Spang, Karl Adolf
* 22. Januar 1886, Mergentheim † 29. August 1979, Ellwangen
BArch Pers 6/876 im Jahr 1922 als Hauptmann |
BArch Pers 6/300673 |
Karl Spang war der ältere Sohn des späteren Oberstleutnant z.D. Karl Spang und dessen Ehefrau Maria, geborene Kucher. Nach seinem Abitur am Gymnasium Ellwangen trat er am 21. August 1905 als Fahnenjunker in die Württembergische Armee ein. Er kam dabei zum 3. Württembergisches Feldartillerie-Regiment Nr. 49 nach Ulm. Bei diesem wurde er am 22. August 1905 vereidigt. Am 18. Dezember 1905 wurde er zum Fahnenjunker-Gefreiten und am 25. Februar 1906 zum Fahnenjunker-Unteroffizier befördert. Vom 18. April 1906 bis zum 22. Dezember1906 wurde er zur Kriegsschule Metz kommandiert. Dabei wurde er am 21. Mai 1906 (E) zum Fähnrich befördert. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er am 27. Januar 1907 zum Leutnant befördert. Sein Patent wurde dabei auf den 19. Juli 1905 (T) datiert. Danach wurde er anfangs als Batterieoffizier in der 2. Batterie seines Regiments in Ulm eingesetzt. Vom 1. Oktober 1908 bis zum 31. Januar 1909 wurde er zum Lehrgang an die Feldartillerie-Schießschule nach Jüterbog kommandiert. Im Herbst 1909 wurde er als Batterieoffizier in die 4. Batterie seines Regiments in Ulm versetzt. Ende Ferbaur 1910 wurde er für einen Kursus vom 1. März 1910 bis zum 31. Juli 1910 zur Ausbildung zur Militär-Turnanstalt kommandiert. Im Herbst 1911 wurde er als Batterieoffizier in die 5. Kompanie seines Regiments am gleichen Standort versetzt. Am 1. Mai 1913 wurde er als Nachfolger seines jüngeren Bruders zum Adjutant der I. Abteilung vom 3. Württembergisches Feldartillerie-Regiment Nr. 49 in Ulm ernannt. Seine Beförderung zum Oberleutnant erfolgte am 4. Juli 1914. Auch bei Beginn des 1. Weltkrieges ging er als Abteilungsadjutant mit dem aktiven Regiment ins Feld. Das Eiserne Kreuz 2. Klasse wurde ihm am 15. September 1914 verliehen. Am 15. November 1914 wurde er zum Regimentsadjutant des 3. Württembergisches Feldartillerie-Regiments Nr. 49 ernannt. Am 18. August 1915 (S2s) wurde er zum Hauptmann befördert. Nur vier Tage später wurde ihm das Eiserne Kreuz 1. Klasse verliehen. Vom 6. April 1916 bis zum 9. Mai 1916 wurde er als stellvertretender Brigadeadjutant eingesetzt. An diesem 9. Mai 1916 kehrte er als Führer der 6. Batterie wieder zum 3. Württembergisches Feldartillerie-Regiment Nr. 49 zurück. Unter Belassung seiner bisherigen Uniform wurde er am 22. September 1916 in eine Generalstabsstelle beim XVIII. Reservekorps versetzt. Am 7. Oktober 1916 wurde er zum Stab der Gruppe von Mudra (XVI. Armeekorps) kommandiert. Am 18. Dezember 1916 wurde er unter Belassung in seinem Komamndo zum XVI. Armeekorps wurde er in eine Generalstabstelle der 9. Landwehr-Division versetzt. Unter Belassung seiner bisherigen Uniform wurde er am 7. Januar 1917 zu den Offizieren von der Armee versetzt. Dies geschah unter Weitergewährung der Feldbesoldung und unter Kommandierung zum Armeeoberkommando 2 (AOK 2) nach St. Qunetin, zur Verwendung als 2. Generalstabsoffizier (Ib) bei den vordersten Linien eingesetzten Divisionen. Am 12. Januar 1917 ist er bei der 25. Infanterie-Division eingetroffen. Mitte März 1917 wurde er als Ib zur 25. Infanterie-Division versetzt. Am 18. April 1917 wurde er unter Belassung in seiner bisherigen Dienststelle in den Generalstab der Armee