Spang, Willibald Theodor
* 25. März 1887, Mergentheim † 28. September 1978, Hamburg
BArch Pers 6/877 1935 als Major |
BArch Pers 6/877 als Oberstleutnant |
Willibald Spang war der jüngere Sohn des späteren Oberstleutnant z.D. Karl Spang und dessen Ehefrau Maria, geborene Kucher. Nach seinem Abitur am Gymnasium Ellwangen im Sommer 1906 trat er am 9. Juli 1906 als Fahnenjunker in die Württembergische Armee ein. Er kam dabei wie sein älterer Bruder Karl Spang zum 3. Württembergisches Feldartillerie-Regiment Nr. 49 nach Ulm. Bei diesem wurde er am 25. Februar 1907 zum Fähnrich befördert. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er am 18. November 1907 zum Leutnant befördert. Sein Patent wurde dabei auf den 22. Mai 1906 (Dd) datiert. Danach wurde er anfangs als Batterieoffizier in der 4. Batterie seines Regiments in Ulm eingesetzt. Im Herbst 1909 wurde er in gleicher Funktion in die 3. Batterie seines Regiments am gleichen Standort versetzt. Vom 1. Oktober 1910 bis zum 1. Februar 1911 wurde er zum Lehrgang an die Feldartillerie-Schießschule nach Jüterbog kommandiert. Direkt im Anschluss wurde er am 1. Februar 1911 als Nachfolger von Oberleutnant Günther zum Adjutant der I. Abteilung vom 3. Württembergisches Feldartillerie-Regiment Nr. 49 in Ulm ernannt. Am 1. Mai 1913 wurde er durch seinen älteren Bruder als Abteilungsadjutant der I. Abteilung abgelöst. Dafür wurde als Batterieoffizier wieder der 3. Batterie seines Regiments in Ulm zugeordnet. Am gleichen Tag wurde er zur Herzog Karl Eduard Fliegerschule nach Gotha kommandiert. Am 1. Oktober1913 wurde er zur 3. Kompanie vom Flieger-Bataillon Nr. 4 nach Freiburg im Breisgau kommandiert. Dort wurde er als Flugzeugführer, Büro- und Mobilmachungsoffizier eingesetzt. Etatmäßig gehörte er im Frühjahr 1914 zur 2. Batterie seines Regiments in Ulm. Am 11. April 1914 erhielt er sein Befähigungszeugnis als Militärischer Flugzeugführer (Nr. 136). Er befand sich zu dieser Zeit auch in der Vorbereitung zur Prüfung für die Kriegsakademie. Bei Beginn des 1. Weltkrieges kam er am 2. August 1914 zur Feldflieger-Abteilung 20. Bei dieser wurde als Flugzeugführer in Aufklärungsflugzeugen verwendet. Das Eiserne Kreuz 2. Klasse wurde ihm am 15. September 1914 verliehen. Das Eiserne Kreuz 1. Klasse wurde ihm am 19. Oktober 1914 verliehen. Seine Beförderung zum Oberleutnant erfolgte am 8. November 1914 (C3c). Am 11. Juli 1915 wurde er zur Feldflieger-Abteilung 5 versetzt. Bei dieser wurde er als Flugzeugführer für zweimotorige Großflugzeuge unter der 6. Armee verwendet. Als solcher wurde er am 18. Dezember 1915 (K4k) zum Hauptmann befördert. Am 13. Februar 1916 wurde er als Führer der Staffel 17 zum Kampfgeschwader 3 der Obersten Heeresleitung (Kagohl 3) versetzt. Gegen den Willen des Geschwaderkommandeurs, Hauptmann