Felmy, Hellmuth
* 28. Mai 1885, Berlin † 14. Dezember 1965, Darmstadt |
Hellmuth Felmy trat am im Frühjahr 1904 als Fahnenjunker in die Kaiserliche Armee ein. Er kam dabei zum 8. Pommersches Infanterie-Regiment "von der Marwitz" Nr. 61. Bei diesem wurde er dann nach dem Besuch der Kriegsschule am 18. August 1905 zum Leutnant befördert. Das Patent wurde dabei auf den 22. Januar 1904 datiert. Danach wurde er dann als Kompanieoffizier beim 8. Pommersches Infanterie-Regiment "von der Marwitz" Nr. 61 eingesetzt. Ab dem 1. Oktober 1908 wurde er dann bei seinem Regiment als Bataillonsadjutant eingesetzt. Diese Position behielt er dann über drei Jahre. Am 1. Juni 1912 wurde er dann zur Fliegerausbildung nach Döberitz kommandiert. Dabei wurde er dann am 27. Januar 1913 zum Oberleutnant befördert. Am 1. Oktober 1913 wurde er dann zur Kriegsakademie kommandiert. Bei Beginn des 1. Weltkrieges kam er dann Anfang August 1914 zur Feld-Flieger-Abteilung 16. Am 24. Dezember 1914 wurde er bei dieser zum Hauptmann befördert. Als solcher kam er dann im Januar 1915 als Führer zur Feld-Flieger-Abteilung 51. Ab dem Sommer 1916 wurde er dann als Führer der Flieger-Abteilung 300 "Pascha" in Palästina eingesetzt. Anfang April 1918 wurde er dann zum Führer der Flieger-Abteilung (Artillerie) 256 ernannt. Im Spätfrühling 1918 wurde er dann in das Reichskolonialamt versetzt. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm neben dem Ritterkreuz des Königlich Preußischen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern und beiden Eisernen Kreuzen noch sehr viele andere Auszeichnungen verliehen. Nach dem Krieg wurde er als Hauptmann mit seinem alten Rangdienstalter in das Reichsheer übernommen. Beim 200.000 Mann-Übergangsheer im Frühjahr 1920 gehörte er zur Kraftfahr-Abteilung 11. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr kam er dann als Kompaniechef zur 5. Kraftfahr-Abteilung. Am 1. Oktober 1921 wurde er dann als Stabsoffizier in den Generalstab der 5. Division der Reichswehr nach Stuttgart versetzt. Dort wurde er dann die nächsten drei Jahre eingesetzt. Am 1. Oktober 1924 wurde er dann in das Reichswehrministerium nach Berlin versetzt. Dort wurde er dann die nächsten zwei Jahre in der Heeres-Abteilung (T 1) beim Truppenamt (TA) eingesetzt. Im Herbst 1926 wurde er dann in den Stab vom Infanterieführer V nach Stuttgart versetzt. Dort wurde er dann am 1. Januar 1927 auch zum Major befördert. Am 1. Februar 1929 wurde er dann erneut in das RWM nach Berlin versetzt. Dort wurde er jetzt bei der Heeres-Organisations-Abteilung (T 2) vom Truppenamt (TA) eingesetzt. Am 31. Januar 1931 wurde ihm sein Sohn, der spätere Schauspieler Hansjörg Felmy, geboren. Am 1. Februar 1931 wurde er unter gleichzeitiger Beförderung zum Oberstleutnant zum Chef des Stabes der Inspektion der Waffenschulen (In 1) ernannt. Diese Funktion übte er wieder mehr als zwei Jahre aus. Am 1. April 1933 wurde er dann in den Regimentsstab vom 15. Infanterie-Regiment nach Kassel versetzt. Dort absolvierte er vermutlich eine Einarbeitung als Regimentskommandeur. Am 1. August 1933 wurde er dann zum Kommandeur vom 17. Infanterie-Regiment in Braunschweig ernannt. Als solcher wurde er am 1. Oktober 1933 zum Oberst befördert. Bereits noch im Herbst 1933 gab er sein Kommando über das Regiment wieder ab. Er wurde dann nämlich in die Luftwaffe versetzt. Dort wurde er anfangs als Offizier z.b.V. im Reichsluftfahrtministerium in Berlin eingesetzt. Er wurde dann noch 1933 zum Kommandeur der Fliegerwaffenschule ernannt. Gleichzeitig wurde er auch als Chef des Stabes vom Kommandeur der Schulen der Luftwaffe eingesetzt. Am 1. April 1935 wurde er dann zum Höherer Fliegerkommandeur V ernannt. Als solcher wurde er am 1. Januar 1936 zum Generalmajor befördert. Am 1. Oktober 1936 wurde er dann zum Kommandierenden General und Befehlshaber vom Luftkreis-Kommando VII in Braunschweig ernannt. Als solcher wurde er am 20. April 1937 zum Generalleutnant befördert, wobei das Rangdienstalter auf den 1. April 1937 festgelegt wurde. Am 