Dihm, Friedrich

 

* 6. Januar 1880, München

† 11. August 1956, Starnberg

 

 

Friedrich Dihm war der Sohn vom Königlichen Regierungsrat und Steuerrat Adalbert Dihm und seiner Ehefrau Ottilie, geborene Höfling. Er trat am 7. Juli 1899 als Fahnenjunker in die Bayerische Armee ein. Er kam dabei in das Königlich Bayerisches 3. Feldartillerie-Regiment "Königin Mutter". Im Jahr 1900 wurde er in diesem zum Fähnrich befördert. Nach dem Besuch der Kriegsschule München wurde er am 13. September 1901 zum Leutnant befördert. Am 1. Oktober 1901 wurde er in das Königlich Bayerisches 9. Feldartillerie-Regiment nac Landsberg versetzt. Bei diesem wurde er jetzt als Batterienieoffizier in der 5. Batterie vom 9. Feldartillerie-Regiment in Landsberg eingesetzt. Im Jahr 1902 wurde er zur Gewehrfabrik Amberg kommandiert. Nach seiner Rückkehr wurde er weiter als Batterieoffizier in der 5. Batterie seines Regiments verwendet. Am 1. April 1905 wurde er zum Adjutant der  I. Abteilung vom 9. Feldartillerie-Regiment in Freising ernannt. Ab dem 1. Oktober 1905 war er nach der Verlegung der Abteilung in gleicher Funktion in Landsberg im Einsatz. Am 1. Oktober 1906 wurde er als Nachfolger von Leopold Freiherr von Stengel zum Regimentsadjutant vom 9. Feldartillerie-Regiment in Freising ernannt. Sein Nachfolger als Adjutant der I. Abteilung wurde Leutnant Albert Wolf. Im Jahr 1908 nahm er an der taktischen Übungsreise der 2. Division teil. In der Funktion als Regimentsadjutant wurde er am 23. Oktober 1910 auch zum Oberleutnant befördert. 1911 wurde er durch  Leutnant Kurt Burkart als Regimentsadjutant abgelöst. Dafür wurde er jetzt als Batterieoffizier in der 1. Batterie vom 9. Feldartillerie-Regiment in Landsberg eingesetzt. Am 1. Oktober 1912 wurde er für seine Generalstabsausbildung zum 45. Lehrang der Bayerischen Kriegsakademie kommandiert. Zu seinem Jahrgang gehörten auch Hans von Hößlin, Maximilian Schwandner und Rudolf Koch. Dort wurde er am 1. Oktober 1913 zum Hauptmann befördert. Dieser Lehrgang wurde nach Ablauf der zweiten Lehrstufe wegen des Ausbruch des Ersten Weltkriegs vorzeitig abgebrochen. Eine Begutachtung des Lehrgangs erfolgte daher nicht mehr. Bei der Mobilmachung für den Ersten Weltkrieg Anfang August 1914 wurde er zum Führer der leichten Munitionskolonne der I. Abteilung vom 9. Feldartillerie-Regiment ernannt. Er ging mit dieser auch an die Front. Vom 20. August 1914 bis zum 22. August 1914 nahm er an der Schlacht um Lothringen teil. Am 24. August 1914 wurde er als Nachfolger vom gefallenen Hauptmann Emil Franck mit der Führung der 3. Batterie vom 9. Feldartillerie-Regiment beauftragt, die gerade in der Schlacht vor Nancy-Epinal im Einsatz stand. Sein jüngerer Bruder Robert Dihm, geboren 22. September 1882 in München, wurde als Leutnant in der 6. Batterie vom 9. Feldartillerie-Regiment m Gefecht bei Bayieu am 25. August 1914 schwer verwundet. Im September 1914 wurde er mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse ausgezeichnet. Vom 23. September 1914 bis zum 6. Oktober 1914 nahm er an der Schlacht an der Somme teil. Am 25. September 1914 wurde er bei Chuignes an der Somme durch Granatsplitter im Oberschenkel verwundet. Er erhielt daraufhin eine ambulante Behandlung. Am 1. November 1914 wurde er mit dem Eisernen Kreuz 1. Klasse ausgezeichnet. Am 20. Dezember 1914 wurde er mit Wirkung vom 27. Dezember 1914 zu besonderen Zwecken zum Ersatztruppenteil vom 9. Feldartillerie-Regiment nach Landsberg abkommandiert. Am 28. Dezember 1914 wurde er mit Wirkung vom 1. Januar 1915 als Batterieführer