von Dewall, wurde er am 1. April 1916 zum Abteilungsführer der Artillerie-Flieger-Abteilung 225 (AFA 225) in der Champagne ernannt. Auch nach der Umbenennung der Abteilung zur Flieger-Abteilung A 225 (FA A 225) Ende November 1916 führte er diese weiter an der Westfront. Am 17. Januar 1917 wurde er zum Abteilungsführer der Flieger-Abteilung A 230 (FA A 230) bei der Südarmee ernannt, wodurch er an der Ostfront zum Einsatz kam. Er kam am 9. Oktober 1917 infolge von Ruhr und Gelenkrheumatismus ins sächsische Reserve-Feldlazarett 5 der 96. Reserve-Division. Am 23. November 1917 wurde er in das Kriegslazarett 1/12 Deutsche Feldpost überführt. Am 8. Dezember 1918 wurde er zum Reservelazarett Brüderhaus nach Neustadt in Oberschlesien überwiesen. Knapp zwei Wochen später kam er am 23. Dezember 1917 zum Reservelazarett II Stuttgart. Vom 16. Januar 1918 bis zum 26. Februar 1918 wurde er im Teillazarett Hotel "Grüner Wald" vom Reservelazarett III Wiesbaden behandelt. Ab dem 26. Februar 1918 wurde er als Führer der 2. Kompanie der Flieger-Ersatz-Abteilung 4 in Posen eingeteilt. Er erhielt vom 1. März 1918 bis zum 14. März 1918 einen Erholungsurlaub nach Horb am Neckar genehmigt. Bereits am 21. März 1918 wurde er als Führer der 1. Kompanie von der Flieger-Ersatz-Abteilung 13 in Bromberg angefordert. Dort wurde er auch als Fluglehrer und Flugleiter verwendet. Am 1. Oktober 1918 wurde er in den Stab vom Kommandeur der Flieger Heimat 7 (Koflheim 7) nach Frankfurt am Main versetzt. Als Hauptmann beim Stabe wurde er ab dem 1. Dezember 1918 dem Kofl vom XVIII. Armeekorps in Bad Nauheim zugeteilt. Im 1. Weltkrieg wurden ihm neben beiden Eisernen Kreuze noch einige weitere Auszeichnungen, wie das Ritterkreuz des Württembergischen Militär-Verdienstordens (14. Dezember 1914), das Ritterkreuz 1. Klasse mit Schwertern des sächsischen Albrechts-Ordens (4. Januar 1918), der Bayerische Militär-Verdienstorden 4. Klasse mit Schwertern (4. März 1916), das Österreichische Militär-Verdienstkreuz III. Klasse mit Kriegsdekoration (2. Oktober 1917), das Ritterkreuz 1. Klasse des Friedrichs-Ordens mit Schwertern (31. August 1917) verliehen. Nach dem Krieg wurde er ab dem 11. Februar 1919 wurde er als Flugzeugführer bei der Grenzschutz-Fliegerabteilung in Böblingen bei den Truppen vom Generalmajor Otto Haas eingesetzt. Von März 1919 bis Mai 1919 war er Teilnehmer an den Kämpfen bei der Niederwerfung der inneren Unruhen in Stuttgart, Augsburg, Starnberg und München. Er heiratete die Herta Gierlich am 28. August 1919. Am 27. Oktober 1919 wurde er zum Rumpf vom 2. Württembergisches Feldartillerie-Regiment Nr. 29 versetzt. Am 17. Februar 1920 wurde er infolge der Heeresverminderung aus dem aktiven Dienst verabschiedet. Er erhielt dabei die Erlaubnis zum Tragen seiner bisherigen Uniform.
