14. Armee
AOK 14

 

1. Einsatz und Unterstellung:

Das Armee-Oberkommando 14 wurde bereits vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges aufgestellt. Im Zuge der Planung Hitlers zur Eroberung bzw. Zerschlagung der Tschechoslowakei und der sich daraus entwickelnden Sudetenkrise wurden große Teile des Deutschen Heeres im September 1938 mobil gemacht. Zu diesem Zweck erfolgte auf deutscher Seite folgender Aufmarsch:

Heeresgruppenkommando 1, mobil gemacht als 2. Armee mit Hauptquartier in Kosel mit den Generalkommandos II, VIII. und X. Armeekorps, dazu die 6., 8., 12., 22., 28., 30. und 32. Infanterie-Division sowie 3. Panzer-Division. Auftrag der Armee war es, das Festungsgebiet gegenüber Oberschlesien zu durchstoßen und Richtung Olmütz vorzugehen, um sich dort mit der 14. Armee zu vereinigen.
Heeresgruppenkommando 3, mobil gemacht als 8. Armee mit Hauptquartier in Freiburg / Schlesien mit den Generalkommandos III. und XI. Armeekorps, dazu die 3., 18., 19. und 31. Infanterie-Division. Auftrag der Armee war es, aus dem Raum Hirschberg - Waldenburg durch die Landshuter Senke in Richtung Hohenmauth - Zwittau - Nachod vorzugehen und nach dem Durchbruch mit der 2. Armee zusammen zu wirken.
IV. Armeekorps mit Hauptquartier in Herrnhut als selbständiges Armeekorps mit 4. und 14. Infanterie-Division. Auftrag des Korps war es, aus dem Raum Zittau in Richtung Eisenstadt anzugreifen, um so die rechte Flanke der 8. Armee zu sichern.
Grenzabschnittskommando 4 mit Hauptquartier in Schweidnitz mit vier Grenzwachtregimentern. Auftrag des Kommandos war es, den Raum von Görlitz bis zur Glatzer Neiße zu sichern.
Grenzabschnittskommando 5. Aufgabe des Kommandos war es, den Raum zwischen dem Ascher Zipfel und der Elbe zu sichern.
Heeresgruppenkommando 4, mobil gemacht als 10. Armee mit Hauptquartier in Schwandorf mit den Generalkommandos VI., XIII. und XVI. Armeekorps, dazu die 10., 17. und 24. Infanterie-Division sowie 2., 13. und 20. motorisierter Infanterie-Division und 1. Panzer-Division und 1. leichte Division. Aufgabe der Armee war es, aus dem westsächsischen - oberpfälzischen Raum zwischen Gottleuba und Cham über Pilsen auf Prag vorzustoßen.
Heeresgruppenkommando z.b.V., mobil gemacht als 12. Armee mit Hauptquartier in Passau mit den Generalkommandos V., VII. und IX. Armeekorps, dazu die 5., 7., 9., 15., 16., 25., 27. und 45. Infanterie-Division sowie der 1. Gebirgs-Division. Aufgabe der Armee war es, in Richtung Brünn vorzurücken.
Heeresgruppenkommando 5, mobil gemacht als 14. Armee mit Hauptquartier in Wien mit den Generalkommandos XVII. und XVIII. Armeekommando und dem Feldkommando z.b.V., dazu die 44. Infanterie-Division sowie die 2. und 3. Gebirgs-Division, die 29. motorisierte Infanterie-Division, die 2. Panzer-Division und die 4. leichte Division. Auftrag der Armee war es, an Pressburg vorbei nach Norden vorzustoßen, um sich schließlich mit der aus Norden angreifenden 2. Armee zu vereinigen.