versetzt. Nur 9 Tage später wurde er unter Belessung in seiner bisherigen Etatstelle zur Verwendung als bodenständiger Generalstabsoffizier zum AOK 1 kommandiert. Am 24. September 1917 wurde er zum Generalstab vom Garde-Korps versetzt. Genau einen Monat später wurde er wieder zu den Offizieren von der Armee versetzt unter Zuteilung zum AOK 4, behufs besonderer Verwendung. Vom 11. März 1918 bis zum 16. März 1918 wurde er zum 67. Lehrgang der Heeresgasschule Berlin kommandiert. Danach wurde er am 24. April 1918 in den Generalstab der 1. Landwehr-Division überwiesen. Am 28. September 1918 wurde er in den Generalstab der 2. (Württembergische) Landwehr-Division überwiesen. Im 1. Weltkrieg wurden ihm neben dem Ritterkreuz des Königlich Preußischen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern (5. November 1918) und beiden Eisernen Kreuze noch einige weitere Auszeichnungen, wie die Goldene Militär-Verdienstmedaille (29. März 1915), das Ritterkreuz des Württembergischen Militär-Verdienstordens (30. August 1915), Ritterkreuz 1. Klasse des Königlich Sächsischen Albrechts-Ordens mit Schwertern (30. September 1915), Hamburger Hanseaten-Kreuz (6. Januar 1916), Großherzoglich Hessische Tapferkeitsmedaille (24. März 1917), Ritterkreuz 1. Klasse des Friedrichs-Ordens mit Schwertern (1. Juni 1917) verliehen. Nach dem Krieg wurde er am 21. Februar 1919 wurde er mit der Uniform des Generalstabes erneut zu den Offizieren von der Armee versetzt. Dabei wurde er dem AOK Grenzschutz Süd zur besonderen Verwendung zugeteilt. Vom 21. Februar 1919 bis zum 12. August 1919 war er an Grenzschutzkämpfen an der polnisch-schlesischen Front beteiligt. Dabei wurde er in den Gefechten bei Lissa, Rawitsch, Bojanowo, Altkloster, Neukloster, Tierschtiegel, Beutschen und Bienbaum verwendet. Am 12. August 1919 wurde er von der Dienstleistung beim AOK Süd enthoben und dem Württembergischen Kriegsministerium zur Verfügung gestellt. Am 26. Oktober 1919 wurde er von der Reichswehr-Befehlsstelle Württemberg zum Auflösungsamt vom Generalkommando XIII.Armeekorps kommandiert. Noch im Jahr 1919 wurde er zum Wehrkreiskommando V versetzt. Bei der Bildung vom 200.000 Mann-Übergangsheer der Reichswehr Mitte Mai 1920 gehörte er zum Wehrkreiskommando V. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr gehörte er am 1. Oktober 1920 zum Generalstab der 5. Division der Reichswehr in Stuttgart. 1922 wurde ihm ein neues Rangdienstalter als Hauptmann vom 18. August 1915 (1) verliehen. Vom 20. Juni 1923 bis zum 1. Juli 1923 wurde er zur Lehrerreise kommandiert. Vom 12. Juni 1924 bis zum 24. Juni 1924 wurde er zur Übungsreise der Abteilung Ib der 5. Division kommandiert. Vom 4. Juni 1925 bis zum 17. Juni 1925 wurde er zur Übungsreise der Führergehilfen kommandiert. Am 30. Juni 1925 wurde er mit Wirkung vom 1. Juli 1925 in den Stab der III. Abteilung vom 5. Artillerie-Regiment nach Ludwigsburg versetzt und von dort zur 9. Batterie des Regiments am gleichen Standort kommandiert. Vom 3. Oktober 1925 bis zum 3. November 1925 wurde er zur Ausbildung an Festungsgeschützen nach Königsberg in Preußen kommandiert. Während dieser Ausbildung wurde er am 1. November 1925 als Nachfolger von Major Curt Haase zum Chef der 9. Batterie vom 5. Artillerie-Regiment in Ludwigsburg ernannt. Am 1. April 1928 (2) wurde er zum Major befördert. Vom 17. Juni 1928 bis zum 23. Juni 