Er war danach im Zivilleben ab dem 17. Februar 1920 als Rechnungsbeamter in der Reichsunfallversicherung tätig. Er musste jetzt Revisionen bei den über das ganze Reih verstreuten Betrieben der Feinmechanik und Elektrotechnik ausführen. Er wohnte damals in der Nollendorfstraße 29 in Berlin W30. Sein Sohn Willibald Karl Erich Spang wurde am 19. April 1921 in Berlin-Lankwitz geboren. Am 28. Mai 1921 wechselte er nach einer Revision als Angestellter zur C.J. Vogel Draht- und Kabelwerke A.G. in Berlin-Adlershof/Köpenick. Er besuchte in den folgenden Jahren als Hospitant die Handelshochschule in Berlin. Ab 1924 wurde er bis zum 31. März 1933 in dieser Firma als Prokurist eingesetzt. Ab dem 12. Dezember 1927 war er auch Ehrenamtliches Vorstandsmitglied des Betriebskrankenkassenverbandes Berlin und Nachbarorte E.V.. Im Jahr 1928 wurde seine erste Ehe geschieden, sein Sohn lebte weiter bei ihm im Haushalt. Ab 1929 war er als Stellvertreter ehrenamtliches Ausschußmitglied der Landesversicherungsanstalt. Vom 31. August 1929 bis zum 17. Mai 1933 war er auch als ehrenamtlicher Richter beim Arbeitsgericht Berlin tätig. 1930 wohnte er privat in der Akazienstraße 29 in Berlin-Schöneberg, wo er die Telefonnummer G1 Stephan 1579 hatte. Ab 1933 wohnte er im Ahornweg 7 in Berlin-Friedrichshagen (Hirschgarten), wo er die Telefonnummer F4 Köpenick 2656 hatte. Am 1. April 1933 wurde er im Reichsdienst gemäß §56 WVG angestellt. Als Hauptmann a.D. gehörte er als Landesschutzoffizier zum Reichskommissariat für die Luftfahrt. Er war auf Privatdienstvertrag als Sachbearbeiter für Organisation und Ausbildung für den Vorsitzenden des Kuratoriums (Stelle Wilberg) tätig. Im Mai 1933 wurde er von der Abteilung BV angefordert, die inzwischen außer der Bearbeitung der Flugsicherungs-, Flugwetter- und Luftpolizeiangelegenheiten auch für die Bearbeitung sämtlicher Bodenorganisationsangelegenheiten, mit Ausnahme der den Bau und die Liegenschaftsverwaltung der Flughäfen betreffenden Fragen, zuständig war. Im Juni 1933 erfolgte seine Vereidigung auf die Reichsverfassung. Später war er als Referent bei der Deutschen Verkehrsfliegerschule im Einsatz. Ab dem 1. Oktober 1933 kam er als Hauptmann a.D. zur neuen Reichsluftwaffe. Dort wurde er gemäß §40a Wehrgesetz als L-Offizier mit einem Rangdienstalter vom 1. Dezember 1927 (2) dem Reichsluftfahrtministerium (RLM) zugeteilt. Der Verpflichtungsschein als L-Offizier wurde erst am 9. November 1933 von ihm unterschrieben. Sein Vater starb wenige Wochen vor seinem 80. Geburtstag am 25. Februar 1934 in Ellwangen/Jagst. Seine Vereidigung auf den Führer und Reichskanzler Adolf Hitler erfolgte am 2. August 1934. Vom 10. August 1934 bis zum 2. September 1934 wurde er zur Fliegerschule Neuruppin kommandiert. Dort erwarb er den Flugzeugführerschein A 2. Bei der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht wurde er am 1. Oktober 1934 (15) zum Flieger-Kommandant (Major (E)) befördert. Sein Rangdienstalter wurde dabei erst am 18. Mai 1935 auf den 1. Februar 1931 festgelegt. Zum 30. Oktober 1934 erhielt er folgende Beurteilung von Ministerialdirektor Willy Frisch, Chef des Allgemeinen Luftamtes im RLM: "Körperliche Eignung: Mittelgroß, schlanke Figur. Gute militärische Erscheinung. Feld- und flugdienstfähig. Wirtschaftliche Verhältnisse: geordnet. Allgemeines Urteil: Straffe, militärische Erscheinung, von bestimmten militärischen Auftreten. Aufrichtiger, ehrlicher Charakter. Unbedingt zuverlässig, taktvoll und verschwiegen. Ausgezeichnete Umgangsformen. Gewandt in Wort und Schrift, unermüdlicher Arbeiter. Ausgezeichnetes Wissen auf dem gesamten Gebiet der Luftfahrt. Weit über den Durchschnitt begabt hat er sich in alle ihm gestellten Aufgaben schnell und