7. Flieger-Division
1. Lebenslauf:
Der Stab der 7. Flieger-Division wurde am 1. September 1938 in Berlin
gebildet. Ihm oblag die Führung aller Fallschirmjäger-Verbände der Luftwaffe.
Zu diesem Zweck wurden der Division das I. / Fallschirmjäger-Regiment 1, das
Fallschirm-Infanterie-Bataillon und die Fallschirmschule, die
Transportflieger-Kampfgruppen I und II sowie das Lastensegler-Kommando
unterstellt. Nach der Planung des OKW sollte die Division im Herbst 1938 für die
beabsichtigte Besetzung des Sudetenlandes als Luftlande-Großverband
bereitstehen. Hierzu wurden neben den bereits genannten Einheiten weitere
Kompanien des Luftwaffen-Regiments "General Göring" und des "Wachbataillons der
Luftwaffe" zum "Luftlande-Bataillon General Göring" zusammen gestellt. Außerdem
wurde der Division das Infanterie-Regiment 16 der 22. (Luftlande-)
Infanterie-Division und die regimentsstarke "SA-Standarte Feldherrnhalle"
unterstellt. Als Divisionseinheiten wurden eine Luft-Nachrichten-Kompanie sowie
deine Sanitäts-Kompanie gebildet. Ende September 1938 war die Division für die
geplante Luftlandeoperation bei Freudenthal im Sudetenland einsatzbereit. Die
politische Lage machte ihren Einsatz jedoch nicht mehr notwendig. Die Besetzung
des Flugplatzes Freudenthal wurde daraufhin mit Teilen der Division als
Luftlande-Übung durchgeführt. Bis Januar 1939 waren alle Fallschirm- und
Luftlande-Einheiten (auch das Fallschirm-Infanterie-Bataillon) in die Luftwaffe
überführt worden und unterstanden der 7. Flieger-Division. Einzige Ausnahme
bildete die 22. (Luftlande-) Infanterie-Division. Im März 1939 nahm die Division
an der Besetzung der Tschechoslowakei teil. Am 15. und 16. März 1939 wurden der
Divisionsstab und die drei Fallschirmjäger- / Luftlande-Bataillone auf den
Flugplätzen um Prag gelandet. Ohne Kampfhandlungen war der Einsatz nach acht
Tagen beendet. Anfang April 1939 wurden die drei Fallschirmjäger- /
Luftlande-Bataillone dem Stab des Fallschirmjäger-Regiments 1 unterstellt. Im
Verlauf des weiteren Aufbaus der Fallschirmwaffe wurde im Juni 1939 das I.
Bataillon und im Juli 1939 das II. Bataillon des Fallschirmjäger-Regiments 2
aufgestellt.
An dem am 1. September 1939 begonnenen Polenfeldzug nahm die Division nicht
geschlossen teil. Das III. / Fallschirmjäger-Regiment 1 stand Mitte September
nördlich von Radom gegen Teile einer eingeschlossenen polnischen Division im
Kampf. Das II. Bataillon des Fallschirmjäger-Regiments 1 führte Ende September
bei Wola-Gulowska ein kurzes Gefecht gegen eine polnische Artillerie-Einheit.
Das I. Bataillon des Fallschirmjäger-Regiments 2 landete mit Junkers Ju 52 im
Raum Deblin - Irena an der Weichsel, das II. Bataillon des Regiments mit Stab,
7. und 8. Kompanie in Süd- und Ostpolen sowie in der Ostslowakei, während die 5.
und 6. Kompanie des Bataillons auf dem Flugplatz Deblin landeten. Die Einsätze
verliefen ohne nennenswerte Kampfhandlungen. Mitte des Monats war der Großteil
der Division wieder in Stendal versammelt. Nach dem Ende des Polenfeldzuges
wurde in Hildesheim die "Sturm-Abteilung Koch" aufgestellt, die nicht nur für
Luftlandeunternehmen mit Fallschirmen, sondern auch mit Lastenseglern vorgesehen
war. Ab März 1940 bereitete sich die Division auf einen möglichen Einsatz in
Norwegen und Dänemark vor.
