von Krosigk, Ernst-Anton

 

* 5. März 1898, Potsdam

† 16. März 1945, bei Kanden / Kurland (gefallen)

 

Ernst-Anton von Krosigk trat am 14. Juni 1915 als Fahnenjunker in die Königlich Preußische Armee ein. Er kam dabei zum Garde-Jäger-Bataillon. Im Herbst 1915 wurde er dann bei diesem an der Front des 1. Weltkrieges eingesetzt. Bei diesem wurde er am 15. Juni 1916 zum Leutnant befördert. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm neben beiden Eisernen Kreuzen noch weitere Auszeichnungen verliehen. Nach einer kurzen Zeit beim Freikorps wurde er in das Reichsheer übernommen. Dabei kam er beim 200.000 Mann-Übergangsheer im Frühjahr 1920 im Reichswehr-Infanterie-Regiment 5 zum Einsatz. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er dann in das 9. (Preuß.) Infanterie-Regiment versetzt. Bei diesem wurde er in verschiedenen Funktionen die nächsten Jahre eingesetzt, vor allem in den Kompanien vom II. Bataillon. Im Sommer 1925 wurde er zum Oberleutnant befördert. Das Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. April 1925 festgelegt. Am 1. Oktober 1928 wurde er in das Reichswehrministerium (RWM) nach Berlin versetzt. Dort wurde er in der Heeres-Statistische-Abteilung (T 3) vom Truppenamt (TA) eingesetzt. Er absolvierte jetzt beim Stab der 3. Division der Reichswehr seine zweijährige Führergehilfenausbildung. Vom 1. Juni 1929 bis zum 25. September 1929 wurde er während der Ausbildung zur 1. (Preuß.) Nachrichten-Abteilung nach Königsberg kommandiert. Am 15. Mai 1930 wurde er vom 15. Juni 1930 bis Ende September 1930 als Waffenkommando zur 2. Kompanie der 7. (Bayer.) Kraftfahr-Abteilung nach Würzburg kommandiert. Am 12. September 1930 wurde er mit Wirkung vom 1. Oktober 1930 vom RWM in den Stab der 1. Division der Reichswehr nach Königsberg versetzt. An diesem 12. September 1930 wurde er mit Wirkung vom 1. Oktober 1930 auch zur Kommandantur Berlin kommandiert. Das Kommando war einer Versetzung gleichzusetzen. Seinen Dienst regelte der Chef vom Truppenamt (TA). Vom 15. Juni 1931 bis zum 15. Juli 1931 wurde er zum Transport- und Versorgungs-Offizier (TVO) der 4. Division der Reichswehr nach Magdeburg kommandiert, wirtschaftlich dabei dem 4. Pionier-Bataillon zugeteilt. Dieses Kommando schloß auch eine Transportübungsreise vom 21. Juni 1931 bis zum 30. Juni 1930 mit ein. Vom 17. Juli 1931 bis zum 15. August 1931 wurde er zum 7. (Bayer.) Pionier-Bataillon nach München kommandiert. Vom 17. August 1931 bis zum 25. September 1931 wurde er zum 13. (Preuß.) Reiter-Regiment nach Hannover kommandiert. Am 1. Oktober 1931 wurde er in die 1. Kompanie der 6. (Preuß.) Nachrichten-Abteilung nach Hannover versetzt. Dort wurde er unter gleichzeitiger Beförderung zum Hauptmann am 1. Oktober 1932 zum Chef der 2. Kompanie der 6. (Preuß.) Nachrichten-Abteilung ernannt. Bei der Erweiterung der Reichswehr wurde er am 1. Oktober 1934 zum Kommando der Wehrersatzinspektion Münster versetzt. Im Herbst 1935 wurde er dann in das OKH nach Berlin versetzt. Dort wurde er am 1. März 1936 wurde er zum Major befördert. Am 6. Oktober 1936 wurde er zum 1. Generalstabsoffizier (Ia) der 28. Infanterie-Division in Breslau ernannt. Am 1. August 1938 kam er als Lehrer an die