Reinhard, Hans Wolfgang

 

* 11. Dezember 1888, Hohenstein-Ernsttal

† 6. Oktober 1950, Karlsruhe

 

 

Hans Reinhard war der Sohn vom Zwickauer Oberjustizrat Hans Eberhard Reinhard und seiner Frau Helene, geborene Klien. Er trat am 30. März 1908 als Fahnenjunker in die Königlich Sächsiche Armee ein. Er kam dabei zum Königlich Sächsisches 8. Infanterie-Regiment "Prinz Johann Georg" Nr. 107 in Leipzig. In diesem wurde er am 2. Mai 1908 vereidigt. Am 15. August 1908 wurde er zum Fahnenjunker-Unteroffizier befördert. Am 15. Oktober 1908 hat er sein Reifezeugnis zur Befähigung als Fähnrich erhalten. Deshalb wurde er am 4. November 1908 zum Fähnrich befördert. Als solcher gehörte er zur 9. Kompanie seines Regiments. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er am 19. August 1909 zum Leutnant befördert. Das Patent wurde dabei auf den 20. August 1907 datiert. Anfang 1910 gehörte er dann als Kompanieoffizier zur 10. Kompanie vom Königlich Sächsisches 8. Infanterie-Regiment "Prinz Johann Georg" Nr. 107 in Leipzig. Am 1. Oktober 1912 wurde er als Adjutant des II. Bataillons und Gerichtsoffizier zum neuen Königlich Sächsisches 16.  Infanterie-Regiment Nr. 182 auf den Truppenübungsplatz Königsbrück versetzt. Vom 29. Januar 1913 bis zum 18. Februar 1913 wurde er zur Munitionsfabrik Dresden kommandiert. Vor dem 1. Weltkrieg war er noch immer als Adjutant des II. Bataillons und Gerichtsoffizier als Leutnant beim 16. Königlich Sächsisches Infanterie-Regiment Nr. 182 im Einsatz. Am 22. Juni 1914 wurde er mit Wirkung vom 1. Oktober 1914 zur Kriegsakademie nach Berlin kommandiert, was dann aber wegen der Mobilmachung für den ersten Weltkrieg am 2. August 1914 hinfällig wurde. Am 3. August 1914 hat er die knapp ein Jahr jüngere Dorothea Mosebach, Tochter eines Fabrikbesitzers, geheiratet. Am 1. Dezember 1914 wurde er zum Oberleutnant befördert. Als solcher wurde er ab dem 12. Dezember 1914 bis zum 14. Februar 1915 als Kompanieführer eingesetzt. Ab dem 27. Februar 1915 wurde er als Bataillonsadjutant im 16. Königlich Sächsisches Infanterie-Regiment Nr. 18 verwendet. Vom 4. März 1915 bis zum 24. März 1915 wurde er als Ordonanzoffizier zum Stab der 2. Königlich Sächsische Infanterie-Brigade Nr. 46 versetzt. Ab dem 4. April 1915 wurde er erneut als Kompanieführer eingesetzt. Am 27. September 1915 wurde er während der Herbstschlacht bei La Bassée und Arras bei Fouchez verwundet. Er kam daraufhin in das Reservelazarett Zwickau. Von dort wurde er am 9. November 1915 zum Ersatzbataillon seines Regiments überwiesen. Am 28. November 1915 kam er als Kompanieführer wieder ins Feld zum aktiven Regiment zurück. Vom 2. November 1916 wurde er bis zum 26. November 1916 als Bataillonsführer des II. Bataillons im 16. Königlich Sächsisches Infanterie-Regiment Nr. 18 eingesetzt. Vom 30. November 1916 bis zum 21. Februar 1917 wurde er als Führer des I. Bataillons seines Regiments eingesetzt. Während dieser Zeit wurde er am 21. Dezember 1916 zum Hauptmann befördert. Als solcher wurde er am 21. Februar 1917 als stellvertretender Adjutant zum I. Reserve-Korps ernannt. Ab dem 1. Juli 1917 wurde er für seine Ausbildung im Generalstabsdienst zum I. Königlich Sächsisches XII. Armee-Korps kommandiert. Am 15. Oktober 1917 wurde er als 2. Generalstabsoffizier (Ib) zur 19. Ersatz-Division befohlen. Am 9. Dezember 1917 wurde er dann als Ib zur Königlich Sächsische 19. Ersatz-Division versetzt. Im Februar 1918 besuchte er