12. Oktober 1937 wurde er dann durch die Umbenennung seines Stabes zum Kommandeur vom Luftkreiskommando 7 in Braunschweig ernannt. Zum 1. Februar 1938 wurde er zum General der Flieger befördert. Am 4. Februar 1938 wurde er dann durch die erneute Umbenennung seines Stabes zum Kommandeur vom Luftwaffengruppen-Kommando 2 in Braunschweig ernannt. Am 1. Februar 1939 wurde er dann durch die erneute Umbenennung seines Stabes zum Oberbefehlshaber der Luftflotte 2 in Braunschweig ernannt. Mit dem Stab übernahm er dann zu Beginn des 2. Weltkrieges im Sommer 1939 die Reichsverteidigung im Westen. Der Stab bezog jetzt in Münster Quartier. Am 12. Januar 1940 musste er mit seinem Chef des Generalstabes, Oberst Josef Kammhuber, sein Kommando abgeben. Ursache dafür war der so genannte Zwischenfall Mechelen. Dabei war Major Dr. Erich Hoenemanns, Fliegerhorstkommmandant von Münster-Loddenheide, gemeinsam mit Major Helmuth Reinberger von der Dienststelle Fliegerführer 220 in einer Messerschmitt Bf 108 am 10. Januar 1940 um 11:40 Uhr von seinem Flugplatz in Richtung Köln geflogen. Dabei verflog er sich und musste dann wegen Motorausfall bei Mechelen an der Maas in Belgien notlanden. Die beiden Luftwaffenoffiziere blieben unverletzt. Major Reinberger sollte auf Befehl des Ia der Luftflotte 2 in Köln an Besprechungen beim I. Fliegerkorps teilnehmen, wobei es um die Durchführung der Versorgung der 7. Flieger-Division für den Fall des Unternehmens Namur gehen sollte. Dafür führte er verschiedene geheime Kommandosachen mit sich. Die vollständige Vernichtung dieser Unterlagen gelang nicht, wodurch den Belgiern Teile der Offensivpläne der Wehrmacht in die Hände fielen. General der Flieger Felmy wurde daraufhin sogar aus der Wehrmacht entlassen. Im Mai 1941 wurde er aber wieder in den aktiven Dienst beim Heer übernommen. Im Mai 1941 wurde er zum Befehlshaber der Wehrmachtsmission Irak ernannt. Dieser Stab wurde auch als Sonderstab F bezeichnet und er leitete ihn von Griechenland aus. Außerdem wurde er dann noch im Juni 1941 zum Befehlshaber Südgriechenland ernannt. Diese beiden Funktionen übte er dann über ein Jahr aus. Im September 1942 wurde er durch die Umbenennung seines Stabes zum Kommandierenden General vom Generalkommando z.b.V. ernannt. Mit diesem wurde er dann bei der 1. Panzerarmee in der Kalmückensteppe eingesetzt. Anfang 1943 zog sich der Stab dann im Südabschnitt der Ostfront zurück. Im Frühjahr 1943 wurde er dann durch die erneute Umbenennung seines Stabes zum Kommandierenden General vom Generalkommando LXVIII. Armeekorps ernannt. Mit diesem wurde er jetzt auf dem Balkan eingesetzt. Felmy dürfte der einzige Befehlshaber auf dem Balkan gewesen sein, der die Führerweisung vom 12. September 1943 mit einer Auflage versah. Keine seine unterstellten Truppen meldete eine Erschießung die auf den Führerweisungen vom 10. oder 12. September 1943 beruhten. Aber dafür unterstand ihm längere Zeit auch die 117. Jäger-Division, welche nicht gerade für zimperlichen Umgang bekannt war. Am 8. Dezember 1944 gab er sein Kommando über das LXVIII. Armeekorps an General der Infanterie Friedrich-Wilhelm Müller ab. Er wurde dafür im Tausch am 9. Dezember 1944 zum Kommandierenden General vom Generalkommando XXXIV. Armeekorps ernannt. Für seine vorherige Tätigkeit wurde ihm am 16. Januar 1945 das Deutsches Kreuz in Gold verliehen. Sein Kommando über das XXXIV. Armeekorps behielt er dann bis zur Kapitulation der Deutschen Wehrmacht Anfang Mai 1945. Bei Kriegsende geriet er dann in westalliierte Gefangenschaft. In dieser erarbeite er eine Studie: "Das deutsche Militärflugwesen vom Waffenstillstand bis zur Errichtung des Reichsluftfahrtministeriums 1933" welche im BA-MA Freiburg zu finden ist. Danach wurde er 1948 beim Prozess gegen die Südost-Generale wegen Kriegsverbrechen als Befehlshaber Südgriechenland zu 15 Jahren Gefängnis verurteilt. Dabei ging es bei ihm besonders um das Blutbad von Klissoura. Die Strafe wurde dann Anfang 1951 auf 10 Jahre verkürzt. Ende 1951 wurde er dann vorzeitig entlassen.