Harteneck, Gustav

 

* 27. Juli 1892, Landau (Pfalz)

† 7. Februar 1984, Großhesselohe

 

Gustav Harteneck trat am 7. August 1914 als Kriegsfreiwilliger in das 3. Königlich Bayerisches Chevaulegers-Regiment "Herzog Karl Theodor" in Dieuze / Lothringen ein. Als Fahnenjunker wechselte er noch 1914 zum 5. Königlich Bayerisches Chevaulegers-Regiment "Erzherzog Friedrich von Österreich". Am 25. August 1915 wurde er zum Leutnant befördert. Im Ersten Weltkrieg war er vorwiegend an der Ostfront und im Südosten eingesetzt, auch zuletzt im 5. Königlich Bayerisches Chevaulegers-Regiment "Erzherzog Friedrich von Österreich". Im 1. Weltkrieg wurden ihm beide Eisernen Kreuze verliehen. Nach kurzer Weiterführung seines vor dem Krieg begonnenen Studiums wurde er in das 17. (Bayerisches) Reiter-Regiment der Reichswehr übernommen. Am 1. Mai 1923 wurde er zum Oberleutnant befördert. Spätestens ab dem Frühjahr 1924 war er in der 1. Eskadron vom  17. (Bayerisches) Reiter-Regiment im Einsatz. Am 1. April 1928 wurde er zum Rittmeister befördert. Abgesehen von einigen Abordnungen war er ständig beim 17. (Bayerisches) Reiter-Regiment. Am 1. Oktober 1928 wurde er zum Chef der 1. Eskadron vom  17. (Bayerisches) Reiter-Regiment ernannt. Diese Position behielt er bis zum 1. Oktober 1931. Vom 14. Mai 1931 bis zum 23. Mai 1931 fand eine Übungsreise für jüngere Offiziere des RWM unter Leitung von Oberst Walter von Brauchitsch (Chef T 4) in Schlesien statt. Vom 14. bis zum 18. Mai in Neisse und danach vom 18. bis zum 23. Mai in Bad Altheide, wo am 19. Mai nach Beendigung der Übung dieses Tages auch ein Gruppenwechsel stattfinden sollte. Zugeteilt zur Leitung waren Major Georg-Hans Reinhardt, Major Kurt Brennecke, Major Hans-Jürgen Stumpff, Hauptmann Hans Freiherr von Funck, ROI Falkenstern und der Angestellte Steigmann. Teilnehmer waren außer ihm noch 20 Offiziere des RWM nach Bestimmungen vom TA. Nach dem 1. Oktober 1931 wurde er dann als Regimentsadjutant bei seinem Regiment in Bamberg eingesetzt. Ab Ende 1932 wurde er dann als Lehrer an die Kavallerieschule Hannover versetzt. Am 1. Juli 1933 wurde er dann zum Stab der 1. Kavallerie-Division versetzt. Am 1. Oktober 1933 wurde er zum Rittmeister i. G. ernannt. Am 1. August 1934 wurde er zum Major i.G. ernannt. Ab Sommer 1934 wurde er kurzzeitig beim Generalstab der 3. Division der Reichswehr eingesetzt. Dann wurde er bei der Erweiterung der Reichswehr ab dem 1. Oktober 1934 als 1. Generalstabsoffizier (Ia) des Befehlshaber im Wehrkreis III eingesetzt. Nach der Enttarnung der Verbände wurde er dann als Ia beim III. Armeekorps eingesetzt. Am 1. März 1937 wurde er zum Oberstleutnant i.G. befördert. Am 10. November 1938 wurde er zum Kommandeur vom Kavallerie-Regiment 9 ernannt. Als solcher wurde er am 1. August 1939 zum Oberst i.G. befördert. Bei der Mobilmachung gab er sein Kommando ab und wurde zum Ia der 1. Armee ernannt. Im weiteren Verlauf des Krieges wurde er am 10. November 1940 als Nachfolger von Generalmajor Hans Zorn zum Chef des Generalstabes beim XXVII. Armeekorps ernannt. Am 26. Oktober 1941 wurde er dann zum Chef des Generalstabes bei der 2. Armee ernannt. Ihm wurden im 2. Weltkrieg auch die Spangen zu beiden Eisernen Kreuzen verliehen. Am 1. Februar 1942 folgte seine Beförderung zum Generalmajor. Am 20. März 1942 wurde er als solcher mit dem Deutsches Kreuzes in Gold ausgezeichnet. Am 1. April 1943 wurde er zum Generalleutnant befördert. Am 13. Februar 1944 übernahm Gustav Harteneck die Neuaufstellung der Infanterie-Division Generalgouvernement. Am 23. März 1944 wurde die Division in die 72. Infanterie-Division eingegliedert und Gustav Harteneck wurde deren neuer Divisionskommandeur. Er führte die Division bis Mitte Juni 1944. Jetzt übernahm er die Führung über das I. Kavallerie-Korps. Am 1. September 1944 wurde er dann zum General der Kavallerie befördert und damit zum Kommandierenden General vom I. Kavallerie-Korps ernannt. Am 21. September 1944 wurde er mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. Mit seinem Korps nahm er an den Kämpfen im Nordabschnitt der Ostfront, in Ostpreußen und schließlich in Ungarn und der Ost-Steiermark teil. Bei Kriegsende geriet er in britische Gefangenschaft. Aus dieser wurde er 1947 entlassen.

Nach Kriegsende fand er eine Anstellung am wissenschaftlichen Institut in München, als er mit 70 Jahren in Pension ging, war er Leiter der Literaturabteilung.

 

Ritterkreuz (21. September 1944)