Sievers, Karl Albert Hermann Georg

 

* 2. Januar 1892, Lehrbach, Kreis Alsfeld

† 9. September 1961, Göttingen

BArch Pers 6/866 im Jahr 1922 als Oberleutnant


BArch Pers 6/300623

 

Karl Sievers war ein Sohn des Gutspächters Ludwig Karl August Anton Sievers und dessen Ehefrau Lina Emilie Helena Auguste Elisa, geborene Puth. Er besuchte nach den Gymnasien in Wütingen und Gießen von April 1911 bis August 1911 die Militär-Vorbereitungsanstalt des Dr. Fischer in Berlin. Am 27. August 1911 trat er als Fahnenjunker in die Königlich Preußische Armee ein. Er kam dabei zur 3. Kompanie vom 10. Rheinisches Infanterie-Regiment Nr. 161 in Trier. Dort wurde er am 9. November 1911 vereidigt. Am 24. April 1912 wurde er zum Fahnenjunker-Unteroffizier befördert. Es folgte am 18.August 1912 (Y) seine Beförderung zum Fähnrich. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er am 16. Juni 1913 (S3s) zum Leutnant befördert. Danach wurde er anfangs als Kompanieoffizier in der 4. Kompanie seines Regiments am vorläufigen Standort Trier eingesetzt. Das komplette I. Bataillon sollte ab dem 1. August 1914 in Düren beheimatet werden. Bei Beginn des 1. Weltkrieges ging er am 4. August 1914 mit der 11. Kompanie seines aktiven Regiments an die Front. Dort wurde er am 27. August 1914 im Gefecht bei Sedan durch Kopfschuß verwundet. Er wurde daraufhin vom 29. August 1914 bis zum 8. September 1914 im Reservelazarett 40 Wadelincourt südlich von Sedan behandelt. Daran anschließend wurde er vom 9. September 1914 bis zum 28. September 1914 im Reservelazarett 49 Sedan Torcy behandelt. Während dieser Zeit wurde ihm am 22. September 1914 das Eiserne Kreuz 2. Klasse verliehen. Vom 4. Oktober 1914 bis zum 4. Januar 1915 wurde er in der Augenklinik Gießen weiter behandelt. Daran anschließend wurde er vom 5. Januar 1915 bis zum 3. März 1915 in der Ohrenklinik Köln-Lindenthal behandelt. Am 4. März 1915 wurde er zum Ersatz-Bataillon vom 10. Rheinisches Infanterie-Regiment Nr. 161 überwieen. Am 24. Mai 1915 kehrte er geheilt zum aktiven Regiment zurück. Dort wurde er anfangs als Kompanieführer in der 1. Kompanie verwendet. Am 10. Juni 1915 wurde er zum Adjutant des II. Bataillons vom 10. Rheinisches Infanterie-Regiment Nr. 161 ernannt. Am 16. Juli 1915 wurde er als Ordonanzoffizier zum Stab der 15. Infanterie-Division versetzt. Am 3. Januar 1916 wurde er zum Adjutant des I. Bataillons vom 10. Rheinisches Infanterie-Regiment Nr. 161 ernannt. Vom 25. April 1916 bis zum 28. April 1916 wurde er zum Gaskursus nach Greppin kommandiert. Das Eiserne Kreuz 1. Klasse wurde ihm am 13. Ma 1916 verliehen. Vom 31. Oktober 1916 bis zum 23. November 1916 wurde er wegen einer Ohrenoperation zur Wiederherstellung seiner Gesundheit beurlaubt. Am 31. Dezember 1916 wurde er von der 4. Armee als Regimentsadjutant für neu aufzustellende Einheiten in das Lockstedter Lager überwiesen. Am 15. Januar 1917 wurde er zum Regimentsadjutant vom neuen Infanterie-Regiment 461 ernannt. Ab dem 17. Januar 1917 begleite er die Aufstellung des Regiments auf dem Truppenübungsplatz Ilsenborn. Nach Abschluß der Aufstellung erfolgte der Marsch in den Osten, der bis zum 3. März 1917 dauerte. Vom 17. Mai 1917 bis zum 16. Juni 1917 wurde er als Ordonanzoffizier bei der 237. Infanterie-Division verwendet. Vom 7. Oktober 1917 bis zum 26. Oktober 1917 und vom 4. Februar 1918 bis zum 15. März 1918 wurde er als stellvertretender Adjutant eingesetzt. Vom 16. März 1918 bis zum 25. Juni 1918 wurde er als Quartiermeister zum Stab