1928 wurde er als Teilnehmer zur Divisions-Übungsreise kommandiert. Am 28. Januar 1929 wurde er mit Wirkung vom 1. Februar 1929 in den Stab der 6. Division der Reichswehr nach Münster in Westfalen versetzt und dort die Uniform der Führerstabsoffiziere zu tragen. Die Versetzung wurde bereits am 4. Februar 1929 wieder aufgehoben. Am 16. Januar 1930 wurde er mit Wirkung vom 1. Februar 1930 zur Kommandantur von Lötzen versetzt. Er blieb aber noch bis zum 15. März 1930 zu seiner bisherigen Dienststelle kommandiert. Am 17. Januar 1930 wurde angeordnet, dass er ab dem 1. März 1930 die Uniform der Führerstabsoffiziere zu tragen hatte. Sein Nachfolger als Chef der 9. Batterie wurde Hauptmann Maximilian Ritter von Pohl. Vom 8. Dezember 1930 bis zum 14. Dezember 1930 wurde er zu einem Lehrgang zur Pionierschule nach München kommandiert. Am 1. Januar 1933 wurde er in den Stab der II. Abteilung vom 5. Artillerie-Regiment nach Ulm versetzt. Am 1. Februar 1933 (8) wurde er zum Oberstleutnant befördert. Gleichzeitig wurde er als Nachfolger von Oberstleutnant Curt Haase zum Kommandeur der II. Abteilung vom 5. Artillerie-Regiment in Ulm ernannt. Sein Vater starb wenige Wochen vor seinem 80. Geburtstag am 25. Februar 1934 in Ellwangen/Jagst. Auf den Führer und Reichskanzler Adolf Hitler wurde er am 2. August 1934 vereidigt. Bei der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht wurde er am 1. Oktober 1934 zum Kommandeur vom Artillerie-Regiment Hannover ernannt. Als solcher wurde er am 1. Februar 1935 (2) zum Oberst befördert. Er wohnte jetzt privat in der 3. Etage der Isernhagener Straße in Hannover. Bei der Enttarnung der Einheiten wurde er am 15. Oktober 1935 durch die Umbenennung seines Regiments zum Kommandeur vom Artillerie-Regiment 19 in Hannover ernannt. Am 13. Juli 1936 wurde er vom 3. August 1936 bis zum 15. September 1936 zum Truppenübungsplatz Münsingen kommandiert. Seinen Dienst regelte der Chef vom Heeres-Personalamt (HPA). Am 6. Oktober 1936 wurde er von abgelöst. Dafür wurde er an diesem Tag zum Kommandeur vom Artillerie-Regiment 34 in Koblenz ernannt. Nach einem Jahr gab er sein Kommando über das Artillerie-Regiment 34 an Oberstleutnant Hans Bömers ab. Dafür wurde er an diesem 12. Oktober 1937 zum Artillerie-Kommandeur 5 (Arko 5) in Ulm an der Donau ernannt. Als solcher wurde er am 31. März 1938 mit Wirkung vom 1. April 1938 (5) zum Generalmajor befördert. Am 13. März 1939 wurde er als Nachfolger von Generalmajor Walter Behschnitt mit Wirkung vom 1. April 1939 zum Kommandant der Befestigungen bei Aachen ernannt. Diese Funktion behielt er auch bei Beginn des 2. Weltkrieges. Am 24. September 1939 wurde er zum Kommandeur der Division Spang ernannt und gleichzeitig als Kommandant der Befestigungen am Niederrhein verwendet. Am 20. April 1940 wurde er mit Wirkung vom 1. April 1940 (9) zum Generalleutnant befördert. Sein Posten wurde jetzt auch als Kommandant der Befestigungen Niederrhein bezeichnet. Die Spange zum Eisernen Kreuz 2. Klasse wurde ihm am 23. Mai 1940 verliehen. Am 24. Mai 1940 (Verfügung vom 3. Juni 1940) wurde er mit Wirkung vom 28. Mai 1940 in die Führerreserve OKH versetzt. Seinen Dienst regelte jetzt der Wehrkreis VI. Sein privater Wohnsitz befand sich in der Curtiusstraße 2 in Köln. Er wurde ab dem 31. Mai 1940 bei der Erkundung der zukünftigen deutsch-belgischen Grenze von