Am 9. April 1940 landete die 4. / Fallschirmjäger-Regiment 1 an der die Inseln
Falster und Seeland verbindende Storström-Brücke und hielt diese bis zum
Eintreffen der nachfolgenden Heereseinheiten. Ein Zug der Kompanie sprang bei
Aalborg ab und besetzte den dortigen Flugplatz. Die 3. Kompanie des
Fallschirmjäger-Regiments 1 nahm im Fallschirmsprung den Flughafen von Stavanger
in Norwegen und hielt diesen ebenfalls bis zum Eintreffen von Verbänden des
Heeres. Der Stab des I. Bataillons und die 2. Kompanie des
Fallschirmjäger-Regiments 1 landeten mit Transportflugzeugen des Typs Junkers Ju
52 auf dem Flugplatz Oslo-Fornebu und besetzte diesen zusammen mit einem
Infanterie-Bataillon. Am 14. April 1940 sprang die 1. / Fallschirmjäger-Regiment
1 bei Dombas ab und sperrte die von Norden nach Dombas führende Straße gegen
eine bei Andalsnes gelandeten und nach Süden vorstoßende britische Brigade. Fünf
Tage lang konnte die diese Aufgabe erfüllen, dann geriet sie in norwegische
Gefangenschaft.
Am 10. Mai 1940 begann der Westfeldzug gegen Belgien, Holland und Frankreich.
Die Division erhielt dabei folgende Aufgaben:
- Niederkämpfen des belgischen Sperr-Forts Eben Emael und Offenhalten der
Brücken im Bereich des Forts für einen Angriff der 6. Armee
- Eroberung der Maas-Brücken in der Festung Holland bei Moerdijk, Dordrecht und
Rotterdam und Offenhalten der Brücken für einen Angriff der 18. Armee
- Besetzung der Flugplätze rund um die niederländische Hauptstadt Den Haag und
Offenhalten für die nachfolgende 22. (Luftlande-) Infanterie-Division.
Das belgische Sperr-Fort Eben Emael wurde durch die Luftlande-Sturmabteilung
ausgeschaltet und kapitulierte am 11. Mai 1940. Die Verluste der Abteilung
betrugen 43 Tote und 99 Verwundete.
Das Fallschirmjäger-Regiment 1 und die II. / Fallschirmjäger-Regiment 2 (ohne 6.
Kompanie) wurden für den zweiten Auftrag eingesetzt. Das I. Bataillon nahm die
Brücken bei Dodrecht, wobei die 3. Kompanie schwere Verluste hatte. Das III.
Bataillon nahm den Flughafen Waalhaven bei Rotterdam und gewann im Handstreich
die Maasbrücke bei Rotterdam. Auf dem Flugplatz Waalhaven landete im Laufe des
Tages auch das II. / Fallschirmjäger-Regiment 2 mit Teilen der Divisionstruppen
und unterstützte die bei Rotterdam, Dodrecht und Moerwijk zum Teil in schweren
Kämpfen stehenden Verbände des Fallschirmjäger-Regiments 1.
Die Besetzung der Flugplätze um Den Haag war Aufgabe des I. /
Fallschirmjäger-Regiments 2 (inkl. 6. Kompanie). Dieses wurde zum großen Teil
falsch abgesetzt und hatte Schwierigkeiten, die Plätze Ypenburg, Valkenburg und
Ockenburg zu nehmen. Die nachfolgende 22. (Luftlande-) Infanterie-Division
landete daraufhin unter schweren Verlusten auf den Plätzen. Nur bei Katwijk
konnte die 6. Kompanie den Platz nehmen und für Teile der 22. (Luftlande-)
Infanterie-Division offen halten. Im Laufe des Tages wurde aber auch diese
Kompanie von dem eroberten Flugplatz abgedrängt. Die Kämpfe der gelandeten
Fallschirmjäger dauerten noch bis zum 13. Mai 1an, dann wurden die Einheiten von
der 9. Panzer-Division entsetzt.