der 237. Infanterie-Division kommandiert. Am 26. Juni 1918 wurde er mit der Stelle des 1. Ordonanzoffiziers der Division beliehen. Am 18. August 1918 (K2k) wurde er zum Oberleutnant befördert. Als solcher wurde er vom 22. August 1918 bis zum 10. Oktober 1918 wurde er als Bataillonsführer des II. Bataillons vom Infanterie-Regiment 462 verwendet. Am 11. Oktober 1918 kehrte er zum Stab der 237. Infanterie-Division zurück. Im Ersten Weltkrieg wurde er nicht nur verwundet, was sich in der Verleihung des Verwundetenabzeichens in Schwarz wiederspiegelte. Außerdem wurden ihm neben beiden Eisernen Kreuzen noch weitere Orden wie die Hessische Tapferkeitsmedaille (18.7.1915), das Hessische Kriegsehrenzeichen in Eisen (27.7.1917) und der Österreiche Militär-Verdienstorden III. Klasse mit der Kriegsdekoration (10.6.1918) verliehen. Nach dem Krieg kehrte er am 12. Februar 1919 zum 10. Rheinisches Infanterie-Regiment Nr. 161 zurück. Am 25. Juli 1919 wurde er als Adjutant zum Bezirkskommando Bonn kommandiert. Am 8. September 1919 wurde er als Regimentsadjutant des I. Kurländischen Infanterie-Regiments der Eisernen Division eingeteilt. Dort kam er beim Grenzschutz Ost zum Einsatz. Ab dem 8. September 1919 bis zum 3. November 1919 war er beim Angriff von Mitau auf Riga beteiligt. Dabei gelang die Einnahme von Hagensberg und Thorusberg. Am 3. November 1919 wurde er bei Abwehrkämpfen bei Thorusberg am rechten Unterschenkel schwer verwundet. Die anschließende Lazarettbehandlung dauerte bis zum 15. Januar 1921. Er wurde trotzdem in das vorläufige Reichsheer übernommen. Bei der Bildung des 200.000 Mann-Heeres der Reichswehr Mitte Mai 1920 gehörte er zum Reichswehr-Infanterie-Regiment 20 der Reichswehr-Brigade 10. Durch Verfügung vom Wehrkreiskommando VI vom 8. September 1920 sollte er als Kompanieoffizier in die 1. Kompanie vom Infanterie-Regiment 17 übernommen werden, was aber im Zuge der Heeresverkleinerung noch bis zum 31. Dezember 1920 als Reichswehr-Infanterie-Regiment 20 bezeichnet wurde. Durch Regimentsbefehl wurde er aber zur 5. Kompanie versetzt. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr am 1. Januar 1921 wurde er in die 5. Kompanie vom Infanterie-Regiment 17 in Göttingen übernommen. Bei dieser wurde er als Kompanieoffizier eingesetzt.  Seinen Dienst trat er am 6. Januar 1921 an. Am 7. Januar 1921 wurde er auf die Reichsverfassung vereidigt. Vom 1. März 1921 bis zum 31. Mai 1921 wurde er zum Wacht-Regiment Berlin kommandiert. Den Antrag auf Erteilung der Heiratserlaubnis stellte er am 6. Oktober 1921. Am 25. Oktober 1921 hat er die Erlaubnis zur Verheiratung erhalten. Er heiratete daraufhin am 23. Dezember 1921 (standesamtlich) und am 14. Januar 1922 (kirchlich) die über fünfeinhalb Jahre jüngere Ilse Dorette Frieda Hagemeister, Tochter des Rentners August Hagemeister, in Göttingen. Vom 13. März 1922 bis zum 18. März 1922 absolvierte er die Wehrkreisprüfung. Am 1. Juli 1922 hat er ein neues Rangdienstalter als Oberleutnant vom 20. Juni 1918 (55) erhalten. Seine älteste Tochter Beathe Sievers wurde am 14. Oktober 1923 in Göttingen geboren. Am 1. Oktober 1924 wurde er zur 8. (MG) Kompanie vom 17. Infanterie-Regiment in Göttingen versetzt. Am 1. November 1926 wurde er als Nachfolger von den zur Kommandantur Munsterlager versetzten Hauptmann Hermann Schönbeck als Hauptmann beim Stabe zum Stab des I. (Braunschw.) Bataillons seines Regiments nach Braunschweig versetzt. Als solcher wurde er am 1. März 1927 (1) auch zum Hauptmann befördert. Seine