militärischen Standpunkten im Auftrag vom Stellvertretenden Generalkommando VI. Armeekorps eingesetzt. Nach dem Ende des Westfeldzuges wurde er am 30. September 1940 mit Wirkung vom 16. September 1940 zum Kommandant des rückwärtigen Armeegebietes 590 (Korück 590) ernannt und damit dem Stab der 1. Armee unterstellt. Dort wurde er bei der Errichtung der Führerlinie und Organisation der Demarkationslinie verwendet. Am 6. November 1940 (Verfügung vom 14. November 1940) wurde er mit Wirkung vom 15. November 1940 zum Kommandeur der neuen 337. Infanterie-Divison im Wehrkreis VII ernannt. Am 7. Februar 1941 erhielt er folgende Beurteilung von General der Artillerie Edmund Wachenfeld, KG vom Stellv. Generalkommando VII. Armeekorps: "Bisherige Beurteilung durch Generalfeldmarschall von Witzleben: "Charakterfeste, starke Persönlichkeit, die an sich höchste Anforderungen stellt und strenge Maßstäbe anlegt." ----- "Seine zeitweile Neigung zur Nervosität, die auf einen schweren Unfall zurückzuführen ist, weiß er mit sichtbarem Erfolg zu bekämpfen". Hat sich als Kommandeur des rückwärtigen Gebietes bewährt. Die 337. Division ist noch in der Aufstellung. Bewertung: Bisher noch nicht zu übersehen. Bisher durchaus bewährt. Empfehlung: Nach Urteil des Generalfeldmarschalls von Witzleben als Kommandeur einer Felddivision." Dazu ergänzte am 4. März 1941 Generaloberst Friedrich Fromm, Chef der Heeresrüstung und Befehlshaber des Ersatzheeres: "Nichts hinzuzufügen." Am 2. April 1941 schrieb der Ia der 337. Infanterie-Divison, Major z.V. Carl-Friedrich Graf von Pückler-Burghauss an Oberstleutnant i.G. Hans-Hugo Graf von Kirchbach (Generalstab des Heeres GZ): "Sehr verehrter Herr Oberstleutnant ! Bei meiner letzten Meldung in Berlin brachte ich zum Ausdruck, dass ich mich bei der 337. Infanterie-Division sehr wohl fühle und keine Schwierigkeiten hätte. Ich halte mich nunmehr für verpflichtet, diese Auffassung wesentlich einzuschränken. Die Schwierigkeiten beruhen in der Person des Divisionskommandeurs. Dieser leidet akut darunter, dass er als aktiver General eine Division 14. Welle bekam, die Spange zum EK I nicht hat, und sich gegenüber wiederverwendeten Generalen zurückgesetzt fühlt. Im Übrigen legt er an das Offizierkorps der Division und die Leistungen der Truppe einen Standpunkt an, der etwa dem des 100.000 Mann-Heeres entspricht. Aus all dem ergibt sich in erhöhte Reizbarkeit umsetzt und verletzende, in Gegenwart Untergebener unter Umständen herabsetzende Formen annimmt. Der Erfolg davon ist eine wachsende Unbeliebtheit bei den Kommandeuren. Ich fürchte, dass speziell im Einsatz der Zustand eintreten wird, den man als "festgezogen" bezeichnet. Die Truppe selbst und vor allem das Offizierkorps ist meines Erachtens wesentlich besser als vor Jahresfrist die Divisionen 3. Welle. Der Generalstabsoffizier muss in allem hinter seinem Kommandeur stehen. Hier liegt es so, dass ich oft im Inneren den Regimentskommandeuren Recht gebe und selbst in eine schwierige Lage komme, wenn diese sich mir gegenüber offen aussprechen. Ich glaube, sagen zu können, dass ich bei der Truppe gern gesehen bin und dass man mir Vertrauen entgegen bringt. Ich persönlich kann nicht über unkorrekte Behandlung klagen und habe genügend Lebenserfahrung im Umgang mit schwierigen Vorgesetzten. Aber letzten Endes muss auch meine Dienstfreudigkeit leiden. Ohne