Gause, Alfred

 

* 14. Februar 1896, Königsberg

† 30. September 1967, Bonn

 

Alfred Gause trat am 14. März 1914 als Fahnenjunker in die Kaiserliche Armee ein. Er kam dabei zum Samländisches Pionier-Bataillon Nr. 18. Mit diesem zog er dann bei Ausbruch des 1. Weltkrieges im August 1914 an die Front. Am 3. Januar 1915 wurde er zum Leutnant befördert. Das Rangdienstalter wurde dabei auf den 23. Juni 1913 datiert. Er wurde im ganzen Krieg im Samländisches Pionier-Bataillon Nr. 18 eingesetzt. Am 18. Oktober 1918 wurde er beim Bataillon zum Oberleutnant befördert. Er wurde im 1. Weltkrieg nicht nur verwundet, sondern ihm wurden auch beide Eisernen Kreuze verliehen. Nach dem Krieg wurde er dann in das Reichsheer übernommen. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 20. Juni 1918 verbessert. Dabei wurde er zum Adjutant vom Reichswehr-Pionier-Bataillon 1 ernannt, dem er dann auch beim 200.000 Mann-Übergangsheer im Frühjahr 1920 angehörte. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er dann in das 1. (Preuß.) Pionier-Bataillon übernommen. Am 1. Oktober 1921 wurde er dann in das 1. (Preuß.) Reiter-Regiment versetzt. Von diesem wurde er zur zweijährigen Führergehilfenausbildung in den Stab der 1. Division der Reichswehr nach Königsberg kommandiert. Ab dem 1. Oktober 1923 wurde er dann wieder im 1. (Preuß.) Pionier-Bataillon eingesetzt. Er kam dabei zur Brückenkolonne nach Königsberg. Am 1. Oktober 1924 wurde er zum Bataillonsadjutant vom 1. (Preuß.) Pionier-Bataillon in Königsberg ernannt. Am 1. November 1925 wurde er dann in die 1. Batterie vom 1. (Preuß.) Artillerie-Regiment in Insterburg versetzt. Von dieser wurde er für ein dreiviertel Jahr zur Pionierschule nach München kommandiert. Im Herbst 1926 kam er dann wieder zum 1. (Preuß.) Pionier-Bataillon zurück. Am 1. Februar 1927 wurde er dann zum Chef der 2. Kompanie vom 1. (Preuß.) Pionier-Bataillon in Königsberg ernannt. Als solcher wurde er am 1. November 1927 zum Hauptmann befördert. Seine Position sollte er dann noch weitere drei Jahre behalten. Am 1. Oktober 1930 wurde er dann in die (Hess.) (Ausbildungs-) Eskadron vom 16. Reiter-Regiment nach Hofgeismar versetzt. Von diesem wurde er dann für das nächste Jahr in das Reichswehrministerium nach Berlin kommandiert, wo er im Truppenamt (TA) eingesetzt wurde. Am 1. Oktober 1931 wurde er dann in den Stab der 5. Division der Reichswehr nach Stuttgart versetzt. Dort sollte er dann die nächsten Jahre seine militärische Heimat finden. Am 1. Mai 1934 wurde er zum Major befördert. Bei der Erweiterung der Reichswehr am 1. Oktober 1934 gehörte er dann durch die Umbenennung des Stabes zum Befehlshaber vom Wehrkreis V. Im Frühjahr 1935 gehörte er nach der Enttarnung seines Stabes zum Generalkommando V. Armeekorps. Am 15. Oktober 1935 wurde er zum 1. Generalstabsoffizier (Ia) bei diesem Stab ernannt. Am 1. Oktober 1936 wurde er zum Oberstleutnant i.G. befördert. Bis zum 12. Oktober 1937 wurde er dann in dieser Funktion im V. Armeekorps eingesetzt. An diesem Tag wurde er dann zum Wehrmachtsamt im Reichskriegsministerium nach Berlin versetzt. Nach der Umbenennung des RKM gehörte er dann ab Anfang 1938 zum Oberkommando der Wehrmacht (OKW). Dort gehörte er jetzt zur Landesverteidigungsabteilung (L). Am 1. April 1939 wurde