Graf von Sponeck, Hans Emil Otto

 

* 12. Februar 1888, Düsseldorf

† 23. Juli 1944, Germersheim (Pfalz)

BArch Pers 6/880 als Hauptmann 1922


als Major 1930

 

Hans Graf von Sponeck war der Sohn vom Rittmeister und Eskadronchef im Westfälisches Ulanen-Regiment Nr. 5. Ernst August Emil Graf von Sponeck und dessen Ehefrau Maria, geborene Courtin. Sein Vater starb bereits im Alter von 38 Jahren am 2. Oktober 1888 in Reichenhall und wurde am 4. Oktober 1888 in Karlsruhe beigesetzt. Er trat nach der Ausbildung im Kadettenhaus Karlsruhe (Herbst 1898 bis Ostern 1905) und der Haupt-Kadettenanstalt Groß-Lichterfelde (Ostern 1905 - Ostern 1908) am 19. März 1908 als Leutnant in die Königlich Preußische Armee ein. Er wurde dabei von der Hauptkadettenanstalt Groß-Lichterfelde zum Garde-Grenadier-Regiment Nr. 5 in Spandau überwiesen. Er wurde anfangs als Kompanieoffizier in der 7. Kompanie des Regiments eingesetzt. Bei dieser hat er am 19. Juni 1908 (C2c) sein Patent als Leutnant erhalten. Er heiratete am 29. September 1910 die anderthalb Jahre jüngere Anna Ida Henriette Honrichs (auch Hondrich), Tochter des Kaufmanns und späteren Fabrikbesitzers Ludwig Ernst Gotthilf Honrichs, in Charlottenburg. Im Herbst 1910 wurde er für mehrere Jahre als Kompanieoffizier in die 5. Kompanie seines Regiments in Spandau versetzt. Am 23. Juli 1911 wurde sein ältester Sohn Hans-Curt Carl Gaf von Sponeck in Pieverstorf in Mecklenburg geboren. Vom 1. Oktober 1912 bis zum 28. Februar 1913 wurde er zur Ausbildung zum Winterkursus der Militär-Turnanstalt in Berlin kommandiert. Während der Kommandierung wurde am 21. Februar 1913 sein zweiter Sohn Hans-Wilhelm Otto Graf von Sponeck in Spandau geboren. Vom 1. März 1913 bis zum 31. Juli 1913 wurde er zum zweiten Selekta-Kursus der Militär-Turnanstalt in Berlin kommandiert. Am 23. Mai 1914 wurde er als Nachfolger von Leutnant Friedrich-Wilhelm von Chappuis zum Adjutant des II. Bataillons vom Garde-Grenadier-Regiment Nr. 5 in Spandau ernannt. Bei Beginn des 1. Weltkrieges kam er mit dem aktiven Regiment an die Front. Am 12. Oktober 1914 wurde er zum ersten Mal verwundet und wurde danach zum Ersatz-Bataillon seines Regiments überwiesen. Das Eiserne Kreuz 2. Klasse wurde ihm am 16. Oktober 1914 verliehen. Nach seiner Wiederherstellung der Gesundheit wurde er am 14. November 1914 zum Adjutant vom 5. Garde-Feld-Infanterie-Bataillon ernannt. Aus diesem wurde später das II. Bataillon vom Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 262 gebildet. Am 24. Februar 1915 wurde er bei einem Sturz mit dem Pferd durch feindliche Einwirkung verwundet. Am 25. Februar 1915 (C13c) wurde er zum Oberleutnant befördert. Nach seinem Lazarettaufenthalt wurde er wieder zum Ersatz-Bataillon vom Garde-Grenadier-Regiment Nr. 5 nach Spandau überwiesen. Nach seiner Genesung wurde er 2. April 1915 als Kompanieführer wieder zum Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 262 versetzt. Bei diesem wurde er am 15. November 1915 zum Regimentsadjutant ernannt. Das Eiserne Kreuz 1. Klasse wurde ihm am 10. April 1916 verliehen. Am 2. Dezember 1916 wurde er als 1. Ordonanzoffizier zum Stab der 79. Reserve-Division kommandiert. Am 19. Dezember 1916 wurde er in dieser Funktion auch zum Stab der 79. Reserve-Division versetzt. Am 28. Januar 1917 wurde er erneut verwundet, blieb aber beim Divisionsstab in ärztlicher Behandlung. Am 9. Februar 1917 ist er an den Folgen einer Serumeinspritzung erkrankt. Daraufhin