einen Minenwerferkurs nach Valenciennes kommandiert. Ab dem 18. April 1918 war er krank und lag dann bis zum 24. Mai 1918 im Vereinslazarett Heidelberg. Während dieser Zeit wurde er am 20. Mai 1918 unter Belassung in seiner Dienststellung in den Generalstab versetzt. Im Ersten Weltkrieg wurde er mit beiden Eisernen Kreuzen und anderen Orden ausgezeichnet. Am 1. März 1919 wurde seine Tochter Gisela Reinhard in Zwickau geboren. Nach dem Ende des Krieges wurde er ab dem 1. Februar 1919 wieder beim 16. Königlich Sächsisches Infanterie-Regiment Nr. 182 eingesetzt.  Ab dem 17. März 1919 wurde er als Führer der Radfahrerabteilung 3 beim Freiwilligen Grenzjäger-Regiment 3 eingesetzt. Mit dieser wurde er an der Grenze zur Tschechoslowakei verwendet. Am 1. Juni 1919 wurde er in das vorläufige Reichsheer übernommen. Dort wurde er in das Reichswehr-Infanterie-Regiment 37 übernommen. Ab dem 10. Juni 1919 wurde er als Führer der Rekruten-Kompanie verwendet. Ab dem 1. September 1919 wurde er dann als Hauptmann beim Regimentsstab vom Reichswehr-Infanterie-Regiment 37 eingesetzt. Bei der Bildung des 200.000 Mann Heeres der Reichswehr Mitte Mai 1920 wurde er mit der Stelle als 3, Generalstabsoffizier (Ic) im Stab der Reichswehr-Brigade 19 beliehen. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr kam er dann am 1. Oktober 1920 als Regimentsadjutant zum 11. (Sächs.) Infanterie-Regiment in Leipzig. Am 1. Januar 1921 wurde er neu vereidigt. Am 1. Februar 1922 wurde sein Rangdienstalter als Hauptmann auf den 27. Januar 1917 festgelegt. Am 1. April 1922 wurde er zum Chef der 9. Kompanie vom 11. (Sächsisches) Infanterie-Regiment ernannt. Am 15. März 1923 wurde seine Tochter Brigitte Reinhard in Leipzig geboren. Am 17. März 1924 wurde er mit Wirkung vom 1. April 1924 zum Generalstab vom Infanterieführer IV nach Dresden versetzt. Vom 14. September 1924 bis zum 28. September 1924 war er Teilnehmer an der Wehrkreisübungsreise. Vom 5. Mai 1925 bis zum 20. Mai 1925 wurde er zur Führer- und Nachrichtenübung beim Quartiermeister vom Gruppenkommando 1 kommandiert. Vom 29. Juni 1925 bis zum 11. Juli 1925 war er erneut Teilnehmer an der Wehrkreisübungsreise. Vom 27. Juli 1925 bis zum 1. August 1925 war er Teilnehmer an der Luftschutzübungsreise. Nach anderthalb Jahren beim Infanterieführer IV wurde er am 5. September 1925 mit Wirkung vom 1. Oktober 1925 in den Generalstab vom Artillerieführer IV ebenfalls in Dresden versetzt. Vom 25. April 1926 bis zum 4. Mai 1926 war er erneut Teilnehmer an der Wehrkreisübungsreise. Vom 8. Juli 1926 bis zum 21. Juli 1926 war er Teilnehmer an der Nachschubübungsreise. Vom 18. Oktober 1926 bis zum 23. Oktober 1926 war er bei einer Übungsreise in Süddeutschland im Einsatz. Am 26. Februar 1927 hat er den Militärführerschein Klasse 2 erhalten. Vom 27. März 1927 bis zum 3. April 1927 besuchte er den Gasschutzlehrgang G in Berlin. Vom 27. Juni 1927 bis zum 10. Juli 1927 war er wieder Teilnehmer an der Wehrkreisübungsreise. Vom 20. Juli 1927 bis zum 30. Juli 1927 war er Teilnehmer an einer Übungsreise in Schlesien. Am 6. September 1927 wurde er mit Wirkung vom 1. Oktober 1927 zum Stab der 4. Division der Reichswehr versetzt. Vom 5. Februar 1928 bis zum 12. Februar 1928 war er Teilnehmer an einer taktischen Übungsreise im Riesengebirge. Am 1. April 1928 wurde er dort dann auch zum Major befördert. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. Februar 1928 festgelegt. Vom 9. Mai 1928 bis zum 21. Mai 1928 nahm er an der Schlußübungsreise der Führergehilfen in Ostpreußen teil. Vom 4. Juni 1928 bis zum 17. Juni 1928 war er Teilnehmer an der Wehrkreisübungsreise. Vom 2. Juli 1928 bis zum 6. Juli 1928 nahm er an einer Übungsreise im Erzgebirge teil. Am 12. Juli 1928 hat er seinen Militärführerschein der Klasse 3b erhalten. Vom 9. Februar 1929 bis zum 17. Februar 1929 nahm er an einer taktischen Übungsreise im Allgäu teil. Vom 10. Juni 1928 bis zum 21. Juni 1929 war er Teilnehmer an der Wehrkreisübungsreise. Vom 21. Juni 1929 bis zum 3. Juli 1929 nahm er an der Übungreise am Kocher teil. Am 29. August 1931 wurde er mit Wirkung vom 1. Oktober 1931 als Nachfolger von Oberstleutnant Johann Pflugbeil zum Kommandeur des I. Bataillons vom 11. (Sächs.) Infanterie-Regiment in Freiberg ernannt. Vom 5. Oktober 1931 bis zum 24. Oktober 1931 besuchte er den Schießlehrgang A für schwere Infanteriewaffen in Döberitz. Am 1. April 1932 wurde er dort auch zum Oberstleutnant befördert. Am 1. September 1933 erhielt er die Anweisung, ab dem 1. Oktober 1933 die Uniform der Führerstabsoffiziere (Generalstab) zu tragen. Am 1. Oktober 1933 wurde er zur Wehrgauleitung Leipzig versetzt. Am 1. April 1934 wurde er als Nachfolger von Oberst Erich Friderici zum Kommandeur des 11. (Sächs.) Infanterie-Regiment in Leipzig ernannt. Am 1. Juli 1934 wurde er in dieser Funktion zum Oberst befördert. Am 2. August 1934 wurde er auf den Führer und Reichskanzler neu vereidigt. Bei der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht wurde er am 1. Oktober 1934 zum Kommandeur vom Infanterie-Regiment Leipzig ernannt. Bei der Enttarnung der Verbände wurde er am 15. Oktober 1935 durch die erneute Umbenennung seines Regiments zum Kommandeur vom Infanterie-Regiment 11 in Leipzig ernannt. Am 14. März 1937 gab er dann das Kommando über das Infanterie-Regiment 11 an Oberst Konrad Haase ab. Am 12. März 1937 wurde er mit Wirkung vom 1. April 1937 zum Kommandeur der Heeresdienststelle 2 in Deutsch Krone ernannt. Am 25. Mai 1937 wurde er mit Wirkung vom 1. Juni 1937 als Offizier z.b.V. dem Oberbefehlshaber des Heeres zugeordnet und von diesem dem Generalkommando IV. Armeekorps zugeteilt. Am 14. Juni 1937 wurde er mit Wirkung vom 1. Juli 1937 der Luftwaffe als erfahrener Generalstabsoffizier zur Verfügung gestellt. Dabei behielt er anfangs seine bisherige Uniform, seinen Standort und seine wirtschaftliche Zuteilung. Am 1. Oktober 1937 wurde er unter gleichzeitiger Beförderung zum Generalmajor mit der Wahrnehmung der Geschäfte als Kommandierender General im Luftgau VII in Dresden beauftragt. Ab dem 2. Oktober 1937 hatte er die Uniform der Luftwaffe zu tragen. Damit wäre er jetzt auch im Mobilmachungsfall dort verblieben. Durch die Umbennung des Stabes wurde er am 12. Oktober 1937 mit der Wahrnehmung der Geschäfte als Kommandeur vom Luftgau-Kommando Dresden beauftragt. Am 4. Februar 1938 gab er dieses Kommando wieder ab. Am 1. Juli 1938 wurde er wieder dem Oberbefehlshaber des Heeres für die Dienstregelung zugeteilt. Von diesem wurde er dem Heeresgruppen-Kommando 5 wirtschaftlich zugeteilt unter Beibehaltung seiner bisherigen Uniform. Am 15. November 1938 wurde er mit Wirkung vom 10. November 1938 zum Infanterie-Kommandeur 26 in Düsseldorf ernannt. Am gleichen 15. November 1938 wurde er mit Wirkung vom 24. November 1938 als Nachfolger von Generalleutnant Hubert Schaller-Kallide zum Kommandeur der 35. Infanterie-Division