Recknagel, Hermann Adolf Wilhelm Philipp

 

* 18. Juli 1892, Strauchmühle an der Lempe / Hofgeismar (Hessen)

† 23. Januar 1945, bei Petrikau (gefallen)

 

 

Hermann Recknagel war der jüngste Sohn vom Gutspächter Adolf Karl Ferdinand Recknagel und seiner Frau Marie Nanny Lydia, geborene vom Hof. Er trat am 25. September 1913 als Fahnenjunker in die Königlich Preußische Armee ein. Er kam dabei zum 3. Kurhessische Infanterie-Regiment “von Wittich“ Nr. 83 in Kassel. Am 11. Oktober 1913 wurde er dort vereidigt. Am 18. März 1914 wurde er zum Fahnenjunker-Unteroffizier befördert. Am 18. April 1914 erhiet er die Reife zum Fähnrich. Vom 9. Mai 1914 bis zum 1. August 1914 wurde er zur Kriegsschule Neiße kommandiert. Am 20. Mai 1914 wurde er dort zum Fähnrich befördert. Kurz nach Beginn des Ersten Weltkriegs wurde er am 5. August 1914 mit seinem Regiment ins Feld geschickt. Dort wurde er am 6. August 1914 zum Leutnant ohne Patent befördert. Als solcher kam er dann als Zugführer im I. Bataillon vom 3. Kurhessische Infanterie-Regiment “von Wittich“ Nr. 83 an die Front, wo das Regiment anfangs bei der Eroberung von Lüttich und von Namur eingesetzt wurde. Bereits Ende August 1914 wurde er mit seinem Regiment an die Ostfront verlegt. Ab dem 5. September 1914 wurde er als Kompanieoffizier in der 2. Kompanie seines Regiments verwendet. Er stand jetzt zehn Tage in der Schlacht an den Masurischen Seen im Einsatz. Am 1. Oktober 1914 wurde ihm das Eiserne Kreuz 2. Klasse verliehen. Danach folgten die Schlachten bei Opatow, Iwangorod, Kutno und Lodz. Am 22. November 1914 wurde er zum Bataillonsadjutant des I. Bataillons von seinem Regiment ernannt. In dieser Funktion folgten die Schlachten an der Rawka und bei Stolniki. Ab 1915 wurde er zeitweise auch als Kompanieführer in seinem Regiment eingesetzt. Ab Ende Juni 1915 wurde er in Verfolgungskämpfen an der Galizisch-Polnischen Grenze eingesetzt. Mitte Juli 1915 kam es zur Durchbruchsschlacht von Krasnotaw. Ende Juli 1915 wurde er bei der Durchbruchsschlacht von Biskupice eingesetzt. Vom 31. Juli 1915 bis zum 10. August 1915 folgten Verfolgungskämpfe vom Wieprz bis zum Bug. Mitte August 1915 kam er bei der Schlacht bei Wlodawa zum Einsatz. Vom 18. August 1915 bis zum 26. August 1915 wurde er beim Angriff auf und der Einnahme von Brest-Litowsk eingesetzt. Danach kam es bis zum 31. August 1915 zur Verfolgung auf Kobryn und die Verfolgung durch die Pripjet-Sümpfe. Anfang September 1915 wurde er bei den Schlachten bei Horodec und bei Drohiczyn-Chomsk eingesetzt. Bis Mitte September 1915 wurde Pinsk erreicht. Ende September 1915 wurde der Übergang über den Styr erzwungen. Danach kam es zur Schlacht am Kormin und daran abschließend Gefechte und Stellungskämpfe am Kormin. Am 24. Oktober 1915 wurde er, während der seit dem 20. Oktober 1915 laufenden Kämpfe am Styr, verwundet und kam ins Lazarett. Nach seiner Genesung wurde er am 2. Dezember 1915 zum Ersatz-Bataillon vom 3. Kurhessische Infanterie-Regiment “von Wittich“ Nr. 83 überwiesen. Am 3. Januar 1916 wurde er wieder zum aktiven Regiment ins Feld überwiesen, wo er am 10. Januar 1916 wieder eintraf. Dort wurde er wieder zum Adjutant des I. Bataillons ernannt. Er wurde jetzt bis zum 21. März 1916 wieder in Stellungskämpfen am Styr eingesetzt. Ab Ende März 1916 bis Mitte Juni 1916 wurde er bei Stellungskämpfen vor Riga eingesetzt. Am 1. Juli 1916 wurde er bei den Kämpfen am Styr und Stochod erneut verwundet und kam wieder ins Lazarett. Diesmal kehrte er bereits am 11. Juli 1916 wieder zur Truppe zurück, wo er erneut als Bataillonsadjutant