Kriegsakademie und wurde dort am 1. April 1939 zum Oberstleutnant i.G. befördert. Bei der Mobilmachung wurde er als Oberstleutnant i.G. zum Ia beim Stellvertretenden Generalkommando VIII. Armeekorps in Breslau ernannt. Am 10. September 1939 wurde er als Ia zum Stab der neuen Armee-Abteilung A an den Westwall versetzt. Nach deren Auflösung wurde er anscheinend beim Grenzabschnittskommando Süd als Ia verwendet. Ende November 1939 wurde er dann zum XXII. Armeekorps (mot.) kommandiert. Am 1. Dezember 1939 wurde er als Nachfolger von Oberstleutnant i.G. Otto Schwarz zum Ia vom Generalkommando XXII. Armeekorps (mot.) ernannt. Mit diesem nahm er dann am Westfeldzug teil. Dabei wurden ihm beide Spangen zu seinen Eisernen Kreuzen verliehen. Noch 1940 wurde er dann in die Führerreserve versetzt. Am 16. März 1941 wurde er Chef des Generalstabes des Befehlshaber Rückwärtiges Heeresgebiet 103 und am 1. April 1941 zum Oberst i.G. befördert. Durch die Umbenennung des Stabes wurde er Mitte Juli 1941 zum Chef des Stabes vom Befehlshaber rückwärtiges Heeresgebiet Süd ernannt. Am 26. Dezember 1941 wurde er dann zum Chef des Generalstabes vom I. Armeekorps ernannt. Am 9. August 1942 wurde er mit dem Deutsches Kreuz in Gold ausgezeichnet. Mitte Juni 1943 wurde er in die Führerreserve versetzt. Im Februar 1943 wurde er kurzzeitig mit der Führung der 24. Infanterie-Division beauftragt. Am 1. Juli 1943 übernahm er die Führung der 1. Infanterie-Division. Am 1. September 1943 wurde er zum Generalmajor befördert. Damit wurde er dann auch zum Kommandeur der 1. Infanterie-Division ernannt. Für seine Führungsleistungen bei der 3. Ladoga-Schlacht wurde ihm am 12. Februar 1944 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Am 31. März 1944 wurde er namentlich im Wehrmachtsbericht ernannt: "Südwestlich Proskurow sind weiterhin erbitterte Angriffs- und Abwehrkämpfe im Gange. Dabei hat sich die ostpreußische 1. Infanteriedivision unter Führung des Generalmajors v. Krosigk besonders bewährt." Am 1. Mai 1944 wurde er zum Generalleutnant befördert. Er führte die Division dann aus dem Kessel von Kamenez-Podolsk und ab August 1944 in Ostpreußen. Am 1. Oktober 1944 gab er sein Kommando über die 1. Infanterie-Division ab und wurde in die Führerreserve versetzt. Am 17. Dezember 1944 wurde er mit der Führung des XVI. Armeekorps beauftragt. Am 30. Januar 1945 wurde von Krosigk zum General der Infanterie befördert. Als solcher wurde er dann zum Kommandierenden General des Generalkommando XVI. Armeekorps ernannt. Am 10. März 1945 wurde er zum Oberbefehlshaber der 16. Armee ernannt. Nur wenige Tage später ist er bei einem Feuerüberfall bei Kanden in Kurland gefallen. Posthum wurde ihm am 12. April 1945 das Eichenlaub zum Ritterkreuz verliehen.

 

Ritterkreuz (12. Februar 1944) Eichenlaub (12. April 1945)

Literatur und Quellen:
Peter Stockert: Die Eichenlaubträger 1940 - 1945, 4 Bände, Bad Friedrichshall, 1996 / 1997
Peter Stockert: Die Eichenlaubträger 1940 - 1945, 9 Bände, 4. überarbeitete Auflage, Bad Friedrichshall 2010 / 2011
Dermiont Bradley, Markus Rövekamp, Ernes Henriot: Deutschlands Generale und Admirale: Teil IV /Band 7: Die Generale des Heeres 1921-1945. Knabe - Luz, Biblio-Verlag