jüngste Tochter Susanne Sievers wurde am 11. Mai 1927 in Braunschweig geboren. Am 26. März 1928 wurde er mit Wirkung vom 1. April 1928 als Nachfolger vom verabschiedeten Hauptmann Löbker zum Chef der 16. Kompanie des Ausbildungs-Bataillons vom 17. Infanterie-Regiment in Celle ernannt. Seine bisherige Rolle beim Stab des I. Bataillons übernahm Hauptmann Reuß. Nach mehreren Jahren in Celle wurde er am 1. April 1933 als Nachfolger von Hauptmann Stuppi zum Chef der 7. Kompanie vom 17. Infanterie-Regiment in Göttingen ernannt. Auf den Führer und Reichskanzler Adolf Hitler wurde er am 2. August 1934 neu vereidigt. Bei der Erweiterung der Reichswehr wurde er am 1. Oktober 1934 (22) zum Major befördert. Gleichzeitig wurde er als Kompaniechef der 8. Kompanie vom Infanterie-Regiment Göttingen verwendet. Bei der Enttarnung der Einheiten wurde er am 15. Oktober 1935 als Lehrer zur Kriegsschule Potsdam versetzt. Dort wurde er am 20. April 1937 mit Wirkung vom 1. April 1937 (28) zum Oberstleutnant befördert. Nach dem sogenannten Anschluß Österreichs im März 1938 wurde er am 7. April 1938 mit Wirkung vom 10. April 1938 zur Theresianische Militär-Akademie nach Wiener Neustadt kommandiert. Dies geschah unter der Information, dass diese Kommandierung unter vier Monate dauern sollte. Am 10. November 1938 wurde er als Nachfolger von Oberstleutnant Fritz Dewald zum Kommandeur des III. Bataillons vom Infanterie-Regiment 119 in Stuttgart ernannt. Auch bei Beginn des 2. Weltkrieges im Spätsommer 1939 war er noch Bataillonskommandeur. Am 23. November 1939 wurde er mit Wirkung vom 1. Dezember 1939 zum Kommandeur vom neuen Infanterie-Regiment 168 ernannt und sollte sich deswegen beim Stellvertretenden Generalkommando IX. Armeekorps in Kassel melden. Dieses stellte er auf dem Truppenübungsplatz Wildflecken auf. Am 16. März 1940 wurde er mit Wirkung vom 1. April 1940 (25) zum Oberst befördert. Kurz darauf führte er sein Regiment im Verband der 82. Infanterie-Division in den Westfeldzug. Die Spange zum Eisernen Kreuz 2. Klasse wurde ihm am 20. September 1940 verliehen. Ab Februar 1941 führte er sein Regiment als Besatzungstruppe in der Niederlande. Am 13. Februar 1941 erhielt er folgende Beurteilung von Generalmajor Josef Lehmann, Kdr. der 82. Inf.Div: "Weit über Durchschnitt, verdient besondere Beachtung. Ernst, pflichtbewußt. Feldverwendungsfähig, trotz schwerer Verwundung beweglich und körperlich unbehindert. Seltene Passion, sehr gute Rednergabe. Ausgesprochenes Lehr- und Organisationstalent. Ein Meister in der Anlage von Kriegsspielen, Planübungen und Übungen aller Art. Sehr gute taktische Anschauungen und Kenntnisse. Offizierkorps in straffer Zucht. Im Westen hervorragend geführt. Genießt Vertrauen, geachtet und angesehen." Am 29. März 1942 erhielt er folgende Beurteilung von Generalleutnant Josef Lehmann, Kdr. der 82. Inf.Div.: Weiterhin sehr gut bewährt. Tüchtiger, rühriger Ausbilder und Erzieher. Hält an einmal gefaßten Anschauungen da und dort zu stark fest. Bewertung: Füllt sehr gut aus. Empfehlung: Divisionskommandeur." Im Juni 1942 verlegte er mit seinem Regiment im Divisionsverband der 82. Infanterie-Division an die Ostfront. Dort führte er es im Südabschnitt, wobei ihm am 1. Juli 1942 die Spange zum Eisernen Kreuz 1. Klasse verliehen wurde. Auch bei der Umbenennung seines Regiments zum Grenadier-Regiment 168 am 15. Oktober 1942 war er noch Kommandeur seines Regiments. Am 24. März 1943 wurde er mit Wirkung vom 25. Januar 1943 in die Führerreserve OKH