erfolgreich eingearbeitet. Sportlich trainiert, begeisterter Flugzeugführer. Füllt Stellung als Offizier z.b.V. beim Amtschef LB ausgezeichnet aus. Trotz seines Alters von 47 Jahren besonders geeignet zur Unterweisung und zur Führung von Frontverbänden, bei Nichtaktivierung zum Abteilungschef im Reichsluftfahrtministerium." Er war mit der Mitgliedsnummer 38282 förderndes Mitglied der Nationalsozialistischen Arbeiterpartei (NSDAP). Nach dem Erlass des Führers und Reichskanzlers vom 26. Februar 1935 erfolgte ab dem 1. März 1935 seine Verpflichtung als Soldat. Er wurde an diesem Tag in der Reichsluftwaffe als Major (E) angestellt. Die seit dem 1. April 1933 geleistete Dienstzeit galt als militärische Dienstzeit. Am 24. Juli 1935 erhielt er folgende Beurteilung vom Ministerialrat Albert Mühlig-Hofmann, stellvertretender Chef des Allgemeinen Luftamtes: "Körperliche Eignung: Mittelgroß, schlanke Figur. Gute militärische Erscheinung. Körperlich gewandt. Feld- und flugdienstfähig. Wirtschaftliche Verhältnisse: geordnet. Allgemeines Urteil: Major (E) Spang ist ein Offizier von durchaus vaterländischer Gesinnung und vorzüglichen Charaktereigenschaften. Hervorgehoben zu werden verdient: ausgezeichneter Fleiß, große Arbeitskraft, Takt und Verschwiegenheit. Mit vorbildlicher Zähigkeit führt er die ihm übertragenen Arbeiten aus, ohne jede Rücksicht auf seine eigene Person. Schriftliche Arbeiten und Entwürfe fertigt er mit großem Geschick an und es ist hervorzuheben, daß aus diesen Arbeiten große Sonderkenntnisse auf dem Gebiet der Menschenbehandlung, des Arbeitsrechts sowie allgemein wirtschaftlichen und organisatorische Arbeiten zu ersehen sind. Seine Vorschläge für die Behandlung verwickelter Aufgaben lassen geistige Frische und Beweglichkeit sowie initiative und dispositive Veranlagung Veranlagung in hohem Maße erkennen. Daneben verdient eine große körperliche Frische hervorgehoben zu werden, die sich besonders in vorzüglichen fliegerischen Leistungen äußert (Teilnahme am Deutschlandflug). Mit großer Leidenschaft widmet sich Major Spang unter erheblichen Opfern seiner persönlichen Freizeit seiner fliegerischen Vervollkommnung. Die Befähigung zur Erledigung selbständiger Sonderaufgaben sowie zum Abteilungsleiter im RLM oder höheren Stäben hat Major Spang im Allgemeinen Luftamt in vollem Umfang bewiesen, er wird daher zur Beförderung zum Oberstleutnant vorgeschlagen." Es folgte am 28. August 1935 mit Wirkung vom 1. August 1935 (63) seine Beförderung zum Oberstleutnant (E). Den Flugzeugführerschein B I hat er am 31. Januar 1936 erworben. Am 1. März 1936 wurde er aus dem Ergänzungsoffizierskorps der Luftwaffe in das aktive Offizierskorps der Luftwaffe (Fliegertruppe) mit einem Rangdienstalter vom 1. August 1935 (3) überführt. Er wurde als Offizier z.b.V. des Reichsministers der Luftfahrt (Sonstige Offiziere) am Standort Berlin geführt. Am 4. Dezember 1935 wurde er in der Fliegeruntersuchungsstelle II Berlin (Charité) auf Fliegertauglichkeit untersucht und als militärfliegertauglich befunden worden. Vom 1. März 1936 bis zum 16. März 1936 wurde er zur Einweisung als Verbandsführer zur Fliegergruppe Greifswald kommandiert. Direkt im Anschluß wurde er vom 17. März 1936 bis zum 31. März 1936 zur Einweisung als Verbandsführer zur Fliegergruppe Giebelstadt kommandiert. Bereits am 12. März 1936 wurde er zum Kommandeur der Fliegergruppe Schwäbisch Hall und zum Kommandant vom Fliegerhorst Schwäbisch Hall ernannt. Aus seiner Gruppe wurde am 1. April 1936 die III. Gruppe vom Kampfgeschwader 155 gebildet. Am 9. September 1936 erhielt er folgende Beurteilung von Oberst Otto Deßloch, Kommodore vom Kampfgeschwader 155: "Körperliche Eignung: Schlanke, jugendliche Erscheinung. Dienstfähig, Flugfrisch. Wirtschaftliche