Behschnitt, Walter

 

* 13. August 1885, Reichenbach

† 22. Oktober 1970, Frankfurt am Main

 

Walter Behschnitt trat am 14. März 1905 als Zweijährig Freiwilliger in die Königlich Preußische Armee ein. Er kam dabei zum 3. Schlesisches Infanterie-Regiment Nr. 156. Nach kurzer Zeit wurde er dann zum Fahnenjunker in seinem Regiment ernannt. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er am 18. August 1906 beim 3. Schlesisches Infanterie-Regiment Nr. 156 zum Leutnant befördert. Ab dem Herbst 1912 wurde er dann als Bataillonsadjutant in seinem Regiment eingesetzt. Als solcher wurde er am 17. Februar 1914 zum Oberleutnant befördert. Auch bei Beginn des 1. Weltkrieges rückte er dann als Bataillonsadjutant mit seinem Regiment an die Front. Nach wenigen Wochen wurde er dort schwer verwundet. Erst im Spätherbst 1914 kam er wieder zu seinem Regiment zurück. Bis Ende 1915 wurde dann in verschiedenen Funktionen in seinem Regiment eingesetzt. Dabei wurde er bereits am 18. Juni 1915 zum Hauptmann befördert. Ende 1915 wechselte er dann in den Stabsdienst über. Dabei wurde er für die restliche Zeit des Ersten Weltkrieges in verschiedenen Generalstäben eingesetzt. Ab dem Sommerbeginn 1917 wurde er dann beim im Generalstab des Chefs für Feldeisenbahnangelegenheiten eingesetzt. Im Ersten Weltkrieg wurde er nicht nur verwundet. Im Krieg wurden ihm neben beiden Eisernen Kreuzen noch weitere Auszeichnungen verliehen. Nach dem 1. Weltkrieg wurde er in das Reichsheer übernommen. Beim Übergangsheer der Reichswehr gehörte er im Frühjahr 1920 als Generalstabsoffizier zum Wehrkreiskommando V. Bei der Übernahme in das 100.000 Mann-Heer der Reichswehr kam er dann zum Stab der 5. Division der Reichswehr nach Stuttgart. Er wurde dort als Generalstabsoffizier eingesetzt. Im Frühjahr 1921 wurde er dann als Kompaniechef in das 8. (Preuß.) Infanterie-Regiment versetzt. Am 1. Oktober 1923 wurde er dann in das Reichswehrministerium nach Berlin versetzt. Dort wurde er jetzt die nächsten Jahre abwechselnd im Truppenamt (TA) und in der Heeres-Organisations-Abteilung (T 2) eingesetzt. Er machte sich dann einen Namen bei der Ausarbeitung der Erweiterungspläne zur späteren Wehrmacht. Dort wurde er auch am 1. Februar 1928 zum Major befördert. Damit wurde er dann als Gruppenleiter in der Heeres-Statistische-Abteilung (T 3) eingesetzt. Am 1. Oktober 1930 wurde er dann in den Stab vom Artillerieführer V nach Stuttgart versetzt. Unter der gleichzeitigen Beförderung zum Oberstleutnant wurde er am 1. April 1932 als Nachfolger von Oberstleutnant Hans Roth zum Kommandeur des II. (Thür.) Bataillons vom 15. Infanterie-Regiment in Eisenach ernannt. Dieses Kommando gab er am 1. Oktober 1933 an Oberstleutnant Erwin Vierow ab. Dafür wurde er an diesem Tag zur Kommandantur der Befestigungen bei Lötzen versetzt. Bereits am 1. März 1934 wurde er in den Stab vom Gruppenkommando 2 nach Kassel versetzt. Dort wurde er am 1. Juli 1934 zum Oberst befördert. Bei der Erweiterung der Reichswehr am 1. Oktober 1934 wurde er als Nachfolger von Oberst Werner Kienitz als Kommandeur zum Infanterie-Regiment Kassel nach Kassel versetzt. Bei der Enttarnung der Verbände wurde er dann am 15. Oktober 1935 zum Kommandeur vom Infanterie-Regiment 15 in Kassel ernannt. Am 1. Oktober 1937 wurde er zum Generalmajor befördert. Als solcher gab er am 12. Oktober 1937 sein Kommando ab und wurde dafür zum Kommandant der Heeresdienststelle 9 in Köln ernannt. Am 10. November 1938 wurde er durch die Umbenennung seines Stabes zum Kommandant der Befestigungen bei Aachen ernannt. Am 1. April 1939 wurde er dann zum Kommandeur der 15. Infanterie-Division in Frankfurt am Main ernannt. Mit dieser bezog er bei Beginn des 2. Weltkrieges im Sommer 1939 Stellungen im Westen. Am 1. Oktober 1939 wurden ihm die Charakter als Generalleutnant verliehen. Am 6. Oktober 1939 gab er sein Kommando ab. Er wurde dafür kurz darauf zum Kommandeur der Ersatztruppen 2./VI in Bielefeld ernannt. Durch die Umbenennung seines Stabes nach der Verlegung nach Bromberg wurde er Mitte November 1939 zum Kommandeur der Division Nr. 166 ernannt. Am 30. April 1940 gab er sein Kommando ab und wurde dafür zum Kommandeur der 254. Infanterie-Division ernannt. Diese führte er dann im Frühjahr 1940 in den Westfeldzug. Danach wurde er am 1. September 1940 zum Generalleutnant befördert. Er trug jetzt bereits beide Spangen zu seinen Eisernen Kreuzen. Zum Sommerbeginn 1941 führte er seine Division im Ostfeldzug beim Angriff auf Nordrussland. Ende März 1942 wurde er von seinem Kommando über die 254. Infanterie-Division abgelöst und in die Führerreserve versetzt. Am 1. Mai 1942 wurde er dann zum Wehr-Ersatz-Inspekteur Hannover ernannt. Am 6. September 1942 wurde ihm nachträglich für seine vorherige Tätigkeit als Divisionskommandeur das Deutsches Kreuz in Gold verliehen. Sein Kommando über die Wehrersatzinspektion Hannover behielt er dann bis Mitte Februar 1945. Dann wurde er für etwa zwei Wochen zum Kommandant von Magdeburg für die Elbverteidigung ernannt. Danach wurde er Anfang März 1945 für etwa 4 Wochen wieder zum Wehr-Ersatz-Inspekteur Hannover ernannt. Am 1. April 1945 wurde er dann zum Kommandant von Einbeck ernannt. Noch Anfang April 1945 geriet er dann am 9. April 1945 in westalliierte Gefangenschaft. Aus dieser wurde er Ende 1946 wieder entlassen.