Heinemann, Erich

 

* 13. Januar 1881, Düsseldorf

† 22. Januar 1956, Berlin

 

 

Erich Heinemann trat am 5. März 1900 als Fahnenjunker in die Königlich Preußische Armee ein. Er kam dabei zum 1. Ober-Elsässisches Feldartillerie-Regiment Nr. 15 ins Elsaß. Bei diesem wurde er am 18. Oktober 1900 zum Fähnrich befördert. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er am 16. Juni 1901 zum Leutnant befördert. Das Patent wurde dabei auf den 17. Juni 1900 datiert. Anfangs wurde er ersten Jahre als Batterieoffizier in der 3. Batterie vom Regiment in Straßburg im Elsaß eingesetzt. Am 15. September 1904 wurde er mit Wirkung vom 1. Oktober 1904 zum I. Unterer Lehrgang für Feldartillerie an der Vereinigten Artillerie- und Ingenieurschule kommandiert. Am 19. September 1905 wurde er mit Wirkung vom 1. Oktober 1905 zum I. Oberer Lehrgang für Feldartillerie an der Vereinigten Artillerie- und Ingenieurschule kommandiert. Danach wurde er für etwa zwei Jahre zur Militärtechnischen Akademie (MTA) kommandiert. Nach seiner Rückkehr gehörte er im Frühjahr 1909 als Batterieoffizier zur 6. Batterie vom 1. Ober-Elsässisches Feldartillerie-Regiment Nr. 15 in Saarburg. Am 18. Juli 1909 heiratete er die anderthalb Jahre ältere verwitwete Maria Engelhardt, geborene Thiele, Witwe vom am 8. Juli 1905 verstorbenen Arzt August Engelhardt, Tochter vom Versicherungsdirektor Robert Theodor Hermann Thiele, in Köln. Seine Frau brachte die Stieftochter Liselotte Engelhardt mit in die Ehe. Am 27. Januar 1910 wurde er zum Oberleutnant befördert. Als solcher gehörte er im Frühjahr 1910 als Batterieoffizier zur 5. Batterie seines Regiments in Saarburg. Im Frühjahr 1911 und 1912 gehörte er in gleicher Funktion wieder zur 6. Batterie vom 1. Ober-Elsässisches Feldartillerie-Regiment Nr. 15 in Saarburg. Im Frühjahr 1913 gehörte er in gleicher Funktion zur 4. Batterie seines Regiments am gleichen Standort. Am 16. Juni 1913 wurde er zur Dienstleistung als Assistent bei der Artillerie-Prüfungskommission kommandiert. Am 19,. Juli 1913 wurde er von dem Kommando zur Dienstleistung als Assistent bei der Artillerie-Prüfungskommission wieder enthoben. Auch bei seiner Beförderung zum überzähligen Hauptmann am 27. Januar 1914 gehörte er etatmäßig noch zur 4. Batterie seines Regiments. Bei Beginn des 1. Weltkrieges kam er dann als Batteriechef zum 1. Ober-Elsässisches Feldartillerie-Regiment Nr. 15, mit dem er dann an die Front ging. Er blieb dann bis zum Ende des Krieges bei diesem Regiment. Im 1. Weltkrieg wurden ihm neben dem Ritterkreuz des Königlich Preußischen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern und beiden Eisernen Kreuzen noch weitere Auszeichnungen verliehen. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde er im Jahr 1919 in das vorläufige Reichsheer übernommen. Dabei kam er jetzt beim Übergangsheer zum Reichswehr-Artillerie-Regiment 4. Auch bei der Bildung des 200.000 Mann-Heeres der Reichswehr Mitte Mai 1920 gehörte er noch immer zum Reichswehr-Artillerie-Regiment 4 der Reichswehr-Brigade 4. Mit der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr kam er dann 1920/21 zum 4. (Preuß.-Sächs.) Artillerie-Regiment. Im Herbst 1921 wurde er dann als Batterieoffizier zum 6. (Preuß.) Artillerie-Regiment versetzt. Am 17. Juli 1922 wurde er dann in das Reichswehrministerium (RWM) nach Berlin versetzt. Dort wurde er jetzt die nächsten Jahre in der Inspektion der Artillerie (In 4) eingesetzt. In dieser wurde er am 1. Dezember 1922 zum Major befördert. Mit seiner Beförderung zum Oberstleutnant am 1. April 1928 wurde er zum höchsten Offizier vom Fahrpersonal der 7. (Bayer.) Sanitäts-Abteilung in München ernannt. Ab dem 1. Februar 1929 wurde er als Nachfolger von Oberstleutnant Friedrich Dihm als Kommandeur der 7. (Bayer.) Fahr-Abteilung in München eingesetzt. Am 1. Februar 1931 wurde er unter gleichzeitiger Beförderung zum Oberst in den Stab vom Gruppenkommando 1 nach Berlin versetzt. Sein Nachfolger als Abteilungskommandeur wurde Oberstleutnant Friedrich Bergmann. Am 1. Oktober 1933 wurde er zum Generalmajor befördert. Am 1. September 1935 wurde er zum Generalleutnant befördert. Am 1. Oktober 1935 wurde er zum Kommandeur der Artillerieschule in Jüterbog ernannt. Am 30. September 1937 gab er sein Kommando ab. Er wurde an diesem Tag auch aus dem aktiven Dienst verabschiedet.