Verhältnisse: geordnet. Allgemeines Urteil: Ein grundanständiger offener Charakter mit bester Dienstauffassung, hohem Pflichtbewusstsein und ausgesprochener Passion und Eignung für seinen Beruf. Schwungvolle Art. Körperlich und geistig sehr frisch zeigt er als Führer bei Anlagen und Besprechung von Übungen gutes taktisches Verständnis. Hat seine Gruppe fest in der Hand und versteht sich durchzusetzen. Strenge Dienstauffassung. Im inneren Dienst sorgfältig. Vollkommen flugfrisch und begeisterter Flieger. Hat für alles Interesse, kümmert sich sehr um seine Leute und ist ein guter Erzieher für das Offizierskorps. Ausserdienstliches Auftreten gewandt und sicher. Hat sofort den richtigen Kontakt mit der Zivilbehörde und der Bevölkerung gefunden. Füllt seine Stelle sehr gut aus. Geeignet zur Beförderung zum nächsthöheren Dienstgrad." Dazu ergänzte am 26. September 1936 Generalmajor Hellmuth Felmy, Höherer Flieger-Kommandeur im Luftkreis V: "Zutreffend beurteilt. Ein ausgezeichneter Kommandeur. Zur Beförderung zum nächsthöheren Dienstgrad geeignet." Als letztes ergänzte am 9. Oktober 1936 Generalmajor Hugo Sperrle, KG und Befehlshaber im Luftkreis V: "Einverstanden. Tüchtiger Kommandeur, der seine Gruppe gut erzieht und führt. Geeignet zur Beförderung." Vom 8. Oktober 1936 bis zum 14. Oktober 1936 wurde er zu einer Nachschubreise nach Würzburg kommandiert. Vom 5. Januar 1937 bis zum 22. Januar 1937 wurde er zum Navigationslehrgang für Gruppen-Kommandeure und Staffelkapitäne nach Brandis kommandiert. Am 1. März 1937 wurde er durch Major Werner Zech als Gruppenkommandeur und Fliegerhorstkommandant in Schwäbisch Hall abgelöst. Dafür wurde er zum Kommodore vom neuen Kampfgeschwader 255 in Landsberg am Lech ernannt. Als solcher wurde er am 1. August 1937 (10) zum Oberst befördert. Am 16. September 1937 erhielt er folgende Beurteilung von Oberst Hellmuth Bieneck, Höherer Fliegerkommandeur V: "Anständiger, offener Charakter. Passionierter Soldat, sich voll einsetzend, gute militärische Kenntnisse. Dauernd bestrebt, sich zu vervollkommnen. Guter, schneidiger Flieger. Eigene Gedanken, viel Schwung. Tadellose Formen. Hat sich in die Stellung als Gruppenkommandeur schnell und sicher eingearbeitet. Füllt seine Stelle sehr gut aus." Dazu ergänzte am 1. November 1937 Generalmajor Ludwig Wolff, stellv. KG und Befehlshaber im Luftkreis V: "Einverstanden! Oberst Spang hat sein Geschwader sehr gut und einheitlich ausgebildet. Er wirkt besonders schwungvoll, weil er auf allen Gebieten im Geschwader selbst am tätigsten und vorbildlich ist in seinem persönlichen Einsatze als Flugzeugführer." Den Militär-Flugzeugführerschein hat er am 4. November 1937 erhalten. Etwa zu dieser Zeit wurde er zeitweise für Generalmajor Ludwig Wolff als Stellvertretender Höherer Fliegerkommandeur 5 eingesetzt. Am 24. Mai 1938 wurde er vom 9. Juni 1938 bis zum 30. Juni 1938 zur allgemeinen Einweisung in Blindflugfragen zur Blindflugschule Brandis kommandiert. Vom 1. Dezember 1938 bis zum 23. Dezember 1938 wurde er zur fliegerischen und navigatorischen Weiterbildung im Blindflug zur Fliegerschule Neuburg an der Donau kommandiert. Am 2. Januar 1939 wurde er zu seiner fliegerischen und navigatorischen Weiterbildung zur Teilnahme an einem Flug auf der Südatlantikstrecke der deutschen Lufthansa kommandiert. Es folgte am 26. Januar 1939 mit Wirkung vom 1. Februar 1939 seine Ernennung zum Inspekteur der Inspektion für Flugnavigation, Blindflug und Wetterdienst (L In 12) im RLM. Am 31. Januar 1939 erhielt er noch folgende Beurteilung zu seiner bisherigen Tätigkeit vom Generalmajor Ludwig Wolff, Kdr. der Flieger-Division 31: "Anständiger, offener Charakter. Großes Allgemeinwissen, viel Interesse