Ott, Eugen

 

* 20. Mai 1890, Sinzig / Ahrweiler

† 11. August 1966, Hohenschaftleben

 

Eugen Ott trat nach seiner Kadettenausbildung am 14. März 1907 mit dem Charakter als Fähnrich in die Königlich Preußische Armee ein. Der Sohn eines Bürgermeisters kam dabei zum 5. Lothringisches Infanterie-Regiment Nr. 144. Bei diesem wurde er am 18. August 1908 zum Leutnant befördert. Mit seinem Regiment kam er bei Beginn des 1. Weltkrieges an die Front. Dort wurde er bei seinem Regiment am 25. Februar 1915 zum Oberleutnant befördert. Ab dem 1. Januar 1916 wurde er als Kompanieführer eingesetzt. Anfang Mai 1917 wurde er verwundet und kam danach Anfang August 1917 zum Ersatztruppenteil. Bereits am 28. November 1917 wurde er zum Hauptmann befördert. Als solcher wurde er dann ab März 1918 als Kompanieführer der 1. MG-Kompanie vom 5. Lothringisches Infanterie-Regiment Nr. 144 eingesetzt. Ende März 1918 wurde er dann als Bataillonsführer des III. Bataillons vom 9. Lothringisches Infanterie-Regiment Nr. 173 verwendet. Im Juni 1918 kam er wieder zum 5. Lothringisches Infanterie-Regiment Nr. 144, bevor er im Juli 1918 zum Führer des I. Bataillons vom 9. Lothringisches Infanterie-Regiment Nr. 173 ernannt wurde. Am 1. September 1918 wurde er dann zum Adjutant der 67. Infanterie-Brigade ernannt. Im 1. Weltkrieg wurde er nicht nur verwundet, was sich in der Verleihung des Verwundetenabzeichens in Schwarz widerspiegelte. Ihm wurden außerdem neben dem Ritterkreuz des Königlich Preußischen Hausordens von Hohenzollern und beiden Eisernen Kreuzen auch noch weitere Auszeichnungen verliehen. Nach dem Krieg wurde er nach einer gewissen Zeit beim Freikorps Thümmel in das Reichsheer übernommen. Anfangs gehörte er zum Reichswehr-Infanterie-Regiment 40 bevor er im Herbst 1919 zum Reichswehr-Schützen-Regiment 8 kam. Auch beim 200.000 Mann-Übergangherr gehörte er im Frühjahr 1920 zum Reichswehr-Schützen-Regiment 8. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr kam er dann zum 17. Infanterie-Regiment, wo er als Chef der 3. Kompanie eingesetzt wurde. Ab dem 19. Mai 1922 wurde er mehrere Jahre als Chef der 5. Kompanie vom 17. Infanterie-Regiment in Göttingen eingesetzt. Am 10. März 1923 hat er Olli Röber geheiratet. Ab dem 1. Januar 1927 wurde er beim Stab des II. (Preuß.) Bataillons vom 17. Infanterie-Regiment in Göttingen eingesetzt. Danach wurde er zum Chef der 14. Kompanie vom 17. Infanterie-Regiment in Celle ernannt. Als solcher wurde er im Herbst 1929 zum Major befördert. Das Patent wurde dabei auf den 1. Februar 1928 festgelegt. 1930 wurde er dann zum Kommandeur des III. Bataillons vom 7. (Preuß.) Infanterie-Regiment in Breslau ernannt. Als solcher wurde er am 1. Oktober 1932 zum Oberstleutnant befördert. Im April 1933 schiffte er sich auf dem Schiff Leverkusen der Hamburg-Amerika-Linie in Genua ein und fuhr nach Shanghai. An Bord befand sich bis Genua Generalleutnant Erich Freiherr von dem Bussche-Ippenburg, der in Kabine Nr. 8 eingeschifft hatte. Am 1. Mai 1933 wurde er dann in den Infanterie-Ausbildungsstab versetzt. Am 1. Oktober 1934 wurde er zum Oberst befördert. Während der Erweiterung der Reichswehr wurde er am 1. Januar 1935 zum Kommandeur vom Infanterie-Regiment Königsberg ernannt. Bei der Enttarnung der Verbände wurde er am 15. Oktober 1935 zum Infanterie-Regiment 1 in Königsberg ernannt. Dieses Kommando behielt er dann die nächsten Jahre. Am 1. März 1938 wurde er zum Generalmajor befördert. Am 30. April 1938 gab er sein Kommando ab. Er wurde dafür als Nachfolger von Generalleutnant Friedrich Roese am 1. Mai 1938 zum Inspekteur der Inspektion der Infanterie (In 2) beim Oberkommando des Heeres (OKH) ernannt. Einen Monat vor der Mobilmachung für den 2. Weltkrieg im Sommer 1939 wurde er dann zum Kommandeur der 7. Infanterie-Division ernannt. Mit dieser nahm er dann bei Beginn des 2. Weltkrieges am Polenfeldzug teil. Dabei wurden ihm beide Spangen zu seinen Eisernen Kreuzen verliehen. Nach dem Polenfeldzug wurde er dann wieder zum General der Infanterie (Waffengeneral) beim Chef des Generalstabes beim Oberbefehlshaber des Heeres ernannt. Als solcher wurde er dann am 1. März 1940 zum Generalleutnant befördert. Im Frühjahr 1941 wurde er mit der Führung des XXX. Armeekorps beauftragt. Anfang Mai 1941 gab er diese Führung wieder ab und wurde in die Führerreserve versetzt. Am 1. Oktober 1941 wurde er zum General der Infanterie befördert. Als solcher wurde er am 6. Oktober 1941 mit der stellvertretenden Führung des XI. Armeekorps beauftragt. Am 10. Dezember 1941 übergab er das Generalkommando wieder an den Kommandierenden General, General der Infanterie Joachim von Kortzfleisch. Dafür wurde er jetzt zum Kommandierenden General des LII. Armeekorps ernannt. Am 25. Dezember 1942 wurde ihm das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Am 30. September 1943 gab er sein Kommando ab. Er wurde dafür am 1. Oktober 1943 wieder zum Inspekteur der Inspektion der Infanterie (In 2) ernannt. Am 10. Februar 1944 wurde er zum Inspekteur der italienischen Verbände ernannt. Als solcher wurde er ab dem 15. Januar 1945 dem Oberbefehlshaber Südwest zugeordnet.

 

Ritterkreuz (25. Dezember 1942)