eingesetzt wurde. Von Ende Juli 1916 bis Anfang November 1916 war er bei der Schlacht bei Kowel im Einsatz. Am 20. September 1916 erhielt er sein Patent als Leutnant vom 28. Januar 1913. Am 30. September 1916 wurde ihm das Eiserne Kreuz 1. Klasse verliehen. Ab dem 5. November 1916 wurde er bis Juli 1917 bei Stellungskämpfen am oberen Styr und Stochod eingesetzt. Vom 2. Februar 1917 bis zum 7. Februar 1917 besuchte er einen Ausbildungskurs am Maschinengewehr. Vom 1. Juli 1917 bis zum 9. Juli 1917 wurde er als stellvertretender Regimentsadjutant eingesetzt. Mitte Juli 1917 wurde er bei Stellungskämpfe östlich Zloczow eingesetzt. Vom 19. Juli 1917 bis zum 28. Juli 1917 wurde er bei der Durchbruchsschlacht in Ostgalizien eingesetzt. Danach folgten bis Ende August 1917 Stellungskämpfe am Sereth. Im September 1917 erhielt er einen längeren Urlaub. Ab dem 29. September 1917 bis zum 7. Oktober 1917 wurde er erneut bei Stellungskämpfe am Sereth eingesetzt. Danach kam das Regiment bis zum 12. Oktober 1917 wieder an die Westfront. Dort wurde er bis Ende Mai 1918 bei Stellungskämpfen vor Verdun eingesetzt. Vom 6. November 1917 bis zum 14. November 1917 wurde er zum Regimentsstab vom 3. Kurhessische Infanterie-Regiment “von Wittich“ Nr. 83 kommandiert. Am 15. November 1917 wurde er zum Regimentsadjutant seines Regiments ernannt. Am 18. April 1918 wurde er zum Oberleutnant befördert. Ende Mai 1918 bis zum 13. Juni 1918 kam er bei der Schlacht bei Soissons und Reims zum Einsatz. Ab dem 14. Juni 1918 wurde er dann für einen Monat bei Stellungskämpfen zwischen Aisne und Marne eingesetzt. Mitte Juli 1918 folgte die Angriffsschlacht an der Marne und in der Champagne. Vom 18. Juli 1918 bis zum 25. Juli 1918 wurde er bei der Abwehrschlacht zwischen Soissons und Reims verwendet. Vom 26. Juli 1918 bis zum 3. August 1918 wurde er bei der beweglichen Abwehrschlacht zwischen Marne und Vesle eingesetzt. Dabei wurde er am 27. Juli 1918 erneut leicht verwundet, blieb aber bei der Truppe. Ab dem 4. August 1918 lag er mit seinem Regiment in Ruhe als Reserve bei der 18. Armee. Im September 1918 erhielt er anscheinend erneut einen längeren Urlaub. Vom 27. September 1918 bis zum 8. Oktober 1918 wurde er bei der Abwehrschlacht zwischen Cambrai und St. Quentin verwendet. Ab dem 9. Oktober 1918 wurde er für etwa 4 Wochen bei Kämpfen vor und in der Hermannstellung eingesetzt. Danach folgten bis zum 11. November 1918 Rückzugskämpfe vor der Antwerpen-Maas-Stellung. Vom 12. November 1918 bis zum 24. November 1918 folgte die Räumung des besetzten Gebietes und der Marsch in die Heimat. Im 1. Weltkrieg wurde er nicht nur mehrmals verwundet, was sich in der Verleihung des Verwundetenabzeichens in Mattweiß widerspiegelte. Im Ersten Weltkrieg wurde er neben beiden Eisernen Kreuzen noch mit einigen anderen Orden ausgezeichnet. Er wurde direkt nach dem Krieg ab dem 20. Dezember 1918 als stellvertretender Brigadeadjutant eingesetzt. Ab dem 6. Januar 1919 kam er dann zum Freikorps Maercker, welches auch als Freiwilliges Landesjägerkorps bezeichnet wurde. Damit war er an der Niederschlagung des Spartakusaufstandes in Berlin beteiligt. Er wurde beim Freikorps ab dem 7. Januar 1919 als Propagandaoffizier eingesetzt. Vom 11. Januar 1919 bis zum 1. Februar 1919 war er an der Sicherung von Berlin beteiligt. Vom 2. Februar 1919 bis zum 18. Februar 1919 wurde er zum Schutz der Nationalversammlung eingesetzt. Vom 18. Februar 1919 bis 28. Februar 1919 war er bei der Widerherstellung der militärischen Ordnung in Thüringen im Einsatz. Vom 1. März 1919 bis zum 27. März 