Schwarz, Otto

 

* 1. Juni 1897, Baiersröderhof bei Hanau

† 22. Mai 1960, Bielefeld

 

Otto Schwarz trat bei Beginn des 1. Weltkrieges am 3. August 1914 als Kriegsfreiwilliger in die Königlich Preußische Armee ein. Dabei kam der Sohn eines Domänenpächters zum Ersatztruppenteil vom Thüringisches Ulanen-Regiment Nr. 6. Am 17. Dezember 1914 kam er dann zum Thüringisches Ulanen-Regiment Nr. 6 an die Front. Bei diesem entschied er sich dann für die Offizierslaufbahn und wechselte dann Ostern 1915 zur Feldartillerie. Er kam dabei zum 1. Nassauisches Feldartillerie-Regiment „Oranien“ Nr. 27 und wurde bei diesem zum Fahnenjunker befördert. Im Herbst 1915 besuchte er einen Kriegsschulkurs an der Artillerieschule Beverloo. Dabei wurde er am 1. Oktober 1915 zum Fähnrich befördert. Am 27. November 1915 wurde er zum Leutnant befördert. Sein Patent wurde dabei auf den 12. November 1914 datiert. Als solcher wurde er dann als Batterieoffizier im 1. Nassauisches Feldartillerie-Regiment „Oranien“ Nr. 27 eingesetzt. Im Frühjahr 1917 wurde er dann zum Adjutant der III. Abteilung vom 1. Nassauisches Feldartillerie-Regiment „Oranien“ Nr. 27 ernannt. Diese Funktion übte er anscheinend bis zum Ende des Krieges aus. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm beide Eisernen Kreuze verliehen. Nach dem Krieg wurde er ab dem 1. Januar 1919 als Adjutant der Artillerie-Abteilung vom Freikorps Nassau-Oranien verwendet. Er wurde dann am 1. Oktober 1919 als Leutnant in das Reichsheer übernommen. Er wurde jetzt dem Reichswehr-Artillerie-Regiment 11 zugeteilt. Auch beim 200.000 Mann-Übergangsheer im Frühjahr 1920 gehörte er noch zu dieser Einheit. Bei der Bildung vom 100.000 Mann-Heer der Reichswehr wurde er dann in das 5. Artillerie-Regiment übernommen. Bei diesem wurde er anfangs als Batterieoffizier eingesetzt. Sein Patent als Leutnant wurde jetzt auf den 1. September 1915 festgelegt. Mitte Dezember 1921 wurde er dann zur 5. (Württembergische) Sanitäts-Abteilung versetzt. Am 1. Oktober 1923 wurde er für zwei Jahre zur Kavallerieschule Hannover kommandiert. Im Sommer 1925 wurde er zum Oberleutnant befördert. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. April 1925 festgelegt. Am 1. Oktober 1927 wurde er dann zur 3. (Preuß.) Eskadron der 5. Fahr-Abteilung nach Kassel versetzt. Am gleichen 1. Oktober 1927 wurde er dann für drei Jahre als Führer der Lehrschwadron vom Fahr-Ausbildungs-Kommando eingesetzt. Etatmäßig wurde er am 1. Oktober 1929 zur 2. (Badische) Eskadron der 5. Fahr-Abteilung nach Ludwigsburg versetzt. Am 1. Oktober 1930 wurde er dann für drei Jahre zur Führergehilfenausbildung zum Stab der 3. Division der Reichswehr nach Berlin versetzt. Am 1. April 1931 wurde er dort zum Hauptmann befördert. Am 1. Oktober 1933 wurde er dann als 2. Generalstabsoffizier (Ib) zum Generalstab der 3. Kavallerie-Division nach Weimar versetzt. Bei der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht kam er dann durch die Umbenennung seines Stabes am 1. Oktober 1934 zum Stab der Leichte Division. Bei der Enttarnung der Verbände wurde er am 15. Oktober 1935 als Batteriechef zum Artillerie-Regiment 75 versetzt. Als solcher wurde er zum 1. Januar 1936 zum Major i.G. befördert. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. Dezember 1935 festgelegt. Am 1. Oktober 1936 wurde er dann als 1. Generalstabsoffizier (Ia) zum Stab der 30. Infanterie-Division nach Lübeck versetzt. Zum 1. Januar 1938 wurde er zum Oberstleutnant i.G. befördert. Mitte Juli 1938 wurde er in dieser Position durch Major i.G. Kurt Lottner abgelöst. Dafür wurde er am 1. August 1938 als Hörsaalleiter und Lehrer an die Kriegsakademie versetzt. Bei der Mobilmachung für den 2. Weltkrieg wurde er im Sommer 1939 als 1. Generalstabsoffizier (Ia) zum Generalkommando XXII. Armeekorps versetzt. Am 30. November 1939 wurde er durch Oberstleutnant i.G. Ernst-Anton von Krosigk abgelöst. Am 1. Dezember 1939 wurde er dann zum Ia vom Oberbefehlshaber Ost ernannt. Später wurde er dann durch die Umbenennung des Stabes zum Ia vom Militärbefehlshaber im Generalgouvernement ernannt. Am 1. September 1940 wurde er dann als Ia zur Heeresmission Rumänien versetzt. Als solcher wurde er zum 1. Dezember 1940 zum Oberst i.G. befördert. Am 1. Mai 1941 wurde er zum Kommandeur vom Artillerie-Regiment 134 ernannt. Dieses Regiment führte er dann zum Sommerbeginn 1941 im Ostfeldzug im Verband der 134. Infanterie-Division beim Angriff auf Mittelrussland. Auch im Winter 1941/42 führte er sein Regiment noch immer im Mittelabschnitt der Ostfront. Anfang März 1942 wurde er zum Kommandeur vom neuen Artillerie-Regiment 370 in Frankreich ernannt. Am 1. November 1942 wurde er dann zur Verfügung des Oberkommando des Heeres gestellt. Er wurde dann ab dem 1. Dezember 1942 als Lehrer an die Artillerieschule I nach Berlin versetzt. Vom 1. März 1943 bis zum 30. Juni 1943 wurde er als Leiter des Erkundungsstabes Panther zur Heeresgruppe Mitte kommandiert. Am 1. November 1943 wurde er der Divisionsführerreserve vom OKH zugeteilt. Am 11. Dezember 1943 wurde er als Nachfolger von Generalleutnant Arnold Szelinski mit der Führung der 376. Infanterie-Division im Südabschnitt der Ostfront beauftragt. Zum 1. Februar 1944 wurde er zum Generalmajor befördert. Damit wurde er dann auch zum Kommandeur der 376. Infanterie-Division ernannt. Zum 1. August 1944 wurde er zum Generalleutnant befördert. Er trug bereits lange beide Spangen zu seinen Eisernen Kreuzen. Am 4. September 1944 geriet der ledige Generalleutnant in sowjetische Gefangenschaft. Aus dieser wurde er erst am 12. Oktober 1955 wieder entlassen.