Jeschonnek, Hans Wenzel Ernst

 

* 9.  April 1899, Hohensalza, Regierungsbezirk Bromberg

† 18. August 1943, Goldap (Selbstmord)

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Hans Jeschonnek war ein Sohn vom Hauptmann der Reserve und Studiendirektor Dr. phil. Friedrich Carl 'Fritz' Jeschonnek und dessen Ehefrau Klara Emma Karoline, geborene Sperl. Am 10. April 1907 starb seine Mutter in Bromberg. Sein Vater ging daraufhin mit Anna 'Anny' Kamilla Gardiewski eine zweite Ehe ein. Er selbst wurde von April 1909 bis April 1913 im Kadettenhaus Köslin ausgebildet, bevor er Ostern 1913 zur Hauptkadettenastalt Groß Lichterfelde. Er trat kurz nach Beginn des 1. Weltkrieges am 10. August 1914 als Fähnrich in die Königlich Preußische Armee ein. Er kam dabei als Fähnrich von der Haupt-Kadettenanstalt Groß Lichterfelde zum Ersatz-Bataillon vom 3. Niederschlesisches Infanterie-Regiment Nr. 50 nach Rawitsch. Bereits am 26. September 1914 wurde er bei diesem zum Leutnant, vorläufig ohne Patent, befördert. Ab dem 6. Mai 1915 wurde er im aktiven Regiment als Kompanieführer der 7. Kompanie im Feld eingesetzt. Nach genau fünf Monaten wurde er in der Herbstschlacht in der Champagne durch ein Gewehrgeschoß in der rechten Schulter leicht verwundet und daraufhin ins Lazarett eingeliefert. Vom 7. bis zum 10. Oktober 1915 befand er sich im Kriegslazarett 8 Vongieres. Dann verbachte er eine Woche im Lazarett Warmbrunn-Herischdorf. Während dieser Zeit wurde ihm am 14. Oktober 1915 das Eiserne Kreuz 2. Klasse verliehen. Vom 19. Oktober 1915 bis zum 13. November 1915 wurde er im Reservelazarett II Tübingen behandelt. Anschließend erhielt er bis zum 25. November 1915 einen Erholungsurlaub. Am 29. Novemeber 1915 kehrte er als Kompanieführer wieder zum Infanterie-Regiment Nr. 50 zurück. Einen Monat später wurde er am 21. Dezember 1915 mit Wirkung vom 27. Dezember 1915 für etwa zwei Monate zu einem MG-Ausbildungskurs zur Festungs-MG-Formation Posen kommandiert. Ab dem 2. März 1916 wurde er wieder als Kompanieoffizier in der MG-Kompanie 50a bei seinem Regiment verwendet. Am 23. November 1916 wurde er mit der Stelle als Kompanieführer der 1. MG-Kompanie seines Regiments beliehen. Vom 20. März 1917 bis zum 26. März 1917 wurde er zum Ausbildungs-Kurs zur Bekämpfung niedrig fliegender Flieger bei der Flieger-Abteilung 17 kommandiert. Mitte Juli 1917 wurde er zum Armee-Flug-Park III nach Antrecourt bei Mouzon südlich Sedan kommandiert. Am 9. August 1917 traf er bei der Flieger-Ersatz-Abteilung in Braunschweig ein. Am 10. August 1917 wurde er mit Wirkung vom 30. August 1917 zur Flugzeugführerausbildung zur Flieger-Ersatz-Abteilung nach Braunschweig versetzt. Vom 8. September 1917 bis zum 28. Oktober 1917 wurde er zur Fliegerschule Travemünde kommandiert. Danach wurde er am 29. Oktber 1917 nach Ablegung der zweiten Prüfung zur Flieger-Beobachtungs-Schule nach Schwerin versetzt. Am 9. April 1918 wurde er zum Armee-Flug-Park 18 versetzt. Von dort wurde er am 13. April 1918 zur Jagdstaffelschule I kommandiert. Am 16. April 1918 hat er ein Patent als Leutnant vom 9. April 1916 erhalten. Am 22. April 1918 wurde er zur Jagdstaffel 40 versetzt. Mit dieser kam er bei der 4. Armee zum Einsatz. Am 23. Oktober 1918 wurde er mit dem Eisernen Kreuz 