1919 wurde er bei einer Unternehmung gegen Halle eingesetzt. Vom 8. April 1919 bis zum 16. April 1919 wurde er bei einer Unternehmung gegen Magdeburg eingesetzt. Zwischen dem 16. April 1919 und dem 10. Mai 1919 wurde er bei einer Unternehmung gegen Braunschweig eingesetzt. Vom 11. Mai 1919 bis zum 13. Juni 1919 wurde er bei einer Unternehmung gegen Leipzig eingesetzt. Im Juni 1919 wurde er in das vorläufige Reichsheer übernommen. Dabei kam er zuerst zum Stab der Reichswehr-Brigade 16 in Weimar, welche aus dem Freiwilligen Landesjägerkorps hervorgegangen ist. Vom 14. Juni 1919 bis zum 20. August 1919 wurde er erneut zum Schutz der Nationalversammlung eingesetzt. Ab dem 5. August 1919 wurde er als stellvertretender Adjutant der Brigade eingesetzt. Am 1. Oktober 1919 wurde er dann zum Reichswehr-Infanterie-Regiment 32 der Reichswehr-Brigade 16 versetzt. Am 15. Oktober 1919 wurde er neu vereidigt. Am 7. November 1919 wurde er als Führer der Stabswache zum Stabe vom Wehrkreis-Kommando IV und als Hilfsoffizier bei der Wirtschaftsabteilung nach Dresden kommandiert. Ab dem 24. Januar 1920 wurde er als Kommandant des Hauptquartiers beim Stab vom Wehrkreis-Kommando IV eingesetzt. Bei der Bildung des 200.000 Mann Heeres der Reichswehr Mitte Mai 1920 wurde er wieder zum Reichswehr-Jäger-Regiment 32 der Reichswehr-Brigade 16 versetzt. an. Am 20. Juni 1920 wurde ihm das Sportabzeichen in Bronze verliehen. Bei der Bildung des 100.000 Mann Heeres der Reichswehr wurde er am 1. Januar 1921 als Kompanieoffizier in die 9. Kompanie vom 12. Infanterie-Regiment übernommen. Dies geschah aber unter Belassung in seinem Kommando. Am 4. Januar 1921 wurde er zur Führergehilfenausbildung zum Stab der 4. Division der Reichswehr nach Dresden kommandiert. Am 1. Oktober 1921 wurde er als Batterieoffizier zum 4. (Preußisch-Sächsischen) Artillerie-Regiment nach Dresden versetzt. Auch von dort wurde er sofort wieder zur Führergehilfenausbildung zum Stab der  4. Division der Reichswehr ebenfalls in Dresden kommandiert. Am 1. Juli 1922 wurde ihm der 18. April 1918 als neues Rangdienstalter zugewiesen. Am 30. September 1922 wurde er zum 2. Führergehilfenkursus kommandiert. Am 1. Oktober 1922 wurde er etatmäßig wieder zum 12. Infanterie-Regiment versetzt, blieb aber weiter zur Führergehilfenausbildung kommandiert. Am 4. Oktober 1922 ist sein Vater im Alter von 70 Jahren in der Privatklinik Glückauf in Bad Wildungen gestorben. Vom 26. Februar 1923 bis zum 28. April 1923 besuchte er einen Lehrgang für leichte Maschinengewehre in Stendal. Im Frühjahr 1923 gehörte er zur 12. (MG) Kompanie vom 12. Infanterie-Regiment in Magdeburg. Am 1. Oktober 1923 wurde er zur 13. (Preuß.) (Minenwerfer-) Kompanie vom 12. Infanterie-Regiment nach Halberstadt versetzt. Am 1. November 1923 wurde er zum Regimentsadjutant vom 12. Infanterie-Regiment in Halberstadt ernannt. Diese Position übte er dann mehrere Jahre aus. Vom 8. November 1923 bis zum 23. November 1923 war er zur Unterdrückung von Unruhen in München im Einsatz. Am 20. Juli 1924 erhielt er das Deutsche Turn- und Sportabzeichen in Silber. Am 25. August 1924 stellte er auf dem Truppenübungsplatz Königsbrück einen Antrag auf Heiratserlaubnis. Am 6. September 1924 erhielt er die Erlaubnis zur Verheiratung mit Carola von Hertzberg. Am 28. Oktober 1924 hat er die zehneinhalb Jahre jüngere Carola von Hertzberg, Tochter des verstorbenen Rittergutsbesitzers Wilhelm Alfred von Hertzberg, in Beulwitz bei Saalfeld/Saale geheiratet. Seine Privatadresse war die Bismarckstraße 38 in Halberstadt. Seine Braut lebte in Bad