Arndt, Edgar Alfred Richard

 

* 1. Juli 1892, Lissa / Posen

† 27. August 1944, Chateau Crogny, bei Les Loges Margueron (erschossen von Partisanen)

 

 

Edgar Arndt war der Sohn vom Eisenbahnobersekretär und Rechnungsrat Albert Johann Arndt und dessen Ehefrau Henriette Anna Emilie, geborene Paulini. Er trat am 20. September 1911 als Fahnenjunker in die Königlich Preußische Armee ein. Er kam dabei in das 3. Ostpreußisches Grenadier-Regiment "König Friedrich der Grosse" Nr. 4 nach Rastenburg. In diesem wurde er am 24. Dezember 1911 zum Fahnenjunker-Gefreiten befördert. Nur einen Monat später folgte am 24. Januar 1912 die Beförderung zum Fahnenjunker-Unteroffizier. Am 22. Mai 1912 wurde er zum Fähnrich befördert. Zwischen Mai 1912 und Januar 1913 besuchte er die Kriegsschule in Anklam. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er am 15. Februar 1913 zum Leutnant befördert. Sein Patent als Leutnant wurde dabei auf den 22. Februar 1911 datiert. Er wurde danach als Kompanieoffizier in der 4. Kompanie seines Regiments eingesetzt. Am 13. Juni 1914 legte er das englische Dolmetscher-Examen ab. Bei Kriegsausbruch wurde Edgar Arndt am 20. August 1914 als Ordonnanz-Offizier im Stab des Ersatz-Regiments 1 eingesetzt und bereits am 28. August 1914 als Kompaniechef in der 44. Ersatz-Division. Am 5. September 1914 wurde er zum Adjutant des Ersatz-Bataillons vom 3. Ostpreußisches Grenadier-Regiment "König Friedrich der Grosse" Nr. 4 in Rastenburg ernannt. Am 3. April 1915 übernahm er das Kommando über eine Kompanie im Ersatz-Bataillon von seinem Regiment. Am 25. Mai 1915 wurde er in das 1. Festungs-MG-Bataillon vom Generalkommando I. Armeekorps versetzt. Ab dem 16. September 1915 war er Führer des 2. MG-Bataillons Tilsit II und ab dem 18. Oktober 1915 Kompaniechef im Infanterie-Regiment Nr. 381. Am 6. Juni 1916 wurde er zum Oberleutnant befördert. Als solcher wurde er am 7. März 1917 zum Erstz-Regiment 4 versetzt, bis er am 16. März 1917 den Posten des Adjutanten beim Infanterie-Regiment Nr. 165 übernahm. Am 19. Juni 1917 wurde er erneut Kompaniechef im Ersatz-Regiment 4. Am 14. Juli 1917 wurde er Kommandeur des Füsilier-Bataillons im Grenadier-Regiment König Friedrich der Grosse (3. Ostpreußisches) Nr. 4. Vom 24. August bis zum 22. September 1917 war er MG-Offizier im Stab des Landwehr-Infanterie-Regiments 9. Anschließend wurde er am 17. Oktober 1917 zum Adjutant der 5. Landwehr-Infanterie-Brigade ernannt. Am 18. Februar 1918 wurde er als 1. Ordonnanz-Offizier zum Stab der 226. Infanterie-Division versetzt. Ab dem 15. April 1918 fungierte er als Verbindungsoffizier der Division beim Generalkommando des III. Reservekorps und war vom 25. April 1918 bis 16. Januar 1919 erneut Adjutant bei der 5. Landwehr-Infanterie-Brigade. Zugleich war er vom 28. Oktober bis zum 5. November 1918 Generalstabsoffizier im Aufklärungsstab der Gruppe "von dem Borne". Im Ersten Weltkrieg wurde er nicht nur mehrmals verwundet, was sich in der Verleihung des Verwundetenabzeichens in Weiß widerspiegelte. Im 1. Weltkrieg wurden ihm neben beiden Eisernen Kreuzen noch einige andere Auszeichnungen verliehen. Am 16. Dezember 1918 starb sein Vater in Königsberg. Ab dem 16. Januar 1919 war er Hilfsoffizier IIa beim Generalkommando des 1. Kavallerie-Korps. Im Jahr 1919 wurde er in das vorläufige Reichsheer übernommen. Ab dem 1. Oktober 1919 wurde er als 1. Ordonnanz-Offizier beim Wehrkreiskommando I in Königsberg eingesetzt. Am 1. Februar 1920 wurde er als Kompanieführer zum Reichswehr-Schützen-Regiment 1 versetzt. Bei der Bildung des 200.000 Mann-Heeres der Reichswehr Mitte Mai 1920 kam er als Nachrichtenoffizier zum Stab des I. Bataillons vom Reichswehr-Schützen-Regiment 2 der Reichswehr-Brigade 1. Am 18. Mai 1920 hat er die fast drei Jahre jüngere Betti Lisbeth Erna Beyer, Tochter vom Gutsbesitzer Paul Beyer, in Königsberg geheiratet. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er am 1. Oktober 1920 in das 1. (Preußisches) Infanterie-Regiment übernommen. Am 29. Juni 1921 wurde seine Tochter Irmgard Arndt geboren. Am 1. Oktober 1921 wurde er als Eskadronoffizier in die 1. (Preußische) Fahr-Abteilung versetzt. Am 25. Oktober 1922 wurde seine Tochter Edeltraut Arndt geboren. Am 1. März 1923 wurde er zum Rittmeister befördert. Als solcher gehörte er als Offizier des Fahr-Personals zur 1. (Preußische) Sanitäts-Abteilung in Königsberg. Am 1. Februar 1924 wurde er als Hauptmann in das 1. (Preuß.) Infanterie-Regiment versetzt. Dort wurde er anfangs beim Stab des I. Bataillons in Königsberg eingesetzt. Am 1. Dezember 1924 wurde er zum Chef der 8. (MG) Kompanie im 1. (Preuß.) Infanterie-Regiment in Tilsit ernannt. Am 1. Februar 1928 wurde er als Nachfolger von Hauptmann Paul Franzheld zum Chef der 10. Kompanie vom 1. (Preuß.) Infanterie-Regiment in Gumbinnen ernannt. Seine 8. (MG) Kompanie in Tilsit übernahm dafür Hauptmann Wilhelm von Apell. Auch diese Funktion behielt er mehrere Jahre bei. Am 31. Januar 1932 wurde Edgar Arndt aus dem Militärdienst verabschiedet und anscheinend wurden ihm dabei die Caharakter als Major verliehen. Seine 10. Kompanie übernahm am 1. April 1932 Oberleutnant Wolf Hagemann.