kam er in das Feldlazarett 32 vom Generalkommando VI. Reservekorps. Am 19. Februar 1917 wurde er unter Belassung seiner bisherigen Uniform in eine Generalstabsstelle zum Gardekorps versetzt. Am 8. Mai 1917 wurde er unter Belassung seiner bisherigen Uniform in eine Generalstabsstelle zur 79. Reserve-Division versetzt. Dort wurde er am 16. September 1917 (Gg) zum Hauptmann befördert. Am 26. Dezember 1917 wurde er unter Belassung in seiner bisherigen Dienststellung zum Generalstab der Armee versetzt. Am 23. Februar 1918 wurde er zu den Offizieren von der Armee versetzt unter Weitergewährung der Feldbesoldung und zur besonderen Verwendung dem Oberkommando der Heeresgruppe Herzog Albrecht von Württemberg zugeteilt. Bereits am 7. März 1918 wurde er in den Generalstab vom Oberkommando der Heeresgruppe Herzog Albrecht versetzt. Er wurde im Ersten Weltkrieg nicht nur mehrmals verwundet, was sich in der Verleihung des Verwundetenabzeichens in schwarz widerspiegelte. Ihm wurden im 1. Weltkrieg neben beiden Eisernen Kreuzen noch das Ritterkreuz 2. Klasse des Großherzoglichen Badischen Ordens vom Zähringer Löwen mit Schwertern (9. März 1916), dem Ritterkreuz 1. Klasse des Königlich Württembergischen Friedrichs-Ordens mit Schwertern (14. März 1918) noch anderere Auszeichnungen verliehen. Nach dem Krieg wurde er am 4. Dezember 1918 dem Chef des Generalstabs des Feldheeres zur Verfügung gestellt. Von dort wurde er am 17. Dezember 1918 zu den Offizieren von der Armee versetzt und dem Generalkommando VI. Armeekorps zur Verwendung zugeteilt. Dabei kam er in eine Generalstabsstelle zur Brigade z.b.V. 5. Am 9. Januar 1919 wurde er wieder zum Garde-Grenadier-Regiment Nr. 5 versetzt. Am 21. Januar 1919 kam er als Kompanieführer zum Freiwilligen-Garde-Grenadier-Regiment 5. Am 28. März 1919 wurde er unter Versetzung in den Generalstab der Armee dem Generalstab des Chefs des Generalstabes des Feldheeres überwiesen und kam dadurch zur Obersten Heeres-Leitung (OHL). Am 7. August 1919 wurde er zum Garde-Grenadier-Regiment zurückversetzt. Er wurde bald danach in das vorläufige Reichsheer übernommen. Deswegen wurde er am 22. November 1919 neu vereidigt. Am 10. Dezember 1919 kam er als Kompanieführer zum Reichswehr-Infanterie-Regiment 102. Bei der Bildung des 200.000 Mann-Heeres der Reichswehr Mitte Mai 1920 gehörte er weiterhin zum Reichswehr-Schützen-Regiment 102 der Reichswehr-Brigade 2. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er am 1. Oktober 1920 als Chef der 5. Kompanie dem Infanterie-Regiment 4 zugeteilt. Am 1. Februar 1922 hat er beim inzwischen zum 4. (Preußisches) Infanterie-Regiment umbenannten Regiment eine neues Rangdienstalter als Hauptmann vom 16. September 1917 (8) erhalten. Am 1. Oktober 1922 wurde er zum 9. (Preußisches) Infanterie-Regiment versetzt. Bei diesem wurde er am 19. Oktober 1922 zum Chef der 2. Kompanie in Potsdam ernannt. Am 21. Januar 1924 wurde er mit Wirkung vom 1. Februar 1924 in den Generalstab vom Artillerieführer III in Berlin versetzt. Sein Nachfolger als Chef der 2. Kompanie vom 9. (Preuß.) Infanterie-Regiment in Potsdam wurde Hauptmann Siegfried von Stülpnagel. Vom 5. April 1924 bis zum 17. April 1924 wurde er zur Artillerieschule nach Jüterbog kommandiert. Vom 19. Mai 1924 bis zum 28. Mai 1924 wurde er als Teilnehmer zur Wehrkreisübungsreise der 3. Division der Reichswehr kommandiert. Den Militär-Kraftfahrzeug-Führerschein der Klasse 1 hat er am 18. August 