Nach dem eben erst beendeten Einsatz im Westen wurde das I. /
Fallschirmjäger-Regiment 1 umgehend nach Stendal und ab dem 24. Mai mit der Bahn
und im Luftmarsch nach Trondheim in Norwegen verlegt. Vom 26. Mai bis 1. Juni
landete das Bataillon dann im Sprungeinsatz im Raum Narvik, wo deutsche
Gebirgsjäger im Kampf mit britischen Einheiten stand. Bis zum 9. Juni 1940
dauerten die Kämpfe um Narvik, die mit der Evakuierung der Briten endeten.
Nach dem Westfeldzug wurde die 7. Flieger-Division personell und materiell stark
erweitert. U.a. wurde ein drittes Fallschirmjäger-Regiment gebildet und die
Sturm-Abteilung wurde zum Luftlande-Sturm-Regiment erweitert. Im Januar 1941
wurde die Division dem neu aufgestellten XI. Fliegerkorps unterstellt. Das
Fallschirm-Fliegerabwehr-MG-Bataillon, die Fallschirm-Sanitäts-Abteilung, die
Luftnachrichten-Abteilung, die Transport-Kompanie, die Aufklärungs- und
Lufttransport-Staffeln wurden aus dem Befehlsbereich der Division heraus gelöst
und dem neuen Korps als Korpstruppen unterstellt. Auch das
Luftlandesturm-Regiment, die drei Fallschirmschulen und das Ergänzungs-Regiment
schieden aus dem Divisionsverband aus.
Nach der Landung britischer Truppen in Griechenland im März 1941 griff die
Wehrmacht im April 1941 Griechenland und Jugoslawien an. Unmittelbar nach dem
deutschen Angriff verlegte der Stab der 7. Flieger-Division mit dem verstärkten
Fallschirmjäger-Regiment 2 nach Plovdiv in Bulgarien, wo es für mögliche
Einsätze bereit stand. Am 26. April 1941 startete das inzwischen nach Larissa in
Griechenland verlegte Regiment einen Einsatz gegen die Brücke über den Kanal von
Korinth, um ein Ausweichen britischer Kräfte über den Kanal auf den Peloponnes
zu verhindern. Das Regiment konnte die Brücke im Sprungeinsatz sichern. Die
Explosion von auf der Brücke gestapelter Munition brachte die Brücke jedoch zum
Einsturz. Trotzdem gelang es dem Regiment, rund 2.000 britische Soldaten
gefangen zu nehmen. Noch während des Feldzuges in Griechenland befahl das OKW
die Vorbereitung eines Luftlandeeinsatzes durch das XI. Fliegerkorps gegen
Kreta. Die 7. Flieger-Division wurde daraufhin bis zum 16. Mai in den Raum um
Athen verlegt. Die Division bildete die Kampfgruppe Mitte und hatte den Auftrag,
die Stadt Chania sowie die Suda-Bucht und Stadt und Flugplatz von Rethymnon zu
erobern (Kampfgruppe Mitte). Hierzu war das Fallschirmjäger-Regiment 2 durch
eine Artillerie-Batterie, eine Fla-Kompanie, eine Nachrichten-Kompanie, eine
Sanitäts-Kompanie und einen Pionier-Zug verstärkt. Das verstärkte
Fallschirmjäger-Regiment 1 war zur Wegnahme des Flugplatzes und der Stadt
Iraklion vorgesehen (Kampfgruppe Ost). Die Landung auf Kreta begann am 20. Mai
1941 unter ungünstigsten Voraussetzungen für die Division. Bereits im Anflug auf
die Insel stürzte der Lastensegler mit dem Divisionskommandeur, Generalleutnant
Süßmann, über der Insel Aegina ab. Die erste Welle der Kampfgruppe Mitte landete
mit dem Fallschirmjäger-Regiment 3 südwestlich Chania bei Galatas. Die
Fallschirmjäger landeten teilweise unmittelbar in den feindlichen Stellungen und
hatten schon während des Sammelns erhebliche Verluste. Als Verstärkung waren dem
Regiment das Fallschirm-Pionier-Bataillon 7 (ohne 3. Kompanie), die 3. /
Fallschirm-MG-Bataillon 7, ein Zug der Fallschirm-Panzerjäger-Abteilung 7 und je
ein Zug der 1. und 2. / Fallschirm-Sanitäts-Abteilung 7 unterstellt. Der zweite
Verband der Kampfgruppe Mitte, bestehend aus dem Fallschirmjäger-Regiment 2,
landete als zweite Welle gegen 15.30 Uhr mit zwei Bataillonen bei Rethymnon. Das
I. Bataillon sprang in der Nähe des Flugplatzes ab, das III. Bataillon ostwärts
der Stadt bei Perivopia und der Regimentsstab zwischen beiden Bataillonen. Das
Regiment ist verstärkt durch die 2. / Fallschirm-Artillerie-Abteilung 7, die 1.