Am 1. Februar 1932 wurde er als charakterisierter Major a.D. beim Landesschutz angestellt und übernahm dort am 1. Oktober 1932 die Führung der MG-Ausbildungs-Truppe 3 in Kolberg. Ab dem 1. Dezember 1933 wurde er als charakterisierter Major a.D. (L)* beim Landesschutz aktiv eingesetzt. Er wurde jetzt in das Bezirkskommando Wandsbek versetzt. Am 1. Mai 1934 wurde er zur Kommandantur Deutsch Krone versetzt. Am 1. Oktober 1934 wurde er zum Major a.D. (L) befördert. Am 5. März 1935 wurde er als Major (E) in das Ergänzungsoffizierskorps übernommen. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. Dezember 1933 festgelegt. Am 1. April 1935 wurde er als solcher zum Kommandeur vom Ergänzungs-Bataillon 7 in Woldenberg ernannt. Durch die Umbenennung seines Bataillons wurde er Anfang Oktober 1936 zum Kommandeur vom Ergänzungs-Bataillon Infanterie-Regiment 25 in Woldenberg ernannt. Am 1. Mai 1937 wurde er zum Ausbildungsleiter Küstrin ernannt. Am 1. November 1937 wurde er zum Ausbildungsleiter Cottbus ernannt. Er wohnte jetzt privat in er Spremberger Straße 5 in Cottbus und hatte die Telefonnummer 2254. Am 30. Dezember 1938 starb seine Mutter in der Teplitzer Straße 36 in Berlin-Schmargendorf an Herzarterienverkalkung. Am 1. August 1939 wurde er zum Oberstleutnant (E) befördert. Bei der Mobilmachung für den 2. Weltkrieg im Spätsommer 1939 wurde er zum Kommandeur vom Infanterie-Regiment 337 ernannt. Mit seinem Regiment nahm er im September 1939 im Verband der 208. Infanterie-Division am Polenfeldzug teil. Dabei wurde ihm am 22. September 1939 die Spange zum Eisernen Kreuz 2. Klasse verliehen. Am 3. November 1939 wurde ihm die Spange zum Eisernen Kreuz 1. Klasse verliehen. Am 1. März 1940 wurde er zu den aktiven Offizieren überführt und gleichzeitig zum Oberst befördert. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. Januar 1940 festgelegt. Im Frühjahr 1940 führte er sein Regiment im Westfeldzug. Mit seinem Regiment verblieb er nach dem Westfeldzug als Besatzungstruppe in Frankreich im Raum Calais. Am 11. Februar 1941 erhielt er folgende Beurteilung von Generalleutnant Moritz Andreas, Kdr. der 208. Infanterie-Division: "Energische Persönlichkeit mit guten Charaktereigenschaften. Selbst unerschrocken und tapfer. Hat sein Regiment, bis bis August 1939 nur teilweise zu 4 wöchetlichen Übungen zusammengezogen war, sehr schnell auf einen hohen Ausbildungsgrad gebracht und Gutes mit ihm geleistet. Bewertung: Füllt sehr gut aus." Am 23. Februar 1941 ergänzte dazu General der Infanterie Viktor von Schwedler, KG vom IV. Armeekorps: "Guter Kommandeur. Hat auf mich bei Leitung und Besprechung einer grösseren Lehrübung mit scharfem Schuss einen recht guten Eindruck gemacht." Am 1. März 1942 erhielt er folgende Beurteilung von Generalmajor Hans-Karl von Scheele, Kdr. der 208. Infanterie-Division: "Charakterbild durch übertriebene Eitelkeit und starkes Selbstbewußtsein getrübt. Besitzt Schwung, in der Führung jedoch unstet und nicht ruhig genug, was sich ungünstig auf die Kampfführung auswirkt. Ungeschickt in der Behandlung der Zivilbevölkerung. Hätte planmäßig am Aufbau seines Regiments arbeiten können. Neigt dazu in gegebenen Befehlen Schwierigkeiten zu sehen. Geistig durchschnittlich begabt. Taktisch brauchbare Kenntnisse. Bisweilen war ein Eingreifen in die Führung seines Regiments erforderlich. Besitzt