1924 erworben. Den Militär-Kraftfahrzeug-Führerschein der Klasse 3b hat er am 23. Oktober 1924 erworben. Vom 3. August 1925 bis zum 15. August 1925 wurde er zum Verbandsschießen der Marine kommandiert. Vom 16. September 1925 bis zum 28. September 1925 war er wieder Teilnehmer an der Wehrkreisübungsreise 1925 der 3. Division. Vom 28. Juni 1926 bis zum 23. Juli 1926 wurde er zur Kraftfahr-Ausbildung zur 3. (Preußische) Kraftfahr-Abteilung kommandiert. Dabei hat er am 1. Juli 1926 den Militär-Kraftfahrzeug-Führerschein der Klasse 2 erworben. Vom 16. September 1926 bis zum 29. September 1926 war er wieder Teilnehmer an der Wehrkreisübungsreise 1926 der 3. Division. Am 8. Januar 1927 wurde er mit Wirkung vom 1. Februar 1927 in das Reichswehrministerium (RWM) in Berlin versetzt. Er wurde dort der Heeres-Organisations-Abteilung (T 2) beim Truppenamt (TA) zugeteilt. Seine Mutter starb am 18. März 1927. Am 1. April 1929 wurde er mit einem Rangdienstalter vom 1. Februar 1928 (25a) zum Major befördert. Als solcher wurde er am 21. Dezember 1929 mit Wirkung vom 1. Januar 1930 zum Stab der 3. Division der Reichswehr in Berlin versetzt. Er blieb noch bis zum 15. Januar 1930 in das RWM kommandiert. Die Rettungsmedaille am Bande wurde ihm bereits am 18. Dezember 1929 verliehen. Bei der 3. Division wurde er als 1. Generastabsoffizier (Ia) eingesetzt. Vom 10. November 1930 bis zum 29. November 1930 wurde er zum Lehrgang der Führerstabsoffizier beim RWM kommandiert. Am 1. Oktober 1932 (16) wurde er zum Oberstleutnant befördert. Am 2. August 1934 wurde er auf den Führer und Reichskanzler Adolf Hitler neu vereidigt. Bei der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht wurde er am 1. Oktober 1934 (4) zum Oberst befördert. Zum gleichen Datum wurde er zum Kommandeur vom neuen Infanterie-Regiment Döberitz ernannt. Bei der Enttarnung der Einheiten wurde er am 15. Oktobr 1935 zum Kommandeur vom Infanterie-Regiment 48 ernannt. Vom 25. November 1935 bis zum 8. Dezember 1935 wurde er zu einem Lehrgang an die Heeres-Sportschule Wünsdorf kommandiert. Am 21 Juni 1937 wude er mit Wirkung vom 1. Juli 1937 zu den Offizieren zur Verfügung des Oberbefehlshaber des Heeres versetzt. Seinen Dienst regelte der Kommandierende General vom Generalkommando II. Armeekorps, wirtschatlich blieb er dem Infanterie-Regiment 48 zugeteilt. Am 7. Juli 1937 wurde entschieden, dass ab dem 1. September 1937 der Reichsminister der Luftfahrt und Oberbefehlshaber der Luftwaffe seinen Dienst regeln sollte. Außerdem hatte er ebenfalls ab dem 1. September 1937 die Uniform des Generalstabes zu tragen. Sein Standort war jetzt München. Am 31. August 1937 wurde ihm anstelle des Standortes München ab dem 1. September 1937 der Standort Berlin zugewiesen. Sein Nachfolger als Kommandeur vom Infanterie-Regiment 48 wurde Oberst Siegmund Freiherr von Schleinitz. Er wurde ab dem 1. September 1937 mit der Wahrnehmung der Geschäfte als Kommandierender General vom Luftgau-Kommando IV in Berlin eingesetzt. Seine erste Ehe wurde durch das am 21. September 1937 rechtskräftig gewordene Urteil des Landgerichts Berlin geschieden. Durch die Umbenennung seines Stabes wurde er am 12. Oktober 1937 mit der Wahrnehmung der Geschäfte als Kommandierender General vom Luftgau-Kommando III beauftragt. Am 10. Februar 1938 wurde er zum Generalmajor befördert, die Festlegung seines Rangdienstalters blieb vorbehalten. Am 28. Februar 1938 wurde ihm der 1. März 1938 (5) als