versetzt. Seinen Dienst regelte der Wehrkreis V. Er wohnte inzwischen in der Landhausstraße 98c in Stuttgart, wo er die Telefonnummer 42631 hatte. Am 19. Februar 1943 sollte er sich baldmöglichst beim Chef der 2. Abteilung der Ag P 1 vom Heeres-Personalamt (HPA) melden. Das Deutsche Kreuz in Gold wurde ihm am 11. März 1943 verliehen. Vom 15. Mai 1943 bis zum 22. August 1943 war er Kommandeur der Schule VI für Fahnenjunker der Infanterie in Beverloo in Belgien. Er löste dabei Oberst Erich Büscher ab, der mit der Wahrnehmung der Geschäfte beauftragt gewesen war. Danach wurde er am 30. November 1943 mit Wirkung vom 22. August 1943 mit der Führung der 321. Infanterie-Division beauftragt. Am 10. September 1943 wurde er mit Wirkung vom 1. Oktober 1943 (20) zum Generalmajor befördert. Am 15. September 1943 erhielt er folgende Beurteilung von General der Infanterie Ludwig Wolff, Inspekteur der Inspektion des Erziehungs- und Bildungswesens (In 1): "In Erziehung und Ausbildung des Offiziernachwuchses sehr erfolgreich. Vorbildlicher Kommandeur der sein Offizierkorps und die Fahnenjunker mustergültig anleitet und erzieht. Unermüdliche Einsatzbereitschaft. Große Ausbildungs-Erfahrung und Lehrbefähigung, besonders in taktischen Fragen. Empfehlung: Divisionskommandeur." Am 29. Dezember 1943 wurde er mit Wirkung vom 23. September 1943 wieder in die Führerreserve OKH versetzt. Seinen Dienst regelte auch wieder der Wehrkreis V. Zur letzten Beurteilung ergänzte am 2. Oktober 1943 General der Pioniere Kuntze, Chef des Ausbildungswesens im Ersatzheer: "War ein ausgezeichneter Kommandeur." Am 13. Oktober 1943 wurde er wieder für kriegsdienstverwendungsfähig erklärt, aber mit dem Zusatz nicht im Osten. Am 25. Januar 1944 wurde er mit Wirkung vom 5. November 1943 als Nachfolger von Oberst von Lackemair zum Kommandeur der 16. Luftwaffen-Feld-Division ernannt. Er wurde am 10. November 1943 zur Heeresgruppe D in Marsch gesetzt. Am 16. November 1943 erhielt er auf Nachfrage vom Heeres-Personalamt (HPA) noch folgende Beurteilung von Generalmajor Hans-Walter Heyne, Kdr. der 82. Inf.Div.: "Beurteilung nicht möglich. Aus Äußerungen des damaligen Divisionskommandeurs weiß ich, dass er mit seinen Leistungen außerordentlich zufrieden war. Sämtliche Beurteilung Januar 1943 durch Feindeinwirkung vernichtet." Am 1. März 1944 erhielt er folgende Beurteilung von General der Infanterie Hans-Wolfgang Reinhard, KG vom LXXXVIII. Armeekorps: "Soldatische, temperamentvolle und willensstarke Persönlichkeit mit gutem taktischen Können. Trotz schwerer Verwundung im 1. Weltkrieg voll leistungsfähig. Im Ostfeldzug als Regimentskommandeur bewährt. Sehr guter Erzieher und Ausbilder. Bewertung: Guter Durchschnitt. Empfehlung: Divisionskommandeur." Dazu ergänzte General der Flieger Friedrich Christiansen, : "Einverstanden." Als letztes ergänzte danach noch Generalfeldmarschall Gerd von Rundstedt, OB West (OB der Heeresgruppe D): "Einverstanden. Äußerst rühriger Divisionskommandeur." Am 31. August 1944 wurde er mit Wirkung vom 30. Juli 1944 zum Kommandeur der 265. Infanterie-Division ernannt, was aber später als nicht wirksam erklärt wurde. Am 3. August 1944 wurde er dafür als Nachfolger von Generalmajor Carl Wahle zum Kommandeur der 719. Infanterie-Division ernannt. Am 10. September 1944 erhielt er folgende Beurteilung von General der Infanterie Hans-Wolfgang Reinhard, KG vom LXXXVIII. Armeekorps: "Lebendige, tatkräftige Persönlichkeit von hoher persönlicher Einsatzbereitschaft. Hat sich als Kommandeur