1. Klasse ausgezeichnet. Bei der Jagdstaffel 40 blieb er bis zum 23. Dezember 1918. Im Ersten Weltkrieg wurde er nicht nur verwundet, was sich in der Verleihung des Verwundetenabzeichens in Schwarz widerspiegelte. Ihm wurden außerdem neben beiden Eisernen Kreuze noch weitere Auszeichnungen verliehen. Am 24. Dezember 1918 wurde er in die Grenzschutz-Flieger-Abteilung 401 versetzt und mit dieser im Grenzschutz bei Gleiwitz in Oberschlesien verwendet. Später gehärte er zur Artillerie-Fliegerstaffel 129. Im August 1919 kam er auch bei den Aufstandskämpfen in Oberschlesien zum Einsatz. Im Jahr 1919 wurde er in das vorläufige Reichsheer übernommen und deshalb am 29. September 1919 neu vereidigt. Am 27. Januar 1920 wurde er zum Reichswehr-Fliegerhorst Brieg versetzt. Am 5. Mai 1920 wurde er in die 5. Eskadron vom Reiter-Regiment 11 versetzt. Dieser gehörte er auch bei der Bildung des 200.000 Mann-Heeres der Reichswehr Mitte Mai 1920 etatmäßig an. Sein Verpflichtungsschein am 29. September 1920 wurde vom Regimentskommandeur des Reiter-Regiments 11, Oberstleutnant von Rathenow, unterschrieben. Auch bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr blieb er weiterhin Eskadronoffizier beim Reiter-Regiment 11. Auch nach der Umbenennung zum 11. (Preußisches) Reiter-Regiment gehörte er zu diesem. Im September 1921 wurde er mit Wirkung vom 14. Oktober 1921 zum 2. Lehrgang bei der Kavallerieschule nach Hannover kommandiert. Am 1. Juli 1922 wurde ihm ein neues Rangdienstalter vom 9. April 1916 zugewiesen. Am 17. August 1922 endete der 2. Lehrgang bei der Kavallerieschule. Etatmäßig gehörte er im Frühjahr 1923 zur Ausbildungs-Eskadron seines Regiments in Ohlau. Am 8. Juni 1923 wurde sein Antrag vom 16. April 1923 auf eine Verbesserung seines Rangdienstalters abgelehnt. Sowohl sein Regiments- als auch sein Divisionskommandeur hatten den Antrag befürwortet. Vom 28. Juni 1923 bis zum 5. Juli 1923 wurde er zum Sportkursus Rhön kommandiert. Am 15. September 1923 wurde er mit Wirkung vom 1. Oktober 1923 als Bereiter auf ein Jahr zur Kavallerieschule Hannover kommandiert. Das Kommando war dabei einer Versetzung gleichzusetzen. Am 6. Dezember 1923 wurde er unter Aufhebung des Kommandos zur Kavallerieschule als Nachfolger von Leutnant Rüdiger von Heyking zur Inspektion für Waffen und Gerät (IWG) in das Reichswehrministerium (RWM) nach Berlin kommandiert. Am 10. November 1924 bat sein Regimentskommandeur Oberstleutnant Arnold Preußer die 2. Kavallerie-Division in Breslau darum gebeten, seine Rückkommandierung im Frühjahr 1925 erwirken zu wollen: "Wie der Division am 18. August 1923 persönlich gemeldet worden ist, musste Oberleutnant von Felbert wegen Mangels an geeigneten Offizieren im Herbst 1923 zum Adjutanten gemacht werden, wenn er auch erst ein dreiviertel jahr seiner neuen Waffe angehörte. Das Regiment beabsichtigte, den Oberleutnant von Felbert nur ein Jahr in seiner Stellung zu belassen und dann an seiner Stelle Leutnant Jeschonnek, im Herbst 1923 zur Kavallerieschule kommandiert, zu verwenden. Leutnant Jeschonnek bereits damals zum Adjutanten zu machen, erschien mit Rücksicht auf sein jugendliches Alter nicht ratsam. Zur Zeit tut Oberleutnant von Felbert Frontdienst, den Bürodienst, bis auf die Personalangelegenheiten, versieht