Rangdienstalter zugewiesen. Am 11. März 1938 wurde er durch Generalmajor Hubert Weise abgelöst und dafür mit der Wahrnehmung der Geschäfte als Kommandierender General vom Luftgau-Kommando 7 in München beauftragt. Am 14. März 1938 erhielt er die Erlaubnis zur Verheiratung. Er heiratete daraufhin am 7. April 1938 die achtzehneinhalb Jahre jüngere Gertrud Charlotte Luise Könitzer, Tochter vom Studienrat und Kunstmaler Paul Erwin Könitzer, in Berlin. Am 30. Juni 1938 wurde entschieden, dass ab dem 1. Juli 1938 der Kommandierende General vom Generalkommando VI. Armeekorps seinen Dienst regeln sollte. Er sollte seinen bisherigen Standort beibehalten, wurde aber wirtschaftlich auch dem VI. Armeekorps zugeteilt. Am 15. November 1938 wurde er mit Wirkung vom 10. November 1938 als Nachfolger von Generalleutnant Adolf Strauß zum Kommandeur der 22. Infanterie-Division in Bremen ernannt. Während seiner restlichen Dienstzeit wohnte er mit seiner Familie in der Dienstwohnung in der Horner Heerstraße 23 in Bremen. Sein jüngster Sohn Hans-Christoph Graf von Sponeck wurde am 20. August 1939 in Bremen geboren. Seine Division wurde Ende Oktober 1939 auf den Truppenübungsplatz Sennelager verlegt, um für den Luftlandeeinsatz ausgebildet zu werden. Am 30. Januar 1940 wurde er mit Wirkung vom 1. Februar 1940 (7) zum Generalleutnant befördert. Zu Beginn des Westfeldzuges wurde im Frühjahr 1940 seine Division im Rahmen der 7. Flieger-Division gegen Holland eingesetzt. Im Juni 1941 verlegte er mit seiner Division nach Rumänien, um ab dem Sommeranfang 1941 im Ostfeldzug eingesetzt zu werden. Seine Division wurde im Verband der 11. Armee im Südabschnitt der Ostfront eingesetzt. Am 19. August 1941 erhielt er folgende Beurteilung von General der Infanterie Joachim von Kortzfleisch, KG vm XI. Armeekorps: "Kühl, zurückhaltend, nicht leicht zu bekunden. Mit seiner als Luftlandetruppe vorgebildeten Division zum ersten Mal in reinem Erdkampf eingesetzt, hatte er im Feldzug vom Pruth bis zum Bug dank der vorzüglichen Zusammensetzung und Ausbildung seiner Truppen sehr gute Erfolge. Er war seiner Division ein unerschrockener, umsichtiger, stets um Flanken und Nachschub besorgter Führer. Viel Verständnis für Truppenfürsorge und organisatorische Fragen. Eingehende Kenntnisse über Luftwaffe. Füllt seine Stelle aus." Im Herbst 1941 stieß er unter verschiedenen Generalkommandos auf die Krim vor. Dort wurde er am 10. Oktober 1941 für General der Pioniere Walter Kuntze mit der Führung vom Generalkommando XXXXII. Armeekorps beauftragt. Dieses war mit Sicherungsaufgaben an der Küste der Halbinsel Kertsch beauftragt. Am 7. November 1941 erhielt er folgende Beurteilung von General der Infanterie Erich von Manstein, OB der 11. Armee: "Ein sehr anständiger Charakter. Sehr wohlwollender für seine Untergebenen besonders fürsorgender Vorgesetzter. Hat seine Division gut und tatkräftiug geführt, inbesondere bei dem, eine außerordentliche Leistung darstellenden, sehr schwierigen Dnjepr-Übergang. Seine vorgenannten guten Charaktereigenschaften liessen ihn die hohen Verluste seiner tapferen Division und die aus dem Zwang der Lage sich ergebenden aussergewöhnlichen Anforderungen an die Truppe besonders schwer empfinden, so dass er zeitweise etwas den Blick für das Ganze verlor und zum Führer in schweren Lagen nicht die, bei aller Fürsorge unerlässliche, Härte zu haben scheint.Es mögen dabei allerdings seine während der schweren Kämpfe auftretende