und eigene Gedanken. Zäh und schwungvoll in der Arbeit. Ein ganzer Soldat! Persönlich vorbildlich im Einsatz bei jeder Wetterlage und auch im persönlichen Können hat Spang das ihm unterstellte Geschwader zu einer scharfen Waffe ausgebildet. Nationalsozialist im besten Sinne, erzieht er sein Offizierkorps im Sinne des dritten Reiches. Beste Formen. Füllt seine Stelle sehr gut aus; geeignet zur Beförderung und zum Fliegerdivisions-Kommandeur." Er wohnte jetzt privat in der Westfälische Straße 64 in Berlin-Halensee, wo er die Telefonnummer 973658 hatte. Am 12. März 1939 erhielt er noch folgende Ergänzung zur letzten Beurteilung von General der Flieger Hugo Sperrle, Chef der Luftflotte 3 und Befehlshaber West: "Einverstanden. War ein sehr guter Geschwaderkommandeur." Am 14. März 1939 wurde er wieder auf Fliegertauglichkeit untersucht und als weiterhin militärfliegertauglich befunden worden. Seinen Dienst als Inspekteur der Inspektion für Flugnavigation regelte ab dem 15. August 1939 bis auf weiteres der Chef der Luftwehr. Diese Position behielt er auch bei Ausbruch des 2. Weltkrieges weiter bei, erhielt aber auch keine Erkennungsmarke. Am 29. September 1939 wurde er durch Oberst Hans Siburg abgelöst und dafür wieder zu den Offizieren z.b.V. des Reichsministers der Luftfahrt (Sonstige Offiziere) versetzt. Bald darauf wurde er am 19. Oktober 1939 zum Chef des Reichswetterdienst in Berlin ernannt. Für seine vorherige Tätigkeit erhielt er am 24. Oktber 1939 folgende Beurteilung von General der Flieger Bernhard Kühl, Chef des Ausbildungswesens der Luftwaffe (Chef Aw), für seine vorherige Tätigkeit: "Hat seine Stelle als Inspekteur des Blindflugwesens sehr gut ausgefüllt. Begeisterter Flugzeugführer von hohem Können. Ist für höhere Verwendung durchaus geeignet." Als Chef des Reichswetterdienst nahm er beim Oberbefehlshaber der Luftwaffe an den Operationen der Luftwaffe in den Feldzügen des 2. Weltkrieges teil und wurde er am 1. Dezember 1939 (6) zum Generalmajor befördert. Die Spange zum Eisernen Kreuz 2. Klasse wurde ihm am 27. November 1939 verliehen. Am 23. April 1940 erhielt er die Erlaubnis zur Verheiratung mit der fünfundzwanzigeinhalb Jahre jüngere Margarete Ruth Wittig, Tochter des in Burgstädt in Sachsen wohnhaften Fabrikdirektors Paul Wittig. Am 22. Februar 1941 wurde er Vater einer Tochter, welche als Frühgeburt im Anschluß an eine Grippeerkrankung seiner Frau in Burgstädt in Sachsen zur Welt kam. Am 5. April 1941 wurde er zum Nahkampfführer beim IV. Fliegerkorps ernannt. Sein einziger Sohn ist als Leutnant und Angehöriger der 2. Batterie vom Artillerie-Regiment 83 bei Derijewka, 28 Kilometer südöstlich von Krementschug am Westufer des Dnjepr, durch Infanteriegeschoß in der Brust gefallen. Er wurde daraufhin im Einzelgrab Nr. 2 am Westeingang der Kirche von Deryewka beigesetzt. Zum 1. Januar 1942 wurde er zum Generalleutnant befördert. Seine Ehefrau lebte jetzt bei ihren Eltern im Plantagengut in Burgstädt in Sachsen. Am 9. Januar 1943 wurde er als Nachfolger des Divisionsführers Oberst August Klessmann zum Kommandeur der 7. Luftwaffen-Feld-Division ernannt. Am 15. Februar 1943 wurde er zum Kommandeur der 15. Luftwaffen-Feld-Division ernannt. Am 6. Mai 1943 erhielt er folgende Beurteilung von General der Flieger Kurt Pflugbeil, KG vom IV. Fliegerkorps: "Generalleutnant Spang hat mir einsatzmäßig nie unterstanden, so daß ich eine abschließende Beurteilung nicht abgeben kann. Mein Eindruck ist folgender: Trotz vorgeschrittenen Lebensalters äußerst beweglich und unermüdlich tätig. Ist mit unbändigem Eifer erfolgreich bemüht, in die schwierige Stellung eines Kommandeurs einer Luftwaffen-Feld-Division hineinzuwachsen und den Ausbildungsstand seiner Division zu