zwingenden Grund werde ich nie um meine Ablösung bitten, da ich mich abgesehen vom guten Verhältnis zur Truppe im Divisionsstabe besonders wohlfühle und hier eine gute Kameradschaft besteht. Den General sehen wir nur beim kurzen gemeinsamen Mittagessen an den Tagen, an welchen er nicht unterwegs ist. Er hält sich ausserdienstlich völlig abseits. Ich habe mir die Frage vorgelegt, ob dem General un den dienstlichen Belangen mit einem anderen Generalstabsoffizier besser gedient wäre und ob ich vorsorglich um Ablösung bitten solle? Ich glaube aber, dass jeder Nachfolger dieselben Schwierigkeiten haben wird, es sei denn es handle sich um einen sehr jungen Herren, der alles einsteckt, keine eigene Meinung äussert und letzten Endes nur bestrebt ist, nicht unangenehm aufzufallen. Damit aber wäre nicht gedient. Ich trage dies vor, weil ich schliesslich aus Selbstachtung darauf vorbereiten möchte, dass eine eventuelle Bitte um Ablösung sei es von meiner Seite, sei es von Seiten meines Kommandeurs nicht auf Grund plötzlicher Differenzen erfolgt, sondern von mir vorausgesehen ist." Oberstleutnant i.G. Hans-Hugo Graf von Kirchbach leitete diesen Brief auf Wunsch seines Abteilungsleiters am 9. April 1941 an den Chef des Generalstabes des Heeres und Zentralabteilung OKH, zu Händen des Generalmajors Viktor von Draebich-Waechter Chef der Arbeitsgruppe P1 vom HPA, weiter. Am 2. Mai 1941 (Verfügung vom 13. Mai 1941) gab er mit Wirkung vom 2. Mai 1941 sein Kommando ab und wurde wieder in die Führerreserve OKH versetzt und Köln als sein Standort festgelegt. Seinen Dienst regelte wieder der Wehrkreis VI. Diese Ablösung war durch das obige Schreiben Generalmajor Kurt Pflieger. Vom 20. Oktober 1941 bis zum 1. November 1941 wurde er zur Einweisung in das Kriegsgefangenenwesen zum Stab vom Kommandeur der Kriegsgefangenen im Wehrkreis V und daran anschließend vom 5. November 1941 bis zum 20. November 1941 zum Stammlager II D (Stalag II D) nach Stargard kommandiert. Anscheinend gefiel ihm die geplante Verwendung im Kriegsgefangenenwesen nicht und er versuchte über den Chef der Abteilung Landesverteidigung vom Oberkommando der Wehrmacht (OKW), Generalmajor Walter Warlimont, Einfluss zu nehmen. Dieser hatte sich daraufhin beim HPA am 24 Oktober 1941 erkundigt. Auf diese Anfrage erhielt er am 3. November 1941 folgende Antwort: "Lieber Warlimont! Ihren Brief vom 24. Oktober 1941 betreffend Generalleutnant Spang möchte ich folgendermaßen beantworten. Es handelt sich bei der für Spang vorgesehenen Verwendung um eine nicht zu unterschätzende Stellung als Inspekteur der Kriegsgefangenen Ost, wozu ich, das wissen sie ja beim OKW, einen energischen und tüchtigen Offizier haben muß. Da ich Spang auf Grund der Entscheidung des Herrn Oberbefehlshabers des Heeres als Divisionskommandeur nicht verwenden kann, so scheint er mir im Interesse der Sache für diese Verwendung besonders geeignet zu sein und kann dort mehr nützen, als wenn er als beratender Artillerist in einem höheren Stabe sitzt. Seine Verantwortung ist auch viel größer, und ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie ihm, nachdem Sie vielleicht selber sich bei der Ihnen unterstellten Stelle des Gefangenwesens danach erkundigt haben, erklären würden, welche Bedeutung die für ihn in Aussicht genommene Stellung hat. Zur Zeit ist Spang zum Kommando der Kriegsgefangenen