und 2. / Fallschirm-MG-Bataillon 7, die 2. / Fallschirm-Fla-MG-Bataillon und die
4. / Fallschirm-Sanitäts-Abteilung 7. Alle Verbände stießen nach ihrer Landung
sofort auf starke Abwehr. Die Kampfgruppe Ost sprang mit dem
Fallschirmjäger-Regiment 1 in zweiter Welle beiderseits Iraklion mit seinem I.
Bataillon ostwärts des Flugplatzes, mit dem II. Bataillon unmittelbar am
Flugplatz und mit dem III. Bataillon westlich der Stadt sowie mit dem II. /
Fallschirmjäger-Regiment 2 (ohne 6. Kompanie) südlich der Stadt. Der
Regimentsstab landete in Gournes. Als Verstärkung waren dem Regiment die 1. /
Fallschirm-Fla-MG-Bataillon und die 2. / Fallschirm-Sanitäts-Abteilung 7
unterstellt worden. Das II. Bataillon hatte bei seiner Landung bereits schwere
Verluste und war nicht mehr einsatzfähig. Die auf dem Seeweg nach Kreta
eingeschifften Fallschirmjäger (3. / Fallschirm-Pionier-Bataillon 7, 3. /
Fallschirm-Artillerie-Abteilung 7, Teile Fallschirm-Panzerjäger-Abteilung 7,
Teile des Fallschirm-Fla-MG-Bataillons 7 und weiterer Divisionseinheiten sowie
die 8. / Fallschirmjäger-Regiment 3, wurden abends und in der Nacht zum 21. Mai
durch britische Flottenverbände vor Kreta abgefangen und zum Teil versenkt. Die
verbleibenden Einheiten kehrten um. Am Abend des ersten Tages hatte keine der
gelandeten Kampfgruppen eines der gesteckten Ziele erreicht. Bei der Kampfgruppe
Mitte führte das Fallschirmjäger-Regiment 3 schwere Kämpfe um die der Stadt
Chania westlich vorgelagerten Höhen. Das Fallschirmjäger-Regiment 2, ostwärts
von Rethymnon weit auseinander gezogen, muss sich nach Anfangserfolgen sowohl
vom Strand als auch vom Flugplatz zurückziehen. Die Kampfgruppe Ost, die bei der
Landung und den anschließenden Kämpfen um den Flugplatz Iraklion die Masse
seines II. Bataillons verloren hatte, konnte auch mit seinem I. Bataillon
nur bis zum ostwärtigen Flugplatzrand vordringen. Das III. Bataillon und das II.
/ Fallschirmjäger-Regiment 2 gelangten nur bis in die Außenbezirke der Stadt.
Aufgrund des starken Widerstandes auf Kreta gelang es in den nächsten tagen
werder dem Fallschirmjäger-Regiment 3 bei Chania, noch dem
Fallschirmjäger-Regiment 2 bei Rethymnon oder dem Fallschirmjäger-Regiment 1 bei
Iraklion, seine Angriffsziele zu erreichen. Am 25. Mai wurde das
Fallschirmjäger-Regiment 1 (Kampfgruppe Ost) durch ein provisorisch
zusammengestelltes Fallschirmjäger-Bataillon verstärkt. Auch beim
Fallschirmjäger-Regiment 2 wutdeb weitere Teileinheiten als Verstärkung
gelandet. Zwischenzeitlich konnte das Luftlande-Sturm-Regiment die Stadt und den
Flughafen Maleme nehmen, über den nun im Lufttransport Teile der 5.