heben. Setzt sich für seine Division stark ein, so daß er bisweilen in der Wahrung "berechtigter" Interessen unbequem werden kann. Im Großkampf hat die Division noch nicht gestanden. Bei den bisherigen Kämpfen hat sie sich aber so gut geschlagen, daß sie nach weiterer Eingewöhnungs- und Ausbildungszeit unter der festen Führung des Generals Spang auch schwerere Aufgaben lösen wird." Die Spange zum Eisernen Kreuz 1. Klasse wurde ihm am 26. Mai 1943 verliehen. Am 7. November 1943 wurde er in die Führerreserve OKL versetzt. Sein zuständiges Wehrbezirkskommando war das WBK Berlin 7 in der Krausenstraße 67/68 in Berlin W8. Er sollte in den Bereich der Luftflotte 6 kommandiert werden, was aber nicht wirksam wurde. Das Deutsche Kreuz in Gold wurde ihm am 10. Januar 1944 verliehen. Ab dem 12. April 1944 wurde er im Reservelazarett behandelt. Sein Sohn Rüdiger Spang wurde am 30. Juli 1944 ebenfalls in Burgstädt geboren. Am 1. Januar 1945 wurde er zum Chef des Militär-Kraftfahrwesens beim Oberkommando der Wehrmacht (OKW) ernannt. Bereits nach einem Monat in dieser Funktion wurde er am 1. Februar 1945 in die Führerreserve OKL versetzt. Er wurde dabei anscheinend dem Flieger-Ersatz-Bataillon VI in der Waisenschule Chemnitz zugeordnet. Am 31. März 1945 wurde er aus dem aktiven Dienst verabschiedet. Er wurde daraufhin am 1. April 1945 zur Verfügung vom Fliegerersatz-Bataillon III gestellt Bei der Kapitulation der Wehrmacht geriet er am 8. Mai 1945 in westalliierte Kriegsgefangenschaft. Aus der Gefangenschaft wurde er am 18. März 1946 entlassen. Er lebte danach viele Jahre in Hamburg. Spätestens ab 1953 wohnte er privat in der Wrangelstraße 30 in Hamburg 20, wo er die Telefonnummer 442758 (ab 1956 406758) hatte. Er war in den 50iger Jahren als Generalvertreter für chemisch technische Papiere tätig. 1964 ging er in den Ruhestand und wohnte danach bis zu seinem Tod in der Preußerstraße 1a in Großflottbeck, wo er die Telefonnummer 898919 (ab 1967 8808919) hatte.
Aus der am 19. Mai 1884 in Schwäbisch Gmünd geschlossenen Ehe seiner Eltern
hatte er mehrere Geschwister:
Sein älterer Bruder war der am 22. Januar 1886 ebenfalls in Mergentheim
geborene Karl Spang.
Literatur und Quellen:
Krug, Ottomar Deutsche Generale 1918-1945, Bundesarchiv Freiburg, Signatur
MSG 109/10853
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1906, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1906
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1907, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1907
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1908, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1908
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1909, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1909
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1910, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1910
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1911, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1911
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1912, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1912
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1913, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1913
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1914, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1914
Dienstaltersliste der Offiziere der königlich Preußischen Armee und des XIII.
(königlich Württembergischen) Armeekorps 1917, Mittler und Sohn 1917
Dienstaltersliste der Offiziere der bisherigen Preußischen Armee und des XIII.
(bisherigen Württembergischen) Armeekorps 1919, Mittler und Sohn 1919
Stellenbesetzung im Reichsheer 16. Mai 1920, Biblio-Verlag 1968
Militär-Wochenblatt
PersPers 6/877