der erst im Jahre 1922 beförderte Leutnant Westphal. Infolge der Zusammensetzung des, größtenteils aus der Infanterie hervorgegangenen, Offizierskorps steht kein älterer Oberleutnant oder Leutnant in Wahl zum Adjutanten. Unter den jüngeren wäre Leutnant Jeschonnek die geeignete Persönlichkeit. Es liegt auch im Interesse der militärischen Fortbildung des jungen, beanlagten Offiziers, den Adjutantendienst kennen zu lernen." Diese Forderung wurde am 17. November 1924 von der 2. Kavallerie-Division an das Heeres-Personalamt (HPA) weitergeleitet und befürwortet. Am 19. Dezember 1924 wurde er vom HPA ab dem 1. April 1925 wieder dem 11. (Preuß.) Reiter-Regiment zur Verfügung gestellt. Am 13. Januar 1925 fragte das HPA bei der 2. Kavallerie-Division nach der geplanten Verwendung von ihm noch einmal nach. Dabei wurde bei einer Änderung der Planung seines Einsatz angedeutet, ihn in seinem Komando belassen zu wollen. Am 28. Januar 1925 schrieb das Regiment: "Die Voraussetzungen, unter denen der Antrag gestellt wurde, treffen auch jetzt noch zu. Das Regiment hält aber eine Rückkommandierung des Leutnant Jeschonnek zwecks Verwendung als Adjutant aus dienstlichen Gründen nicht mehr für wünschenswert." Dazu informierte die 2. Kavallerie-Division am 2. Februar 1925 das HPA: "Der Kommandeur des Reiter-Regiments 11 sah sich veranlasst von der Wahl des Leutnant Jeschonnek zum Regiments-Adjutanten abzusehen, weil er unangenehm davon berührt war, dass Leutnant Jeschonnek mehrfach auf privatem Wege eine bestimmte Erklärung des Regimentskommandeurs herbeizuführen versucht hat, dass er bei Rücktritt zum Regiment al Adjutant verwendet werden würde." Am 11. Februar 1925 wurde vom HPA beschlossen seine Kommandierung zur IWG im RWM verlängern. Am 31. Juli 1925 wurde er zum Oberleutnant befördert. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. April 1925 (386) festgelegt. Nach der Vereinigung der IWG mit dem Heereswaffenamt (WaA) gehörte er zur Abteilung 6 (Prüfwesen) beim WaA. Am 19. März 1928 stellte er an den dortigen Abteilungsleiter, Oberstleutnant Victor Gaissert, den Antrag auf Erteilung der Heiratserlaubnis. Am 27. März 1928 erhielt er die Erlaubnis zur Verheiratung. Am 19. April 1928 wurde erneut ein Antrag auf eine Verbesserung seines Rangdienstalters abgelehnt. Am 27. April 1928 leistete er in der Heeresabteilung (T1) im Truppenamt (TA) seinen Dienst. Es wurde von 2. Kavallerie-Division beim RWM um eine Beurteilung für ihn zur Wehrkeisprüfung 1928 gebeten. Diese Anfrage wurde als Irrläufer an den Wehrkreis VI weitergeleitet. Am 28. April 1928 heiratete er die neun Jahre jüngere Käthe Johanna Klara Gardiewski, Tochter des Oberstabsarztes a.D. Dr. med. Adam Ernst Jürgen Alfred Eugen Gardiewski, in Magdeburg. Am 23. Mai 1928 wurde er vom 1. Juni 1928 bis zum 30. September 1928 zum 5. Artillerie-Regiment nach Ludwigsburg kommandiert. Am 10. September 1928 wurde er mit Wirkung vom 1. Oktober 1928 unter Beibehaltung seiner bisherigen Uniform in das RWM nach Berlin versetzt. Dort war er im Range eines Oberleutnants als Hilfsoffizier in der Heeresstatistischen Abteilung (T3), dem Arbeitsbereich "Fremde Heere" vom TA verwendet. Er absolvierte in der Folge zwei Jahre Führergehilfenausbildung beim Stab der 3. Division