Bei der Mobilmachung für den 2. Weltkrieg im Sommer 1939 trat er als Generalleutnant z.V. wieder zur Verfügung des Heeres. Am 1. März 1940 wurde er zum Höheren Artillerieoffizier beim Stab vom Oberbefehlshaber Ost ernannt. Am 11. Mai 1940 wurde er abgelöst. Dafür wurde er am gleichen 11. Mai 1940 zum Höherer Artillerie-Kommandeur 302 (HArko 302) ernannt. Als solcher wurde er dann im Frühjahr 1940 im Westfeldzug eingesetzt. Ab dem Sommer 1941 wurde er dann im Ostfeldzug eingesetzt. Von Dezember 1941 bis zum 17. Februar 1942 wurde er parallel auch mit der stellvertretenden Führung vom Generalkomamndo XII. Armeekorps beauftragt. Dabei wurden ihm jetzt auch beide Spangen zu seinen Eisernen Kreuzen verliehen. Für diese "Nebentätigkeit" wurde ihm am 25. März 1942 das Deutsches Kreuz in Gold verliehen. Am 23. Oktober 1943 wurde ihm das Ritterkreuz des Kriegsverdienstkreuzes mit Schwertern verliehen. In seiner Funktion als HArko 302 verblieb er bis Ende November 1943. An diesem 28. November 1943 wurde er mit der Führung vom Generalkommando LXV. Armeekorps z.b.V. beauftragt. Dessen Hauptaufgabe wurde vom Oberbefehlshaber West weiterhin in der Zielfestlegung der Fernartillerie in Zusammenarbeit mit der Luftflotte 3 befohlen. Am 1. Januar 1944 wurde er zum General der Artillerie z.V. befördert. Als solcher wurde er jetzt auch zum Kommandierenden General vom LXV. Armeekorps z.b.V. ernannt. Am 24. Oktober 1944 wurde er dann durch die Umbenennung seines Generalkommandos zum Kommandierenden General vom Generalkommando XXX. Armeekorps ernannt. Mitte November 1944 gab er sein Kommando ab und wurde in die Führerreserve versetzt. Am 28. Februar 1945 wurde er endgültig aus dem aktiven Dienst verabschiedet. Nach dem Kriegsende wurde er Mitte Juli 1945 in Sachsen von den Besatzungstruppen der Roten Armee verhaftet und nach Russland verschleppt. Dort wurde er die nächsten Jahre in verschiedenen Lagern, unter anderem auch Krasnogorsk, eingesperrt. Im August 1949 wurde er dann wieder freigelassen. Er starb einige Jahre später in Berlin. Seine Frau starb erst am 5. März 1962 in Berlin.