Blankenburg. Etwa zu dieser Zeit legte er auch die Prüfung zum Sportabzeichen in Silber ab. Am 11. September 1926 wurde sein Sohn Rüdiger Recknagel in Halberstadt geboren. Am 1. Oktober 1926 wurde er als Regimentsadjutant zum Hauptmann befördert. Am 1. Januar 1928 wurde er zum Stab des (Preuß.) Ausbildungs-Bataillons vom 12. Infanterie-Regiment versetzt. Vom 18. Februar 1928 bis zum 4. März 1928 wurde er zu einem Lehrgang für Leibesübungen nach Wünsdorf kommandiert. Am 4. März 1928 wurde seine Tochter Karin Recknagel in Halberstadt geboren. Am 1. April 1928 wurde er dann zum Chef der 14. (Preuß.) Kompanie des Ausbildungs-Bataillons vom 12. Infanterie-Regiment in Halberstadt ernannt. Am 1. April 1931 wurde er dann durch Hauptmann von Arnim abgelöst. Dafür wurde er an diesem Tag als Nachfolger von Hauptman Werner Baron von Ascheberg zum Chef der 7. Kompanie vom 12. Infanterie-Regiment in Quedlinburg ernannt. Diese Position behielt er dann wieder einige Jahre. Am 7. April 1931 wurde sein Sohn Ekkehard Recknagel geboren. Am 30. August 1933 wurde sein Sohn Wolf Dietrich Recknagel in Quedlinburg geboren. Am 15. Dezember 1933 wurde er zum Regimentsnachrichtenoffizier ernannt. Am 1. August 1934 wurde er als solcher zum Major befördert. Am 2. Augst 1934 wurde er auf den Führer und Reichskanzler neu vereidigt. Als Major wurde er bei der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht am 1. Oktober 1934 zum Kommandeur des II. Bataillons vom Infanterie-Regiment Glogau ernannt. Bei der Enttarnung der Einheiten wurde er am 15. Oktober 1935 zum Kommandeur des II. Bataillons vom Infanterie-Regiment 54 in Glogau ernannt. Zwischen dem 25. November 1935 bis zum 12. Dezember 1935 wurde er zur Heeres-Sportschule Wünsdorf kommandiert. Am 19. September 1936 erhielt er den Militärkraftfahrschein der Klasse 3. Am 16. März 1937 folgte mit Wirkung vom 1. März 1937 seine Beförderung zum Oberstleutnant. Am 30. April 1937 stellte er einen Antrag auf Auslandsurlaub zwischen dem 3. Juli 1937 und dem 10. Juli 1937 nach Borkowo bei Morczesczyn im Kreis Starogard um die Geburtsstätte seiner Frau, auf besondere Einladung des damaligen Besitzers Dr. Dirksen. Am 20. Mai 1937 wurde der Auslandsurlaub genehmigt. Vom 16. Juni 1937 bis zum 26. Juni 1937 wurde er zu einem Lehrgang für Bataillonskommandeure an die Infanterieschule Döberitz kommandiert. Seine letzte Friedensadresse war die Lindenruherstraße 11a in Glogau mit der Rufnummer 2178. Bei der Mobilmachung für den 2. Weltkrieg wurde er am 26. August 1939 als Nachfolger von Oberst Werner Richter zum Kommandeur vom Infanterie-Regiment 54 ernannt. Dieses Regiment führte er jetzt als erstes im Verband der 18. Infanterie-Division im Polenfeldzug ins Gefecht. Danach trug er bereits beide Spangen zu seinen Eisernen Kreuzen. Am 30. Januar 1940 wurde er mit Wirkung vom 1. Februar 1940 zum Oberst befördert. Danach führte er sein Regiment als nächstes im Frühjahr 1940 in den Westfeldzug. Am 8. Juni 1940 wurde er namentlich im Wehrmachtsbericht genannt. Für seinen persönlichen Einsatz und für die Erfolge seines Bataillons beim Kampf um Dünkirchen wurde er am 5. August 1940 mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. Mit seinem Regiment verlegte er dann im Herbst 1940 zum Truppenübungsplatz Döllersheim, da das Regiment aus dem Verband der 18. Infanterie-Division bei deren Motorisierung herausgelöst wurde. Sein Regiment wurde jetzt in die 100. leichte Infanterie-Division eingegliedert. Ab Juni 1941 kämpfte er mit seinem Regiment im Divisionsverband im Südabschnitt der Ostfront in Rußland. Dabei