der Reichswehr und nahm danach mit Erfolg am Reinhardt-Lehrgang 1930/31 teil. Vom 1. Juni 1929 bis zum 23. September 1929 wurde er während der Ausbildung zum III. (Jäger-) Bataillon vom 17. Infanterie-Regiment nach Goslar kommandiert. Während dieser Zeit wurde er gemeinsam mit Oberleutnant Hoffmann von Waldau vom 1. Juli 1929 bis zum 6. Juli 1929 zur Teilnahme an der Luftschutzreise der 3. Division nach Bayern kommandiert. Am 15. Mai 1930 wurde er vom 15. Juni 1930 bis Ende September 1930 als Waffenkommando zur 1. (Preuß.) Nachrichten-Abteilung nach Königsberg kommandiert. Vom 11. Juni 1930 bis zum 2. Juli 1930 wurde er bei der Deutschen Verkehrsfliegerschule (DVS) in Braunschweig auch wieder als Pilot ausgebildet. Am 7. August 1930 wurde seine Tochter Sigrid Jeschonnek in Magdeburg geboren. Am 12. September 1930 wurde er mit Wirkung vom 1. Oktober 1930 zur 2. Eskadron vom 6. (Preußisches) Reiter-Regiment nach Schwedt an der Oder versetzt. An diesem 12. September 1930 wurde er mit Wirkung vom 1. Oktober 1930 auch zur Kommandantur Berlin kommandiert. Das Kommando war einer Versetzung gleichzusetzen. Seinen Dienst regelte der Chef vom TA. Er absolvierte jetzt das dritte Jahr seiner Führergehilfenausbildung, den sogenannten Reinhardt-Kurs. Vom 14. Mai 1931 bis zum 23. Mai 1931 fand eine Übungsreise für jüngere Offiziere des RWM unter Leitung von Oberst Walter von Brauchitsch (Chef T 4) in Schlesien statt. Vom 14. bis zum 18. Mai in Neisse und danach vom 18. bis zum 23. Mai in Bad Altheide, wo am 19. Mai nach Beendigung der Übung dieses Tages auch ein Gruppenwechsel stattfinden sollte. Zugeteilt zur Leitung waren Major Georg-Hans Reinhardt, Major Kurt Brennecke, Major Hans-Jürgen Stumpff, Hauptmann Hans Freiherr von Funck, ROI Falkenstern und der Angestellte Steigmann. Teilnehmer waren außer Hauptmann von Jeschonnek noch 19 Offiziere des RWM nach Bestimmungen vom TA und Rittmeister Gustav Harteneck. Vom 15. Juni 1931 bis zum 30. Juli 1931 wurde er zum 2. (Preuß.) Pionier-Bataillon nach Stettin kommandiert. Vom 1. August 1931 bis zum 25. September 1931 wurde er zur 7. (Bayer.) Kraftfahr-Abteilung nach Würzburg kommandiert. Am 27. August 1931 wurde sein Kommando zur 7. (Bayer.) Kraftfahr-Abteilung mit dem 14. September 1931 beendet. Er hatte sich danach am 16. September 1931 bei der Inspektion der Waffenschule (In 1) zum Dienstantritt zu melden. Am 1. Oktober 1931 wurde er vom 6. (Preuß.) Reiter-Regiment wieder in das RWM nach Berlin versetzt und behielt seine bisherige Uniform bei. Er wurde dort bei der In 1 eingesetzt. Vom 23. November 1931 bis zum 28. November 1931 wurde er als Pilot bei der DVS in Braunschweig weiter ausgebildet. Am 30. Mai 1932 wurde er zum 1. Juni 1932 (1) zum Hauptmann befördert. Er hatte ab diesem Tag auch die Uniform der Führerstabsoffiziere zu tragen. Ab dem 20. Juni 1932 bis zum 2. Juli 1932 wurde er wieder im Blindflug von der DVS Braunschweig weitergebildet. Am 30. Januar 1933 trat er mit Wirkung vom 1. Februar 1933 zur Inspektion der Waffenschulen (L) über. Am 23. März 1933 trat er mit Wirkung vom 1. April 1933 zum Luftschutzamt über. Am 30. August 1933 schied er mit Wirkung vom 31. August 1933 mit der Berechtigung zum Tragen seiner bisherigen Uniform aus dem Heeresdienst aus.