Gebirgs-Division gelandet wurden. Am 26. Mai konnte das Fallschirmjäger-Regiment
3 Chania nehmen. Stadt, Hafen und die Suda-Bucht wurden im Laufe des Tages
genommen. Dem am 28. Mai ostwärts von Iraklion zum Angriff auf den
Flugplatz und die Stadt sich bereit stellenden Fallschirmjäger-Regiment 1 wurde
vormittags noch eine bei Athen zusammen gestellte Bataillons-Kampfgruppe
zugeführt. Zu dem am 29. Mai beabsichtigten Angriff des regiments kam es jedoch
nicht mehr, da die im Ostabschnitt der Insel eingesetzten alliierten Truppen in
den Nacht auf den 29. Mai ihre Stellungen verlassen und im Hafen von Iraklion
auf bereit stehende Schiffe evakuiert wurden. Am 29. Mai 1941 konnten daraufhin
alls eingesetzten Fallschirmeinheiten ihre Ziele erreichen und die Insel in
Besitz nehmen. Der Kampf um die Insel war für die Division außerordentlich
verlustreich. Die Division verlor 2.500 Gefallene und Vermißte sowie 1.300
Verwundete. Das waren rund 40% der eingesetzten Kräfte.
Im Laufe des Monats Juni 1941 wurden die Einheiten der Division in ihre
Standorte nach Deutschland zurück verlegt, um dort personell und materiell
wieder aufgefrischt zu werden. Noch während der Auffrischung wurde ab 27.
September 1941 das Fallschirmjäger-Regiment 1 mit seinem I. und III. Bataillon
sowie dem II. / Luftlande-Sturm-Regiment, das anstelle des des zum
Fallschirmjäger-Lehr-Bataillon umgegliederte II. Bataillon dem
Fallschirmjäger-Regiment 1 unterstellt war, an die Newa-Front südlich von
Schlüsselburg, wo seit Tagen sowjetische Kräfte versuchten, die Newa aus
Leningrad heraus zu überschreiten und Verbindung nach Osten zu den an den
Wolchow-Front stehenden eigenen Truppen aufzunehmen. Das
Fallschirmjäger-Regiment 1 löste am 29. und 30. September die 1.
Infanterie-Division in Schlüsselburg und südlich davon entlang der Newa bis
Wyborgskaja ab. Das am 1. Oktober eintreffende Fallschirmjäger-Regiment 3
übernahm mit seinem III. Bataillon die Stellungen bei Wyborgskaja, das I.
Bataillon löste das II. / Luftlande-Sturm-Regiment bei Petruschkino ab und das
II. Bataillon schloss nach rechts an das Fallschirmjäger-Regiment 1 an. Mitt
eOktober 1941 folgte das Divisionskommando an die Newa-Front und mit ihm die
noch fehlenden Divisionseinheiten. Im Laufe des Dezember 1941 wurde die 7.
Flieger-Division aus der Front der 16. Armee gezogen und zurück nach Deutschland
verlegt. Während ihres ersten Einsatzes im Osten hatte die Division 3.000
Gefallene und Verwundete.
Abseits des Einsatzes der Division wurden Teile des Divisionsverbandes
anderweitig eingesetzt. So wurde das Fallschirmjäger-Regiment 2 zusammen mit dem
IV. / Luftlande-Sturm-Regiment, Teilen der Fallschirm-Panzerjäger-Abteilung 7,
einer Kompanie des Fallschirm-Fla-MG-Bataillons sowie Teilen der
Fallschirm-Sanitäts-Abteilung 7 im Raum östlich Stalino bei Charzysk am Mius
eingesetzt. Im März 1942 wurde das Fallschirmjäger-Regiment 2 an die
Wolchow-Front verlegt und kehrte im Juli 1942 nach Deutschland zurück.