Nach dem Münchner Abkommen nahmen dann folgende Einheiten am Einmarsch in das Sudetenland teil:
Heeresgruppenkommando 1, mobil gemacht als 2. Armee mit Hauptquartier in Kosel mit den Generalkommandos II, VIII. und X. Armeekorps, dazu die 8., 28. und 30. Infanterie-Division sowie 3. Panzer-Division.
8. Armee mit Hauptquartier in Freiburg / Schlesien mit den Generalkommandos III. und XI. Armeekorps, dazu die 3., 4. und 18. Infanterie-Division.
10. Armee mit Hauptquartier in Schwandorf mit den Generalkommandos VI., XIII. und XVI. Armeekorps, dazu die 10. und 24. Infanterie-Division, die 2., 13. und 20. motorisierter Infanterie-Division und 1. Panzer-Division und 1. leichte Division.
12. Armee mit Hauptquartier in Passau mit den Generalkommandos V., VII. und IX. Armeekorps, dazu die 7., 9. und 45. Infanterie-Division sowie der 1. Gebirgs-Division und einem Regiment der 5. Infanterie-Division.
14. Armee mit Hauptquartier in Wien mit den Generalkommandos XVII. und XVIII. Armeekommando und dem Feldkommando z.b.V., dazu die 29. motorisierte Infanterie-Division, die 2. Panzer-Division und die 4. leichte Division.
Als Reserve im Raum nördlich der ehemaligen österreichischen Grenze: 1 Regiment der 44. Infanterie-Division, 2. und 3. Gebirgs-Division und 4. leichte Division.
Nach der erfolgreichen Besetzung des Sudetenlandes wurde die 2. Armee wieder aufgelöst und der Stab fungierte wieder als Heeresgruppenkommando 5.

Nach der Besetzung des Sudetenlandes wurde auf deutscher Seite beschlossen, auch die Rest-Tschechei zu zerschlagen und zu besetzen. Hierzu wurden auf deutscher Seite mobil gemacht:
Heeresgruppenkommando 5, mobil gemacht als 14. Armee mit Sitz in Wien mit den Generalkommandos XVII., XVIII. und VIII. Armeekorps, dazu die 44. und 45. Infanterie-Division, 4. leichte Division, 2. motorisierte Infanterie-Division und 2. und 5. Panzer-Division
Heeresgruppenkommando 3, mobil gemacht als 8. Armee mit Sitz in Dresden mit den Generalkommandos XIII., IV., XVI. und XIV. Armeekorps, dazu 4., 10., 24., 28. und 46. Infanterie-Division, 29. motorisierte Infanterie-Division, 3. und 4. Panzer-Division, 2. und 3. leichte Division

Der Einmarsch in die Rest-Tschechei lief am 15. und 16. März 1939 ohne tschechische Gegenwehr ab. Dabei erfüllten die deutschen Truppen die folgenden Aufträge:
14. Armee:
XVII. Armeekorps mit 4. leichter und 44. Infanterie-Division stieß von Lundenburg das Marchtal aufwärts vor.
XVIII. Armeekorps mit 45. Infanterie-Division und 2. Panzer-Division stieß aus der Gegend nordwestlich von Nikolsburg über Brünn und auf Wirschau und Boskowitz vor.
VIII. Armeekorps mit 2. Infanterie-Division, 8. Infanterie-Division und verstärkter 5. Panzer-Division stieß aus Nordmähren auf Olmütz - Prosnitz - Wischau (5. PD), auf Prerau - Kremsier (2. ID) und in Richtung Lysa - Hora (8. ID) vor.
8. Armee:
XIII. Armeekorps mit verstärkter 4. Panzer-Division, mit 10. Infanterie-Division, mit 46. Infanterie-Division und mit 2. leichten Division aus Gegend Zlabings auf Iglau (4. PD), aus dem Böhmer Wald in Richtung Mühlhausen (10. ID), und beiderseits Pilsen in Richtung Pribram und ostwärts (46. ID, 2. leichte Div.) vor.
IV. Armeekorps mit 24. Infanterie-Division und verstärkter 4. Infanterie-Division stieß beiderseits der Elbe und Moldau auf Prag vor.
XVI. Armeekorps mit 3. leichter Division und 3. Panzer-Division stieß aus der Gegend südlich von Reichenberg auf Prag vor.
XIV. Armeekorps mit 28. Infanterie-Division und 29. motorisierter Infanterie-Division stieß aus der Gegend südlich von Trautenau und westlich Glatz auf Königgrätz, Pardubitz und in den Raum südlich davon vor.