Am 1. September 1933 kam er zum Reichsluftfahrtministerium (RLM), wo er als Führerstabsoffizier beim Staatssekretär Erhard Milch und Verbindungsoffizier zum RWM eingesetzt wurde. Bei der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht wurde er am 1. Oktober 1934 zu den Offizieren z.b.V. des Reichsministeriums der Luftfahrt versetzt. Von dort wurde er ab diesem Datum bis zum 30. November 1934 zur Fliegerschule Neuruppin kommandiert. Dieses Kommando wurde am 19. November 1934 bis zum 31. Dezember 1934 verlängert. Vom 1. Februar 1935 bis zum 31. März 1935 wurde er zur Kampffliegerschule Lechfeld kommandiert. Dort wurde er zur Unterrichtung als Kampfbeobachter verwendet. Dabei wurde er am 1. März 1935 nach dem Erlaß des Führers und Reichskanzlers vom 26. Februar 1934 mit Wirkung vom 1. März 1935 als Soldat erneut verpflichtet. Er wurde dabei in der Wehrmacht - Reichsluftwaffe - mit einem Rangdienstalter vom 1. Juni 1932 als Hauptmann wiederangestellt. In der Folge wurde die Zeit vom 1. September 1933 bis zum 28. Februar 1935 als aktive Dienstzeit angerechnet. Am 15. März 1935 wurde er mit Wirkung vom 1. April 1935 zum Vorkommando der Fliegergruppe Greifswald versetzt. Zu diesem 1. April 1935 (7) wurde er auch zum Major befördert. Seine Einweisung erhielt er vom 1. April 1935 bis zum 8. April 1935 bei der Fliegergruppe Tutow. Am 1. Juli 1935 wurde er als Staffelkapitän zur Fliegergruppe Greifswald versetzt. Am 16. März 1936 war er laut Stellenbesetzung Kommandeur der Fliegergruppe Greifswald und Kommandant vom Fliegerhorst Greifswald. Am 1. April 1936 wurde er zum Kommandeur der II. Gruppe vom Kampfgeschwader "Hindenburg" 152 ernannt. Am 29. April 1936 wurde er vom 7. Mai 1936 bis zum 13. Mai 1936 als Teilnehmer zur Generalstabsreise kommandiert. Am 1. Juli 1936 wurde er zum Kommandeur der Lehrgruppe Greifswald ernannt. Am 16. September 1936 wurde er mit Wirkung vom 1. Oktober 1936 durch die Umbenennung seiner Einheit zum Kommodore vom Lehrgeschwader Greifswald ernannt. Am 8. Oktober 1936 wurde er mit Wirkung vom 1. Oktober 1936 als Nachfolger von Major Wilke auch wieder zum Kommandant vom Fliegerhorst Greifswald ernannt. Mit dem 31. März 1937 trat er von der Stellung als Kommandant des Fliegerhorstes Greifswald wieder zurück, Major Karl-Eduard Wilke wurde sein Nachfolger. Am 20. April 1937 wurde er mit Wirkung vom 1. April 1937 zum Oberstleutnant befördert. Vom 10. Mai 1937 bis zum 20. Juni 1937 erhielt er Erholungsurlaub. Am 4. September 1937 wurde er mit Wirkung vom 1. Oktober 1937 zum Abteilungschef der I. Abteilung (Operations-Abteilung) im Generalstab der Luftwaffe ernannt. Mitte Oktober 1937 wurde der Magdeburger Platz 2 in Berlin W35 seine private Anschrift. Am 4. Februar 1938 wurde er mit Wirkung vom 1. Februar 1938 als Nachfolger von Bernhard Kühl zum Chef des Führungsstabes im Generalstab der Luftwaffe ernannt, anscheinend behielt er auch die Position als Chef der 1. Abteilung bei. Zum 1. November 1938 wurde er zum Oberst befördert. Als Chef der 1. Abteilung wurde er zum 1. Februar 1939 von Oberstleutnant Otto Hoffmann von Waldau abgelöst. Zu diesem Datum wurde er unter Beibehaltung seiner Dienststellung als Chef des Führungsstabes als Nachfolger von Hans-Jürgen Stumpff zum Chef des Generalstabes der Luftwaffe ernannt. Am 24. Februar 1939 hat er ein verbessertes Rangdienstalter als Oberst vom 1. August 1938 (1a) erhalten. Vom 9. Juni 1939 bis zum 13. Juni 1939 war er bei der Generalstabsreise der Luftwaffe dabei. Vom 15. Juni 1939 bis zum 5. Juli 1939 erhielt er einen Erholungsurlaub und wurde in dieser Zeit durch Oberst i.G. Hans-Georg von Seidel vertreten. Am 14. August 1939 wurde er in seiner Doppelfunktion mit Wirkung vom 1. August 1939 (5) zum Generalmajor befördert. Bereits im Polenfeldzug wurde er am 21. September 1939 und dem 26. September 1939 mit beiden Spangen zu seinen Eisernen Kreuzen ausgezeichnet. Am 27. Oktober 1939 wurde ihm das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Nach dem Fall Frankreichs wurde er am 19. Juli 1940 (5) wegen der hervorragenden Verdienste in der Leitung der Operationen der Luftwaffe mit sofortiger Wirkung zum General der Flieger befördert. Am 8. März 1942 wurde er mit Wirkung vom 1. März 1942 zum Generaloberst befördert. Sein Vater ist am 18. Juni 1942 gestorben. Er wohnte privat in der Sedanstraße 2 in Berlin-Steglitz. Nachdem er 1943 das völlige Versagen der Luftwaffe erkannte, wollte er die verbleibenden Kräfte zum Schutz der deutschen Städte gegen die alliierten Bomber zusammenfassen, was ihm von Generalfeldmarschall Hermann Göring untersagt wurde. Am 18. August 1943 nahm er sich gegen 8 Uhr im Hauptquartier des Oberbefehlshabers der Luftwaffe das Leben, kurz nachdem er von Generalleutnant Rudolf Meister über den Angriff auf Peenemünde informiert worden war. Göring fälscht den Todestag, um keinen Zusammenhang zu dem schweren Bombenangriff auf Peenemünde aufkommen zu lassen. Als Todesursache wurde ofiziell Magenbluten angegeben. Seine Witwe zog noch vor Ende Oktober 1943 in die Villa Seeblick nach Bad Sachsa. Die Frage, ob die Magenblutung einen dienstlichen Ursprung hatte, beschäftigte noch viele Monate die Luftwaffe. Anscheinend hat man auch seine Witwe von dieser Todesursache überzeugt.