der 16. Luftwaffen-Feld-Division in den schweren Kämpfen bei Caen ausgezeichnet bewährt." Dazu ergänzte am 15. September 1944 Generaloberst Kurt Student, OB vom Fallschirm-AOK: "Einverstanden.", Außerdem ergänzte am 21. September 1944 Generalfeldmarschall Walter Model, OB der Heeresgruppe B: "Einverstanden." Als letztes ergänzte am 24. September 1944 noch Generalfeldmarschall Gerd von Rundstedt, OB West (OB der Heeresgruppe D): "Einverstanden. Ein in den Invasionskämpfen hoch bewährter Divisionskommandeur." Am 29. September 1944 war er erkrankt. Sein Kommando über die 719. Infanterie-Division gab er offiziell am 1. Oktober 1944 mit Wirkung vom 3. Oktober 1944 an Generalleutnant Felix Schwalbe ab. Ab dem 4. Oktober 1944 wurde er im Reservelazarett Göttingen behandelt. Daran anschließend befand er sich ab dem 24. Oktober 1944 im Reserve-Kurlazarett Bad Nauheim. Sein privater Wohnsitz befand sich jetzt in der 2. Etage der Litzmannstraße 17 in Göttingen. Am 7. Oktober 1944 erhielt er folgende Beurteilung von General der Infanterie Hans-Wolfgang Reinhard, KG vom LXXXVIII. Armeekorps: "Grundanständiger, ritterlicher Charakter. Bereits im ersten Weltkrieg schwer verwundet, hat sich General S. auch in diesem Kriege auf dem östlichen und westlichen Kriegsschauplatz durch rücksichtslosen persönlichen Einsatz immer wieder ausgezeichnet und als Führer bewährt. Seine dienstlichen Leistungen waren trotz körperlicher Behinderung infolge seiner Verwundung stets auf der Höhe. Im Kameradenkreis geachtet und beliebt. Bewertung: Guter Durchschnitt. Empfehlung: Nach Genesung Divisionskommandeur wie bisher." Dazu ergänzte am 11. Oktober General der Infanterie Gustav-Adolf von Zangen, OB der 15. Armee: "Mir nicht bekannt geworden." Als nächstes ergänzte am 17. Oktober 1944 Generalfeldmarschall Walter Model, OB der Heeresgruppe B: "Nichts hinzuzufügen." Als letztes ergänzte am 1. November 1944 Generalfeldmarschall Gerd von Rundstedt, OB West (OB der Heeresgruppe D): "Ein durch seinen beispielhaften persönlichen Einsatz hochverdienter Divisionskommandeur, trotz schwerer Kriegsversehrung aus dem Weltkriege 8schwere Kopf- und Beinverletzung) bis zum Tage seines Ausfalles infolge eines Herzschadens rücksichtslos gegen sich selbst alle Beschwerden überwindend, war er seinen Männern, stets im Brennpunkt des Kampfes in vorderster Linie führend, ein leuchtendes Beispiel persönlicher Tapferkeit und riss sie dadurch in schwierigen Lagen immer wieder vorwärts. Ich schlage vor Generalleutnant Sievers nach Beendigung seiner Kur in Bad Nauheim bis zur Wiedererlangung seiner vollen Dienstfähigkeit zunächst als Kommandeur einer Ausbildungs-Division zu verwenden. Er verfügt für diese Verwendung über reiche Kampferfahrung des Ostens und Westens." Am 15. November 1944 wurde er mit Wirkung vom 1. Oktober 1944 (6) zum Generalleutnant befördert. Am 7. November 1944 wurde er mit Wirkung vom 7. November 1944 wieder in die Führerreserve OKH versetzt, die Dienstregelung übernahm erneut der Wehrkreis V. Am 18. November 1944 wurde ihm das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Am 28. November 1944 wurde er mit Wirkung vom 8. Dezember 1944 zur Verwendung als Offiziersrichter zum Reichskriegsgericht kommandiert. Am 4. März 1945 wurde er mit Wirkung vom 1. März 1945 als Offiziersrichter zum Reichskriegsgericht versetzt. Nach der deutschen Kapitualtion geriet er im Frühjahr 1945 in amerikanische Gefangenschaft. Aus dieser wurde er bereits am 3. November 1945 wieder entlassen.