wurde er am 15. Juli 1941 vor Winniza verwundet. Er musste deswegen ins Lazarett und sein Komando über das Infanterie-Regiment 54 abgeben. Sein Nachfolger wurde Oberstleutnant Seiffert, der im September 1941 ebenfalls verwundet wurde. Am 24. September 1941 wurde daher durch das AOK 17 ein Ersatz angefordert. Nach seiner Genesung begab er sich Ende September 1941 wieder zum Regiment. Am 2. Oktober 1941 traf er wieder beim Regiment ein und übernahm dort auch sofort wieder das Kommando. Am 17. Januar 1942 mit Wirkung vom 1. Januar 1942 als Nachfolger von Generalleutnant Otto Stapf mit der Führung der 111. Infanterie-Division beauftragt. Auch diese befand sich im Südabschnitt der Ostfront. Am 28. Februar 1942 wurde er mit Wirkung vom 1. März 1942, unter Vorbehalt der späteren Festsetzung des Rangdienstalters, zum Generalmajor befördert, wodurch er an diesem Tag auch zum Kommandeur der 111. Infanterie-Division ernannt wurde. Am 1. April 1942 erhielt er folgende Beurteilung von General der Infanterie Eugen Ott: "Klarer vornehmer Charakter, energisch und zielbewusst, ausgesprochene Führernatur. Tätig und anregend, besonders angesehen in der Truppe. Hervorragend feindbewährt. Bewertung: Füllt sehr gut aus." Am 8. April 1942 wurde sein Rangdienstalter als Generalmajor auf den 1. April 1942 festgelegt. Am 11. April 1942 ergänzte Generaloberst Hermann Hoth: "Einverstanden. Über Bewährung als Divisionskommandeur noch kein abschließendes Urteil." Am 30. April 1942 ergänzte Generalfeldmarschall Fedor von Bock: "Einverstanden." Im Sommer 1942 marschierte er mit seiner Division in Richtung Kaukasus. Am 11. Februar 1943 wurde ihm das Deutsche Kreuz in Gold verliehen. Am 6. März 1943 erhielt er folgende Beurteilung von General der Flieger Hellmuth Felmy: "Führerpersönlichkeit, Entschlusskraft und Verantwortungsfreude zeichnet ihn aus. Bewertung: Füllt sehr gut aus. Über Durchschnitt." Am 10. März 1943 folgte seine vorzugsweise Beförderung zum Generalleutnant. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. März 1943 festgelegt. Am 14. April 1943 erhielt er folgende Beurteilung von General der Infanterie Karl-Adolf Hollidt: "Sehr guter Erzieher und Ausbilder, erfolgreicher und bewährter Truppenführer." Am 16. April 1943 ergänzte Generalfeldmarschall Erich von Manstein: "Sehr guter Divisionskommandeur. Zuerkennung der Eignung zum Kommandierenden General wegen zu kurzer Unterstellung nicht möglich." Am 15. August 1943 wurde er mit der Führung der nach ihm benannten Korpsgruppe Recknagel beauftragt. Diese bestand aus der eigenen 111. Infanterie-Division, der 17. Infanterie-Division, der 336. Infanterie-Division, 15. Luftwaffen-Felddivision, und Teilen der 13. Panzer-Division die sich unter der 6. Armee am Asowschen Meer in einer prekären Lage befunden haben. Er schaffte es aber sich mit seinen Einheiten aus der Umklammerung zu befreien. Am 31. August 1943 gab er sein Kommando wieder ab und übernahm wieder die 111. Infanterie-Division. Sein Stellvertreter, Oberst Werner von Bülow, wurde inzwischen vermisst. Für seine Leistung mit der Korpsgruppe wurde ihm am 6. November 1943 das Eichenlaub zum Ritterrkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Am 15. November 1943 gab er seine Division an Generalmajor Erich Gruner ab und wurde dafür in die Führerreserve OKH versetzt. Dabei wurde er für die Dienstregelung dem Wehrkreis VIII zugeteilt. Erst wurde er am 24. November 1943 der Heeresgruppe A zur stellvertretenden Führung eines Armeekorps zur Verfügung gestellt, was aber am 30. November 1943 widerrufen wurde. Am 8. Dezember 