im Wehrkreis V kommandiert und wird noch im November zu einem Lehrgang beim Stalag II D bei Stargard kommandiert werden, um sich über die Probleme des Kriegsgefangenenwesens zu unterrichten und dann die neue Stellung zu übernehmen. Sie tun einen guten Dienst, wenn Sie Spang endlich davon überzeugen, daß er in keiner Weise durch diese Verwendung vor seinen Kameraden oder der Umwelt gerichtet worden ist, und daß seine Selbstlosigkeit keineswegs so ungeheurer belastet würde, daß er es nicht mehr ertragen könne." Am 7. Dezember 1941 (Verfügung vom 15. Dezember 1941) wurde er mit Wirkung vom 7. Dezember 1941 zum Kommandant von Poltawa ernannt. Anscheinend trat er diesen Posten aber nie an. Er wurde aber vom 31. Dezember 1941 bis Mai 1942 als Befehlshaber der Landengen der Insel Krim verwendet. Am 5. April 1942 erhielt er folgende Beurteilung von Generaloberst Erich von Manstein, OB der 11. Armee: "Ein Mann, der nichts anderes kennt, als seine soldatische Pflicht. Energische Persönlichkeit, die wohl etwas schwunglos ist, gestellte Aufgaben aber unter vollstem Einsatz löst. Hat sich als Befehlshaber der Landengen durch tatkräftige Organisation der Verteidigung und unermüdliche Überwachung derselben voll bewährt. Bewertung: Füllt sehr gut aus. Zu Führungsleistungen keine Gelegenheit. Empfehlung: Ich halte die Verwendung des Generalleutnants Spang in einer seinem Dienstgrad und militärischem Werdegang entsprechenden Stellung für angebracht." Dazu ergänzte am 27. April 1942 Generalfeldmarschall Fedor von Bock, OB der Heeresgruppe Süd: "In seiner neuen Stellung habe ich noch kein Urteil über ihn. Auf Grund früherer Erfahrungen schlage ich vor, seine weitere volle Bewährung abzuwarten." Die Spange zum Eisernen Kreuz 1. Klasse wurde ihm am 12. April 1942 verliehen. Am 21. Mai 1942 (Verfügung vom 12. Juni 1942) wurde er mit Wirkung vom 24. Mai 1942 zum Kommandant des rückwärtigen Armeegebietes 585 (Korück 585) ernannt. Seine Inmarschsetzung sollte über Charkow erfolgen. Am 2. Oktober 1942 (Verfügung vom 30. Oktober 1942) wurde er mit Wirkung vom 5. Oktober 1942 als Nachfolger von Generalleutnant Moritz von Faber du Faur zum Kommandant des rückwärtigen Armeegebietes 593 (Korück 593) ernannt. Ein Nachfolger als Korück 585 wurde nicht ernannt, da der Stab gemäß Gen.Qu. K.Verw. (Q 4) roem.2 1522/42 g.Kdos anders verwendet wurde. Am 5. Oktober 1942 erhielt er folgende Beurteilung von General der Panzertruppe Friedrich Paulusa>, OB der 6. Armee: "Eine Persönlichkeit mit bester soldatischer Pflichtauffassung. Er nimmt seine Aufgaben als Kommandant des rückwärtigen Armeegebiets sehr ernst und packt sie nach gegebenen Weisungen mit Energie und äußerstem Fleiss an. Ob er wendig genug ist, ob sich schwierigen Lagen schnell anzupassen, bleibt noch abzuwarten. Bewertung: Füllt seine Stelle gut aus. Empfehlung: Kann noch nicht beurteilt werden." Ab dem 21. November 1942 wurde er bis zum 30. Dezember 1942 als Führer der Kampfgruppe Spang eingesetzt. Diese bestand aus dem Grenadier-Regiment 354 (Gruppe von Waldow) und dem Sicherungs-Regiment 210 (Gruppe Wandke) sowie Alarmeinheiten. Am 30. November 1942 wurde der der Gruppe die Panzer-Jäger-Abteulung 336 zugeführt. Vom 31. Dezember 1942 bis zum 14. Januar 1943 wurde er als Nachfolger von Generalleutnant Friedrich Mieth als Stellvertretender Befehlshaber Heeresgebiet