in Karlsruhe ernannt. Kurz vor Beginn des 2. Weltkrieges hatte er die Maximilianstraße 8 in Karlsruhe als letzte private Adresse mit der Telefonnummer 1083. Mit seiner Division bezog er dann bei Beginn des 2. Weltkrieges Stellungen im Westen. Am 30. September 1939 wurde er mit Wirkung vom 1. Oktober 1939 zum Generalleutnant befördert. Er führte seine Division dann zuerst im Westfeldzug in den Einsatz. Dabei wurden ihm beide Spangen zu seinen Eisernen Kreuzen verliehen. Am 30. November 1940 wurde er mit Wirkung vom 1. November 1940 zum General der Infanterie befördert. Am 24. November 1940 gab er dann sein Kommando über die 35. Infanterie-Division an Generalleutnant Walther Fischer von Weikersthal ab. Er wurde dafür am 30. November 1940 mit Wirkung vom 25. November 1940 zum Kommandierenden General des neuen Generalkommando LI. Armeekorps ernannt. Am 22. Februar 1941 erhielt er folgende Beurteilung von Generaloberst Maximilian Freiherr von Weichs, OB der 2. Armee: "Vornehm denkend, gute Menschenkenntnis. Lehrtalent. Bewertung: Führt sehr gut aus." Sein Generalkommando führte er dann zuerst im Frühjahr 1941 im Balkanfeldzug in den Kampf. Danach wurde er dann im Sommer 1941 im Ostfeldzug beim Angriff auf Südrussland eingesetzt. Am 22. September 1941 wurde ihm nach den Kämpfen im Raum Kiew das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Am 1. März 1942 erhielt er von General der Panzertruppen Friedrich Paulus, OB der 6. Armee, folgende Beurteilung: "Guter, tapferer Kommandierender General. Weichherzigkeit gegenüber den an Truppe zu stellenden Anforderungen. Läßt es jedoch erwünscht erscheinen, ihn im Hinblick auf die kommenden Operation an einer ruhigen Front zu verwenden." Dazu ergänzte Generalfeldmarschall Fedor von Bock, OB der Heeresgruppe Süd, am 2. März 1942: "Als Kommandierender General mir nicht genügend bekannt." Am 1. April 1942 erhielt er von General der Panzertruppen Friedrich Paulus, OB der 6. Armee, folgende Beurteilung: "Ruhige, abwägende Person. Sehr warmherzig und fürsorglich für seine Truppen und aus dieser Veranlagung heraus die Schwierigkeiten der Truppe mitempfindende Persönlichkeit, tapfer hat er sein Korps im Angriff und in der Abwehr gut geführt. Bewertung: Füllt gut aus." Dazu ergänzte Generalfeldmarschall Fedor von Bock, OB der Heeresgruppe Süd, am 1. Mai 1942: "Nach Urteil der Armee den erhöhten Anforderungen eines Bewegungskrieges nicht gewachsen. Dies ist ihm eröffnet." Am 8. Mai 1942 gab er sein Kommando über das LI. Armeekorps ab. Er wurde jetzt in die Führerreserve OKH versetzt und dabei dem Wehrkreis V zugeteilt.  28. Mai 1942 wurde er im Reserve-Kurlazarett Genesungsheim Taunus in Falkenstein im Taunus aufgenommen. Als Art der Erkrankung wurden nervöse Erschöpfung und Rückenmyalgien angegeben. Am 26. Juni 1942 wurde er mit Wirkung vom 1. Juli 1942 zum Kommandierenden General vom LXXXVIII. Armeekorps in der Niederlande ernannt. Am 1. März 1943 erhielt er folgende Beurteilung von Generalfeldmarschall Gerd von Rundstedt, OB West und OB der Heeresgruppe D: "Liebenswürdig, feinfühlige Persönlichkeit, tapfer vor dem Feind voll bewährt. Gute geistige und körperlichen Anlagen. Bewertung: Über Durschnitt. Empfehlung: Belassung in jetziger Stelle." Am 16. September 1943 wurde ihm Dresden als dienstlicher Wohnsitz zugewiesen. Am 1. März 1944 erhielt er dann folgende Beurteilung von Generalfeldmarschall Gerd von Rundstedt, OB West und OB der Heeresgruppe