15. Panzergrenadier-Division

15PGD-1.jpg (2557 Byte)    15PGD-2.jpg (3547 Byte)    15PGD-3.jpg (3634 Byte)

 

Feldpostnummern ab 1943: Die Einheiten wurden als Teile der 15. Panzergrenadier-Division in der Feldpostübersicht eingetragen.

Einheit Feldpostnummer
Divisionskommando 59200
Feldgendarmerie-Trupp 33 57286

 

1. Einsatz und Unterstellung:

Die 15. Panzergrenadier-Division wurde mit Befehl OKH Chef H Rüst u. BdE AHA Ia(I) Nr. 3274/43 g.Kdos vom 6. Juli 1943 durch Umbenennung der Division Sizilien aufgestellt. Hierzu heißt es im Aufstellungsbefehl: "Zur Erhaltung der Tradition der nach tapferem Kampf in Afrika gebliebenen 15. Panzer-Division wird die Division Sizilien in 15. Panzergrenadier-Division umbenannt". Zur Vermeidung von Verwechslungen bei der Abwicklung noch bestehender Einheiten der 15. Panzer-Division bis zu ihrer Auflösung führten die Truppenteile der 15. Panzergrenadier-Division bis zum 31. Dezember 1943 hinter der Truppenbezeichnung die Bezeichnung "neu". Nach der Landung der Alliierten auf Sizilien am 10. Juli 1943 wurde die noch nicht voll aufgestellte Division zur Abwehr der 7. US-Armee im Raum um Gela - Westlich Licata - um Comiso eingesetzt. Das verstärkte Panzergrenadier-Regiment 115 führte einen gegenangriff aus dem Raum im Catania und am Südhang des Ätna. Die "Gruppe Schmalz" wurde gegen den britischen Landekopf um Syrakrus / Augusta eingesetzt. Die Masse der Division marschierte aus dem Westteil der Insel in den Raum um Enna, den Gefechtsstand des italienischen AOK 6. Sie wurde Armeereserve um Valguarnera. Das verstärkte III. / Panzergrenadier-Regiment 129 führte Gegenangriffe bei der Panzerdivision "Hermann Göring" nördlich von Gela (dem Landekopf an der Südküste Siziliens. Am 12. und 13. Juli verteidigte die Division gegen nach Norden vordringende Teiule der 7. US-Armee um Serradifalco - südlich Caltanisetta - um Petraperzia. Die verstärkte schnelle Abteilung 15 deckte die Höhe der Straße Palermo - Canicatti die weit offene rechte Divisionsflanke gegen nach Norden vorgehende, starke motorisierte Feindkräfte. Ab dem 15. Juli wich die Division auf dem Abwehrraum um Gangi-Leonforte-Agira, nördlich von Enna aus. Bis zum 24. Juli verteidigte sie den Raum um Nicosia-Leonforte und anschließend um Agira. Ab Monatsende zog sich die Division auf die Troina-Stellung, die Höhen westlich und südlich Troina bis in die Gegend nördlich von Adrano zurück. Bis zum 7. August wurde diese Stellung im schweren Abwehrkampf gehalten, dann zog sich die Division planmäßig auf den Brückenkopf um Messina zurück. Von dort aus verließ die Division Sizilien bis zum 16. August und setzte auf das italienische Festland über.
Nach der Versammlung der aus Sizilien übergesetzten Division im Raum nordostwärts von S. Pietro verlegte die Division nach Norden in den Raum nördlich von Neapel. Hier wurde die Division aufgefrischt und umgegliedert. U.a. wurde das Panzergrenadier-Regiment 115 aufgelöst. Ab September 1943 war die Division zum Küstenschutz um Formia und dem Golf von Gaeta eingesetzt. Eine Kampgruppe der Division um das Panzergrenadier-Regiment 129 und die Panzer-Abteilung "Sizilien" waren zwischen dem 12. und 20. September bei der Panzer-Division "Hermann Göring" zur Abwehr der bei Salerno gelandeten US-Einheiten im Einsatz. Anschließend zog sich die Division zusammen mit dem XIV. Panzerkorps auf die Bernhard-Stellung zurück und stand anschließend im Abwehrkampf am Volturno / Mündungsgebiet des Garigliano. Von Mitte Oktober 1943 bis Januar 1944 verteidigte die Division die Gustav-Stellung, ab Mitte November südlich des Monte Camino. Zwischen Januar und Juli 1944 war die Division an der Abwehrschlacht am Monte Cassino beteiligt. Nach dem alliierten Durchbruch durch die Cassino-Stellung zog sich die Division nach Norden zurück und setzte sich durch das Gebirge ostwärts von Rom ab. Im Raum Tivoli stellte sich die Division nochmals zum Kampf und zog sich dann weiter in die Toscana auf einen Brückenkopf südwestlich von Florenz zurück. Ende Juli 1944 wurde die Division aus der Front herausgezogen und im Bahntransport zum OB West verlegt.
Mitte August 1944 wurde die Division  im Raum südlich von Paris-Troyes versammelt. Es folgten Abwehrkämpfe um Lusigny. Im Rahmen der Abwehrschlacht um Lothringen kämpfte die Division im Raum südostwärts von Verdun - nordostwärts von St. Dizier - um Bar le Duc. Es folgten bis September 1944 Abwehrkämpfe westlich der Mosel um Lunéville. Danach wurde die Division bei Chateau-Salins kurzfristig aufgefrischt. Es folgten Kämpfe südwestlich Chateau-Salins bis ostwärts Lunéville. Im Oktober und November 1944 stand die Division im Abwehrkampf westlich des Westwalls um den Saar-Riegel. Anfang Dezember 1944 war die Division Reserve der Heeresgruppe B. Es folgte die Abwehrschlacht am Südflügel der Heeresgruppe B (Ardennen / Südeifel). Im Februar und März 1945 kam es zu wechselhaften Kämpfen im Abschnitt Roermond-Gennep / Kleve-Reichswald. Mitte März 1945 kämpfte die Division um Emmerich-Dinslaken. Ab dem 24. März Gegenangriff am Brückenkopf um Wesel, danach Rückzug nach Nordosten zur Ems über Cloppenburg-Delmenhorst / Bassum in den Raum um Warnemünde. Die Division ging durch die Kapitulation des OB Nordwest am 5. Mai 1945 bei Lamstedt in britische Gefangenschaft.