Anfang Dezember 1941 wurde die Fallschirm-Artillerie-Abteilung 7 mit dem
Luftlande-Sturm-Regiment im Raum Juchnow - Schaikowka eingesetzt. Sie kehrte
Anfang Juni 1942 nach Deutschland zurück.
Nach den schweren Verlusten an der Ostfront begann im Frühjahr 1942 der
Neuaufbau der Fallschirmwaffe. Hierzu wurde das Divisionskommando mit der
Aufstellung des Fallschirmjäger-Regiments 4 beauftragt, um das noch in Rußland
eingesetzte Fallschirmjäger-Regiment zu ersetzen. Zur Auffrischung verlegte die
Division im April1 942 nach Frankreich in die Normandie. Neben weiteren
Umgliederungen wurde die Fallschrim-Artillerie-Abteilung 7 zu einem regiment
erweitert. Ende September 1942 kehrte die Division nach Deutschland zurück. Im
Oktober 1942 wurde sie dann im Eisenbahn-Transport über Minsk nach Rudnja
verlegt und bezog einen Stellungsabschnitt in der Linie Demidow -
Duchowschtschina - Jarcewo. Im Verlauf der im Dezember 1942 begonnenen
russischen Winteroffensive wehrte die Division im Januar 1943 sämtliche
russischen Vorstöße auf Witebsk und Smolensk ab. Erbitterte Kämpfe im Raum um
Duchowschtschina und Starina forderten auf beiden Seiten schwere Verluste. Am
30. März 1943 wurde die Division mit ihren Verbänden aus der Front der
Heeresgruppe Mitte heraus gelöst und nach Deutschland zur Auffrischung verlegt. Am 1. Mai 1943 wurde die 7. Flieger-Division
zur 1. Fallschirmjäger-Division umgewandelt.
2. Kommandeure:
1. September 1938 Generalleutnant Kurt Student
16. Mai 1940 Generalleutnant Richard Putzier
21. Januar 1941 Generalleutnant Wilhelm Süssmann
20. Mai 1941 Generalmajor Alfred Sturm
1. Juni 194 Generalleutnant Erich Petersen
1. August 1942 Generalleutnant Richard Heidrich
3. Gliederung:
7. Oktober 1938 (Sudetenland)
Divisionsstab
I. / Fallschirmjäger-Regiment 1
Fallschirm-Infanterie-Bataillon
Luftlande-Bataillon "General Göring"
Infanterie-Geschütz-Kompanie
Sanitäts-Kompanie
Lastensegler-Kommando
Luftnachrichten-Kompanie
Fallschirmspringerschule
Transportfliegergruppen I und II
9. April 1940 (Norwegen / Dänemark)
Divisionsstab
I., II. und III. / Fallschirmjäger-Regiment 1
I. und II. / Fallschirmjäger-Regiment 2
Luftlande-Sturm-Abteilung "Koch"
Artillerie-Geschütz-Batterie
Panzerabwehr-Kompanie 7
Sanitäts-Kompanie 7
Transport-Kompanie 7
Luftnachrichten-Kompanie 7
Fliegerabwehr-Batterie 106
Kradschützenzug
Lufttransport- und Aufklärungsstaffel
Fallschirmspringerschule I und II
Transportflieger-Geschwader z.b.V 1 und 2
Lastensegler-Kommando
1. Mai 1941
Divisionsstab
Fallschirmjäger-Regiment 1
Fallschirmjäger-Regiment 2
Fallschirmjäger-Regiment 3
Fallschirm-Artillerie-Abteilung 7
Fallschirm-Pionier-Bataillon 7
Fallschirm-Sanitäts-Kompanie 7
Divisions-Versorgungseinheiten
4. Literatur und Quellen:
Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939 - 1945 - Vierzehnter Band: Die Landstreitkräfte: Namensverbände / Die Luftstreitkräfte (Fliegende Verbände) / Flakeinsatz im Reich 1943 - 1945
http://www.niehorster.org/011_germany/41-05_crete/flk_11.html
E. Busch: Die Fallschirmjäger-Chronik 1935 - 1945 - Die Geschichte der Deutschen Fallschirmtruppe, Podzun-Pallas-Verlag 1983