Pionierschule München

 

Die Pionierschule in München war die Nachfolgerin der vor dem Ersten Weltkrieg bestehenden "Militärtechnischen Akademie" in Berlin-Charlottenburg bzw der für den bayerischen Heeresteil zuständigen "Artillerie- und Ingenieurschule" in München. Da dem Reichsheer nach dem Versailler Vertrag nur vier Waffenschulen zugestanden waren, wurde in München für die Pionier- und Kraftfahrtruppen eine gemeinsame Schule errichtet. Auf dem Gelände der ehemaligen bayerischen "Artillerie- und Ingenieurschule" begann am 31. Mai 1920 die Ingenieurschule München ihre Tätigkeit. Gelehrt wurde Taktik, Waffenlehre, Geländekunde, Befestigungslehre, Eisenbahn- und Brückenbau, Verkehrs- und Nachrichtenwesen, Feldpionierdienst, pioniertechnisches Zeichnen, Waffendienst, Heerwesen, Reiten, Leibesübungen, Mathematik, Mechanik, Physik, Elektrotechnik, Chemie, Baukonstruktionslehre, Maschinenkunde, Vermessungskunde, Luftschutz, Militärgesundheitsdienst, Bürgerkunde, Kriegsgeschichte und Pferdekunde. 1921 wurde die Schule der Infanterieschule in München unterstellt, 1924 aber wieder selbständig. An der Pionierschule wurden Lehrgänge für Fähnriche, für Offiziere und für Festungsbau durchgeführt. 1925 kamen Sonderlehrgänge für ältere Pionieroffiziere, Festungsbaubeamte, Stabsoffiziere und Marinepioniere hinzu. 1928 wurde der Lehrplan für die Festungsbaulehrgänge so ausgestaltet, dass ihr Besuch wie der einer höheren technischen Lehranstalt gewertet wurde. Die ab dem Jahr 1934 eingeleitete Vergrößerung des Heeres überforderte bei weitem die vorhandenen Möglichkeiten der Pionierschule München. Im Zuge der Aufteilung der Heeresschulen in Kriegs- und Waffenschulen wurde die Schule daher in die Pionierschulen I und II geteilt. Die Pionierschule I erhielt im September 1936 Berlin-Karlshorst als Garnison, die Pionierschule II ab Oktober 1934 Rehagen-Karlsdorf.

 

Kommandeure:

31. Mai 1920 Oberst Friedrich

September 1923 Oberstleutnant Gehre

14. Januar 1925 Oberst Augustin

Anfang 1928 Generalmajor Kuprion