in das Königlich Bayerisches 8. Reserve-Feldartillerie-Regiment versetzt. Vom 17. Juni 1915 bis zum 22. Juni 1915 wurde er in der Schlacht bei Lemberg eingesetzt. Am 3. September 1915 starb sein Vater. Am 25. November 1915 wurde er als Ordonanz-Offizier zum Stab vom III. bayerisches Armeekorps versetzt. Danach folgte für ihn vom 29. November 1915 bis zum 15. Juli 1916 Kämpfe zwischen Maas und Mosel. Vom 21. Mai 1916 bis zum 5. Juni 1916 wurde er in dieser Zeit nach München und Garmisch-Partenkirchen beurlaubt. Danach kehrte er wieder zum III. Armeekorps zurück. Am 8. September 1916 wurde er als 2. Generalstabsoffizier (Ib) in den Stab der 1. bayerischen Infanterie-Division versetzt. Am 5. Januar 1917 wurde er für den Zeitraum vom 15. bis zum 20. Januar 1917 zum 11. Lehrgang an der Heeresgasschule Berlin kommandiert. Am 5. April 1917 wurde er vom 21. April 1917 bis zum 27. April 1917 wurde er zum 5. Truppenführerkurs Sedan kommandiert. Am 19. November 1917 wurde er als Ib in den Stab vom Generalkommando z.b.V. 64 versetzt. Dort blieb er bis nach dem Ende des Krieges im Einsatz. Im Ersten Weltkrieg wurde er noch mit einigen anderen Orden ausgezeichnet. Ab dem 20. Januar 1920 wurde er im Ministerium für militärische Angelegenheiten in München eingesetzt. Ab Ende April 1919 wurde er beim Stab vom Freikorps Landsberg eingesetzt. Er wurde in dem Jahr 1919 als Hauptmann auch in das vorläufige Reichsheer übernommen. Am 1. Oktober 1919 wurde er dabei zum Reichswehr-Gruppenkommando 4 in München eingeteilt. Dort wurde er als Stabsoffizier der Artillerie (Stoart) verwendet. Bei der Bildung des 200.000 Mann Heeres der Reichswehr Mitte Mai 1920 gehörte er zur Kraftfahr-Kolonne 247. Bei der Bildung des 100.000 Mann Heeres der Reichswehr wurde er am 1. Oktober 1920 als Hauptmann beim Stabe zur 7. (Bayerische) Fahr-Abteilung in München eingeteilt. Am 1. Oktober 1921 wurde er zur 7. (Bayerische) Sanitäts-Abteilung nach München versetzt. 1922 gehörte er zur 7. (Bayerische) Sanitäts-Abteilung. Am 1. Mai 1922 wurde er zum Major befördert. Am 1. April 1923 wurde er als Lehrer an die Kriegsschule Hannover versetzt. Dort wurde er auch dem Kommando der Reit- und Fahrschule zugeordnet. Am 1. Oktober 1923 wurde er zum Stab vom Gruppenkommando 2 nach Kassel versetzt. Am 25. Oktober 1923 hat er die mehr als neunzehn Jahre jüngere Theodora Saemmer, Tochter von Oberst a.D. Friedrich Karl Saemmer, geheiratet. Nach einem Jahr in Kassel wurde er am 1. Oktober 1924 zum Stab der 7. Division der Reichswehr nach München versetzt. Am 5. Oktober 1924 wurde sein Sohn Maximilian Dihm geboren. Am 5. September 1925 wurde er zum 7. (Bayerisches) Artillerie-Regiment versetzt. Am 10. Februar 1926 wurde er zur 7. (Bayerische) Sanitäts-Abteilung nach München versetzt. Am 7. Juli 1926 wurde seine Tochter Elfriede Dihm geboren. Als Nachfolger von Oberstleutnant Albrecht Freiherr von Pechmann wurde er am 1. Februar 1928 zum Kommandeur der 7. (Bayer.) Fahr-Abteilung in München ernannt. An diesem Tag wurde er auch zum Oberstleutnant befördert. Am 1. Februar 1929 gab er sein Kommando über die Abteilung nach nur einem Jahr an Oberstleutnant Erich Heinemann ab. Er wurde an diesem Tag wieder zum Gruppenkommando 2 nach Kassel versetzt. Dort wurde er jetzt als Inspektionsoffizier der Kraftfahrtruppen eingesetzt. Außerdem war er jetzt auch Standortältester von Kassel. Am 1. Februar 1931 wurde er zum Oberst befördert. Am 31. März 1931 wurde er aus dem aktiven Dienst der Reichswehr verabschiedet. Bei wurde in diesem Jahr auch eine Pneumonie diagnostiziert.