Aus der am 27. Juli 1887 in Homberg (Ohm) geschlossenen Ehe seiner Eltern hatte er noch mehrere Geschwister:
Sein ältester Bruder war der am 21. Mai 1888 in Lehrbach geborene Karl Ferdinand Wilhelm Heinrich Sievers.
Sein jüngerer Bruder war der am 20. August 1893 in Lehrbach geborene Karl August Hans Georg Eugen Sievers.

 

Ritterkreuz (18. November 1944)

 

Literatur und Quellen:
Krug, Ottomar Deutsche Generale 1918-1945, Bundesarchiv Freiburg, Signatur MSG 109/10853
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1911, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1911
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1912, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1912
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1913, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1913
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1914, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1914
Dienstaltersliste der Offiziere der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich  Württembergischen) Armeekorps 1917, Mittler und Sohn 1917
Dienstaltersliste der Offiziere der bisherigen Preußischen Armee und des XIII. (bisherigen Württembergischen) Armeekorps 1919, Mittler und Sohn 1919
Stellenbesetzung im Reichsheer 16. Mai 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1921, Biblio-Verlag 1968
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1923, Berlin, Mittler und Sohn 1923
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1924, Berlin, Mittler und Sohn 1924
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1925, Berlin, Mittler und Sohn 1925
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1926, Berlin, Mittler und Sohn 1926
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1927, Berlin, Mittler und Sohn 1927
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1928, Berlin, Mittler und Sohn 1928
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1929, Berlin, Mittler und Sohn 1929
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1930, Berlin, Mittler und Sohn 1930
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1931, Berlin, Mittler und Sohn 1931
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1932, Berlin, Mittler und Sohn 1932
Stellenbesetzung des Deutschen Reichsheeres nach dem Stand vom 1. Mai 1933
Stellenbesetzung des Deutschen Reichsheeres nach dem Stand vom 1. April 1934
Stellenbesetzung Reichsheer 1. Oktober 1934
Stellenbesetzung Reichsheer 15. Oktober 1935
Stellenbesetzung Wehrmacht 6. Oktober 1936
Stellenbesetzung des Heeres mit Stand vom 12. Oktober 1937
Stellenbesetzung des Heeres 1938
Podzun, H. H. (Hg.): Das Deutsche Heer 1939. Gliederung, Standorte, Stellenbesetzung und Verzeichnis sämtlicher Offiziere am 3. Januar 1939, Bad Nauheim, Podzun 1953
Wolfgang Keilig: Die Generale des Heeres und die Sanitätsoffiziere im Generalsrang, Podzun-Verlag 1983
Gerhard von Seemen: Die Ritterkreuzträger 1939-1945, Podzun-Verlag, Friedberg 1976
Pers 6/300623
Pers 6/866