D: "Sehr wertvolle und gediegende Persönlichkeit. Ruhig abwägend, sehr warmherzig und fürsorglich für die Truppe. Nationalsozialist. Vor dem Feind bewährt. Persönlich tapfer. Ausgezeichnete dienstliche Leistungen. Sehr gute geistige und körperliche Anlagen. Äußerst rührig und gründlich. Bewertung: Über Durschnitt. Empfehlung: Belassung." Am 15. März 1944 ergänzte dazu General der Flieger Friedrich Christiansen: "Gefestigte und erfahrende Führerpersönlichkeit. Planvoll in Ausbildung und Führung seines Korps wie im Aufbau der Küstenverteidigung. Unermüdlich tätig. Vorbildlicher Vorgesetzter und liebenswerter Kamerad." Vom 27. März 1944 bis zum 2. April 1944 befand er sich im Urlaub. Seine Vertretung übernahm Generalleutnant Wolf Trierenberg. Als es im Herbst 1944 zu umfangreichen Plünderungen der Fallschirmjäger der Wehrmacht in der Niederlande kam, verwahrte er sich Anfang Oktober 1944 deutlich dagegen und forderte von den ihm unterstellten Divisionskommandeuren korrektes Verhalten und maßvolles Requirieren von seinen Soldaten. Am 27. November 1944 erhielt er von General der Infanterie Gustav Adolf von Zangen, OB der 15. Armee, folgende Beurteilung: "Hat sich während 2monatiger Unterstellung an der Spitze des LXXXVIII. Armeekorps im Großkampf in Südholland sehr bewährt. Ruhig und überlegt in der Führung trotz fortgesetzter Begelfe, versteht zu improvisieren, hat sich persönlich vorbildlich eingesetzt. Warmherzig und auch in kritischer Lager immer positiv. Geeignet zur weiteren Verwendung als Kommandierender General." Am Abend vom 24. Dezember 1944 gab er sein Kommando über das LXXXVIII. Armeekorps an Generalleutnant Felix Schwalbe ab, nachdem beide noch an der Weihnachtsfeier teilgenommen hatten. Er wurde erneut in die Führerreserve OKH versetzt und diesmal dem Wehrkreis IV zugeteilt. Am 27. Dezember 1944 erhielt er von General der Flieger Friedrich Christiansen ergänzend zur letzten Beurteilung die folgende Beurteilung: "Ich habe dieser, wie auch meiner früheren guten Beurteilung aus langjähriger Kenntnis der Person hinzuzufügen: außerordentlich aktiv und schwungvoll, wenn er auch äußerlich im Wesen nicht so erscheint." Am 3. Januar 1945 erhielt er von Generaloberst Kurt Student folgende Beurteilung: "Hat seine Stelle als Kommandierender General sehr gut ausgefüllt. Zur Führung größerer Verbände über den Korpsrahmen hinaus nicht geeignet." Ergänzt wurde dazu von Generalfeldmarschall Gerd von Rundstedt am 10. Januar 1945: "Hat sich gut bewährt und ist zum Kommandierenden General eines Stellvertretenden Generalkommandos sehr geeignet." Am 1. Februar 1945 wurde er als Nachfolger von General der Infanterie Viktor von Schwedler zum Kommandierenden General vom Stellvertretenden Generalkommando IV. Armeekorps in Dresden ernannt. Als solcher wurde er gleichzeitig zum Befehlshaber vom Wehrkreis IV ernannt. Als vorläufige private Adresse war jetzt der Siebenlehner Weg 10 in Nossen bei Dresden hinterlegt. Ab dem 10. Februar 1945 wurde er gleichzeitig auch zum Kommandant des Verteidigungsbereiches Dresden ernannt. Diese Ernennung zum Kommandant des Verteidigungsbereiches Dresden wurde durch die Ernennung von General der Infanterie Werner Albrecht Freiherr von und zu Gilsa durch den Führer am 9. März 1945 wieder aufgehoben. Am 10. April 1945 wurde er in die Führerreserve OKH versetzt und dabei dem Wehrkreis IV wirtschaftlich zugeteilt, nachdem er selbst um seine Ablösung gebeten hatte. Ursache