Funkpeilversuchsinstitut der
elektronischen Industrie e.V.
Fliegergruppe Tutow
Fliegergeschwader Greifswald
Kampfgeschwader 152
1. Lebenslauf:
Die Geschichte des Kampfgeschwaders 152 geht zurück auf das Jahr 1934. Am 1. April 1934 wurde in Tutow bei Denim das "Funkpeilversuchsinstitut der elektronischen Industrie e.V." gebildet. Dabei handelte es sich um eine getarnte Dienststelle der noch geheimen Luftwaffe. Außerdem verlegte die Lufthansa mehrere Ju 52 3m nach Tutow, die hier getarnt der Luftwaffe zur Verfügung standen. Am 13. März 1935 wurde diese Einheit in Stärke von zwei Staffel in "Fliegergruppe Tutow" umbenannt. Parallel hierzu wurde am 15. März 1935 in Greifswald die "Fliegergruppe Greifswald" aufgestellt. Am 15. Januar 1936 erfolgte die Verlegung der Fliegergruppe Tutow nach Neubrandenburg in Mecklenburg. Ab August 1935 wurden die Gruppen auf die Dornier Do 23 umgerüstet. Am 1. März 1936 wurde schließlich in Greifswald das "Fliegergeschwader Greifswald" aufgestellt. Ihm wurden als I. Gruppe die Fliegergruppe Tutow und als II. Gruppe die Fliegergruppe Greifswald unterstellt. Am 15. März 1936 folgte die Aufstellung einer III. Gruppe in Greifswald, die im Juni 1936 nach Barth an der Ostsee verlegte.
Stab Fliegergeschwader Greifswald | "Funkpeilversuchsinstitut der
elektronischen Industrie e.V." "Fliegergruppe Tutow" I. Gruppe / Fliegergeschwader Greifswald |
"Fliegergruppe Greifswald" II. Gruppe / Fliegergeschwader Greifswald |
III. Gruppe / Fliegergeschwader Greifswald | ||||
Datum | Fliegerhorst | Datum | Fliegerhorst | Datum | Fliegerhorst | Datum | Fliegerhorst |
1. April 1934 | Tutow bei Denim | 15. März 1935 | Greifswald | 15. März 1936 | Greifswald | ||
1. März 1936 | Greifswald | 15. Januar 1936 | Neubrandenburg | Juni 1936 | Barth an der Ostsee |
Am 20. April 1936 erfolgte dann die Umbenennung des Geschwaders in
Kampfgeschwader 152 "Hindenburg". Am 25. März 1937 wurde die III Gruppe nach
Schwerin verlegt. Ab April 1937 wurden die I. und III. Gruppe auf die Ju 86 A-D
umgerüstet. Am 1. April 1937 wurde in Neubrandenburg die IV. Gruppe des
Geschwaders aufgestellt. Am 1. Oktober 1937 schied die IV. Gruppe aus dem
Geschwaderverband aus und wurde zur "Kampfgruppe z.b.V.", der ersten
Transportgruppe der Luftwaffe. Am 12. Oktober 1937 wurde die IV. Gruppe durch
die III. / Kampfgeschwader 257 neu gebildet, die in Langenhagen lag und am 28.
März 1938 nach Kolberg verlegte. Am 16. Juni 1938 erhielt der Stab des
Geschwaders eine Stabsstaffel. Ende August / Anfang September 1938 wurden die I.
und III. Gruppe auf die Ju 86 G umgerüstet.
Im Zuge der Sudetenkriese verlegte das Geschwader am 28. September 1938
kriegsmäßig auf E-Häfen in Schlesien: Stab und I. Gruppe nach Brieg und
Stubendorf, III Gruppe nach Grottkau und IV. Gruppe nach Oels. Ab dem 7. Oktober
1938 führte der Geschwaderstab für den Einsatz im Sudetenland als "Geschwader
Mahncke" die I. und III. / Kampfgeschwader 152, die 3. (F) Aufklärungsstaffel
22, eine Jagdstaffel und eine Staffel des Stuka-Geschwaders 163. Ohne eingesetzt
zu werden, verlegte das Kampfgeschwader 152 am 13. Oktober 1938 in seine
Heimatstandorte zurück. Am 31. Oktober 1938 schied die III. Gruppe aus dem
Geschwaderverband aus und kam zum
Lehrgeschwader 1. Am 16.
März 1939 verlegte das Geschwader im Zuge der Zerschlagung der Rest-Tschechei
erneut nach Schlesien: Stab und I. Gruppe nach Brieg und Liegnitz, die IV.
Gruppe nach Grottkau. Nach einem Überflug über Prag am 17. März kehrte das
Geschwader am Folgetag wieder zu seinen Standorten zurück. Am 1. Mai 1939 wurde
das Geschwader dann in Kampfgeschwader 1
"Hindenburg" umbenannt. Dabei wurde die I. Gruppe zur
I. / Lehrgeschwader 3 und die IV. Gruppe zur
I. / Kampfgeschwader 1.
Stab | I. Gruppe | II. Gruppe | III. Gruppe | IV. Gruppe | |||||
Datum | Fliegerhorst | Datum | Fliegerhorst | Datum | Fliegerhorst | Datum | Fliegerhorst | Datum | Fliegerhorst |
20. April 1936 | Greifswald | 20. April 1936 | Neubrandenburg | 20. April 1936 | Greifswald | 20. April 1936 | Barth an der Ostsee | 1. April 1937 | Neubrandenburg |
1. März 1937 | Neubrandenburg | 28. September | Stubendorf | 25. März 1937 | Schwerin | ||||
28. September | Brieg | 13. Oktober 1938 | Neubrandenburg | 28. September | Grottkau | 12. Oktober 1937 | Langenhagen | ||
13. Oktober 1938 | Neubrandenburg | 16. März 1939 | Liegnitz | 13. Oktober 1938 | Barth an der Ostsee | 28. März 1938 | Kolberg | ||
16. März 1939 | Brieg | 18. März 1939 | Neubrandenburg | 28. September | Oels | ||||
18. März 1939 | Neubrandenburg | 13. Oktober 1938 | Kolberg | ||||||
16. März 1939 | Grottkau | ||||||||
18. März 1939 | Kolberg |
2. Kommandeure:
Geschwaderkommandeur
15. Januar 1936 Oberst Walter Sommé
1. März 1937 Oberst Mahncke
15. November 1938 Oberst Ulrich Kessler
I. Gruppe
Gruppenkommandeure:
1. März 1937 Friedrich Ötting
1. Januar 1938 Major Niepmann
1. April 1939 Major Benno Kosch
II. Gruppe
Gruppenkommandeure:
1. Oktober 1935 Major Hans Jeschonnek
1. Oktober 1936 Major Karl-Eduard Wilke
III. Gruppe
Gruppenkommandeure:
unbekannt
IV. Gruppe
Gruppenkommandeure:
1. April 1937 Major Dr. Ziervogel
1. Oktober 1937 unbekannt
3. Literatur und Quellen:
Gerhard Baeker: Kampfgeschwader 1 "Hindenburg", Traditionsverb.
Kampfgeschwader 1 Hindenburg, Mai 2006
Tessin, Georg, Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im
Zweiten Weltkrieg 1939 - 1945, Band 14
Wolfgang Dierich: Die Verbände der Luftwaffe 1935 - 1945 - Gliederungen und
Kurzchroniken - Eine Dokumentation, Motorbuch-Verlag 1976
http://www.ww2.dk/air/kampf/kg1.htm