Er hatte mehrere Geschwister und Halbgeschwister:
Ein älterer Bruder war der am 13. Januar 1895 in Allenstein geborene Paul Albert Curt Jeschonnek. Auch dieser schlug die Offizierslaufbahn ein. Kurz vor dem Krieg gehörte er zum Eisenbahn-Regiment Nr. 3. Nach dem 1. Weltkrieg wurde er anfangs als Eskadronoffizier im Reiter-Regiment 11 in die Reichswehr übernommen. Ab 1923 war er längere Zeit beim 7. (Preuß.) Reiter-Regiment. 1928 gehörte er als Hauptmann zur Heeres-Organisations-Abteilung (T 2) im RWM. Er wurde dann im Herbst 1928 zum Heeres-Waffenamt versetzt. Am 13. Juni 1929 ist er in der Nähe von Berlin mit einem Albatros L 76 abgestürzt und dabei tödlich verunglückt. Er wohnte damals privat in der Heiligendammer Straße 24 in Berlin-Dahlem, wo er die Telefonnummer H5 Brabant 2490 hatte.
Ein weiterer älterer Bruder war der am 26. April 1896 in Hohensalza geborene Fritz Eugen Walter Jeschonnek. Sein Bruder heiratete am 12. August 1922 die Annemarie Julia Charlotte Paalzow in Berlin-Schöneberg. Dem Paar wurde am 7. November 1923 in Berlin-Schöneberg ein Sohn geboren, der den Namen Kurt Paul Gottfried Nikolaus Jeschonnek erhielt. 1925 wurde dem Paar noch ein zweites Kinde geboren. Der Sohn Nikolaus Jeschonnek ist als Leutnant der Luftwaffe am 5. August 1943 um 9:30 Uhr auf dem Flugplatz in Rogau bei Charkow gefallen. Sein Bruder Fritz Jeschonnek ist als Oberst der Luftwaffe und Rüstungskommandeur am 21. November 1943 im Reservelazarett Königstein im Taunus, in dem er schon seit dem Frühjahr 1943 behadelt wurde, gestorben. Als Todesursache wurde Lungentuberkolose angegeben.
Ein weiterer älterer Bruder war der am 7. Juli 1897 in Hohensalza geborene Kurt Jeschonnek. Dieser ist am 23. August 1918 als Leutnant und Beobachter bei der Flieger-Abteilung (Artillerie) 218 bei Abreschvillers gefallen.
Sein jüngerer Halbbruder war der am 30. Oktober 1912 geborene spätere Vizeadmiral der Bundeswehr Gert Gustav Paul Jeschonnek.
Ein weiterer jüngerer Bruder war der am 25. April 1918 in Gräflich Röhrsdorf (Friedeberg im Isergebirge) im Kreis Löwenberg geborene Klaus Paul Fritz Kurt Jeschonnek. Dieser heiratete am 25. August 1941 Erika Marianne Mathilde Palme in München. Klaus Jeschonnek ist als Leutnant der 1. Staffel der Zerstörerschule 1 am 22. August 1941 um 2:15 Uhr in Untertappach in Oberbayern durch Flugzeugabsturz tödlich verunglückt. Seine Privatanschrift war damals der Pirolweg 6 in Breslau. Seine Witwe wohnte damals privat in Rannersdorf bei Wien 23. Bezirk. 

 

Ritterkreuz (27. Oktober 1939)