soll die ständige Einmischung von Reichsstatthalter und Reichsverteidigungskommissar Martin Mutschmann gewesen sein. Sein Nachfolger als Kommandierender General vom Stellvertretenden Generalkommando IV. Armeekorps sollte General der Infanterie Hans von Tettau werden. Er gab sein Kommando aber anscheinend erst am 13. April 1945 an General der Panzertruppen Walther Krüger ab. Bis Kriegsende erhielt er kein weiteres Kommando mehr. Er führte aber die Führungsstaffel vom Stellvertretenden Generalkommando IV. Armeekorps.

 

Ritterkreuz (21. September 1941)

 

Literatur und Quellen:
BArch, MSG 109/4919 : Krug, Ottomar: Deutsche Generale 1867-1945
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1908, Dresden 1908
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1909, Dresden 1909
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1910, Dresden 1910
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1911, Dresden 1911
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1912, Dresden 1912
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1913, Dresden 1913
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1914, Dresden 1914
Dienstaltersliste der Offiziere der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich  Württembergischen) Armeekorps 1917, Mittler und Sohn 1917
Dienstaltersliste der Offiziere der bisherigen Preußischen Armee und des XIII. (bisherigen Württembergischen) Armeekorps 1919, Mittler und Sohn 1919
Stellenbesetzung im Reichsheer 16. Mai 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1921, Biblio-Verlag 1968
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1923, Berlin, Mittler und Sohn 1923
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1924, Berlin, Mittler und Sohn 1924
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1925, Berlin, Mittler und Sohn 1925
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1926, Berlin, Mittler und Sohn 1926
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1927, Berlin, Mittler und Sohn 1927
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1928, Berlin, Mittler und Sohn 1928
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1929, Berlin, Mittler und Sohn 1929
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1930, Berlin, Mittler und Sohn 1930
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1931, Berlin, Mittler und Sohn 1931
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1932, Berlin, Mittler und Sohn 1932
Stellenbesetzung des Deutschen Reichsheeres nach dem Stand vom 1. Mai 1933
Stellenbesetzung des Deutschen Reichsheeres nach dem Stand vom 1. April 1934
Stellenbesetzung Reichsheer 1. Oktober 1934
Stellenbesetzung Reichsheer 15. Oktober 1935
Stellenbesetzung Wehrmacht 6. Oktober 1936
Stellenbesetzung des Heeres mit Stand vom 12. Oktober 1937
Stellenbesetzung des Heeres 1938
Podzun, H. H. (Hg.): Das Deutsche Heer 1939. Gliederung, Standorte, Stellenbesetzung und Verzeichnis sämtlicher Offiziere am 3. Januar 1939, Bad Nauheim, Podzun 1953
Wolfgang Keilig: Rangliste des deutschen Heeres 1944/1945, Podzun-Verlag 1955 
Wolfgang Keilig: Die Generale des Heeres und die Sanitätsoffiziere im Generalsrang, Podzun-Verlag 1983
Gerhard von Seemen: Die Ritterkreuzträger 1939-1945, Podzun-Verlag, Friedberg 1976
Peter Lieb: Konventioneller Krieg oder NS-Weltanschauungskrieg?: Kriegführung und Partisanenbekämpfung in Frankreich 1943/44. Walter de Gruyter, 2012
NARA T-78 R-891
Pers 6/311