Armeegruppe G
Heeresgruppe G

 

1. Lebenslauf:

Mit Befehl vom 28. April 1944 wurde in Südfrankreich die Armeegruppe G aufgestellt. Dieser war die 1. Armee an der Atlantikküste und die 19. Armee an der französischen Mittelmeerküste unterstellt. Nach der alliierten Landung in der Normandie am 6. Juni 1944 und der alliierten Landung in Südfrankreich am 15. August 1944 zog sich die Armeegruppe bis in den Frühherbst 1944 kämpfend nach Lothringen, in das Elsass und an den Westwall zurück. Hier erfolgte die Umbenennung in Heeresgruppe G. Im November 1944 folgten schwere Kämpfe gegen die 3. US-Armee. Im Januar 1945 nahmen Teile der Heeresgruppe an der deutschen Ardennenoffensive (Unternehmen Nordwind) teil. Im März 1945 wurden die Verbände der Heeresgruppe vom linken Rheinufer vertrieben und mussten sich in den süddeutschen Raum zurückziehen. Bis Kriegsende wurden die Reste der Heeresgruppe auf die Nordalpen bzw. das Erzgebirge und den Böhmerwald zurückgedrängt. Am 29. April 1945 ordnete der Oberbefehlshaber im Südraum, Generalfeldmarschall Albert Kesselring, die Auflösung des Heeresgruppenkommandos an, da es über keinerlei Führungsmöglichkeiten mehr verfügte. Nach dem Selbstmord Hitlers wurde das Kommando jedoch bereits am 3. Mai wieder errichtet und mit der Durchführung der Kapitulation im süddeutsch-westösterreichischen Raum beauftragt. Am 5. Mai 1945 kapitulierte der Führer der 1. Armee, General der Infanterie Hermann Foertsch, im Namen von General der Infanterie Friedrich Schulz, mit Wirkung vom 6. Mai 1945 in Haar bei München vor der US-Armee.

 

2. Oberbefehlshaber:

Generaloberst Johannes Blaskowitz 8. Mai 1944 - 21. September 1944

General der Panzertruppe Hermann Balck 21. September 1944 - 23. Dezember 1944 m.F.b.

General der Infanterie Georg von Sodenstern 24. Dezember 1944 - 24. Dezember 1944 m.st.F.b.

Generaloberst Johannes Blaskowitz 24. Dezember 1944 - 28. Januar 1945

Generaloberst der Waffen-SS Paul Hauser 29. Januar 1945 - 4. April 1945

General der Infanterie Friedrich Schulz 5. April 1945 - Auflösung m.F.b.

General der Infanterie Friedrich Schulz 3. Mai 1945 - 6. Mai 1945

 

Chef des Generalstabes:

Generalmajor Heinz von Gyldenfeldt 8. Mai 1944 - 19. September 1944

Oberst i.G. Friedrich-Wilhelm von Mellenthin 20. September 1944 - 30. November 1944

Generalmajor Helmut Staedke 30. November 1944 - 30. März 1945

Generalleutnant Fritz Wentzell 30. März 1945 - Auflösung

 

1. Generalstabsoffizier (Ia)

Oberst i.G. Horst Wilutzky 8. Mai 1944 - April 1945

 

3. Gliederung:

a) Heeresgruppentruppen:

Heeresgruppen-Nachrichten-Regiment 606

 

b) unterstellte Großverbände:

Datum Verbände
Mai 1944 19. Armee, 1. Armee
August 1944 19. Armee
September 1944 19. Armee, 5. Panzerarmee, 1. Armee
November 1944 19. Armee, 1. Armee
Januar 1945 1. Armee
Februar 1945 19. Armee, 1. Armee
April 1945 1. Armee, 7. Armee

 

4. Ersatz:

Für die Ersatzgestellung des Stabes war das Grenadier-Ersatz-Bataillon 80 zuständig.

 

5. Literatur und Quellen:

Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939–1945. Band 14. Die Landstreitkräfte. Namensverbände. Die Luftstreitkräfte. Fliegende Verbände. Flakeinsatz im Reich 1943–1945. Biblio-Verlag, Bissendorf 1980

Dieter R Bettinger: Die Geschichte der HGru G: Mai 1944 bis Mai 1945 Gebundene Ausgabe, Helios-Verlag, 2. Februar 2010