Magen und Ischias-Beschwerden mitgesprochen haben. Als Kommandierender General im Frieden (Erzieher und Ausbilder des Offizierskorps und der Truppe) geeignet. Im Kriege nur in nicht zu schwierigen Lagen (Höheres Kommando z.b.V.)" Ende Dezember 1941 kommt dort es zu diversen Landeoperationen der Roten Armee, unter anderem bei Feodosia. Am 26. Dezember 1941 wurde ein Führerbefehl erlassen, der der jede Rückzugsbewegung an der Ostfront ohne Genehmigung Hitlers verboten hat. Dieser Befehl kam ihm nicht zur Kenntnis, denn er traf erst am 30. Dezember 1941 bei der Heeresgruppe Süd ein. Aber entgegen eines direkten Befehl seines vorgesetzten Oberbefehlshabers der 11. Armee, General der Infanterie Erich von Manstein, befahl er am 29. Dezember 1941 um 8 Uhr den Rückzug seines Korps auf der Halbinsel. Er war zu diesem Zeitpunkt ohne Funkverbindung. Als Manstein vom Rückzug Kenntnis enthält enthebt er ihn von seiner Führung und meldet dies auch an den OB der Heeresgruppe Süd, Generalfeldmarschall Walter von Reichenau. Am 31. Dezember 1941 trifft aus dem Führerhauptquartier (FHQ) der Befehl ein, dass er ein Korps abzugeben und sich vor dem Kriegsgericht zu verantworten habe. Er wurde daraufhin nach Berlin geschickt. Folgender Befehl wurde vom OB der Heeresgruppe Süd gegenüber der 46. Infanterie-Division eröffnet: "Ich spreche der 46. Division für das schlappe Zufassen bei der Anlandung der Russen auf der Halbinsel Kertsch sowie ihren übereilten Rückzug aus der Halbinsel die soldatische Ehre ab. Auszeichnungen und Beförderungen sind bis auf weiteres gesperrt. Dieses Fernschreiben ist nur bis zu den Regimentskommandeuren einschließlich bekanntzugeben." Nach der Bekanntgabe reichten der Divisionskommandeur und sämtliche Regimentskommandeure ein gerichtliches Verfahren zur "Wahrung der Ehre" gegen sich ein. Am 11. Januar 1942 wurde er mit Wirkung vom 1. Januar 1942 in die Führerreserve OKH versetzt. Er selbst befürwortete die Verhandlung, da er seine Entscheidung für militärisc richtig hielt und seine Ehre wiederherstellen lassen wollte. Bei der Verhandlung am 23. Januar 1942 musste Sponeck etwa sieben Stunden stehen und wurde vom Reichskriegsgericht unter dem Vorsitz von Hermann Göring zum Tode verurteilt. Es wurden auch wichtige Zeugen nicht gehört. Das Urteil wurde nach Intervention von Generaloberst Curt Haase von Hitler am 20. Februar 1942 in sechs Jahre Festungshaft auf der Festung Germersheim umgewandelt. Am 6. März 1942 trat er die Festungshaft an. Sein Sohn Hans Wilhelm Graf von Sponeck ist als Rittmeister und Chef der 2. Schwadron vom Schützen-Regiment 21 der 24. Panzer-Division am 5. Juli 1942 1 Kilometer nordwestlich von Schilowo im Kreis Woronesh durch Infanteriegeschoß im Kopf und Granatsplitter in der Brust gefallen. Er wurde an Ort und Stelle in einem Einzelgrab beigesetzt. Nach dem Umsturz am 20. Juli 1944 verlangt die Geheime Staatspolizei (Gestapo) am 21. Juli 1944 seine Auslieferung, die der damalige Festungskommandant, Oberstleutnant Hans Merten, aber ablehnte. Auf Rückfrage beim OKW antwortete GFM Keitel, das er in Haft bleiben solle. In der Nacht zum 23. Juli 1944 befiehlt der Reichsführer SS und neuer Befehlshaber des Ersatzheeres, Heinrich Himmler, per Fernschreiben dem Stellvertretenden Generalkommando XII. Armeekorps in Wiesbaden, Sponeck sei morgens um 7 Uhr zu erschießen, und verlangt eine persönliche Vollzugsmeldung. Der Befehl wurde dem Festungskommandanten gegen 3 Uhr