hier erhielt er am 9. November 1936 den Dienstgrad eines SS-Brigadeführers. Seine Position behielt er dann für mehrere Jahre. Im Frühjahr 1937 trat er auch noch in die Nationalsozialistische Arbeiterpartei (NSDAP) ein (Mitgliedsnummer 4.167.008). Am 1. Juni 1939 wurde er zum SS-Gruppenführer befördert. Am 15. Mai 1940 wurde er vom Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda Joseph Goebbels zum Präsidenten des DASD (Deutscher Amateur-Sende und Empfangsdienst) ernannt. Am 1. November 1940 wurde er dann zum Chef des Fernmeldewesens beim Persönlichen Stab vom Reichsführer SS ernannt. Als solcher wurde am 21. Juni 1943 zum SS-Obergruppenführer und General der Waffen-SS befördert. Im Jahr 1943 wurde auch seine z.V. Stellung bei der Wehrmacht aufgehoben. Sein Position als Chef des Fernmeldewesens beim Persönlichen Stab vom Reichsführer SS übte er bis 1945 aus. Einen Tag vor der Bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht geriet er am 7. Mai 1945 mit Angehörigen der 38. SS-Grenadier-Division "Nibelungen" bei Reit im Winkl in amerikanische Kriegsgefangenschaft, in der knapp zwei Jahre verblieb. Ab April 1947 galt er als Internierter und wurde Ende Juli 1948 als Belasteter der Gruppe II entnazifiziert. Nach eigenen Angaben hatte er 1937 ein Konzentrationslager besucht und über Zwangsarbeit von KZ-Häftlingen Kenntnis gehabt. Im Rahmen dieses Verfahrens wurde er zu 30 Monaten Arbeitslager, fünf Jahren Berufsbeschränkung und 30 Prozent Vermögenseinzug bestraft. Obwohl dieses Urteil bereits am 3. August 1948 wieder revidiert wurde, blieb Sachs vorerst weiter interniert.