er zum Oberst i.G. befördert. Auch bei der Mobilmachung für den 2. Weltkrieg im Sommer 1939 wurde er weiter in dieser Funktion eingesetzt. Am 1. November 1939 wurde er dann zum Chef des Generalstabes vom X. Armeekorps ernannt. Zum Frühjahr 1940 wurde er in dieser Funktion im Westfeldzug eingesetzt. Am 1. Juni 1940 wurde er abgelöst und in die Führerreserve versetzt. Nach nur einer Woche wurde er dann zum Chef der Demobilisierungsabteilung im Oberkommando des Heeres (OKH) ernannt. Am 1. Oktober 1940 wurde er dann zum Chef des Generalstabes vom XXXVIII. Armeekorps ernannt. Ende Januar 1941 wurde er abgelöst und erneut in die Führerreserve versetzt. Am 1. Juni 1941 wurde er dann unter gleichzeitiger Beförderung zum Generalmajor zum Deutschen Verbindungsoffizier beim Italienischen Oberkommando in Nordafrika ernannt. Am 1. September 1941 wurde er dann zum Chef des Generalstabes der Panzergruppe Afrika ernannt. Er trug jetzt bereits beide Spangen zu seinen Eisernen Kreuzen. Am 13. Dezember 1941 wurde ihm das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Durch die Umbenennung des Stabes wurde er dann Ende Januar 1942 zum Chef des Generalstabes der Panzerarmee Afrika ernannt. Am 1. Oktober 1942 wurde er durch die erneute Umbenennung des Stabes zum Chef des Generalstabes der Deutsch-Italienische Panzerarmee ernannt. Anfang Dezember 1942 wurde er durch Oberst i.G. Fritz Bayerlein abgelöst und in die Führerreserve versetzt. Die nächsten drei Monate wurde er in verschiedenen Funktionen eingesetzt. Dabei auch als Chef des Spezialstabes Libyen und Tunesien. Am 1. März 1943 wurde er dann zum Chef des Generalstabes der Heeresgruppe Afrika ernannt. Als solcher wurde er am 1. April 1943 zum Generalleutnant befördert. Anfang Mai 1943 wurde er von seinem Kommando entbunden und entkam vom afrikanischen Kontinent. Er wurde für kurze Zeit erneut in die Führerreserve versetzt. Noch Mitte Mai 1943 wurde er dann als Generalstabsoffizier zum Stab von Generalfeldmarschall Erwin Rommel versetzt. Beim Arbeitsstab Rommel arbeitete er dann die Plan Alarich die Besetzung von Norditalien aus. Mitte Juli 1943 wurde er dann durch die Umbenennung des Stabes zum Chef des Generalstabes der Heeresgruppe B ernannt. Mitte April 1944 wurde er abgelöst und erneut in die Führerreserve versetzt. Anfang Juni 1944 wurde er für etwa eine Woche mit der stellvertretenden Führung vom Generalkommando LXVII. Armeekorps beauftragt. Mitte Juni 1944 wurde er dann zum Chef des Generalstabes der Panzergruppe West ernannt. Durch die Umbenennung des Stabes wurde er dann Anfang August 1944 zum Chef des Generalstabes der 5. Panzerarmee ernannt. Mitte September 1944 wurde er abgelöst und erneut für wenige Tage in die Führerreserve versetzt. Am 14. September 1944 wurde er dann zum Chef des Generalstabes der neuen 6. Panzerarmee ernannt. Zum Ende November 1944 gab er sein Kommando ab und wurde erneut in die Führerreserve versetzt. In dieser wurde er Anfang Januar 1945 zum Kurs für Kommandierende Generale kommandiert. Am 5. April 1945 wurde er dann mit der Führung vom Generalkommando II. Armeekorps in Kurland beauftragt. Mit der Kapitulation geriet er dann in sowjetische Gefangenschaft. Aus dieser wurde er erst im Herbst 1955 wieder entlassen.

 

Ritterkreuz (13. Dezember 1941)