zur Kenntnis gegeben. Sponeck wurde gegen 4 Uhr von Generalleutnant z.V. Siegfried von der Linde und Oberstleutnant Hans Merten über den Befehl informiert. Das Todesurteil wurde um 07:13 Uhr von Soldaten des Heeres vollstreckt. Er trat festen Schrittes vor das Erschießungskommando, ließ sich weder die Augen verbinden, noch an den Pfahl fesseln. Seine letzten Worte an die Soldaten sind festgehalten worden: "Vierzig Jahre habe ich dem Vaterland, das ich von ganzem Herzen geliebt habe, als Soldat und Offizier gedient. Wenn ich heute mein Leben lassen muss, so sterbe ich in der Hoffnung auf ein besseres Deutschland!" Vom Festungskommandanten wurden die Soldaten zu unbedingtem Stillschweigen verpflichtet. Graf Sponeck sei in „geheimer Staatssache erschossen“ worden. Am 24. Juli 1944 wurde er in Germersheim ohne Traueransprache beerdigt, lediglich ein Vaterunser wurde gesprochen. Ende November 1944 wurden bis auf 40 Reichsmark sämtliche Vermögenswerte der Witwe des Generalleutnants beschlagnahmt. Am 8. Februar 1945 wurde seine Witwe festgenommen und ins Arbeitserziehungslager Rotenfels gebracht, von wo aus ihr am 6. April 1945 während einer Verlegungsaktion infolge der Annäherung französischer Truppen die Flucht gelang. Sein ältester Sohn Hans-Curt Graf von Sponeck überlebte den Krieg als Major i.G. bei der Luftwaffe. Nach dem Krieg wurde er wegen der Mordumstände zeitweise dem militärischen Widerstand zugerechnet, mit dem er aber nicht in Verbindung stand. Seine letzte Ruhestätte hat er nach dem Krieg im Jahr 1952 auf dem Dahner Ehrenfriedhof gefunden. Ihm zu Ehren wurde die 1965 errichtete Kaserne der III. Abteilung vom Luftwaffenausbildungsregiment 3 Hans-Graf-von-Sponeck-Kaserne genannt. Ebenfalls in in Germersheim wurde auch eine Straße nach ihm benannt. Sein jüngster Sohn war nur wenig später einer der ersten Wehrdienstverweigerer und wurde später ein hochrangiger UN-Diplomat. 2007 wurde in Bremen vor dem Haus Horner Heerstraße 23 ein Stolperstein verlegt. 2015 wurde nach langer Kontroverse entschieden diesen wieder zu entfernen. Diese Entscheidung konnte nicht mehr umgesetzt werden, da Unbekannte ihn bereits entfernt hatten. Ebenfalls 2015 wurde die Kaserne in Germersheim zur Südpfalz-Kaserne umbenannt. In der Kaserne blieb ein Monolith mit folgender Plakette zur Erinnerung stehen; "An dieser Stelle wurden während der Herrschaft der Nationalsozialisten mehrere Inhaftierte hingerichtet. So auch am 23. Juli 1944 General Hans Graf von Sponeck geb. 12. 02. 1888 General von Sponeck hatte Ende 1941 auf der Halbinsel Krim, gegen den ausdrücklichen Befehl aus dem Führerhauptquartier, die Halbinsel Kertsch in aussichtsloser militärischer Lage geräumt und damit viele Menschen vor dem sicheren Untergang bewahrt. Er wurde dafür im Januar 1942 von einem Kriegsgericht unter dem Vorsitz Hermann Görings zum Tode verurteilt. Von Adolf Hitler zu sechs Jahren Festungshaft begnadigt, verbüßte er seine Strafe in Germersheim. Ohne ein neues, rechtmäßiges Verfahren wurde er drei Tage nach dem Attentat 20. Juli 1944 auf Weisung Heinrich Himmlers erschossen. Er starb "in der Hoffnung auf ein besseres Deutschland""

Er hatte mehrere Geschwister:
Seine älteste Schwester war die am 4. November 1878 in Bruchsal geborene Margaretha Maria Elisabetha Julie Gräfin von Sponeck. Die Schweser starb bereits im Alter von 4 Jahren, 3 Monate und 7 Tagen am 12. Februar 1883. Als Todesursache wurde Hinrentzündung angegeben.