Am 1. Oktober 1933 wurde er als Landesschutzoffizier* und damit Oberst a.D. wieder bei der Reichswehr angestellt. Er wurde beim Stab der Wehrgauleitung Nürnberg eingesetzt. Am 28. August 1934 wurde er auf den Führer und Reichskanzler Adolf Hitler vereidigt. Am 1. Januar 1935 wurde er fest in die Reichswehr übernommen. Er wurde an diesem Tag zum Leiter der Heeres-Feldzeugverwaltung V in Stuttgart ernannt. Am 5. März 1935 wurde er dann als Oberst (E) Teil des Ergänzungsoffizierkorps. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. Februar 1931 festgelegt. Am 3. Januar 1938 gab er sein Feldzeug-Kommando V an Oberst (E) Kurt Lahode ab. Dafür wurde er an diesem Tag zum Kommandeur vom Feldzeug-Kommando VII in München ernannt. Auch zu Beginn des 2. Weltkrieges im Spätsommer 1939 verblieb er in dieser Funktion. Am 1. Oktober 1939 wurde er zum Kommandeur vom Feldzeugstab Oberost ernannt. In dieser Funktion wurde er bis zum 31. Dezember 1939 bei der Besatzungstruppe in Polen eingesetzt. Vom 1. Jaunar 1940 bis zum 18. Februar 1940 wurde er in der Funktion direkt beim Stab Oberost eingesetzt. Seine Position als Kommandeur vom Feldzeugstab Oberost behielt er bis zum 20. Februar 1940. Am 20. Februar 1940 wurde er abgelöst und dafür in die Führerreserve OKH versetzt. Wegen Pleuritis wurde er ins Lazarett eingewiesen, wo man auch Diabetis feststellte. Am 17. April 1940 wurde er für einen Monat zum Stab vom Artillerie-Kommandeur 104 (Arko 104) kommandiert. Dort wurde er als Oberst beim Stabe im Operationsgebiet an der Westfront eingesetzt. Vom 9. Juni 1940 bis zum 25. Juni 1940 wurde er als Artillerieführer bei der 5. Infanterie-Division im zweiten Teil vom Westfeldzug eingesetzt. Er führte diese dabei beim Angriff über die Aisne. Dabei wurden ihm beide Spangen zu seinen Eisernen Kreuzen verliehen. Danach wurde er wieder als Oberst beim Stabe beim Arko 104 eingesetzt. Ende Juli 1940 wurde er mit Wirkung vom 2. August 1940 zum Feldzeug-Inspizient 3 ernannt. Am 29. September 1940 wurde er als solcher wieder abgelöst. Am 30. September 1940 wurde er zum Kommandeur vom Oberfeldzeugstab Westfrankreich ernannt. Als solcher wurde er mit Wirkung vom 1. Oktober 1940 zum Generalmajor befördert. Am 13. Dezember 1940 wurde er mit Wirkung vom 19. Dezember 1940 zum Heeresnachschubführer beim Oberkommando des Heeres versetzt. Am 20. Januar 1941 erhielt er die Beurteilung von Generalmajor Eduard Wagner, Generalquartiermeister im OKH: "Für die beabsichtigte Verwendung geeignet." Am 14. Februar 1941 wurde er mit Wirkung vom 1. Februar 1941 als Nachfolger von Generalleutnant Erich Weingart zum Heeresnachschubführer beim OKH ernannt. Am 15. Februar 1941 erhielt er die Beurteilung von Generalmajor Eduard Wagner, Generalquartiermeister im OKH: "Erst seit kurzem in seiner Stellung in die er sich rasch und mit bemerkenswertem Schwung eingearbeitet hat. Ein energischer, harter Soldat, der sich durchsetzt und seiner Aufgabe gewachsen sein wird. Bewertung: Füllt sehr gut aus." Am 8. April 1941 wurde er für genau einen Monat im Reservelazarett Wien I behandelt. Vom 26. Februar 1942 bis zum 3. März 1942 wurde er wegen Diabetes in der