Funck, Hans Freiherr von

 

* 23. Dezember 1891, Aachen

† 14. Februar 1979, Viersen / Westfalen

 

Hans Freiherr von Funck meldete sich bei Beginn des Ersten Weltkrieges zum Eintritt als Fahnenjunker in das Kaiserliche Heer. Er kam dabei zum 1. Brandenburgisches Dragoner-Regiment Nr. 2 in Schwedt an der Oder. Im Herbst 1914 kam er zu diesem an die Front. Dort wurde er Ende 1914 verwundet. Im Frühjahr 1915 kam er dann wieder an die Front. Dort wurde er am 18. Juni 1915 zum Leutnant befördert. Im Winter 1915/16 wurde er erneut verwundet und zur Ersatz-Eskadron versetzt. Im Frühjahr 1916 wurde er dann in das Königlich Preußisches Reserve-Dragoner-Regiment Nr. 2 versetzt. Bei diesem wurde er dann in verschiedenen Positionen eingesetzt. Bis 1917 wurden ihm beide Eisernen Kreuze verliehen. 1919 wurde er dann im Grenzschutz eingesetzt, wo er verwundet wurde. Er wurde dann in das Reichsheer übernommen, wo er anfangs im Reichswehr-Kavallerie-Regiment 15 eingesetzt wurde. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres kam er dann als Leutnant zum 6. (Preuß.) Reiter-Regiment. Im Herbst 1921 wurde er dort als Eskadronoffizier eingesetzt. Am 1. April 1923 wurde er bei der 2. Eskadron in Pasewalk zum Oberleutnant befördert. Am 1. Oktober 1924 wurde er dann zur Führergehilfenausbildung zum Stab der 2. Division der Reichswehr kommandiert. Beim zweiten Jahr dieser Ausbildung wurde er am 1. Oktober 1925 zum Stab der 2. Division versetzt. Am 1. Oktober 1926 wurde er dann für ein Jahr in das Reichswehrministerium (RWM) versetzt. Dort wurde er in der Heeres-Ausbildungs-Abteilung (T 4) eingesetzt. Dabei wurde er im Sommer 1926 zu einigen Einheiten der verschiedensten Truppengattungen jeweils für wenige Wochen kommandiert. Am 1. Oktober 1927 wurde er dann zur 4. Eskadron vom 6. (Preuß.) Reiter-Regiment versetzt. Dort wurde er am 1. April 1928 zum Rittmeister befördert. Am 1. April 1930 wurde er dann in das RWM versetzt. Dort wurde er in der Heeres-Ausbildungsabteilung (T 4) beim Truppenamt (TA) eingesetzt. Vom 14. Mai 1931 bis zum 23. Mai 1931 fand eine Übungsreise für jüngere Offiziere des RWM unter Leitung von Oberst Walter von Brauchitsch (Chef T 4) in Schlesien statt. Vom 14. bis zum 18. Mai in Neisse und danach vom 18. bis zum 23. Mai in Bad Altheide, wo am 19. Mai nach Beendigung der Übung dieses Tages auch ein Gruppenwechsel stattfinden sollte. Zugeteilt zur Leitung waren neben ihm selbst Major Georg-Hans Reinhardt, Major Kurt Brennecke, Major Hans-Jürgen Stumpff, ROI Falkenstern und der Angestellte Steigmann. Teilnehmer waren außer 20 Offizieren des RWM nach Bestimmungen vom TA noch Rittmeister Gustav Harteneck. Am 1. Oktober 1932 wurde er zum Chef der 1. Eskadron im 11.( Preuß.) Reiter-Regiment ernannt. Am 1. Juli 1933 wurde er zum Adjutant vom Befehlshaber des Heeres ernannt. Am 1. August 1934 wurde er zum Major befördert. Ab Mai 1935 war er dann Adjutant beim Oberbefehlshaber des Heeres. Am 1. Oktober 1936 wurde er zum Oberstleutnant befördert. Im November 1936 wurde er zum Militärattaché bei der deutschen Botschaft in Spanien ernannt. Damit gehörte er zu den Franco-Truppen. Am 1. Dezember 1938 wurde er zum Oberst befördert. Am 1. Januar 1939 wurde er zusätzlich auch noch deutscher Militärattaché für Portugal. Nach dem Polenfeldzug wurde er am 15. Oktober 1939 zum Kommandeur vom Panzer-Regiment 5 ernannt. Er führte das Regiment dann zuerst während des Westfeldzuges in den Kampf. Im Frankreichfeldzug wurden er auch mit beiden Spangen zu seinen Eisernen Kreuzen ausgezeichnet. Am 13. November 1940 wurde er zum Kommandeur der 3. Panzer-Brigade ernannt. Anfang 1941 kam er zum italienischen Oberkommando nach Afrika, um dort als Verbindungsoffizier zum OKW zu fungieren. Am 1. Januar 1941 wurde er zum Generalmajor befördert. Als solcher übernahm er die Führung des Sperrverband Lybien, aus dem dann später die 5. leichte Division gebildet wurde. Er war damit beauftragt Wege für Panzerverbände zu erkunden. Er gab aber einen negativen Bericht mit dem Tenor "kaum Einsatzmöglichkeiten" ab. Am 15. Februar 1941 übernahm er dann in der Heimat die Führung der 7. Panzer-Division. Noch vor dem Russlandfeldzug wurde er dann auch zum Kommandeur der 7. Panzer-Division ernannt. Mit dieser nahm er ab Juni 1941 am Ostfeldzug teil. Seine Division griff dabei zuerst im Mittelabschnitt der Ostfront an. Dabei wurde ihm bereits am 15. Juli 1941 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Am 1. September 1942 folgte seine Beförderung zum Generalleutnant. Am 14. März 1943 wurde er mit dem Deutschen Kreuz in Gold ausgezeichnet. Am 22. August 1943 wurde ihm dann das Eichenlaub zum Ritterkreuz verliehen. Bereits Mitte August 1943 gab er das Kommando über seine Division ab und wurde in die Führerreserve versetzt. Anfang Dezember 1943 wurde er mit der Führung des XXIII. Armeekorps beauftragt. Am 1. März 1944 folgte seine Beförderung zum General der Panzertruppe. Am 5. März 1944 wurde er dann zum Kommandierenden General vom XXXXVII. Panzerkorps ernannt. Nach Beginn der Invasion in Frankreich kämpfte er an der Invasionsfront. Im August 1944 wurde er für zwei Tage mit der stellvertretenden Führung der 7. Armee beauftragt. Nach einer schweren Verwundung wurde er am 28. Februar 1945 in den Ruhestand versetzt. Bei Kriegsende wurde er dann nach Russland verschleppt. Von dort kehrte er erst im Oktober 1955 wieder zurück.

 

Ritterkreuz (15. Juli 1941) Eichenlaub (22. August 1943)

Literatur und Quellen:
Peter Stockert: Die Eichenlaubträger 1940 - 1945, 4 Bände, Bad Friedrichshall, 1996 / 1997
Peter Stockert: Die Eichenlaubträger 1940 - 1945, 9 Bände, 4. überarbeitete Auflage, Bad Friedrichshall 2010 / 2011
Dermot Bradley, Karl-Friedrich Hildebrand: Die Generale des Heeres 1921-1945 - Band 4: Fleck -Gyldenfeldt, Biblio-Verlag 1994