Don und Kommandierender General der Sicherungstruppen verwendet. Am 12. Januar 1943 (Verfügung vom 18. März 1943) wurde er mit Wirkung vom 12. Januar 1943 erneut in die Führerreserve OKH versetzt. Seinen Dienst sollte nach Wiederherstellung seiner Gesundheit der Wehrkreis VI regeln. Er war am 18. Mai 1943 bei Generalmajor Viktor Linnarz vom HPA und meldete sich gesund und bat dringend um einen Kampfauftrag. Dieser schlug daraufhin eine Verwendung als Kommandeur einer bodenständigen Division im Westen vor. Am 25. Mai 1943 (Verfügung vom 30. Juli 1943) wurde er mit Wirkung vom 1. Juni 1943 zum Kommandeur der bodenständigen 266. Infanterie-Division ernannt. Diese stellte er auf dem Truppenübungsplatz Münsingen auf. Ende Juli 1943 kam er mit seiner Division nach Frankreich, wo sie als Besatzungstruppe und zum Küstenschutz in der Bretagne eingesetzt wurde. Am 2. März 1944 erhielt er folgende Beurteilung von General der Infanterie Erich Straube, KG vom LXXIV. Armeekorps: "Gerade, soldatische, zuweilen etwas gehemmte Persönlichkeit mit ausgeprägtem Pflichtbewusstsein und Verantwortungsgefühl. Sieht leicht Schwierigkeiten, packt aber alle Aufgaben mit Energie und Tatkraft an. Hat die Ausbildung seiner Division un den Ausbau seines Küstenverteidigungsabschnittes mit grossen Verständnis und unermüdlichen Fleiss geleitet und erfolgreich vorwärtsgetrieben. Zur Führung vor dem Feind hatte er noch nicht Gelegenheit. Lehrt das nationalsozialistische Gedankengut und überträgt es auf seine Üntergebenen. Bewertung: Über Durchschnitt. Empfehlung: Belassung." Dazu ergänzte Generaloberst Friedrich Dollmann, OB der 7. Armee: "Spang ist mir schon als Artillerie-Regiments-Kommandeur im IX. Armeekorps aus dem Frieden bekannt. Eine wertvolle Persönlichkeit, die getragen von starkem Pflichtgefühl sich bis zum Letzten einsetzt. Hat sich in Ausbildung der Division und im Ausbau seines Abschnittes bestens bewährt." Als letzter ergänzte Generalfeldmarschall Gerd von Rundstedt, OB der Heeresgruppe D und OB West: "Einverstanden." Am 8. August 1944 geriet er bei Brest in amerikanische Kriegsgefangenschaft. Später wurde er an die Briten übergeben, die in nach England brachten und dort im London District Cage und im Kensington Park gefangen hielten. Zu seiner Gefangennahme führte er am 23. August 1944 folgendes aus: "In Ausführung eines Befehls stieß ich in der Nacht vom 7. August 1944 zum 8. August 1944 auf Marsch nach Brest wiederholt auf Feindkräfte, nach Durchbruch durch diese traf ich mit der 1. Staffel überraschend auf 2 Reihen amerikanische Panzer auf Dorfstrasse. Harter Nahkampf, tapferer Kampf mit erheblichem Verlust. Unbedeutender Prellschuss am Stahlhelm. Wurde abends bei Absicht allein mich nach Brest durchzuschlagen von 2 amerikanischen Panzern gestellt und da alle Munition beim Morgenkampf verschossen, gefangen." Die Briten fanden seine Reaktion auf die Nachrichten zu den Attentätern vom 20. Juli 1944 interessant. Einerseits war er erschüttert, daß ihm gut bekannte Generäle, wie Ludwig Beck und Erwin von Witzleben, hingerichtet worden waren. Dann kritisierte er die Attentäter, weil sie viel zu spät gehandelt hätten, als klar gewesen sei, daß man nichts mehr habe erreichen können, sondern nur Uneinigkeit in die Truppe hereintragen würde. Deutlich betonte Spang, daß das Attentat keine Auswirkungen auf seine Einheit, die 266. Infanterie-Division, gehabt habe. Aus der Gefangenschaft wurde er am 16. Mai 1947 wieder entlassen.