Abteilung I vom Reservelazarett Königsberg II behandelt. Ab dem 20. März 1942 bis zum 24. März 1942 erhielt er eine Behandlung im Reserve-Kurlazarett Bad Tölz. Am 21. März 1942 wurde er deswegen erneut in die Führerreserve OKH versetzt. Er wurde danach ab dem 27. März 1942 im Reserve-Teillazarett Kuranstalt am Frauenberg Bad Mergentheim weiterbehandelt. Zum 1. April 1942 erhielt er folgende Beurteilung von Generalmajor Eduard Wagner, Generalquartiermeister im OKH: "Starke soldatische Persönlichkeit, trotz seines vorgeschrittenen Alters elastisch, frisch und körperlich vonn auf der Höhe. Besitzt in hohen Maße Kommandeureigenschaften, hat sich in Kürze in seinem Befehlsbereich durchgesetzt und in der Führung und Instandhaltung der großen Transportverbände Ausgezeichnetes geleistet. Er besitzt eine bemerkenswerte Energie, einen geschulten militärischen Blick und Härte, die manchmal zur Schroffheit neigt. Alles in allem aber ein Offizier, der Herz für die Truppe hat, sich für ihre Belange voll einsetzt und Führerqualitäten besitzt. Er scheidet aus seiner Stelle als Heeresnachschubführer aus, um als Höherer Artillerie-Kommandeur verwendet zu werden. Bewertung: Füllt sehr gut aus. Empfehlung: Höherer Artilleriekommandeur." Am 12. Juni 1942 wurde er zum neuen Artillerie-Kommandeur 115 (Arko 115) ernannt. In dieser Funktion wurde er am 1. Oktober 1942 zum Generalleutnant befördert. Im Jahr 1942 erlitt er durc Detonation in direkter Nähe in der Bretagne eine Schwerhörigkeit. Am 1. März 1943 erhielt er folgende Beurteilung von General der Artillerie Wilhelm Fahrmbacher, KG vom XXV. Armeekorps: "Sehr geeigneter Artilleriekommandeur. Bewertung: Über Durchschnitt. Empfehlung: Kommandeur einer bodenständigen Division." Mitte März 1943 wurde er einige Tage im Kriegslazarett Rennes wegen seiner Zuckerkrankheit behandelt. Zur letzten Beurteilung ergänzte am 28. März 1943 Generaloberst Friedrich Dollmann, OB der 7. Armee folgendes: ""Über Durchschnitt" soweit einverstanden, was das artilleristische Können betrifft. Zur Divisionsführung fehlen nach seiner militärischen Laufbahn die erforderlichen Kenntnisse und Erfahrungen." Dazu ergänzte Generalfeldmarschall Gerd von Rundstedt, OB der Heeresgruppe D und OB West, folgendes: "Einverstanden!" Am 27. Dezember 1943 erhielt er für den Zeitraum vom 2. Januar 1944 bis zum 18. Januar 1944 einen Erholungsurlaub nach München zugestanden. Am 1. März 1944 erhielt er folgende Beurteilung von General der Artillerie Wilhelm Fahrmbacher, KG vom XXV. Armeekorps: "Trotz seines Alters tatkräftig und frisch. Sehr tätig und gründlich. Als Artilleriekommandeur bestens bewährt. Gediegenes artilleristisches und geschultes taktisches Können. Im Verkehr mit den ihm unterstellten Offizieren, vielleicht infolge des großen Altersunterschiedes, bisweilen unduldsam. Viel Verständnis und Herz für die Truppe. Starke Seiten: Fleiß, Gründlichkeit. Bewertung: Durchschnitt. Empfehlung: Standortkommandant, Übungsplatzkommandant." Dazu ergänzte Generaloberst Friedrich Dollmann, OB der 7. Armee folgendes: "Mir seit 1900 bekannt. Mit sehr günstiger Beurteilung des Kommandierenden Generals durchaus