 

1943

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
Juli XIV   OB Süd Sizilien
September XIV 10. Armee OB Süd Sizilien
Oktober z. Vfg. 10. Armee OB Süd Süditalien
November XIV 10. Armee OB Süd Süditalien (Lagekarte)
Dezember XIV 10. Armee C Süditalien (Lagekarte)

1944

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
Januar XIV 10. Armee C Süditalien (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte)
Mai z. Vfg. 10. Armee C Süditalien (Lagekarte)
Juni LXXVI 14. Armee C Florenz
August XXXXVII 1. Armee B Südfrankreich (Lagekarte)
September LXVI 19. Armee G Lothringen
Oktober LVIII 5. Panzerarmee G Saarbrücken (Lagekarte)
November z. Vfg.   B Eifel (Lagekarte)
Dezember XXXXVII 5. Panzerarmee B Ardennen (Lagekarte)

1945

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
Januar XXXXVII 5. Panzerarmee B Ardennen (Lagekarte)
Februar LXXXVI 1. Fallschirmarmee H Niederlande (Lagekarte)
März z. Vfg. 1. Fallschirmarmee H Niederlande
April LXXXVI 1. Fallschirmarmee Nordwest Ems

 

2. Divisionskommandeure:

Generalmajor Eberhardt Rodt 1. Juli 1943 - 3. November 1943

Oberst Ernst-Günther Baade 3. November 1943 - November 1943 m.F.b.

Generalleutnant Eberhardt Rodt November 1943 - 9. Oktober 1944

Oberst Karl-Theodor Simon 9. Oktober 1944 - 1. November 1944 m.F.b.

Oberst Hans-Joachim Deckert 1. November 1944 - 27. Januar 1945 m.F.b.

Generalleutnant Eberhardt Rodt 27. Januar 1945 - Kapitulation


3. Gliederung:

15. Panzer-Grenadier-Division 1943:

Panzer-Grenadier-Regiment 104

Panzer-Grenadier-Regiment 115

Panzer-Grenadier-Regiment 129

Panzer-Grenadier-Bataillon Reggio

Panzer-Abteilung 215

Artillerie-Regiment 33

Pionier-Bataillon 33

Heeres-Flak-Artillerie-Abteilung 315

Feldersatz-Bataillon 33

Panzerjäger-Abteilung 33

Nachrichten-Abteilung 999

Kommandeur der Panzergrenadier-Divisions-Nachschubtruppen 33

 

15. Panzer-Grenadier-Division 1944:

Panzer-Grenadier-Regiment 104

Panzer-Grenadier-Regiment 115

Panzer-Aufklärungs-Abteilung 115

Panzer-Abteilung 115

Artillerie-Regiment 33

Pionier-Bataillon 33

Heeres-Flak-Artillerie-Abteilung 315

Feldersatz-Bataillon 33

Panzerjäger-Abteilung 33

Panzergrenadier-Divisions-Nachrichten-Abteilung 33

Kommandeur der Panzergrenadier-Divisions-Nachschubtruppen 33

 

4. Literatur und Quellen:

Rolf Stoves: Die gepanzerten und motorisierten deutschen Großverbände 1935–1945. Ed. Dörfler im Nebel-Verlag, Eggolsheim 2003

Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939–1945. Band 4. Die Landstreitkräfte 15–30. 2. Auflage. Biblio-Verlag, Osnabrück 1976