Das Generalkommando der 14. Armee wurde bei der Mobilmachung am 26. August 1939 aus dem Heeresgruppenkommando 5 in Wien, im Wehrkreis XVII, erneut aufgestellt. Zur Aufstellung wurden der Armee die Armeetruppen des Paketes W (Wien) zugeteilt. Die Armee wurde dann im Polenfeldzug eingesetzt. Im Rahmen der Heeresgruppe Süd durchbrach die Armee die polnischen Grenzbefestigungen bei Nicolai, den Jablunka-Paß und die Bunkerstellungen Wegierska-Gorka. Nach Kämpfen um Kattowitz und Königslutter folgten Verfolgungskämpfe über Dunajec und Jaslo. Zwischen dem 9. und dem 15. September 1939 stieß die Armee über den San vor und nahm anschließend bis Ende September an der Schlacht bei Lemberg und Tomaszow teil. Nach dem Ende der Kämpfe in Polen verblieb die 14. Armee noch kurzzeitig in Polen. Am 13. Oktober 1939 wurde das Armeeoberkommando 14 dann nach Westen verlegt und in Armeeoberkommando 12 umbenannt.

Neu aufgestellt wurde das Generalkommando der 14. Armee am 18. November 1943. Das neue Oberkommando wurde aus Resten der aufgelösten Heeresgruppe B aufgestellt. Die neue Armee wurde anfangs zur Sicherung des oberitalienischen Raumes eingesetzt. Nach der alliierten Landung wurde die Armee dann bei der Schlacht um den Landekopf Nettuno eingesetzt. Danach folgten Abwehrkämpfe in Mittelitalien und der Rückzug auf den nördlichen Appenin. Dann wurde die Armee bei den Abwehrschlachten nördlich Florenz und bei Bologna eingesetzt. Zum Ende des Krieges folgten Rückzugskämpfe über den Po auf die Südalpen. Das Armeeoberkommando 14 hat am 2. Mai 1945 in Italien kapituliert.

1939

Datum Heeresgruppe Ort
2. September Süd Polen

nach der Neuaufstellung:

1943

Datum Heeresgruppe Ort
18. November C Italien

1944

Datum Heeresgruppe Ort
1. Januar C Italien

1945

Datum Heeresgruppe Ort
1. Januar C Italien

 

2. Oberbefehlshaber:

Generaloberst Wilhelm List Aufstellung - Umbenennung

nach Neuaufstellung:

Generaloberst Eberhard von Mackensen 5. November 1943 - 5. Juni 1944

General der Panzertruppen Joachim Lemelsen 5. Juni 1944 - 15. Oktober 1944

General der Panzertruppen Fridolin von Senger und Etterlin 15. Oktober 1944 - 24. Oktober 1944 m.F.b.

General der Artillerie Heinz Ziegler 24. Oktober 1944 - 22. November 1944 m.F.b.

General der Panzertruppen Traugott Herr 23. November 1944 - 12. Dezember 1944 m.F.b.

General der Infanterie Kurt von Tippelskirch 13. Dezember 1944 - 22. Februar 1945 m.F.b.

General der Panzertruppen Joachim Lemelsen 22. Februar 1945 - Kapitulation

 

Chef des Generalstabes:

Generalmajor Eberhard von Mackensen Aufstellung - Umbenennung

nach Neuaufstellung:

Generalmajor Wolfgang Hauser 20. November 1943 - 5. Februar 1945

Oberst i.G. Henning Runkel 5. Februar 1945 - Kapitulation

 

1. Generalstabsoffizier (Ia):

Oberst i.G. Otto Wöhler Aufstellung - Umbenennung

nach Neuaufstellung:

Oberst i.G. Gernot Nagel November 1943 - Juni 1944

Oberstleutnant i.G. Julius Boehncke (Juni 1944)

Oberst i.G. Gernot Nagel 25. Juni 1944 - 1. Januar 1945

Major i.G. Hasso Zingler 1. Januar 1945 - 5. März 1945

Oberst i.G. Gernot Nagel 5. März 1945 - 3. April 1945

Oberstleutnant i.G. Wilhelm Schuster 3. April 1945 - Kapitulation

 

3. Gliederung:

a) Armeetruppen

1939

Korück 520

Armee-Nachrichten-Regiment 521

Armee-Nachschubführer 521

 