einverstanden. Als Generalstabsoffizier des Weltkriges und ausgezeichneter Artilleriest verfügt Dihm über Können und Erfahrung, sodaß weitere Verwendung trotz hohen Alters empfohlen werden kann." Dazu ergänzte Generalfeldmarschall Gerd von Rundstedt, OB der Heeresgruppe D und OB West, folgendes: "Einverstanden mit der günstigen Beurteilung, trotzdem halte ich eine Ablösung aus Altersgründen für geboten." Am 14. März 1944 wurde er im Kriegslazarett 4/612 behandelt. Am 15. März 1944 wurde er als Arko 115 abgelöst und erneut in die Führerreserve OKH versetzt. Ab dem 23. März 1944 wurde er als General z.b.V. bei der Heeresgruppe B eingesetzt. Am 25. März 1944 erhielt er folgende Beurteilung von General der Artillerie Wilhelm Fahrmbacher, KG vom XXV. Armeekorps: "wie 1. März 1944" Zu dieser Beurteilung ergänzte am 4. April 1944 Generaloberst Friedrich Dollmann, OB der 7. Armee folgendes: "wie Jahresbeurteilung 1944." Dazu ergänzte noch am 9. April 1944 der Generalfeldmarschall Gerd von Rundstedt, OB der Heeresgruppe D und OB West, folgendes: "Mit der Beurteilung und dem Vorschlag für weitere Verwendung eiverstanden." Am 30. April 1944 ergänzte dazu Generalleutnant Wilhelm Burgdorf, vom Heeres-personalamt: "64. Jahre alt. Entlassung prüfen!" Am 23. Juli 1944 erhielt er vom Truppenarzt der Heeresgruppe B eine Meldung einer Kurbedürftigkeit für 28 Tage im Reserve-Kurlazarett Bad Kissingen wegen seiner Zuckerkrankheit. Am 1. August 1944 erhielt er ein persönliches Zeugnis von Generalfeldmarschall Erwin Rommel: "Generalleutnant Dihm hat in meinem Auftrag bei den Vorbereitungen zur Abwehr der Invasion und beim Ausbau des Atlantikwalls Hervorragendes geleistet. Mit tiefer Sachkenntnis und unermüdlicher Einsatzfreudigkeit hat er die von mir gestellten Sonderaufgaben mustergültig bewältigt und so wesentlich zur Steigerung der Abwehrkraft beigetragen." Am 14. August 1944 wurde er erneut in die Führerreserve OKH versetzt. Er wurde dabei dem Wehrkreis VII zugeteilt. Seine Privatanschrift war damals die Prinzenweg 12 in Starnberg am See mit der Telefonnummer 2617. Am 5. September 1944 wurde er über seine geplante Entlassung aus dem Wehrdienst am 31. Dezember 1944 informiert. Am 31. Oktober 1944 wurde er im Teillazarett Beobachtungs-Lazarett vom Reservelazarett Tutzing aufgenommen, wo er drei Tage behandelt wurde. Am 15. November 1944 wurde ein fachärztlicher Befund dort ausgestellt und dem Wehrkreiskommando übersendet. Er wog bei einer Körpergröße von 161 cm genau 55 Kilogramm. Am 31. Dezember 1944 wurde seine Mobilmachungsverwendung aufgehoben. Er erhielt das Recht zum Tragen seiner bisherigen Uniform. Nach Kriegsende wurde er Am 2. August 1945 durch die amerikanischen Besatzungstruppen  gefangen genommen und interniert. Am 25. Juni 1947 wurde er aus der Gefangenschaft wieder entlassen. Er starb im August 1956 in Starnberg und wurde auf dem Friedhof Hanfelderstrasse in Starnberg beigesetzt. Seine Frau zog nach seinem Tod nach München, wo sie viele Jahre im Prinzenweg 22 wohnte und im hohen Alter von 89 Jahren starb. Seine Tochter war mit dem sechsundzwanzig Jahre älteren Regierungsamtmann Hans Birk verheiratet.