Pflichbewußtsein, was auch im Kampf zum Ausdruck kam. Hat Herz, ist jedoch in der Behandlung Untergebener nicht gleichmäßig. Auch ohne seine Erkrankung wäre seine Ablösung als Regimentskommandeur notwendig gewesen." Am 10. März 1942 musste er wegen einer schweren Erkrankung das Kommando über das Regiment abgeben. Er wurde in die Führerreserve versetzt und nach seiner Genesung am 20. März 1942 Leiter der Kompanieführerschule der 1. Armee. Ab dem 30. November 1942 fungierte er als General z.b.V. beim Oberkommando der 1. Armee. An diesem 30. November 1942 erhielt er folgende Beurteilung von Generaloberst Johannes Blaskowitz, OB der 1. Armee: "Stets einsatzbereite Persönlichkeit, die jedoch auch die eigene Wertung nicht außer acht lässt. Praktisch veranlagt. Front-Offizier, hat die Kompanieführer-Schule Tours nach den Weisungen des AOK geleitet und sie straff geführt- Geistig nicht beweglich genug, um ihr darüber hinaus ein eigenes Gepräge zu geben. Sein gehemmtes Wesen wirkt zuweilen abweisend und macht es ihm nicht leicht, rasch eine vertrauensvolle Verbindung zwischen sich und dem Lehrkörper bzw. dem kommandierten Kreis herzustellen. Bewertung: Hat Stelle ausgefüllt. Empfehlung: Zur Frontverwendung und zum Regimentskommandeur, wenigstens in einem besetzten Gebiet, besser geeignet. Eignung zur nächsthöheren Verwendung ist erst nach erneuter Frontbewährung zu entscheiden." Ab dem 9. Mai 1943 wurde er mit der stellvertretenden Führung der 158. Reserve-Division beauftragt. Am 31. Mai 1943 gab er die stellvertretende Führung wieder ab. Am 1. Juni 1943 wurde er mit der stellvertretenden Führung der 708. Infanterie-Division beauftragt. Zum 1. Juli 1943 wurde er zum Generalmajor befördert. Am 31. Juli 1943 gab er die stellvertretende Führung der wieder ab. Seine Funktion als General z.b.V. beim AOK 1 übte er noch über ein Jahr länger aus. Am 21. Oktober 1943 erhielt er folgende Beurteilung von General der Artillerie Curt Gallenkamp, KG vom LXXX. Armeekorps: "Hat die ihm als General z.b.V. Generalkommando LXXX. Armeekorps überwiesenen Aufgaben mit Zähigkeig, Gründlichkeit und grossen Fleiß angepackt. Hierbei kam ihm seine ausgesprochen organisatorische Begabung und seine vielseitigen Erfahrungen auf dem Ausbildungsgebiet zuugute. Erreichte, besonders bei der Weiterbildung der ihm anvertrauten Marineeinheiten gute Erfolge. Mehrwöchige Vertretungen der Front-Divisionskommandeure führte er mit Energie und grosser Sachlichkeit durch. Generalmajor Arndt war mir während der Zugehörigkeit zum Stabe eine sehr erwünschte und wertvolle Hilfe." Am 1. März 1944 erhielt er folgende Beurteilung von General der Artillerie Curt Gallenkamp, KG vom LXXX. Armeekorps: "Hat mit Einsatzfreude, Gründlichkeit und unermüdlichen Fleiß die Vertretung der Divisionskommandeure geführt und auch verschiedentlich eigene wertvolle Anregungen, die sich auf seine genaue Kenntnis der gesamten Armeegebietes gründeten, gegeben und durchgeführt. Schwierigkeiten mit Untergebenem sind während der Vertretungszeit nicht in Erscheinung getreten." Am gleichen Tag erhiet er dazu folgende Ergänzung von Generaloberst Johannes Blaskowitz, OB der 1. Armee: "Einsatzfreudige Persönlichkeit, welche die ihr übertragenen vielseitigen Sonderaufgaben mit der ihr eigenen Zähigkeit und Gründlichkeit löst. Bei Vertretung von erkrankten, beurlaubten