Eine weitere ältere Schwester war die am 1. Juli 1880 in Bruchsal geborene Maria Augusta Therese Ernestine Gräfin von Sponeck. Diese Schwester starb im Jahr 1957.
Eine weitere ältere Schwester war die am 3. September 1882 in Bruchsal geborene Hedwig Carola Therese Gräfin von Sponeck. Diese Schwester starb im Jahr 1967.

Ritterkreuz (14. Mai 1940)

 

Literatur und Quellen:
Krug, Ottomar Deutsche Generale 1918-1945, Bundesarchiv Freiburg, Signatur MSG 109/10853
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1897, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1897
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1898, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1898
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1899, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1899
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1900, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1900
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1901, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1901
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1902, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1902
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1903, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1903
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1904, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1904
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1905, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1905
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1906, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1906
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1907, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1907
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1908, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1908
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1909, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1909
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1910, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1910
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1911, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1911
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1912, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1912
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1913, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1913
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1914, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1914
Dienstaltersliste der Offiziere der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich  Württembergischen) Armeekorps 1917, Mittler und Sohn 1917
Dienstaltersliste der Offiziere der bisherigen Preußischen Armee und des XIII. (bisherigen Württembergischen) Armeekorps 1919, Mittler und Sohn 1919
Stellenbesetzung im Reichsheer 16. Mai 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1921, Biblio-Verlag 1968
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1923, Berlin, Mittler und Sohn 1923
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1924, Berlin, Mittler und Sohn 1924
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1925, Berlin, Mittler und Sohn 1925
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1926, Berlin, Mittler und Sohn 1926
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1927, Berlin, Mittler und Sohn 1927
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1928, Berlin, Mittler und Sohn 1928
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1929, Berlin, Mittler und Sohn 1929
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1930, Berlin, Mittler und Sohn 1930
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1931, Berlin, Mittler und Sohn 1931
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1932, Berlin, Mittler und Sohn 1932
Stellenbesetzung des Deutschen Reichsheeres nach dem Stand vom 1. Mai 1933
Stellenbesetzung des Deutschen Reichsheeres nach dem Stand vom 1. April 1934
Stellenbesetzung Reichsheer 1. Oktober 1934
Stellenbesetzung Reichsheer 15. Oktober 1935
Stellenbesetzung Wehrmacht 6. Oktober 1936
Stellenbesetzung des Heeres mit Stand vom 12. Oktober 1937
Stellenbesetzung des Heeres 1938
Podzun, H. H. (Hg.): Das Deutsche Heer 1939. Gliederung, Standorte, Stellenbesetzung und Verzeichnis sämtlicher Offiziere am 3. Januar 1939, Bad Nauheim, Podzun 1953
Wolfgang Keilig: Rangliste des deutschen Heeres 1944/1945, Podzun-Verlag 1955 
Wolfgang Keilig: Die Generale des Heeres und die Sanitätsoffiziere im Generalsrang, Podzun-Verlag 1983
Gerhard von Seemen: Die Ritterkreuzträger 1939-1945, Podzun-Verlag, Friedberg 1976
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