1943 wurde er zum Lehrgang für höhere Truppenführer vom 5. Januar 1944 bis zum 25. Januar 1944 kommandiert, was aber am 30. Dezember 1943 widerrufen wurde. Stattdessen wurde er bereits am 24. Dezember 1943 mit Wirkung vom 28. Dezember 1943 zur Aufstellung vom Sonderstab I des Oberkommando des Heeres (OKH) kommandiert. Er sollte sich dafür bei Oberst Richards melden. Dabei handelte es sich um die Operationsabteilung Ost des OKH. Am 18. November 1943 erhielt er folgende Beurteilung von General der Artillerie Erich Brandenberger: "Hat seine Division bis zum letzten Mann seinen Stempel aufgedrückt. Bereits wiederholt als Führer einer Divisionsgruppe eingesetzt, hat dabei sehr gut geführt. Starke Persönlichkeit, die überall durchschlägt und volles Vertrauen gewinnt. Rücksichtsloser eigener Einsatz. Empfehlung: Kommandierender General." Dazu ergänzte am 29. November General der Panzertruppen Hans-Valentin Hube: "Überragender Divisionskommandeur. Volle Eignung zum Kommandierenden General." Am 4. Dezember 1943 ergänzte dann noch Generalfeldmarschall Erich von Manstein: "Einverstanden." Diesen Sonderstab I leitete er dann bis zum Ende der Kommandierung am 25. Februar 1944. Er wurde durch Generalleutnant Heinrich Krampf abgelöst. Danach war wieder in der Führerreserve OKH dem Wehrkreis VIII zugeteilt. Vom 9. März 1944 bis zum 20. März 1944 wurde er in Vertretung für den beurlaubten General der Artillerie Maximilian Fretter-Pico mit der stellvertretenden Führung vom Generalkommando XXX. Armeekorps beauftragt. Er organisierte dabei eine neue Stellung am südlichen Bug. Ab de 20. März 1944 wurde er erneut der Führerreserve OKH zugeteilt und unterlag der Dienstregelung vom Wehrkreis VIII. Am 28. April 1944 wurde er dann als Urlaubsvertreter von General der Infanterie Franz Mattenklott mit der Führung des XXXXII. Armeekorps z.b.V. im Bereich der Heeresgruppe Nordukraine im Raum Kowel beauftragt. Diesen Stab erreichte er am 7. Mai 1944. Am 13. Mai 1944 erhielt er folgende Beurteilung von Generaloberst Karl-Adolf Hollidt: "Generalleutnant Recknagel hat in Vertretung des Kommandierenden Generals vom XXX. Armeekorps im Februar 1944 und März 1944 die Bugverteidigung organisiert und die Aufnahmestellung für die ostwärts des Bugs kämpfende 6. Armee geschaffen. Mit nur schwachen ihm zur Verfügung stehenden Kräften hat er in kurzer Zeit eine sichere Front aufgestellt und in rastloser Arbeit wieder kampffähige Verbände gebildet. Er zeichnete sich durch hervorragende Organisiationsgabe, durch ausgezeichnete Truppenpraxis und durch persönliche Einsatzfreudigkeit aus. Seine Einwirkung auf die neuaufgestellten Verbände und die behelfsmäßig organisierten Einheiten brachte materiell und moralisch den besten Erfolg. Recknagel hat erneut seine gute Eignung zum Kommandierenden General eines Armeekorps dargetan." Die Vertretung dauerte bis zum 6. Juni 1944 an. Da General der Infanterie Franz Mattenklott bereits nach wenigen Tagen das Kommando wieder an ihn übergab, blieb er beim XXXXII. Armeekorps z.b.V. und wurde ab Mitte des Monats wieder mit der Führung beauftragt. Am 1. Juli 1944 wurde er zum General der Infanterie befördert. Dadurch wurde er jetzt auch zum Kommandierenden General vom XXXXII. Armeekorps z.b.V. ernannt. Ab dem 19. Juli 1944 wurde er durch die Umbenennung seines Generalkommandos zum Kommandierenden General vom Generalkommando XXXXII. Armeekorps ernannt. Am 19. August 1944 wurde er erneut namentlich im Wehrmachtsbericht genannt. Am 9. September 1944 wurde er wieder namentlich im Wehrmachtsbericht genannt. Für die Abwehrerfolge