Aus der am 19. Mai 1884 in Schwäbisch Gmünd geschlossenen Ehe seiner Eltern
hatte er mehrere Geschwister:
Literatur und Quellen:
Sein jüngerer Bruder war der am 25. März 1887 ebenfalls in Mergentheim
geborene Willibald Spang.
Krug, Ottomar Deutsche Generale 1918-1945, Bundesarchiv Freiburg, Signatur
MSG 109/10853
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1906, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1906
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1907, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1907
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1908, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1908
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1909, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1909
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1910, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1910
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1911, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1911
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1912, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1912
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1913, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1913
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1914, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1914
Dienstaltersliste der Offiziere der königlich Preußischen Armee und des XIII.
(königlich Württembergischen) Armeekorps 1917, Mittler und Sohn 1917
Dienstaltersliste der Offiziere der bisherigen Preußischen Armee und des XIII.
(bisherigen Württembergischen) Armeekorps 1919, Mittler und Sohn 1919
Stellenbesetzung im Reichsheer 16. Mai 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1921, Biblio-Verlag 1968
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1923, Berlin,
Mittler und Sohn 1923
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1924, Berlin,
Mittler und Sohn 1924
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1925, Berlin,
Mittler und Sohn 1925
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1926, Berlin,
Mittler und Sohn 1926
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1927, Berlin,
Mittler und Sohn 1927
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1928, Berlin,
Mittler und Sohn 1928
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1929, Berlin,
Mittler und Sohn 1929
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1930, Berlin,
Mittler und Sohn 1930
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1931, Berlin,
Mittler und Sohn 1931
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1932, Berlin,
Mittler und Sohn 1932
Stellenbesetzung des Deutschen Reichsheeres nach dem Stand vom 1. Mai 1933
Stellenbesetzung des Deutschen Reichsheeres nach dem Stand vom 1. April 1934
Stellenbesetzung Reichsheer 1. Oktober 1934
Stellenbesetzung Reichsheer 15. Oktober 1935
Stellenbesetzung Wehrmacht 6. Oktober 1936
Stellenbesetzung des Heeres mit Stand vom 12. Oktober 1937
Stellenbesetzung des Heeres 1938
Podzun, H. H. (Hg.): Das Deutsche Heer 1939. Gliederung, Standorte,
Stellenbesetzung und Verzeichnis sämtlicher Offiziere am 3. Januar 1939, Bad
Nauheim, Podzun 1953
Militär-Wochenblatt
PersPers 6/876
Pers 6/300673