 

*Ausgeschiedene ehemalige Offiziere wurden oft als zivile Angestellte der (schwarzen) Reichswehr in "Landesschutzangelegenheiten" beschäftigt (L-Angestellte). Ab dem 1. Oktober 1933 taten diese als sog. L-Offiziere (L = Landesschutz; nicht Landwehr) Dienst in Kommandostellen der Reichswehr, trugen weiterhin Zivil und hatten an ihrem Rang ein "a.D." Das war wie eine eigene Laufbahn mit eigener Besoldung neben dem aktiven Offizierskorps. Am 5. März 1935 erfolgte die Umbenennung in E-Offiziere für Ergänzungsoffizierskorps. Hier trugen die Ränge dann ein (E) als Zusatz. Diese Offiziere wurden nur in bestimmten Bereichen, meist Innendienst eingesetzt und machten während der Aufrüstung aktive Offiziere frei für andere Verwendungen.

 

Literatur und Quellen:
Krug, Ottomar: Deutsche Generale 1867-1945, Bundesarchiv Freiburg, Signatur MSG 109/10851
Militär-Handbuch des Königreichs Bayern mit dem Stand vom 18. Juni 1881, München
Militär-Handbuch des Königreichs Bayern mit dem Stand vom 1. Februar 1887, 33. Auflage, München
Militär-Handbuch des Königreichs Bayern mit dem Stand vom 20. Februar 1889, 34. Auflage, München
Militär-Handbuch des Königreichs Bayern mit dem Stand vom 1. Dezember 1893, 36. Auflage, München
Militär-Handbuch des Königreichs Bayern mit dem Stand vom 23. Dezember 1895, 37. Auflage, München
Militär-Handbuch des Königreichs Bayern mit dem Stand vom 1. Dezember 1897, 38. Auflage, München
Militär-Handbuch des Königreichs Bayern mit dem Stand vom 11. April 1900, 39. Auflage, München
Militär-Handbuch des Königreichs Bayern mit dem Stand vom 28. Oktober 1901, 40. Auflage, München
Militär-Handbuch des Königreichs Bayern mit dem Stand vom 16. April 1903, 41. Auflage, München
Militär-Handbuch des Königreichs Bayern mit dem Stand vom 15. Mai 1905, 42. Auflage, München
Militär-Handbuch des Königreichs Bayern mit dem Stand vom 10. April 1907, 43. Auflage, München
Militär-Handbuch des Königreichs Bayern mit dem Stand vom 8. Juni 1909, 44. Auflage, München
Militär-Handbuch des Königreichs Bayern mit dem Stand vom 1. Juni 1911, 45. Auflage, München
Militär-Handbuch des Königreichs Bayern mit dem Stand vom 16. Mai 1914, 47. Auflage, München
Stellenbesetzung im Reichsheer 16. Mai 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1921, Biblio-Verlag 1968
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1923, Berlin, Mittler und Sohn 1923
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1924, Berlin, Mittler und Sohn 1924
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1925, Berlin, Mittler und Sohn 1925
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1926, Berlin, Mittler und Sohn 1926
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1927, Berlin, Mittler und Sohn 1927
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1928, Berlin, Mittler und Sohn 1928
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1929, Berlin, Mittler und Sohn 1929
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1930, Berlin, Mittler und Sohn 1930
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1931, Berlin, Mittler und Sohn 1931
Stellenbesetzung Reichsheer 15. Oktober 1935
Stellenbesetzung Wehrmacht 6. Oktober 1936
Stellenbesetzung des Heeres mit Stand vom 12. Oktober 1937
Stellenbesetzung des Heeres 1938

Podzun, H. H. (Hg.): Das Deutsche Heer 1939. Gliederung, Standorte, Stellenbesetzung und Verzeichnis sämtlicher Offiziere am 3. Januar 1939, Bad Nauheim, Podzun 1953
NARA T-78 R-885
Pers 6/522