seines Korps auf dem Balkan wurde er am 23. Oktober 1944 mit den Schwertern zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes mit Eichenlaub ausgezeichnet. Vom 6. November 1944 bis zum 15. November 1944 war er abwesend von seinem Kommando um die Schwerter zu empfangen und danach einen kurzen Urlaub anzutreten. Am 12. Januar 1945 brach eine große Offensive der Roten Armee über die gesamte Front herein. Der Abschnitt seines Korps wurde dabei östlich von Kielce durchbrochen. In den folgenden Tagen wurde ein Großteil seiner unterstellten Verbände zerschlagen. Während der Rückzugskämpfe ist er am 23. Januar 1945 in einer Ortschaft zwischen Petrikau und Tomaszów Mazowiecki von Partisanen erschossen wurden. Sein ein Jahr älterer Bruder war der Landwirt und Gutsbesitzer Albert Julius Theodor Wilhelm Recknagel, der am 24. Juni 1922 die sechs Jahre jüngere Sophie Christine Elisabeth Hohmann in Kassel geheiratet hatte. Er hatte auch noch eine zwei Jahre ältere Schwester Magdalene Amalie Karolin Nanny Anna Recknagel, die am 29. April 1924 den acht Jahre älteren Pfarrer Karl Kurt Heinrich Oskar Ruppel in Allendorf heiratete.


Ritterkreuz (5. August 1940) Eichenlaub (6. November 1943) Schwerter (23. Oktober 1944)

 

Literatur und Quellen:
BArch, MSG 109/4919 : Krug, Ottomar: Deutsche Generale 1867-1945
Dienstaltersliste der Offiziere der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich  Württembergischen) Armeekorps 1917, Mittler und Sohn 1917
Dienstaltersliste der Offiziere der bisherigen Preußischen Armee und des XIII. (bisherigen Württembergischen) Armeekorps 1919, Mittler und Sohn 1919
Stellenbesetzung im Reichsheer 16. Mai 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1921, Biblio-Verlag 1968
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1923, Berlin, Mittler und Sohn 1923
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1924, Berlin, Mittler und Sohn 1924
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1925, Berlin, Mittler und Sohn 1925
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1926, Berlin, Mittler und Sohn 1926
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1927, Berlin, Mittler und Sohn 1927
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1928, Berlin, Mittler und Sohn 1928
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1929, Berlin, Mittler und Sohn 1929
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1930, Berlin, Mittler und Sohn 1930
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1931, Berlin, Mittler und Sohn 1931
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1932, Berlin, Mittler und Sohn 1932
Stellenbesetzung des Deutschen Reichsheeres nach dem Stand vom 1. Mai 1933
Stellenbesetzung des Deutschen Reichsheeres nach dem Stand vom 1. April 1934
Stellenbesetzung Reichsheer 1. Oktober 1934
Stellenbesetzung Reichsheer 15. Oktober 1935
Stellenbesetzung Wehrmacht 6. Oktober 1936
Stellenbesetzung des Heeres mit Stand vom 12. Oktober 1937
Stellenbesetzung des Heeres 1938
Podzun, H. H. (Hg.): Das Deutsche Heer 1939. Gliederung, Standorte, Stellenbesetzung und Verzeichnis sämtlicher Offiziere am 3. Januar 1939, Bad Nauheim, Podzun 1953
Wolfgang Keilig: Rangliste des deutschen Heeres 1944/1945, Podzun-Verlag 1955 
Wolfgang Keilig: Die Generale des Heeres und die Sanitätsoffiziere im Generalsrang, Podzun-Verlag 1983
Gerhard von Seemen: Die Ritterkreuzträger 1939-1945, Podzun-Verlag, Friedberg 1976
Horst Scheibert: Die Träger des Deutschen Kreuzes in Gold und Silber, 2 Bände, Verlag Podzun-Pallas, 1983 und 1990
NARA T-78 R-891
Pers 6/309