und abkommandierten Divisionskommandeuren hat er seine Stelle stets gut ausgefüllt. Besondere Erfahrungen auf dem Ausbildungsgebiet. Als Regimentskommandeur im Polen-, West- und Ostfeldzug bewährt. Zäh und rücksichtlos im guten Sinne. Bewertung: Durchschnitt. Empfehlung: Kommandeur einer Sicherungs- oder Ausbildungs-Divison." Dazu ergänzte Generafeldmarschall Gerd von Rundstedt, OB West und Oberbefehlshaber der Heeresgruppe D: "Einverstanden." Am 31. März 1944 wurde folgende Bemerkung von Generalleutnant Wilhelm Burgdorf, HPA, in seiner Kartei hinterlassen: "Verwendung als Divisionskommandeur ist nicht beabsichtigt." Sein Stab wurde am 27. Juli 1944 als Führungsstab für die Bandenbekämpfung nach Castillon verlegt. Am 13. August 1944 soll er noch immer in der Nähe von Bordeaux gewesen sein. Angeblich wurde er an dem Tag auch beauftragt mit dem Sicherungs-Regiment 1010 eine Sicherungslinie an der Loing aufzubauen. Am 18. August 1944 wurde er zum Kommandant vom Festen Platz Montargis ernannt. Diesen sollte er mit dem Sicherungs-Regiment 1010 und Teilen vom Grenadier Regiment 758 verteidigen. Als am 23. August 1944 die amerikanischen Truppen vor der Stadt auftauchten, ist er mit dem Auto in Richtung Osten geflohen. In Vauchassis wurde er durch eine Straßensperre gezwungen, in Richtung Bouilly, nach Südosten, weiterzufahren. Am Ortsausgang durchbohrte eine Egge die Reifen seines Mercedes und das Auto war nicht mehr fahrfähig. Die vier Insassen fliehen daraufhin durch die Felder in Richtung vom nahe gelegenen Wald. Er wurde am nächsten Morgen gemeinsam mit Hauptmann Wilhelm Schöps und Oberleutnant Arthur Jordan durch Partisanen von der FFI-Abteilung von Oberst "Montcalm", Émile Alagiraude, gefangen. Die Gefangenen wurden dann zum Chateau Crogny gebracht. Am 27. August 1944 wurden alle 3 Offiziere im Park des Schlosses Crogny bei Les Loges-Margueron erschossen. Nach anderen Angaben wurden sie dort mit Bajonetten erstochen. Dies sollte die Vergeltung für ein, am 24. August 1944 bei Buchères durch Angehörige der 51. SS-Panzer-Grenadier-Brigade begangenes Massaker mit über 60 toten Zivilisten, darstellen. Nach den Unterlagen vom Heeres-Personalamt wird er als bei Châtillon-Coligny vermisst verzeichnet. Am 6. Oktober 1944 erhielt er folgende Beurteilung von General der Panzertruppen Otto von Knobelsdorff, Führer der 1. Armee: "Bei Rückzugskämpfen aus Südfrankreich als Führer einer Kampfgruppe erneut voll bewährt. Betonte nationalsozialistische Haltung. Mir persönlich nicht bekannt geworden. Auf Grund seiner Leistungen und Haltung in der bisherigen Zeit liegt kein Anlass zur Vermutung vor, dass die Einstellung des Generalmajors Arndt zum Führer und zum nationalsozialistischen Grossdeutschland durch feindliche Einwirkung besonders Propaganda jeder Art erschüttert werden kann. Es liegen keine Hinweise, Anhaltspunkte oder Verdachtsgründe, dass Generalmajor Arndt sich unehrenhaft oder unsoldatisch verhalten könnte (Landesverrat, Fanenflucht) oder dass er sich sonstwie unter feindlichen Hinweisen den deutschen Belangen abträglich verhalten könnte, vor. Bewertung: Durchschnitt. Empfehlung: Divisionskommandeur einer Sicherungs- oder Ausbildungs-Division." Dazu ergänzte am 9. Oktober 1944 General der Panzertruppe Hermann Balck, OB der Heeresgruppe G: "Ist mir dienstlich nicht bekannt geworden."