1944

HArko 317

Korück 511

Armee-Nachrichten-Regiment 524

Kommandeur der Armee-Nachschub-Truppen 583

 

b) unterstellte Einheiten*

Datum unterstellte Armeekorps / Divisionen
1. September 1939 VIII. AK
  XVII. AK
  XVIII. AK
3. Dezember 1943 Gruppe Witthöft
  II. SS-AK
  LI. AK
  LXXXVII. AK
  I. SS-AK
  278. Infanterie-Division
188. Gebirgs-Division
11. Mai 1944 LXXVI. AK
  I. Fallschirm-AK
  29. Infanterie-Division
92. Infanterie-Division
13. Oktober 1944 I. Fallschirm-AK
  XIV. AK
12. April 1945 XIV. AK
  LI. AK

* Achtung: Die unterstellten Einheiten stellen immer nur Momentaufnahmen dar, da die Unterstellungen häufig wechselten und die Darstellung diese Seite sprengen würde.

1. September 1939

Armeekorps Heerestruppen Armeetruppen
VIII. Armeekorps

XVII. Armeekorps

XVIII. Armeekorps

Festungs-Pionier-Stab 26
Festungs-Pionier-Kommandeur XI

Brückenkolonne B 615

Brücken-Bau-Bataillon 522

I. / Flak-Regiment 18

Baustab 3
Bau-Bataillon 18
Bau-Bataillon 23
Bau-Bataillon 24
Bau-Bataillon 132
Bau-Bataillon 6
Bau-Bataillon 7
Bau-Bataillon 16
Bau-Bataillon 17
Bau-Bataillon 19

Kommandeur der Armee-Nachschubtruppen 512

Armee-Nachrichten-Regiment 512

Armee-Kartenstelle 510

Propaganda-Kompanie 621

 

 

10. März 1945

Armeekorps Heerestruppen Armeetruppen
I. Fallschirmkorps

XIV. Panzerkorps

Sonderstab Kirschner

Eisenbahn-Artillerie-Abteilung 646
Eisenbahn-Artillerie-Batterie 712

Wetterzug 518

leichter Vo-Messtrupp 637

Höherer Pionierführer 36

Pionier-Regiments-Stab 112

Stellungs-Bau-Pionier-Bataillon 791
Stellungs-Bau-Pionier-Bataillon 789
2. / Stellungs-Bau-Pionier-Bataillon 736

Gesteinsbohr-Kompanie 30 (o. 2. Zug)

Wehrgeologenstelle 34

Festungs-Pantherturm-Kompanie 2

HArko 317

Kommandeur der Armee-Nachschubtruppen 512

Armee-Nachrichten-Regiment 524

Armee-Kartenstelle 510

Propaganda-Kompanie 614

Feldgendarmerie-Abteilung 541 (o. 2. Kp.)

 

 

10. März 1945

Armeekorps Heerestruppen Armeetruppen
LI. Gebirgs-Korps

XIV. Panzerkorps

Wetterpeilzug 518

leichter Vo-Meßtrupp 649

Pionier-Regiments-Stab 604

Pionier-Bataillon 45 (o. 2. Kompanie)

Pionier-Brücken-Bataillon 560 (o. 2. Kompanie)

Brückenkolonne B 44
Brückenkolonne B 886 (Geräteeinheit)
Brückenkolonne J 897 (Geräteeinheit)

1. / Bau-Pionier-Bataillon 736
Bau-Pionier-Bataillon 789
1 Kp. / Bai-Pionier-Bataillon 791

Panzer-Zerstörer-Lehr-Kompanie

Feldgenesenen-Kompanie 64

 

HArko 317

Kommandeur der Armee-Nachschubtruppen 512

Armee-Nachrichten-Regiment 512

Armee-Kartenstelle 510

Propaganda-Kompanie 614

Feldgendarmerie-Abteilung 541 (o. 1. Kp.)

 

 

4. Ersatz:

Ersatztruppenteil für das erste Armeeoberkommando war das Infanterie-Ersatz-Bataillon 134. Nach der Wiederaufstellung war dann das Grenadier-Ersatz-Bataillon 444 zuständig.

 

5. Literatur und Quellen:

Georg Tessin: Verbände und Truppen der Deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939–1945. Band 3. Die Landstreitkräfte 6–14. 2. Auflage. Biblio-Verlag, Bissendorf 1974
Bundesarchiv-Militärarchiv: Findbuch zum Bestand RH 20-14
National Archives and Records Administration, Signatur T 78 Roll 410