 

*Ausgeschiedene ehemalige Offiziere wurden oft als zivile Angestellte der (schwarzen) Reichswehr in "Landesschutzangelegenheiten" beschäftigt (L-Angestellte). Ab dem 1. Oktober 1933 taten diese als sog. L-Offiziere (L = Landsschutz; nicht Landwehr) Dienst in Kommandostellen der Reichswehr, trugen weiterhin Zivil und hatten an ihrem Rang ein "a.D." Das war wie eine eigene Laufbahn mit eigener Besoldung neben dem aktiven Offizierskorps. Am 5. März 1935 erfolgte die Umbenennung in E-Offiziere für Ergänzungsoffizierskorps. Hier trugen die Ränge dann ein (E) als Zusatz. Diese Offiziere wurden nur in bestimmten Bereichen, meist Innendienst eingesetzt und machten während der Aufrüstung aktive Offiziere frei für andere Verwendungen.

 

Literatur und Quellen:

Ottomar Krug: Die Generale der Wehrmacht 1918 - 1945, Bundesarchiv Freiburg, Sig. MSG 109/10843
Wolfgang Keilig: Rangliste des deutschen Heeres 1944/1945, Podzun-Verlag 1955 
Podzun, H. H. (Hg.): Das Deutsche Heer 1939. Gliederung, Standorte, Stellenbesetzung und Verzeichnis sämtlicher Offiziere am 3. Januar 1939, Bad Nauheim, Podzun 1953